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Schwanzmeise

Eine Art der Echte schwanzmeisen
Wissenschaftlicher Name : Aegithalos caudatus Gattung : Echte schwanzmeisen

Schwanzmeise, Eine Art der Echte schwanzmeisen
Botanische Bezeichnung: Aegithalos caudatus
Gattung: Echte schwanzmeisen
Schwanzmeise (Aegithalos caudatus) Photo By Jevgenijs Slihto , used under CC-BY-2.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Bei der Schwanzmeise handelt es sich um einen kleinen Singvogel, der nach seinem besonders langen Schwanz benannt wurde. Dieser verschafft ihr einen exzellenten Gleichgewichtssinn, sodass sie auch an schwierigen Stellen wie äußeren Ästen balancieren kann. Dort findet sie einen großen Teil ihrer Nahrung, die aus kleinen Insekten besteht. Eine Verwandtschaft mit echten Meisen besteht trotz des Namens nicht.
Größe
16 cm
Lebenserwartung
8 Jahre
Ernährungsgewohnheiten
Die Nahrung der Schwanzmeise besteht zum allergrößten Teil aus kleinen Insekten und anderen Arthropoden sowie deren Larven und Eiern. Besonders kleine und kleinste Insekten werden von Schwanzmeisen gerne als Nahrung angenommen, Blattläuse und Schildläuse etwa. Diese werden vor allem von den äußeren Zweigen von Bäumen abgelesen. Eine erkennbare Spezialisierung gibt es dabei nicht. Durch saisonale oder lokale Gegebenheiten kann es aber dazu kommen, dass bestimmte Arten zur ausschließlichen Nahrungsquelle werden. Pflanzliche Nahrung (z. B. Knospen, Sämereien, kleinen Beeren, Baumsaft, Flechten oder Algen an Zweigen) spielt im Allgemeinen eine geringe Rolle, kann jedoch besonders zur kalten Jahreszeit eine wertvolle Ergänzung des Nahrungsspektrums bilden. Dass sie an Winterfütterungen auch kleine Stücke von Nüssen, Talg, Brotkrumen, Käse oder sonstigem annehmen, zeigt, dass Schwanzmeisen nicht allzu spezialisiert sind. Die Nestlingsnahrung unterscheidet sich kaum von der sonstigen, es wird aber bevorzugt größere Beute wie die Raupen von Schmetterlingen (Eichenwickler, Schwammspinner, Nonne etc.) verfüttert.
Lebensraum
Die Schwanzmeise bewohnt Lebensräume mit reich strukturierten Säumen und einem häufigen Wechsel zwischen bewaldeten oder bebuschten und offenen Flächen. Gerne werden bodenfeuchte Habitate, oft auch in Gewässernähe angenommen. Für die Errichtung des Nestes ist das Vorhandensein von dichtem Unterholz, einer gut entwickelten Strauchschicht, Dornsträuchern oder Koniferen wie Wacholder oder Jungfichten erforderlich. In Mitteleuropa besiedelt sie daher lichte Laub- und Mischwälder in feuchten Habitaten, aber auch Heckenlandschaften und verbuschte Ruderalflächen. Sie ist auch seit mehreren Jahrzehnten in städtischen Biotopen wie Grünanlagen, Parks, Friedhöfen oder verwilderten Gärten zu finden. Lediglich das Innere geschlossener, einförmiger Forste meidet sie weitgehend. In Nordeuropa brütet sie oft in Sümpfen, Mooren oder am Rande der Kulturlandschaft. In der Zone des borealen Nadelwalds werden bevorzugt Birkenbestände angenommen. In Westeuropa ist sie vermehrt außerhalb von Wäldern in der Heckenlandschaft, Wacholderheiden und Trockenhängen mit Ginster zu finden. Im Mittelmeerraum besiedelt sie die dichte Macchie, in Kleinasien auch trockene Kiefernwälder und Olivenhaine. Im Allgemeinen meidet sie ausgedehnte reine Nadelwälder, kommt aber in Mittelsibirien auch in Nadelmischwäldern aus Fichte, Tanne, Lärche und Sibirischer Zirbelkiefer vor, hier vermutlich aber ebenfalls in Waldrandhabitaten mit Beimengungen von Laubhölzern. In Südwestchina (Provinz Yunnan) besiedelt sie auch Kiefernwälder. Im westlichen Teil des Verbreitungsgebietes kommt die Schwanzmeise für gewöhnlich in Höhenlagen bis 1000 m vor, vereinzelt findet man sie aber auch in Höhen bis 1300 m (Türkei), 1500 m (Kaukasus), 1800 m (Alpen) oder 1830 m (Iran). In Ostasien lebt sie vorwiegend in montanen Lebensräumen ab 500 m. In Japan findet man sie dort in Höhen bis 1600 m, in einigen chinesischen Provinzen (Jilin, Shaanxi, Gansu, Qinghai, Nordsichuan und Yunnan) in Höhen bis 3050 m. Meist wandert sie im Winter in tiefere Lagen ab, es gibt jedoch auch aus den Monaten Januar und Februar Beobachtungen aus solchen Höhen.
Ernährungsform
Insektenfressend

Migrationsübersicht

In Mittel- und Westeuropa ist die Schwanzmeise meist Stand- oder Strichvogel. Gelegentlich gibt es leichte, ungerichtete Dispersionen, bei denen die meisten Vögel jedoch deutlich unter 100 km zurücklegen. In Nord- und Osteuropa zählt die Schwanzmeise zu den Invasionsvogelarten.

Allgemeine Infos

Verhalten

Die Schwanzmeise ist mit ihrem leichten Körperbau und dem langen Schwanz, der ihr ein präzises Ausbalancieren des Körpers ermöglicht, daran angepasst, ihre Nahrung an den äußersten Spitzen der Zweige zu suchen. Etwa 80 % der Nahrungssuche entfallen auf diese ökologische Nische. Versuche haben ergeben, dass sie diese Möglichkeiten weitgehend verliert, wenn man den Schwanz auf die Länge von dem einer Blaumeise stutzt. Ihre Fähigkeiten im Hangeln und Hüpfen an kleinen Zweigen sind erstaunlich. So kann sie sich beispielsweise durch einen Hüpfer kopfüber an einen Zweig in eine Hängelage begeben und über Kopf an diesem entlanghüpfen. Sie kann ihren Körper in dieser Haltung um 90° drehen und damit das gesamte Umfeld an dem entsprechenden Zweig erreichen. Ebenso kann sie sich mit einem Fuß halten und zum nächsten Zweig weiterhangeln. Dabei ist es ihr auch möglich, gesammelte Nahrung „aus der Faust“ zu fressen, sie benötigt also keine Unterlage, um die Nahrung aufzubereiten. Das Sozialverhalten der Schwanzmeise ist recht ausgeprägt. Außerhalb der Brutzeit lebt die Schwanzmeise in kleinen Schwärmen von bis zu 30 Individuen. Diese zeigen einen starken Zusammenhalt und beanspruchen ein bestimmtes Territorium, das gegen andere Schwärme verteidigt wird. Dessen Grenzen werden meist durch natürliche Gegebenheiten, wie Straßen oder Waldränder definiert. In Japan wurde auch ein Überlappen der Reviere beobachtet, in Europa bislang nicht. Die Größe des Reviers korreliert mit der Größe des Schwarms. In der nahrungsreichen Zeit werden etwa 50 % des Tages, im Winter bisweilen 90–96 % für die Nahrungssuche im Trupp aufgewendet. Dabei werden innerhalb eines Tages mehrere Kilometer (meist 3–5, bisweilen bis zu 11) zurückgelegt. Ein Futter suchender Trupp hält sich meist zwischen 2 und 15 Minuten an einem Ort auf und zieht dann weiter. Innerhalb der Winterschwärme wird auch gemeinsam in eng aneinander geschmiegten Schlafgesellschaften geschlafen, was eine größere Widerstandsfähigkeit gegen besonders niedrige Temperaturen ermöglicht. Die Schlafplätze liegen meist in dichtem Gebüsch in 1–10 m Höhe. Er wird gezielt angeflogen und die Individuen des Schwarms sammeln sich in der Nähe des Schlafzweiges. Dann wird in einer ritualisierten Handlung, ähnlich der Balz, die Individualdistanz überwunden. Zwei Individuen lassen sich auf dem Schlafzweig nieder und rutschen hin und her. Nach dem Zusammenrücken schauen sie voneinander weg und putzen sich. Dann fliegen weitere Individuen in die Mitte. Die Bildung der Reihe, in der die Ranghöchsten in der Mitte sitzen, erfolgt unter leisem Zwitschern. Bisweilen wird der Vorgang durch noch aggressive Individuen gestört, dann wird von neuem begonnen. Das Prozedere dauert daher meist bis zu 30 Minuten. Die Schwänze der aufgereihten Vögel zeigen am Ende in unterschiedliche Richtungen, manchmal wird auch eine Kugel mit nach außen gerichteten Schwänzen gebildet. Am Morgen wird die Versammlung ohne weitere Zeremonie aufgelöst.

Verbreitung

Die Brutverbreitung dieser paläarktischen Art erstreckt sich über große Teile der gemäßigten maritimen und kontinentalen Klimazone und reicht bis in die boreale und subtropische Zone hinein. In Europa fehlt sie lediglich auf Island, im nördlichen Fennoskandien, den nördlicheren der schottischen Inseln, den Balearen, Sardinien und Kreta. Durch Sibirien verläuft die nördliche Arealgrenze etwa bei 60–61° N bis zum Ochotskischen Meer, wo die Art noch im Südteil Kamtschatkas und auf den südlicheren Kurilen vorkommt. Östlich des Mittelmeerraums schließt die südliche Arealgrenze, eine Zone nördlich des Schwarzen Meeres auslassend, Kleinasien, den Kaukasus und Transkaukasien, den Norden des Irak, das Zagros- und das Elbrus-Gebirge sowie den Westen des Kopet-Dag ein. Nördlich des Schwarzen Meeres verläuft sie zwischen 49 und 53° N durch die Südukraine, an der südlichen Wolga und den Uralniederungen entlang, durch das nördliche Kasachstan bis zum Sajangebirge und dem mongolischen Altai. In der Mongolei schließt sie das Changai- und das Chentii-Gebirge ein und verläuft dann durch das Große Hinggan-Gebirge und die Mandschurei nach Süden. Ein großes Teilareal gibt es in China und Japan, das im Norden bis an die Innere Mongolei, im Westen bis nach Ningxia reicht und im Süden dem Verlauf des Jangtsekiang folgt.

Arten-Status

Weltweit ist die Art in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet verbreitet und wird erst am Rande der Verbreitung knapp. Die IUCN, BirdLife International und der British Trust for Ornithology (BTO) führen die Langschwanzmeise als eine „am wenigsten besorgniserregende Art“ auf, die derzeit kaum oder gar nicht bedroht und relativ häufig vorkommt. Aufgrund ihrer geringen Größe sind sie anfällig für extrem kaltes Wetter, wobei in Zeiten anhaltender Kälte Bevölkerungsverluste von bis zu 80% verzeichnet werden.
Schwanzmeise (Aegithalos caudatus) Schwanzmeise (Aegithalos caudatus) Photo By Jevgenijs Slihto , used under CC-BY-2.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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