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Blaustirnamazone

Eine Art der Amazonenpapageien, Auch bekannt als Blauwvoorhoofdamazone
Wissenschaftlicher Name : Amazona aestiva Gattung : Amazonenpapageien

Blaustirnamazone, Eine Art der Amazonenpapageien
Auch bekannt als:
Blauwvoorhoofdamazone
Botanische Bezeichnung: Amazona aestiva
Gattung: Amazonenpapageien
Blaustirnamazone (Amazona aestiva) Photo By Lucas Possiede , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Wie bei allen Vertretern der Amazonenpapageien ist die Grundgefiederfärbung grün. Während die meisten Arten dieser Gattung eine charakteristische Gefiederfärbung aufweisen, ist bei der Blaustirnamazone die Färbung am Kopf-, Brust- und Flügelbuggefieder sehr variabel. Die meisten Vertreter der Blaustirnamazone haben eine blaue Stirn. Der Vorderkopf, häufig auch der Hinterkopf sowie die Wangen sind gelb gefiedert. Bei einigen Individuen dehnen sich die gelben Federn auch auf die Kehlpartie aus. Die Ober- und die Unterschwanzdecken sind gelblich grün, der grüne Schwanz weist an seinem Ende gelbe Spitzen auf. Die äußeren Schwanzfedern sind an der Basis rot. Die Handschwingendecken dagegen weisen eine dunkelgrüne Färbung auf und sind an ihren Spitzen blauviolett. Die Füße der Blaustirnamazone ist ebenso wie der kräftige Schnabel von grauer Farbe, die Iris ist dagegen orange. Der Augenring ist weiß. Noch nicht ausgewachsene Vögel lassen sich am einfachsten an der dunkelbraunen Iris erkennen. Ansonsten ist auch bei ihnen die Färbung sehr variabel. Generell sind die gelben und blauen Farbpartien bei Jungvögeln weniger ausgedehnt als bei adulten.
Größe
37 cm
Farben
Grün
Gelb
Rot
Blau
Türkis
Ernährungsgewohnheiten
Blaustirnamazonen werden grundsätzlich als Nahrungsgeneralisten eingestuft, die ein breites Spektrum unterschiedlicher Futterpflanzen nutzen. Sie suchen ihre Nahrung überwiegend in der Krone von Bäumen und nutzen dabei meistens unterschiedliche Palmenarten, deren Früchte sie in unterschiedlichen Reifegraden fressen. Bei der Nahrungssuche sind die Vögel nur selten alleine zu beobachten. Sie suchen ihre Fressplätze in der Regel entweder paarweise oder in kleinen Gruppen von sechs bis acht Individuen auf. In der Nähe von San Ramón de la Nueva Orán im westlichen Argentinien sind Blaustirnamazonen gefürchtete Schadvögel der Orangenplantagen. Wegen des reichlichen Nahrungsangebots sammeln sich dort mitunter lose Gruppen von bis zu 5.000 Vögeln. Die Nahrungssuche findet überwiegend in den Morgen- und Abendstunden statt. Dazwischen liegt eine Ruhe- und Schlafphase, die die Vögel versteckt in Baumkronen verbringen. Samen werden von ihnen grundsätzlich geschält. Ihr Fressverhalten ist dabei sehr papageientypisch. Ein einzelnes Samenkorn wird von ihnen so aufgenommen, dass es senkrecht in der Schnabelhöhle steht. Die Vögel drücken es mit der Zunge gegen den Oberschnabel und schälen es dann mit Hilfe der Unterschnabelspitze aus seiner Umhüllung. Ist eine Nuss oder Frucht zu groß, wird sie mit einem Fuß ergriffen und dann mit dem Schnabel bearbeitet. Aufgrund fehlender Freilandbeobachtungen weiß man nicht, ob sie sich dabei ausschließlich auf Baumfrüchte konzentrieren, oder ob sie gelegentlich auch Blüten und Blätter fressen, wie man dies bei anderen Amazonenpapageien beobachtet hat. Der Ornithologe Werner Lauterbach hat in den 1980er Jahren umfangreiche Untersuchungen an in Volieren gehaltenen Blaustirnamazonen durchgeführt. Diese lassen darauf schließen, dass auch in freier Wildbahn die Nahrungszusammensetzung der Blaustirnamazonen jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen ist. Nach Lauterbachs Untersuchungen ist es bei in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln sinnvoll, sie außerhalb der Brutzeit zu zwei Dritteln mit einem trockenen Körner- und Samengemisch zu füttern, das neben Kardisaat auch Hafer, Weizen, Hirse, Buchweizen, Zirbelnüsse, Erdnüsse und Kürbiskerne sowie bis zu 20 % Sonnenblumenkerne enthält. Das übrige Drittel besteht aus Obst. Vor dem Beginn der Brutzeit, die in freier Wildbahn mit dem Beginn der Regenperiode zusammenfällt, wird die Nahrung sehr stark auf Weichfutter umgestellt. Als Hauptnahrung erhalten die Vögel kohlenhydrathaltige Hülsenfrüchte, die vorher etwas angekocht wurden, sowie eine Mischung aus Obst, Beeren, Gemüse, Grünfutter und gekeimter Saat. In Argentinien richten Blaustirnamazonen gelegentlich Schäden in Orangenplantagen an. Auch Maisfelder werden von ihnen mitunter geplündert. Auf dem Boden sind Blaustirnamazonen dagegen zur Nahrungsaufnahme nur selten zu beobachten. Sie halten sich dort nur zum Trinken und zur Aufnahme von mineralstoffreicher Erde auf. Blaustirnamazonen trinken insgesamt sehr wenig. Die Flüssigkeitsmenge, die sie zusätzlich aufnehmen, ist abhängig davon, welchen Nahrungsanteil trockene Sämereien im Verhältnis zu Früchten haben.
Lebensraum
In ihrem großen Verbreitungsgebiet nutzen Blaustirnamazonen eine große Anzahl unterschiedlicher Lebensräume. Sie sind eher Vögel des bewaldeten Flachlands, wenn auch Vertreter dieser Art auf dem brasilianischen Hochplateau und in den Trockentälern des Chacos bis in eine Höhe von 1600 Metern über NN beobachtet worden sind. Aufgrund ihrer Abhängigkeit von Baumhöhlen sind sie in ihrem Lebensraum immer auf einen Bestand von alten Bäumen angewiesen. Ausgehend von solchen Baumbeständen nutzen sie aber auch offenes Kulturland und Gebiete mit savannenartigem Charakter für die Nahrungssuche.
Ernährungsform
Pflanzenfressend

Allgemeine Infos

Verhalten

Blaustirnamazonen sind in den frühen Morgen- und den späten Nachmittagsstunden am aktivsten. Dazwischen liegt eine mehrstündige Ruhe- und Schlafphase. Sie hocken dann mit leicht aufgeplustertem Gefieder auf einem der Äste; ein Bein ist angezogen und im Gefieder versteckt. Das zweite Bein ist so ausgerichtet, dass sich der Greiffuß in der Mitte der Körperlängsachse befindet. In der Ruhehaltung ist der Kopf nur gelegentlich um etwa 180 Grad nach hinten gedreht und im Gefieder versteckt, beim Schlafen ist dies grundsätzlich so. Ruhende Vögel haben zwar die Augen häufig geschlossen, reagieren aber auf akustische Reize in ihrem Umfeld, in dem sie regelmäßig die Augen öffnen. Schlafende Vögel schließen ihre Augen über einen längeren Zeitraum. Ruhephasen beenden die Vögel mit Streckbewegungen, bei denen sie ihre Flügel auffächern oder jeweils ein einzelnes Bein nach hinten wegspreizen. Dem folgt häufig ein Putzen des Gefieders, bei dem die Blaustirnamazone Federn durch den Schnabel zieht und mit Hilfe der Zunge säubert ("Komfortverhalten"). Blaustirnamazonen können alle Federn ihres Federkleides erreichen und so säubern. Eine Ausnahme stellt lediglich das Kopfgefieder dar. Die gegenseitige Pflege des Kopfgefieders ist ein Teil der Paarbindung und des Sozialverhaltens der Blaustirnamazone. Regen wird von den Blaustirnamazonen gleichfalls zur Pflege des Gefieders genutzt. Sie plustern das Gefieder auf und spreizen die Flügel leicht, um so möglichst große Partien ihres Gefieders zu durchnässen. Diese Haltung kann über eine Stunde beibehalten werden und wird nur unterbrochen, um das Gefieder zwischenzeitlich mit Schnabel und Zunge zu reinigen. Aus der Volierenhaltung weiß man, dass Blaustirnamazonen auch in Wasserschalen gerne und sehr ausgiebig baden. In der freien Wildbahn hat man für andere Papageienarten auch das Baden in den regennassen Blättern von Laubbäumen beschrieben. Vermutlich gehört dies aber auch bei Blaustirnamazonen zum Verhaltensrepertoire.

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet des Amazonas mit türkisfarbener Front erstreckt sich über Ost- und Nordbolivien, Ostbrasilien, Paraguay und Nordargentinien. Es kommt in Wäldern (obwohl im Allgemeinen ausgedehnte feuchte Wälder wie der Amazonas vermieden werden), Wäldern, Savannen und Palmenhainen vor. Eine kleine wilde Brutpopulation ist auch in den grüneren Regionen Stuttgarts in Deutschland vorhanden. Obwohl sie in Puerto Rico in freier Wildbahn beobachtet wurden, sind sie wahrscheinlich das Ergebnis entkommener Haustiere, und es wurde keine Reproduktion aufgezeichnet.

Arten-Status

Blaustirnamazonen haben in Südamerika ein sehr großes Verbreitungsgebiet, das in seiner Längsausdehnung mehr als 3000 Kilometer umfasst. Es erstreckt sich von Bolivien und Brasilien bis nach Paraguay und dem nördlichen Argentinien. Akzeptiert man eine Unterscheidung in zwei Unterarten, dann ist die Nominatform Amazona aestiva aestiva in einem Gebiet zu finden, das sich im östlichen Brasilien von Piauí bis zum Rio Grande de Sul und dem Südosten des Mato Grosso erstreckt. Die Art fehlt dagegen im Küstenbereich Brasiliens. Amazona aestiva xanthopteryx dagegen kommt vom Norden und Osten Boliviens und dem Südwesten des Mato Grosso und Paraguay bis in den Norden Argentiniens vor. Santa Fé und Buenos Aires stellen dabei die südliche Verbreitungsgrenze dar. Es liegen keine Bestandszahlen für die Blaustirnamazone vor. Sie gilt im überwiegenden Teil ihres Verbreitungsgebietes immer noch als häufig, und von der IUCN wird sie immer noch mit „Least Concern“ und damit als ungefährdet eingeordnet.
Blaustirnamazone (Amazona aestiva) Blaustirnamazone (Amazona aestiva) Photo By Lucas Possiede , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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