Puerto-Rico-Amazone
Eine Art der Amazonenpapageien Wissenschaftlicher Name : Amazona vittata Gattung : Amazonenpapageien
Puerto-Rico-Amazone, Eine Art der Amazonenpapageien
Botanische Bezeichnung: Amazona vittata
Gattung: Amazonenpapageien
Inhalt
Beschreibung Allgemeine Infos
Photo By Tom MacKenzie of U.S. Fish and Wildlife Service Southeast Region , used under CC-BY-2.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Wie für die meisten Amazonen typisch, hat die Puerto-Rico-Amazone eine überwiegend grüne Befiederung. Diese grünen Federn haben am Rand einen dünnen schwarzen Saum. Die Stirn der Vögel ist rot und die Augen sind von einem breiten weißen Augenring umgeben. Die Flügelunterseiten, die im Flug gut zu sehen sind, weisen dagegen eine leuchtend blaue Befiederung auf. Die Schwanzfedern sind an der Unterseite gelblich-grün. Die Körperlänge dieser Amazonen beträgt zwischen 28 und 30 Zentimeter, sie wiegen zwischen 250 und 300 Gramm, wobei die Vögel im Allgemeinen etwa 275 Gramm schwer sind. Puerto-Rico-Amazonen sind damit verglichen mit anderen Arten aus der Gattung der Amazonen verhältnismäßig kleine Vögel. Allerdings sind die Amazonenarten, die auf den Antillen vorkommen, ähnlich klein. Als nächste Verwandte der Puerto-Rico-Amazone gelten die auf Jamaika lebende Rotspiegelamazone (Amazona agilis) und die auf Hispaniola lebende Blaukronenamazone (Amazona ventralis). Wie für die Amazonenpapageien typisch, ist die Schädelkapsel bei der Puerto-Rico-Amazone vollständig. Sie weisen auch das für Amazonen typische Flugmuster auf, bei der die Flügelschläge weich sind und ihren Wendepunkt erst unterhalb des Körpers erreichen.
Größe
29 cm
Nistplatz
Höhle
Ernährungsgewohnheiten
Wie alle Papageien ist auch die Puerto-Rico-Amazone ein Pflanzenfresser, der ein breites Nahrungsspektrum nutzt. Gefressen werden von ihm Blüten, Früchte, Blätter, Rinde sowie Nektar. Untersuchungen haben für ihn bis jetzt etwa 60 unterschiedliche Nahrungsbestandteile festgestellt. Man geht jedoch davon aus, dass das Nahrungsspektrum auf Grund seines größeren Verbreitungsgebietes noch größer war. Zu den zur Zeit genutzten Nahrungsbestandteilen gehören die äußere Samenhülle von Prestoea montana, Dacrycodes excelsa und Matayba domingensis, die Früchte von Mardgravia sintenisii, Miconia sintenisii, Clusia gundlachil sowie Rheedia portoricensis; die Blüten von Alchornea latifolia und Pictocarpha tetrantha, die Zweige und Blätter von Clusia grisebachiana, Magnolia splendens, Piptocarrpha tetrantha und Micropholis garciniaefolia sowie die Rinde von Psychotria berteriana und die Knospen von Inga vera.
Ernährungsform
Pflanzenfressend
Allgemeine Infos
Verbreitung
Die Puerto-Rico-Amazone benötigt unter anderem wegen ihrer Abhängigkeit von Baumhöhlen natürlich gewachsene Wälder mit einem hohen Bestand an alten Bäumen. Weder die auf Puerto Rico vorkommenden Niederwälder noch die wiederaufgeforsteten Waldregionen mit regelmäßigem Baumeinschlag können ihnen ausreichend Lebensraum bieten. Heute ist das Verbreitungsgebiet auf 16 Quadratkilometer in Höhenlagen zwischen 400 und 800 Meter beschränkt. Das entspricht nur noch 0,2 % des früheren Lebensraums. Es gibt Hinweise, dass die Puerto-Rico-Amazone bei der Anlandung von Christoph Kolumbus nicht nur auf Puerto Rico, sondern auch auf den angrenzenden Inseln Antigua und den Jungferninseln verbreitet war. Seit dem Aussterben der auf Culebra lebenden Unterart zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist sie nur noch auf der Hauptinsel von Puerto Rico zu finden und auch dort hat sich ihr Verbreitungsgebiet im Laufe des 20. Jahrhunderts sukzessive verringert. Hauptverbreitungsgebiet der Art waren ursprünglich acht große, natürlich gewachsene Waldgebiete mit einem hohen Bestand an alten Bäumen. Die Art kam jedoch auch in anderen Lebensräumen vor, sofern ausreichend Bruthöhlen zur Verfügung standen. Die Waldgebiete, die eine hohe Bestandsdichte an Puerto-Rico-Amazonen aufwiesen, waren auf das gesamte Höhenprofil von Puerto Rico verteilt. Bis 1910 kam die Puerto-Rico-Amazone noch im Guajataca State Forest und bis 1920 im Rio Abajo State Forest vor, beides Waldgebiete in mittlerer Höhenlage. Im Carite State Forest, einem Waldgebiet in der Bergregion Puerto Ricos, war sie bis in die 1930er Jahre zu beobachten.
Arten-Status
Frühe Siedler auf Puerto Rico wie beispielsweise die Taino jagten diese Papageienart zwar, weil sie sie als Nahrung schätzten. Die dramatische Bestandsreduzierung ist jedoch vor allem die Vernichtung von Lebensraum nach der Besiedelung durch Europäer zurückzuführen. Beigetragen haben aber auch das Einfangen von Jungvögel für die Ziervogelhaltung sowie eine stärkere Bejagung, nachdem europäische Siedler sich auf Puerto Rico niederließen. Eingeführte Arten trugen ebenfalls dazu bei, dass sich der Bestand dieser Papageienarten reduzierte. Die für den Fortpflanzungserfolg notwendigen Bruthöhlen werden auch von der eingeführten Honigbiene genutzt. Ratten und Mangusten fressen nicht nur die Eier und Jungen, sondern stellen in Bezug auf die Bruthöhlen gleichfalls Konkurrenzarten dar. Mittlerweile sind die Bestandszahlen so gering, dass Naturkatastrophen zu einem so massiven Bestandseinbruch führen können, dass die Population sich davon nicht mehr erholen kann. Hurrikan Hugo, der im September 1989 über den Nordosten der Insel fegte, hat dies neben der Puerto-Rico-Amazone auch an den Beständen des nur auf Puerto Rico vorkommenden Puerto-Rico-Waldsängers deutlich gemacht. In seiner Folge wurden in zwei der ursprünglich vier kleinen Verbreitungsgebiete dieser Waldsängerart keine Exemplare mehr gefunden. Durch den Hurrikan kamen 24 der noch in Freiheit vorkommenden Puerto-Rico-Amazonen um. Die Puerto-Rico-Amazone wird zu den 10 Vogelarten gezählt, die am meisten vom Aussterben bedroht sind. Auf der United States Endangered Species wird die Art seit dem 11. März 1967 geführt. Seit 1968 werden Anstrengungen unternommen, die Anzahl der in Freiheit lebenden Individuen zu erhöhen. 1972 begann der United States Fish and Wildlife Service die Amazone in der Nähe des Luquillo State Forest die Art in Gefangenschaft nachzuzüchten. Anders als beim Kakapo, einer weiteren, sehr stark vom Aussterben bedrohten neuseeländischen Papageienart, gelingt dies bei der Puerto-Rico-Amazone mit großem Erfolg. Für 2006 meldete die USFWS 39 in Gefangenschaft geschlüpfte Junge. Angesichts eines Bestands von nur noch 44 in Freiheit lebenden Individuen ist dies ein bemerkenswerter Erfolg.
Photo By Tom MacKenzie of U.S. Fish and Wildlife Service Southeast Region , used under CC-BY-2.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Papageien Familie
Eigentliche papageien Gattung
Amazonenpapageien Species
Puerto-Rico-Amazone