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Stockente

Eine Art der Eigentliche enten
Wissenschaftlicher Name : Anas platyrhynchos Gattung : Eigentliche enten

Stockente, Eine Art der Eigentliche enten
Botanische Bezeichnung: Anas platyrhynchos
Gattung: Eigentliche enten
Stockente (Anas platyrhynchos) Photo By Bernt Fransson , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Die Stockente gilt sowohl als die größte als auch als die häufigste Schwimmente in Europa. Besonders die Männchen sind leicht an ihrem charakteristischen grünen Kopf mit dem gelben Schnabel zu erkennen. Grund für ihre weite Verbreitung ist ihre Anspruchslosigkeit: Solange ein Gewässer vorhanden ist, ist sie zufrieden. Mittlerweile ist sie den Menschen sogar in die Städte gefolgt, wo sie Seen oder Brunnen besiedelt.
Größe
58 cm
Lebenserwartung
29 Jahre
Nistplatz
Boden
Gelegegröße
1 - 13 Eier
Inkubationszeitraum
1 - 2 Jungen
Anzahl der Jungen
23 - 30 days
Ernährungsgewohnheiten
Die Stockente ist in Bezug auf die bevorzugte Nahrung anspruchslos, sie ist eine ausgesprochen omnivore Art, die alles frisst, was sie hinreichend verdauen und ohne großen Aufwand erlangen kann. Neue Nahrungsquellen werden von dieser Art schnell erkannt und unverzüglich genutzt. Die Nahrung der Stockente besteht überwiegend aus pflanzlichen Stoffen. Sie nutzt Samen, Früchte, Wasser-, Ufer- und Landpflanzen. Zum Nahrungsspektrum gehören aber auch Weichtiere, Larven, kleine Krebse, Kaulquappen, Laich, kleine Fische, Frösche, Würmer und Schnecken. Die Nahrungszusammensetzung unterliegt jahreszeitlichen Schwankungen. Mitteleuropäische Stockenten leben zu Beginn und während der Brutzeit fast nur von pflanzlicher Nahrung. Dabei werden zunächst Samen und überwinternde Grünteile und später das frisch sprießende Grün bevorzugt gefressen. Zu dem Zeitpunkt, zu dem die Küken schlüpfen, finden diese nicht nur eine mittlerweile reichlich vorhandene pflanzliche Nahrung vor, sondern auch reichliche tierische Nahrung in Form von Insekten und deren Larven. Stockentenküken sind zwar nicht auf eine bestimmte Nahrung spezialisiert und finden in Mitteleuropa bereits Anfang Mai ausreichende Ernährungsmöglichkeiten vor. In Experimenten konnte jedoch der Einfluss von tierischem Protein auf die Entwicklung der Jungen nachgewiesen werden. Junge Stockenten, die viel tierisches Protein vorfinden, weisen eine deutlich größere Wuchsrate auf als die, die sich überwiegend pflanzlich ernähren. Sobald die Jungen flügge sind, suchen Stockenten zunehmend auch auf Feldern nach Nahrung. Dabei werden besonders gerne die noch nicht ausgereiften Körner von Getreide gefressen. Im Herbst fressen Stockenten auch Eicheln und andere Nüsse. Auch Kartoffeln werden von ihr als Nahrungspflanze angenommen. Die Erweiterung ihres Nahrungsspektrums um diese aus Südamerika eingeführte Pflanze ist für Großbritannien verhältnismäßig gut dokumentiert. Dort trat diese Ernährungsgewohnheit erstmals in den strengen Wintern zwischen 1837 und 1855 auf. Begünstigt wurde diese Nahrungserweiterung durch die Kartoffelfäule, die dazu führte, dass viele Landwirte ihre Feldfrüchte auf dem Feld verrotten ließen. Nach englischen Berichten aus dem Jahre 1863 zogen Stockenten von dieser Krankheit befallene Kartoffeln sogar Getreide vor. An Futterstellen frisst die Stockente auch gelegentlich Brot und Küchenabfälle. Obwohl sie in ihrer Ernährung grundsätzlich sehr anpassungsfähig ist, frisst sie keine salzliebenden Pflanzen. In Grönland lebende Stockenten fressen beispielsweise fast ausschließlich Meeresweichtiere.
Lebensraum
Die Stockente bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen und Klimazonen, von der arktischen Tundra bis zu subtropischen Regionen. Es kommt sowohl in Süß- als auch in Salzwasser-Feuchtgebieten vor, darunter Parks, kleine Teiche, Flüsse, Seen und Flussmündungen sowie flache Buchten und offenes Meer in Sichtweite der Küste. Wassertiefen von weniger als 0,9 Metern werden bevorzugt, wobei Vögel Gebiete meiden, die mehr als einige Meter tief sind. Sie fühlen sich von Gewässern mit aquatischer Vegetation angezogen.
Ernährungsform
Allesfressend

Allgemeine Infos

Verhalten

Stockenten zeigen bezüglich ihres Wanderverhaltens eine starke Variabilität. Die in Ost- und Nordeuropa beheimateten Vertreter sind zumeist Zugvögel und wandern ab Oktober nach Mittel-, West- oder Südwesteuropa. In West- und Südeuropa beheimatete Vertreter zeigen dagegen in der Regel kein Zugverhalten, sondern sind Standvögel. In Mitteleuropa beheimatete Vertreter können am Ort verbleiben, nur kürzere Wanderungen unternehmen oder auch weitere Südwestwanderungen zeigen. Am 9. Juli 1963 kollidierte über Nevada ein Verkehrsflugzeug mit einer Stockente in 6400 m (21.000 ft) Höhe. Eine Stockente aus Hessen flog in weniger als 3 Tagen 2250 km mit bis zu 125 km/h zu einem See 300 km nördlich von Moskau.

Verbreitung

Die Stockente kommt auf der ganzen Nordhalbkugel vor, von Europa über Asien bis nach Nordamerika. In Nordamerika fehlt sie lediglich im äußersten Norden in den Gebieten der Tundra von Kanada bis nach Maine und ostwärts bis nach Nova Scotia. Ihren nordamerikanischen Verbreitungsschwerpunkt hat sie in der sogenannten Prairie Pothole Region von North und South Dakota, Manitoba und Saskatchewan. In Europa fehlt sie nur in höheren Gebirgslagen. In den Alpen ist sie in offeneren Tälern bis in Höhenlagen von 1000 Metern noch häufig, die höchstgelegenen Brutplätzen wurden in Lagen von etwa 2000 Metern registriert. In Asien meidet die Stockente die kälteste Tundra und kommt bis in den Osten des Himalayas vor. Als Brutvogel ist sie damit auf die Holarktis begrenzt. Lediglich zur Überwinterung erreicht sie auch die orientalische Region. So überwintert sie beispielsweise in den Ebenen Nordindiens und im Süden Chinas. In Australien und Neuseeland ist die Stockente eingeführt worden. Sie kommt dort überall vor, wo das Klima dem des Verbreitungsgebietes auf der Nordhalbkugel entspricht. In Australien wurde sie frühestens 1862 eingeführt und hat sich vor allem seit den 1950er-Jahren auf dem australischen Kontinent ausgebreitet. Sie ist wegen ihrer klimatischen Ansprüche auf diesem Kontinent vergleichsweise selten und kommt überwiegend auf Tasmanien, im Südosten und in einem kleinen Gebiet im Südwesten Australiens vor. Sie nutzt hier überwiegend urbane Räume oder sehr stark agrarisch überformte Landschaften und wird nur selten in Regionen beobachtet, die nicht dicht vom Menschen besiedelt sind. Auf Neuseeland wurde die Stockente ab 1867 in größerer Zahl eingeführt. Zwischen 1896 und 1918 wurden jährlich vor allem auf der Nordinsel Stockenten ausgewildert. Auf der Südinsel gab es Einführungsversuche in den 1920er-Jahren, die aber weitgehend nicht erfolgreich waren. In den 1950er begann sich die Stockente sehr stark auszubreiten, was zu einer Ansiedlung auch auf der Südinsel führte. Bereits 1981 wurde der neuseeländische Bestand auf mehr als fünf Millionen Individuen geschätzt. Stockenten finden sich heute auch auf Stewart Island und anderen, kleineren Inseln vor der neuseeländischen Küste. Die Einführung der Stockente in Neuseeland wird heute als problematisch eingeordnet. Unter anderem bastardiert die Stockente mit der einheimischen Augenbrauenente. Erste Hybride zwischen Stockenten und Augenbrauenenten wurden bereits 1917 gemeldet, inzwischen geht man davon aus, dass in allen Augenbrauenentenpopulationen Stockenten eingekreuzt sind. Am Gefieder sind Hybride bereits in der dritten Generation nicht mehr erkennbar.

Arten-Status

Die Stockente ist die in Europa am häufigsten vorkommende Entenart. Der Bestand in Europa liegt grob geschätzt bei 3,3 bis 5,1 Millionen Brutpaaren. Davon entfallen mindestens 900.000 bis 1,7 Millionen Brutpaare auf Mitteleuropa. Der derzeitige Gesamtbestand in Deutschland liegt bei 190.000 bis 345.000 Brutpaaren. Bestandsschwund durch kalte Winter und regional sinkendes Nahrungsangebot wird durch folgende milde Winter und durch einen Rückgang der Jagd wieder ausgeglichen. Insgesamt verlaufen die Bestandsschwankungen auf sehr hohem Niveau. Die Jagdzeit auf Stockenten wird in Deutschland durch das Bundesjagdgesetz auf die Zeit von 1. September bis 15. Januar festgelegt. Die Gesamt-Jahresstrecke hat in den letzten zehn Jahren um 30 Prozent abgenommen und lag im Jagdjahr 2015/16 bei 345.000 erlegten Vögeln. Der Anteil von Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen betrug daran insgesamt 68 Prozent. In der Schweiz lag die Zahl abgeschossener Stockenten 2015 bei 5.700 und in Österreich bei zirka 50.000 Individuen.
Stockente (Anas platyrhynchos) Stockente (Anas platyrhynchos) Photo By Bernt Fransson , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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