Zwerggans
Eine Art der Echte Gänse Wissenschaftlicher Name : Anser erythropus Gattung : Echte Gänse
Zwerggans, Eine Art der Echte Gänse
Botanische Bezeichnung: Anser erythropus
Gattung: Echte Gänse
Inhalt
Beschreibung Allgemeine Infos
Beschreibung
Die Zwerggans erreicht eine Körperlänge von 53 bis 66 Zentimetern. Sie hat eine Flügelspannweite von 120 bis 135 cm und wiegt 1,4 bis 2,2 kg. Die Zwerggans ähnelt in Habitus und Färbung der europäischen Unterart der Blässgans, ist jedoch kleiner und dunkler. Die Stirnblässe reicht weiter nach oben als bei der Blässgans und endet zwischen den Augen. Von der Blässgans unterscheidet sie sich auch durch den leuchtend gelben Augenring, den bereits Jungvögel entwickeln. Bei den Jungvögeln tritt er erstmals nach der Jugendmauser im November des ersten Lebensjahres auf. Im Jugendkleid ist dieser noch gelbgrün gefärbt. Die Zwerggans ist außerdem an der Bauchseite schwächer quergestreift als die Europäische Blässgans und hat längere Flügelspitzen, die den Schwanz der stehenden Gans ein wenig überragen. Der Kopf wirkt rundlicher als bei der Graugans und der Schnabel zierlicher. Im Flug ist sie leicht mit der wesentlich häufigeren und weniger geschützten Europäischen Blässgans zu verwechseln, was wohl maßgeblich zu ihrer extremen Bestandsgefährdung geführt hat. Die Dunenküken weisen eine große Ähnlichkeit zu denen der Blässgans auf. Sie sind jedoch etwas dunkler an der Körperoberfläche. Wie bei den Dunenküken der Blässgans sind auch Zwerggans-Küken an der Körperoberseite braun und an der Körperunterseite weißlich. Gesicht und Hals sind cremefarben. Vom Schnabel bis zum Auge verläuft ein dunkler Zügel. Die Stirn ist rotbraun. Zum Zeitpunkt des Schlupfes ist der Schnabel dunkel-olivgrau mit einem rosa bis cremefarbenen Nagel. Beine und Füße sind olivgrau; die Schwimmhäute sind verglichen dazu etwas dunkler. Der Schnabel färbt sich mit zunehmendem Lebensalter rosa. Beine, Füße und Schwimmhäute werden dann gelblich orange. Die Iris ist dunkelbraun. Auffällig ist der Augenring, der bei Dunenküken hellgrau ist und sich später gelblich umfärbt. Die Zwerggans verfügt über mehr als ein Dutzend verschiedener Lautäußerungen. Die Stimme ist deutlich höher als die der Blässgans. Die Rufe wirken häufig schneidend schrill und bellender als die dieser Gänseart.
Größe
66 cm
Nistplatz
Boden
Ernährungsform
Pflanzenfressend
Allgemeine Infos
Verhalten
Die Zwerggans ist ein Zugvogel, der für gewöhnlich im Winter nach Süden zieht. Wenn sie auf ihrem Zug ist, bilden sie die charakteristische V-Formation, oft zusammen mit anderen Gänsearten, was zu irrtümlichem Abschuss führen kann. Die Wanderungsrouten der Zwerggans sind nicht genetisch fixiert, sondern werden tradiert. Neben dem Zug in die Überwinterungsquartiere gibt es einen sogenannten Mauserzug von nicht brütenden Tiere zu bestimmten Mauserplätzen. Der Wegzug aus den Brut- und Mauserrevieren erfolgt in der zweiten Augusthälfte und Anfang September. Ihre Nahrung suchen Zwerggänse ausschließlich auf dem Lande. Zwerggänse leben vor allem von kurzen Gräsern und Kräutern. Für die Ernährung ist wichtig, dass die Gebiete, in denen Zwerggänse Nahrung suchen, niedrig bewachsen sind, um so ihr Sicherheitsbedürfnis zu erfüllen, aber auch weil sie sich nur von kurzem Gras und Kräutern ernähren können. Dafür sind natürliche Weidesysteme mit großen Grasfressern (Megaherbivoren) ideal.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet reichte einst von den nördlichen Gebieten Skandinaviens über den Ural bis weit nach Sibirien. Seit Ende der 1970er-Jahre ist sie aus weiten Teilen ihres Brutareals verschwunden. In Skandinavien gibt es heute nur noch einige dutzend Brutpaare. Die Auswilderung in Menschenobhut aufgezogener Zwerggänse konnte den Abwärtstrend nicht aufhalten. Da in der Zwischenzeit die illegale oder fälschliche Bejagung in den traditionellen Überwinterungsgebieten auf dem Balkan als eine der wichtigsten Ursachen des Bestandseinbruchs identifiziert wurde, gibt es nun ein Projekt, jungen ausgewilderten Zwerggänsen mittels Ultraleichtflugzeugen neue Wanderungsrouten in sichere Überwinterungsgebiete am Niederrhein, beispielsweise zum Naturschutzgebiet Bislicher Insel, beizubringen.
Arten-Status
Bis zu Beginn der 1950er Jahre umfasste die Gesamtpopulation etliche zehntausend Tiere. Danach kam es in allen Gebieten zu einem dramatischen Bestandsrückgang, so dass die Zwergblässgans heute als extrem gefährdet angesehen werden muss. Die Population in Lappland beträgt nur noch 60 bis 90 Paare; in Ungarn überwinterten vor 1950 noch mehr als 100.000 Brutpaare, nach 1980 waren es nur noch 3.600. Ursachen des Bestandsrückgangs sind wie bei der Rothalsgans eine übermäßige Bejagung in Russland, Kasachstans und verschiedenen Ländern Ost- und Südosteuropas. Problematisch ist dabei ihre große Ähnlichkeit zu der viel zahlreicher vorkommenden und intensiv bejagten Blässgans. Die Zwerggans unterliegt als global gefährdete Art der deutschen Bundesartenschutzverordnung; für in Gefangenschaft aufgezogenen Tiere ist eine Ausnahmegenehmigung vom Vermarktungsverbot erforderlich.
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Gänsevögel Familie
Entenvögel Gattung
Echte Gänse Species
Zwerggans