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Königspinguin

Eine Art der Großpinguine
Wissenschaftlicher Name : Aptenodytes patagonicus Gattung : Großpinguine

Königspinguin, Eine Art der Großpinguine
Botanische Bezeichnung: Aptenodytes patagonicus
Gattung: Großpinguine
Königspinguin (Aptenodytes patagonicus) Photo By C.PRABU , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Ein ausgewachsener Königspinguin erreicht eine Körperlänge zwischen 85 und 95 Zentimeter und wiegt zwischen 10 und 16 Kilogramm. Ein auffälliger Sexualdimorphismus besteht nicht, Weibchen sind aber tendenziell etwas kleiner und leichter. Auf Grund der Körpergröße besteht eine Verwechslungsmöglichkeit nur mit dem Kaiserpinguin. Bei dieser Art sind die gelborangen Gefiederpartien jedoch weniger leuchtend und nicht so deutlich klar eingegrenzt wie beim Königspinguin. Der Unterschnabel ist beim Kaiserpinguin außerdem rötlicher. Adulte Königspinguine haben einen schwarzen Kopf, eine schwarze Kehle und Kinn. Frisch gemausertes Gefieder glänzt grünlich. Auffallend sind bei Adulten die leuchtend gelborangen Flecken an den hinteren Kopfseiten. Sie setzen sich als dünne Linie um den Hals bis zur Vorderbrust fort. Die Körperoberseite ist vom Nacken bis zum Schwanz silbrig graublau. Abgenutztes Gefieder kurz vor der Mauser wird matter und bräunlicher. Ein schwarzer, maximal ein Zentimeter breiter Streifen verläuft von der Kehle bis in Höhe der Flossen. Die Vorderbrust ist gelborange und hellt in Richtung der weißen Unterbrust auf. Die übrige Körperunterseite ist weiß. Die Flossen sind auf der Unterseite weiß mit einer schwarzen Spitze. Der Schnabel ist zwischen 11,4 und 13,7 Zentimeter lang und sehr schmal. Der Oberschnabel ist schwärzlich, der Unterschnabel ist bei den meisten Individuen auf zwei Drittel der Länge auffällig orange. Die Füße und Beine sind dunkel schwarzgrau. Die Iris ist braun. Noch nicht geschlechtsreife Königspinguine ähneln den adulten, bei ihnen sind die gelborangen Federpartien jedoch weniger leuchtend, die Kehle ist noch grauweiß und die Federn auf dem Oberkopf haben graue Enden. Sie mausern in das Federkleid der adulten Vögel am Beginn ihres dritten Lebensjahres. Küken sind anfangs mit graubraunen Dunen befiedert. Sie mausern dann in ein dichtes, braunes Federkleid, das sie bis zu ihrem zehnten bis zwölften Lebensmonat tragen. Ihr Schnabel ist schwarz.
Größe
95 cm
Lebenserwartung
26 Jahre
Ernährungsgewohnheiten
Königspinguine sind wie alle anderen Pinguine flugunfähig. Ihre Flügel sind zu schmalen, aber kräftigen Flossen umgestaltet und an ein Leben im Meer angepasst. Königspinguine können Tauchtiefen über 300 Meter erreichen und mehrere Minuten unter Wasser bleiben. 150 Tauchgänge pro Tag, mehr als die Hälfte in Tiefen von über 50 Metern, sind bemerkenswert. Der Sauerstoff-Nachschub unter Wasser wird durch Myoglobin, ein dem Hämoglobin verwandtes Muskelprotein, gewährleistet. Grundsätzlich tauchen Königspinguine während des Tages tiefer, während der Nacht halten sie sich in Gewässerregionen von unter 30 Meter Tiefe auf. Tauchgänge dauern im Durchschnitt 5,5 Minuten. Königspinguine ernähren sich von kleinen Fischen, Krill und Tintenfischen. Pro Jagd können sie bis zu 20 kg Meerestiere fressen. Ihre Hauptnahrungsgebiete liegen auf dem offenen Meer. Brutvögel der Crozetinsel suchen während der Fortpflanzungszeit ihre Nahrung in einer Entfernung von einem bis dreißig Kilometer von der jeweiligen Brutkolonie. Einzelne Brutvögel wurden auch noch mehr als 200 Kilometer von der Kolonie beobachtet. Im Schnitt schwammen die Brutvögel 28 Kilometer bevor sie das erste Mal nach Nahrung tauchten. Königspinguine sind sehr gesellig, jagen in Gruppen und bilden zum Brüten zum Teil große Kolonien mit zehntausenden Tieren. An Land haben ausgewachsene Königspinguine keine natürlichen Feinde zu fürchten. Einzig ihre Eier und kleinen Jungen müssen sie vor gelegentlichen Angriffen von Riesensturmvögeln (Macronectes giganteus und Macronectes halli) beschützen. Im Meer lauert das größere Gefahrenpotential in Form von Schwertwalen und von Seeleoparden.
Ernährungsform
Fischfressend

Allgemeine Infos

Verbreitung

Der Königspinguin existiert in zwei Unterarten: Aptenodytes patagonicus patagonicus und Aptenodytes patagonicus halli. Auf der nebenstehenden Karte entsprechen die rot markierten Bereiche den Lebensräumen der Unterart patagonicus, die gelben Zonen denen der Unterart halli. Grün markiert die Aufzuchtsgebiete. Grundsätzlich leben Königspinguine in treibeisfreien Gewässern. Alle Brutkolonien liegen nördlich der normalen Treibeisgrenze. Der Königspinguin brütet auf subantarktischen Inseln zwischen dem 45 und 55° S. Brutkolonien befinden sich zum Beispiel auf Südgeorgien, auf der Macquarie-Insel und der Heard-Insel, den Kerguelen, den Prinz-Edward-Inseln und den französischen Crozetinseln. Auf der Marion-Insel ist die Art ebenfalls vertreten. Kleine Bestände finden sich auch auf den Falklandinseln, wo sie gewöhnlich in der Nähe von Eselspinguinen brüten. In Patagonien kamen sie – ungeachtet ihres wissenschaftlichen Namens – lange Zeit nicht mehr vor, gelegentlich finden sich jedoch während der Mauser erwachsene Tiere auf der Isla de los Estados ein. Bis ca. 1980 existierte hier auch eine Brutkolonie, die jedoch mittlerweile erloschen ist. Eine kleine Kolonie von etwa 40 Königspinguinen siedelt sich gerade an der Magellanstraße, auf Feuerland wieder an. Brutkolonien finden sich in der Regel an sanft geneigten Küstenabschnitten. Der jeweilige Standort ist häufig geschützt und sonnenexponiert. Die meisten Kolonien finden sich in der Nähe des Strandes, auf den Crozetinseln befindet sich jedoch eine Brutkolonie 1,3 Kilometer vom Strand entfernt im Binnenland. Einzelne Tiere halten sich manchmal auf den Südlichen Sandwichinseln und auf den Südlichen Orkneyinseln auf. Das Verbreitungsgebiet außerhalb der Brutzeit ist bislang nur ungenau bekannt. Sie halten sich dann vermutlich in subantarktischen und antarktischen Gewässern auf. Irrgäste erreichen die Antarktische Halbinsel, Antarktika sowie Südafrika, Australien und Neuseeland.

Arten-Status

Der Bestand in der Subantarktis wurde 2004 auf rund drei Millionen Königspinguine geschätzt. Der Bestand gilt mittlerweile als stabil. Die Bestände haben in den letzten Jahren in allen Brutkolonien zugenommen, nachdem es während des 19. und 20. Jahrhundert aufgrund der Seehundjagd und dem Abschlachten der erwachsenen Tiere zur Ölgewinnung aus der reichen Fettschicht zu deutlichen Bestandsrückgängen kam. Auf den Falklandinseln wurde die Art 1870 sogar zeitweilig ausgelöscht. Heute brüten dort wieder bis zu 200 Brutpaare. Vermutlich auch auf Heard erloschen die Brutbestände vollständig, die Insel wurde etwa um das Jahr 1963 von Königspinguinen wieder besiedelt und hat in den Jahren danach wieder große Populationszahlen erreicht. Eine Brutkolonie auf dieser Insel zählte 1963 sechs Brutpaare. 1988 wurden hier wieder 6256 Brutpaare gezählt. Auf der Macquarie-Insel nahm die Zahl der in einer Brutkolonie gezählten Küken zwischen 1930 und 1980 sogar um das 78-fache zu. Königspinguine gelten derzeit als nicht gefährdet, allerdings besteht in Südgeorgien die Möglichkeit, dass sich die dortige Fischerei ungünstig auf das verfügbare Nahrungsangebot auswirken könnte. Die einst weltgrößte Brutkolonie von Königspinguinen auf der Cochons-Insel im Archipel der Crozetinseln verzeichnet seit 1982 eine Abnahme von 88 Prozent, sie besteht nur noch aus etwa 60.000 Exemplaren. Die Gründe sind unbekannt. Königspinguine werden in zahlreichen großen Zoologischen Gärten gezeigt. Zu den europäischen Zoos, die Königspinguine halten, gehören unter anderem die in München, Berlin, Wuppertal, Basel, Zürich, Wien, Antwerpen, Brest und Edinburgh.
Königspinguin (Aptenodytes patagonicus) Königspinguin (Aptenodytes patagonicus) Photo By C.PRABU , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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