Steinwälzer
Eine Art der Steinwälzer Wissenschaftlicher Name : Arenaria interpres Gattung : Steinwälzer
Steinwälzer, Eine Art der Steinwälzer
Botanische Bezeichnung: Arenaria interpres
Gattung: Steinwälzer
Beschreibung
Der Steinwälzer bewohnt vor allem Habitate in Küstengegenden. Benannt wurde er auf Grundlage seiner besonderen Art der Futtersuche: Mit seinem Schnabel dreht er Muscheln und Steine am Boden um, bis er unter ihnen Insekten, Schalentiere, Schnecken und ähnliche Beute ausfindig macht. Sein Nest versteckt der Steinwälzer zwischen Steinen, Pflanzen oder Felsspalten. Er bewohnt es pro Saison monogam mit nur einem Partner.
Größe
22 - 24 cm
Nistplatz
Boden
Gelegegröße
2 - 5 Eier
Anzahl der Jungen
21 - 24 days
Ernährungsgewohnheiten
Der tagaktive Steinwälzer läuft verhältnismäßig bedächtig. Der Nahrungserwerb erfolgt pickend, auf weichem Untergrund auch grabend. Versteckte Beute wird durch das Umdrehen von Steinen, Muscheln oder Pflanzen erreicht. Der Schnabel wird dabei an den Rändern untergeschoben. Durch einen heftigen Ruck mit dem Kopf und Nacken kippt der Stein oder die Muscheln dann um. In ähnlicher Weise wendet er auch ganze Tangteppiche, wobei er dabei nicht nur den Schnabel, sondern auch den Kopf unter den Teppich schiebt und dann ruckartig bewegt. Festsitzende Schnecken werden abgehoben. Vor allem Miesmuscheln und Napfschnecken werden durch heftige Schnabelhiebe auf die Schalenkanten aufgebrochen. Entenmuscheln werden von Steinwälzern geöffnet, indem sie mit geschlossenem Schnabel ein oder zwei Mal in die obere Schalenseite stoßen. Während des Sommers stellen Dipteren und deren Larven eine wesentliche Nahrung da. Daneben fressen sie auch pflanzliche Kost. Eine besondere Bedeutung haben dabei Krähenbeeren.
Ernährungsform
Wirbellose Wassertiere fressend
Häufig gestellte Fragen
Allgemeine Infos
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich im Norden über Eurasien bis in das arktische Nordamerika und Grönland. Er brütet zum Teil hocharktisch noch bis zum 83. nördlichen Breitengrad (Grönland) und 80. nördlichen Breitengrad auf Spitzbergen. Wetlands International hebt als international bedeutsame Brutplätze vor allem die Onegabucht am Weißen Meer (320 bis 350 Brutpaare) und den äußeren Stockholmer Schärengarten (790 bis 840 Brutpaare) hervor. Der Steinwälzer ist ein Langstreckenzieher, dessen Überwinterungsquartiere sich an den Küsten West-Europas (Großbritannien, Irland und von der westlichen Nordsee bis Spanien und Portugal), an den Küsten der Baltischen Staaten sowie im Osten des Mittelmeers, in Vorderasien und den Küsten des Indischen Ozeans bis in den Süden Afrikas finden. Als international bedeutsame Rast- und Überwinterungsquartiere hat Wetland International insgesamt 13 Gebiete identifiziert. Dazu gehören unter anderem das Wattenmeer der Nordsee, das Rhein-Maas-Delta, die belgische Küste, die Bucht von Goulven im Nordwesten der Bretagne, die Île de Ré, die Küste der Isle of Thanet, der Osten von Sanday, die Morecambe Bay und die Bucht von Morlaix. Während des Zuges ist er an fast allen europäischen Küsten, im Winter u. a. an der Westküste Europas anzutreffen, wo er Muscheln und Wasserschnecken frisst.
Arten-Status
Im 19. Jahrhundert war der Steinwälzer noch ein Brutvogel auf den nordfriesischen Inseln sowie an der Ostseeküste in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Auf Grund von Klimaänderungen, Prädation durch Möwen und vermutlich auch Eiersammlern erloschen die Brutbestände in Nordfriesland um 1859, auf Hiddensee, wo es um 1895 noch zehn bis zwanzig Brutpaare gab, erloschen die Bestände um 1919. Auch in Dänemark erloschen die Bestände in einzelnen Teilbereichen. Seit 1960 hat sich der dänische Brutbestand von 10 bis 12 Brutpaaren auf etwa 40 Brutpaare (1996) erholt. Seit Mitte der 1990er Jahre ist der Steinwälzer auch wieder als Brutvogel in Deutschland heimisch. Der Bestand zu Beginn des 21. Jahrhunderts beträgt aber nur vier bis fünf Brutpaare. In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands von 2015 wird die Art in der Kategorie 2 als stark gefährdet geführt. Der europäische Gesamtbestand beträgt 24.000 bis 81.000 Brutpaare, wobei Grönland mit der hieran größten Teilpopulationen (20.000 bis 40.000 Brutpaare) eingerechnet ist. In Norwegen werden (5.000 bis 15.000 Brutpaare), im europäischen Teil Russlands (3.000 bis 17.000 Brutpaare) und in Finnland (4.000 bis 4.500 Brutpaare) gezählt.
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Charadriiformes Familie
Schnepfenvögel Gattung
Steinwälzer Species
Steinwälzer