Moorente
Eine Art der Tauchenten Wissenschaftlicher Name : Aythya nyroca Gattung : Tauchenten
Moorente, Eine Art der Tauchenten
Botanische Bezeichnung: Aythya nyroca
Gattung: Tauchenten
Inhalt
Beschreibung Allgemeine Infos
Photo By Alessandro Musicorio , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Die Moorente ist die kleinste Tauchente der Gattung Aythya. Sie erreichen eine Körperlänge von 38 bis 42 Zentimeter. Moorenten wiegen durchschnittlich etwa 560 Gramm. Das Brutkleid des Moorentenerpels ist leuchtend kastanienbraun mit weißen Augen. Das Weibchen ist ähnlich, jedoch blasser gefärbt und hat braune Augen. Bei den Weibchen ist vor allem der Kontrast zwischen der Färbung des Rückens und des übrigen Körpers weniger auffallend. Beide Geschlechter haben weiß leuchtende Unterschwanzdecken, die sich auffallend vom Schwarzbraun des Hinterrückens abheben. Der lange Schnabel ist dunkelgrau bis blauschwarz gefärbt mit einem schwarzen Schnabelnagel; die Schnabelspitze ist aufgehellt, dies ist jedoch nicht bei allen Altvögeln erkennbar. Im Schlichtkleid sind die Farben und die Farbverteilung unverändert zum Prachtkleid. Wie beim Weibchen im Brutkleid sind die Farben jedoch weniger strahlend und auffallend. Im Flug ist ein deutlicher weißer Flügelstreif erkennbar. Die Stimme der Moorente ist wenig auffällig. Sie ähnelt denen der anderen Aythya-Arten. Während der Paarungszeit, die in die Monate Januar bis Mai fällt, ruft das Männchen ein leises wräijö. Der Ruf ist nur im Umkreis von wenigen Metern hörbar. Der Ruf des Weibchens ist ein stimmloses, schnarrendes rerrr rerrr und ist auch im Flug zu hören.
Größe
42 cm
Farben
Braun
Schwarz
Rot
Grau
Weiß
Lebenserwartung
8 Jahre
Nistplatz
Boden
Ernährungsgewohnheiten
Verglichen mit anderen Tauchenten lebt die Moorente überwiegend vegetarisch. Der animalische Bestandteil ihrer Nahrung – überwiegend Schnecken – wird gemeinsam mit den Pflanzenteilen aufgenommen. Sie frisst allerdings auch frei schwimmende Wasserinsekten, Kleinkrebse sowie Kaulquappen und Jungfrösche. Die pflanzliche Nahrung besteht sowohl aus grünen Pflanzenteilen der Unterwasservegetation und der Schwimmblattzone als auch Samen, Rhizome und Wurzelknollen. Zur Nahrungsaufnahme gehört ein Tauchen, ein Gründeln oder eine Nahrungsaufnahme, bei dem die Moorente mit eingetauchtem Hals schwimmt. Etwa fünfzig Prozent der Zeit, die sie für die Nahrungssuche aufwenden, verbringen Moorenten tauchend.
Lebensraum
Der bevorzugte Lebensraum der Moorente findet sich dort, wo der Schilfwald von Schwimmblattpflanzen abgelöst wird. Sie bevorzugt flache und verlandende Gewässer mit einer ausgedehnten Verlandungszone, deren Eutrophierung aber noch nicht so weit fortgeschritten ist, dass eine artenreiche Unterwasservegetation fehlt. In Ungarn brütet sie unter anderem an den Natronseen. In den Wüsten- und Steppenzonen Zentralasiens kommt sie schwerpunktmäßig an alkalihaltigen Gewässern vor. Sie meiden dagegen tiefe Gewässer und schnell fließende Flüsse und Bäche. Anders als die meisten anderen Tauchentenarten ist die Moorente auch im Winter keine sehr gesellige Art. Trupps mit mehreren hundert Moorenten sind sehr selten und kommen nur dort vor, wo die Moorente generell sehr häufig ist. In der Regel sind nicht mehr als ein halbes Dutzend Moorenten gemeinsam zu beobachten.
Ernährungsform
Wirbellose Wassertiere fressend
Allgemeine Infos
Verbreitung
Moorenten kommen in den Steppen und Halbwüsten Asiens und in Osteuropa, besonders in Ungarn, Bulgarien, Rumänien und der Ukraine vor. Große Populationen finden sich auch in der Inneren Mongolei und auf dem tibetischen Hochplateau. In Deutschland kam sie lange nicht mehr als Brutvogel vor. Seit 1999 jedoch brütet sie wieder im sächsisch-brandenburgischen Grenzgebiet und am Bodensee (Deutschland 2005: 2–9 Brutpaare), seit 2010 in Mecklenburg-Vorpommern. In Österreich findet man sie regelmäßig am Neusiedler See. In Frankreich brütet die Moorente vereinzelt in der Region zwischen La Dombes und Lyon. Im Süden reicht ihr Verbreitungsgebiet bis in den Mittelmeerraum. Sie kommt in weiten Teilen Klein- und Südwestasiens vor und erreicht im Hochland von Tibet die Ostgrenze ihres Verbreitungsgebietes. Die Überwinterungsgebiete der Moorente finden sich überwiegend am Schwarzen Meer, am Kaspischen Meer und am Aralsee. Bei extremen Wetterbedingungen ziehen die Moorenten weiter und überwintern dann auch in Griechenland, der Türkei, in Italien und in Nordafrika. Nur ein sehr kleiner Teil der Population überquert die Sahara und überwintert im Senegal, dem Nigerdelta sowie im Sudan. Die östlichen Populationen ziehen Richtung Irak, Iran und erreichen auch Pakistan sowie Nordindien. Im Überwinterungsquartier halten sich Moorenten von Ende Oktober bis März auf. Der Rückzug in die Brutgebiete dauert von März bis April.
Arten-Status
Innerhalb ihres Verbreitungsgebietes zählte die Moorente noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den am häufigsten vorkommenden Arten. Ihre Bestandszahlen sind seitdem teils dramatisch zurückgegangen. Auch das von ihr besiedelte Gebiet hat sich verkleinert. Noch in den 1960er Jahren betrug die Population in der ukrainischen Region von Dniestr bis Dniepr und der Region Moldau etwa 65.000 Brutpaare. Ähnliches gilt für Spanien, wo zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch 500 Brutpaare brüteten und mittlerweile maximal vier Brutpaare jährlich festgestellt werden. Die weltweite Population beträgt vermutlich 40.000 bis 100.000 Individuen. Verlässliche Bestandszahlen sind allerdings schwer zu ermitteln, da insbesondere aus den östlichen Brutgebieten nur unzureichende Informationen vorliegen und diese Art sehr versteckt lebt. BirdLife International ging 2015 von 17.400 bis 30.100 Brutpaaren für Europa aus. Davon verteilten sich die größten Brutpaarzahlen mit 6.000 bis 15.000 Brutpaare auf Rumänien, 1.000 auf Ungarn, 1.000 auf Moldawien und 500 auf Russland. Regelmäßige Bruten gibt es auch in Polen, Litauen, Weißrussland, Slowakei und mehreren Balkanländern. Seit 1975 brütet die Art sporadisch in der Schweiz, Tschechien, Niederlanden, Frankreich und Spanien. Seit den 1990er Jahren werden in Deutschland und in Österreich erste erneute Bruten nachgewiesen. Es ist allerdings nicht immer sicher, ob es sich hier um eine Erholung der Restbestände auf Grund intensiver Schutzmaßnahmen handelt oder ob sich Gefangenschaftsflüchtlinge angesiedelt haben. Die Moorente wird häufig gezüchtet, da sie einfach zu züchten ist und zudem attraktiv aussieht. Wegen des Kupierverbotes der Flügel seit 2006 durch das Tierschutzgesetz in Deutschland entfliegen immer wieder Enten aus Gefangenschaft. Die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer und NABU Niedersachsen führten 2012 bis 2015 am Steinhuder Meer ein Wiederansiedlungsprojekt durch und ließen 237 gezüchtete Moorenten frei. Dort kommt es seit 2015 zu Bruten im Freiland. Im Stadtgebiet Leipzig werden Moorenten vom Zoo Leipzig ausgewildert. In Deutschland ist die Moorente in der Roten Liste der bedrohten Brutvogelarten als vom Aussterben bedroht (Kat. 1) eingestuft.
Photo By Alessandro Musicorio , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Gänsevögel Familie
Entenvögel Gattung
Tauchenten Species
Moorente