Kragenhuhn
Eine Art der Kragenhühner Wissenschaftlicher Name : Bonasa umbellus Gattung : Kragenhühner
Kragenhuhn, Eine Art der Kragenhühner
Botanische Bezeichnung: Bonasa umbellus
Gattung: Kragenhühner
Beschreibung
Das Kragenhuhn besiedelt je nach Ort verschiedene Habitate, am häufigsten jedoch Mischwälder. Es lebt bodennah und gräbt sich in kalten Gebieten so genannte Schneekammern, in denen es fast den ganzen Tag verbringt. Die Männchen zeigen ein auffälliges Balzverhalten, indem sie so laut mit den Flügeln schlagen, dass man es bis zu 1 km weit hören kann.
Größe
40 - 50 cm
Nistplatz
Boden
Gelegegröße
9 - 14 Eier
Anzahl der Jungen
23 - 24 days
Ernährungsgewohnheiten
Das wichtigste Winterfutter der Kragenhühner sind die Blütenkätzchen, Knospen und Zweigenden verschiedener Laubbäume und Pflanzen des Unterwuchses. Von besonderer Bedeutung sind neben Eschen verschiedene Arten der Birken, daneben Weiden, Äpfel, Kirschen, Hopfenbuchen und Blaubeeren. Die Nahrungszusammensetzung ist jedoch stark von den jeweiligen regionalen Waldformen abhängig. So hat im US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota neben der Amerikanischen Zitterpappel die Großzähnige Pappel eine besonders wichtige Rolle während des Winterhalbjahres. Im US-Bundesstaat Utah ist dagegen die Virginische Traubenkirsche die wichtigste Nahrungspflanze im Winter, daneben spielen Eschen und Ahornbäume eine besondere rolle. In der kanadischen Prärieprovinz Alberta, in der die Winter besonders streng sind, besteht die Winternahrung dagegen zu 80 Prozent aus den Knospen von Eschen und Weiden. Im Frühjahr wird die Bandbreite der genutzten Nahrungspflanze größer, es dominieren jedoch immer noch die Pflanzenarten, die auch während des Winterhalbjahres eine besonders große Rolle spielten. Im Sommer werden verschiedene Beeren wie beispielsweise Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren und ähnliches gefressen. Ab August beginnen allmählich dann die Pflanzen, die in der Winternahrung die größte Bedeutung haben, wieder zu dominieren. Tierische Nahrung spielt in der Ernährung der ausgewachsenen Vögel keine große Rolle und übersteigt nur ausnahmsweise mehr als 10 % der gefressenen Nahrung. Anders verhält es sich bei den Jungvögeln. Während der ersten zwei Lebenswochen fressen die Dunenküken des Kragenhuhns zu mindestens 70 % tierische Nahrung. Während der dritten und vierten Lebenswoche sinkt der Anteil der tierischen Nahrung allmählich auf 30 %. Im September fressen die Jungvögel gewöhnlich in dem gleichen Maße wie die adelten Vögel Insekten. Gefressen werden überwiegend Ameisen, daneben Käfer, Grashüpfer und Raupen. Wenn sich die Jungvögel des Kragenhuhns allmählich auf pflanzliche Nahrung umstellen, fressen sie zunächst Gräser, dann verschiedene Arten von Beeren und schließlich auch die Knospen und Blütenkätzchen verschiedener Sträucher und Bäume.
Ernährungsform
Allesfressend
Häufig gestellte Fragen
Allgemeine Infos
Verhalten
Wie die meisten Haselhühner verbringen auch die Kragenhühner den größten Teil der Zeit auf dem Boden. Werden sie überrascht, fliegen sie mit lautem Flügelburren auf. Im schneereichen nördlichen Verbreitungsgebiet verbleiben Kragenhühner den größten Teil des Tages in Schneekammern, die sie nur verlassen, um in den Morgen- und Abendstunden nach Nahrung zu suchen. Im kanadischen Alberta hielten sich Kragenhühner am Morgen kurz nach Sonnenaufgang durchschnittlich nur 16,4 Minuten auf der Schneedecke auf, bevor sie sich eine neue Schneekammer gruben. Sie verließen ihre Kammern nach Sonnenuntergang ein zweites Mal und suchten dann für durchschnittlich 24,4 Minuten nach Nahrung. Die Balz der Kragenhühner ist sehr auffällig. Die Männchen werben um die Weibchen mit lautem Flügelschlagen. Die Schwanzfedern sind dabei weit aufgespreizt. Der laute, dumpfe Instrumentallaut wird mittels der Luftbewegung durch die Flügel erzeugt. Die Kragenhühner sitzen dabei häufig auf Baumstämmen, die am Boden liegen. Jeder „Ruf“ besteht aus 38 bis 51 Flügelschlägen, er dauert jeweils 10 bis 12 Sekunden. Während der ersten zwei bis drei Sekunden schlagen die Männchen drei bis vier Mal mit den Flügeln, dann steigern sie sich sehr schnell auf bis zu 20 Flügelschläge pro Sekunde, bevor sie wieder langsamer werden. Der Instrumentallaut ist für den Menschen noch in 400 bis 500 Metern vernehmbar, unter sehr guten Bedienungen sogar bis in eine Entfernung von einem Kilometer. Die Weibchen nisten auf dem Boden. Typische Niststandorte sind die Wurzelteller von Bäumen oder es werden Standorte unter am Boden liegenden Stämmen oder der Sichtschutz von Büschen genutzt. Das Vollgelege umfasst durchschnittlich 11,5 Eier. Falls nach Verlust des ersten Geleges ein zweites gelegt wird, umfasst dieses durchschnittlich 7,5 Eier. Die Weibchen legen mit einem Abstand von 36 Stunden; die Bebrütung nehmen sie nach dem Legen des letzten Eis auf. Es brütet nur das Weibchen, das gewöhnlich während der Brutzeit nur zwei Mal am Tage das Nest verlässt, um zu fressen. Es bleibt durchschnittlich 20 bis 40 Minuten dem Nest fern. Die Küken sind in einem Lebensalter von zehn bis zwölf Tagen flugfähig.
Verbreitung
Das Kragenhuhn kommt von den Appalachen im Osten der USA über Kanada bis nach Alaska vor. In den Vereinigten Staaten findet man es im gesamten nördlichen Mittelwesten. Hier reicht das Verbreitungsgebiet von Ost-Minnesota bis nach Maine. Im Süden kommt das Kragenhuhn bis nach Virginia und Georgia vor. Im Westen der USA reicht das Verbreitungsgebiet vom westlichen Montana bis zur Westküste. Sie besiedeln damit Lebensräume, die sich sehr stark klimatisch unterscheiden. Sie kommen in Alaska in Regionen vor, in denen die Durchschnittstemperatur im Januar −25 °C und im Juni 12 °C beträgt, besiedeln in Arkansas aber auch Regionen mit einer Durchschnittstemperatur von 5 °C im Januar und 25 °C im Juni. Entsprechend unterschiedlich sind die Waldformen, in denen sie geeignete Lebensbedingungen finden. Sie kommen im Gemäßigten Regenwald Nordamerikas vor, in dem Nadelbäume dominieren, besiedeln aber auch semiaride Laubwälder. Grundsätzlich bevorzugen Kragenhühner jedoch Mischwälder, in denen Espen, Pappeln, Birken, Weiden, Äpfel, Eichen und Hemlocktannen vorkommen. Von besonderer Bedeutung ist ein Vorhandensein der Amerikanischen Zitterpappel. Dies ist besonders deutlich in den Regionen zu beobachten, die zur nördlichen Verbreitungsgrenze zählen. Hier kommen Kragenhühner nur in den schmalen Waldbändern entlang von Flussläufen vor, in denen diese Baumart auch vertreten ist. Blütenkätzchen, Knospen und Zweigenden dieser Baumart stellen eine wesentliche Winternahrung dar. Im südlicheren Verbreitungsgebiet sind Kragenhühner eher in Mischwäldern mit ihrem dichten Unterholz anzutreffen als in reinen Laubwäldern. Kragenhühner sind ausgesprochen standorttreu, was auch zur Ausbildung der zahlreichen Unterarten beigetragen hat. Die maximale Entfernung, welche zwischen dem Wiederfundort und dem ursprünglichen Beringsort liegt, beträgt bislang lediglich 19,3 Kilometer.
Arten-Status
Die Bestandsdichte hat auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent in den letzten Jahren abgenommen. Als wesentliche Ursache gilt ein Verlust an geeigneten Lebensräumen. In Kanada ist die Art noch weit verbreitet. Sie gilt als nicht gefährdet. In vielen Bundesstaaten der USA ist die Jagd auf diese Art von September bis Januar erlaubt. Die Bejagung gilt aber nicht als wesentlicher Faktor für den Bestandsrückgang. Kragenhühner gelten insgesamt als eine Art, deren Bestandsgröße stark fluktuiert. In einigen Gebieten hat man das Kragenhuhn wieder erfolgreich eingeführt. Auch eine Bestandsaufstockung durch in menschlicher Obhut aufgezogenen Kragenhühner ist bereits erfolgreich durchgeführt worden. Die Art kann zumindest theoretisch einem starken Jagddruck widerstehen, da sie sich sehr stark vermehrt. Dazu muss jedoch ausreichend Waldland zur Verfügung stehen, damit die Art sich wieder erholen kann. In Nordamerika ist vorgeschlagen worden, bei der Bejagung die Populationszyklen des Kragenhuhnes stärker zu berücksichtigen. Diese verlaufen über zehn bis zwölf Jahre. In guten Jahren beträgt der Bestand häufig das Fünffache schlechter Jahre und kann bis auf das Zehnfache ansteigen. Die Gründe für diese Populationszyklen sind bislang nicht völlig verstanden.
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Hühnervögel Familie
Fasanenartige Gattung
Kragenhühner Species
Kragenhuhn