Rohrdommel
Eine Art der Rohrdommeln, Auch bekannt als Roerdomp Wissenschaftlicher Name : Botaurus stellaris Gattung : Rohrdommeln
Rohrdommel, Eine Art der Rohrdommeln
Auch bekannt als:
Roerdomp
Botanische Bezeichnung: Botaurus stellaris
Gattung: Rohrdommeln
Inhalt
Beschreibung Allgemeine Infos
Photo By PeterRohrbeck , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Rohrdommeln erreichen eine Körpergröße von 70 bis 80 Zentimeter. Die Weibchen wiegen zwischen 817 und 1150, die Männchen zwischen 966 und 1940 Gramm. Männchen sind nicht nur auffällig größer als Weibchen, sie sind auch etwas stärker gezeichnet als diese. Das Gefieder weist außerdem geographische Varianten auf. So sind Rohrdommeln in Ostasien etwas auffälliger gezeichnet und wurden deshalb lange Zeit als Unterart eingestuft. Die Rohrdommel ist damit etwas größer als ein Haushuhn und von gedrungener Gestalt mit kurzem, dickem Hals und kurzen Beinen, einem relativ kurzen, kräftigen grün-gelben Schnabel (an der Spitze mit fein gesägten Hornschneiden). Das Gefieder ist fein schwarz, gelbbraun und weiß gestreift. Kinn und Kehle sind cremeweiß und weisen in der Mitte einen rötlich-braunen Längsstreifen auf. Das Aussehen und Verhalten der Rohrdommel ist unauffällig. Mit ihrem in warmen Brauntönen gehaltenen, stark gescheckten Federkleid ist sie im Altschilf sehr gut getarnt. Das Federkleid imitiert ein Muster aus Licht und Schatten, das die Konturen des Vogels selbst hinter wenigen Schilfhalmen auflöst. Diese Form der Tarnung wird als Somatolyse bezeichnet. Nähert man sich der Rohrdommel, nimmt sie bis auf geringe Distanz die so genannte Pfahlstellung ein: Mit hochgestrecktem Körper, zum Himmel gerecktem Schnabel, aber dabei zum Beobachten weiterhin nach vorn gerichteten Augen schwankt die Rohrdommel sachte im Rhythmus des sie umgebenden Schilfs; ihre Längsstreifen wirken so wie einzelne Halme. Dieses Verhalten zeigen bereits junge Rohrdommeln, die noch nicht flügge sind.
Größe
80 cm
Farben
Braun
Schwarz
Bronze
Grau
Weiß
Lebenserwartung
11 Jahre
Nistplatz
Boden
Ernährungsgewohnheiten
Das Nahrungsspektrum der Rohrdommel ist sehr groß. Sie ernähren sich überwiegend von Kleinfischen, Fröschen sowie Amphibien und Wasserinsekten. Sie fressen außerdem kleinere Säuger wie etwa Mäuseartige sowie Kleinvögel und räubern auch die Nester von Entenvögeln.
Lebensraum
Die Rohrdommel lebt bevorzugt in ausgedehnten Verlandungszonen von Seen, Altwässern und Teichen. Besonders wichtig sind gut erhaltene, ausgedehnte Schilf- und Röhrichtbestände, in denen die Vögel geschickt umherklettern, in denen sie ihre Nester bauen können und Schutz finden. Zur Nahrungssuche benötigt die Rohrdommel eingestreute niedrige Vegetation, z. B. Gräben, Uferbereiche und auch offene Wasserstellen. Während der Fortpflanzungszeit verteidigen sie ihr Nahrungs- und Brutareal energisch. Dabei kommt es sogar zu Angriffen in der Luft. Außerhalb der Fortpflanzungsperiode kann man Rohrdommeln auch in größeren Gruppen beobachten.
Ernährungsform
Fischfressend
Allgemeine Infos
Verhalten
Die Rohrdommel ist nachtaktiv und daher am Tage kaum zu beobachten. Junge Rohrdommeln streifen (wie viele Reiher) weit umher, während viele der europäischen Brutvögel in ihrem Brutgebiet überwintern, was ihnen in strengen Wintern oft zum Verhängnis wird. Ein großer Teil zieht jedoch im Winter nach West- und Südeuropa oder bis ins tropische Afrika.
Verbreitung
Die Unterart Botaurus stellaris stellaris kommt in Eurasien vor, während die Unterart Botaurus stellaris capensis ein Brutvogel im südlichen Afrika ist. Das Verbreitungsgebiet der Unterart Botaurus stellaris stellaris erstreckt sich von Großbritannien über Schweden, Finnland, Deutschland, Litauen, Italien, dem europäischen Russland bis in den Norden von Marokko und Algerien. Diese Unterart kommt auch in Albanien, Bulgarien, der Türkei, Nordiran, Kasachstan, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisien, Afghanistan, Mongolei, Nordchina, Sibirien, Japan und Nord- und Südkorea vor. Die Unterart capensis brütet in den südafrikanischen Provinzen Natal und Transval. Vermutlich ist die Art auch in Sambia ein Brutvogel. Die Rohrdommel ist ein Teilzieher. Eine Reihe von Rohrdommeln verbleiben in ihrem Brutareal, wenn das Wasser nicht gefriert oder wandern nur in etwas begünstigtere Klimaregionen ab. Einige Populationen wie in England und den Niederlanden sind fast ausschließlich Standvögel. Populationen überwintern in Mitteleuropa, in Osteuropa bis zur Ukraine, im Osten Saudi-Arabiens, Irak, Iran, Turkmenistan, Pakistan, Nordindien, Nepal, Bangladesch, dem Südosten Chinas, Südthailand, dem Norden Malaysias sowie in Libyen, Ägypten und dem Afrika südlich der Sahara. Das Überwinterungsgebiet dort erstreckt sich von Mauretanien, Senegal, Ghana, Gambia, Gabun, Nigeria, Kamerun, Kenia, Nordzaire, Sudan, Äthiopien und Eritrea.
Arten-Status
Die Rohrdommel kommt von Nordafrika über die gemäßigten Breiten Europas bis nach Ostasien vor. Den europäischen Verbreitungsschwerpunkt finden wir in den weiten Sumpflandschaften Osteuropas. In Polen brüteten in den Jahren 2002/2003 zwischen 4.100 und 4.800 Brutpaare. Größere Rohrdommel-Vorkommen gibt es am Neusiedler See in Österreich sowie an der Mecklenburgischen Seenplatte. In den deutschen Bundesländern Hessen und Baden-Württemberg ist sie als regelmäßiger Brutvogel verschwunden. In Bayern und Nordrhein-Westfalen gibt es nur noch wenige Einzelpaare. Durch Verlust ihres Lebensraumes, insbesondere Zerstörung von Schilfbeständen oder Entwässerung, ist die Rohrdommel stark gefährdet. An vielen Gewässern haben sich auch Freizeitaktivitäten katastrophal auf den Bestand ausgewirkt, da Rohrdommeln extrem störempfindlich sind. Sie leiden aber auch unter Entwässerungen und Grundwasserabsenkungen, wie sie zum Beispiel im Rahmen von Flurbereinigungen und einer Intensivierung der Landwirtschaft vorkommen. Hinzu kommen natürliche Bestandsschwankungen: In strengen Wintern können einzelne Populationen vollständig ausgelöscht werden. Trotz dieser Empfindlichkeit gegenüber Kältewintern zählt die Rohrdommel zu den Arten, die nach Einschätzungen von Ornithologen nicht von einer Klimaerwärmung profitieren. Prognosen, die auf Klimamodellen beruhen, gehen davon aus, dass die Rohrdommel bis zum Ende des 21. Jahrhunderts ihr Verbreitungsgebiet weiter nach Nordosten verlagert. Im Süden, Westen sowie in Mitteleuropa werden die Bestände dagegen zurückgehen. Die Rohrdommel steht in Deutschland auf der Roten Liste der Brutvögel in der Kategorie 3 („gefährdet“) und ist nach BNatSchG, BArtSchV streng geschützt. Hier wurden in den Jahren 2005 bis 2009 etwa 950 bis 1.100 Brutpaare gezählt.
Photo By PeterRohrbeck , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Pelecaniformes Familie
Reiher Gattung
Rohrdommeln Species
Rohrdommel