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Wüstengimpel

Eine Art der Bucanetes, Auch bekannt als Woestijnvink
Wissenschaftlicher Name : Bucanetes githagineus Gattung : Bucanetes

Wüstengimpel, Eine Art der Bucanetes
Auch bekannt als:
Woestijnvink
Botanische Bezeichnung: Bucanetes githagineus
Gattung: Bucanetes
Wüstengimpel (Bucanetes githagineus) Photo By Godbolemandar , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Der Wüstengimpel (Bucanetes githagineus) oder Wüstentrompeter, ist eine Finkenart, die Wüsten und Halbwüsten südlich des Mittelmeerraums und im Nahen Osten bewohnt. Das teils recht zergliederte Vorkommen reicht von den Kanarischen Inseln bis nach Nordpakistan. In Südspanien gibt es seit einigen Jahrzehnten eine kleine Brutpopulation, und auch östlich des Mittelmeers scheint die Art sich nach Norden auszubreiten. Der Wüstengimpel zeichnet sich durch einen sehr markanten Ruf, ein nasales Trompeten aus, von dem auch der Trivialname Wüstentrompeter herrührt.
Größe
15 cm
Nistplatz
Boden
Ernährungsgewohnheiten
Der Wüstengimpel ernährt sich hauptsächlich von Samen oder anderen Pflanzenteilen. Hierbei scheinen hauptsächlich für seinen Lebensraum typische Pionierpflanzen, vor allem Gänsefuß- und Knöterichgewächse, Kreuzblütler, bestimmte Salvia-Arten oder Gräser eine Rolle zu spielen, Präferenzen sind aber nicht zu erkennen. Teilweise kann das Nahrungsangebot durch die örtlichen Bedingungen recht einseitig sein. In Überwinterungsgebieten wie dem Niltal können Kulturpflanzen wie Weizen oder Hirse einen Großteil der Nahrung ausmachen. Tierische Nahrung ist anscheinend kaum von Bedeutung.
Lebensraum
Der Wüstengimpel bewohnt besonders niederschlagsarme, trockene Lebensräume, die vorwiegend aus Fels und Geröll bestehen und allenfalls eine karge, steppenartige Vegetation aufweisen. Dies können Stein- und Felswüsten oder ausgetrocknete Flusstäler, Felsschluchten, Erosionstäler und felsige Hänge sein. Dabei muss es in erreichbarer Nähe geeignete Wasserstellen geben, diese können auch leicht brackig sein. Außerhalb der Brutzeit hält sich der Wüstengimpel gern in Siedlungsnähe auf und nutzt Ackerflächen als Nahrungsgrundlage.
Ernährungsform
Körnerfressend

Migrationsübersicht

Der Wüstengimpel ist ein Stand- oder Strichvogel, der bei ausreichendem Zugang zu Trinkwasser meistens in den Brutgebieten überwintert. Er neigt zu unregelmäßigen und spontan auftretenden Dispersionen. Anhaltende Trockenheit oder kühle Witterung in höher gelegenen Gebieten führen bisweilen zur schlagartigen Aufgabe von Brutgebieten, zur Umsiedelung ganzer Populationen oder zu nomadischem Umherstreifen. Besonders ausgeprägt ist die Tendenz dazu nach der Brutzeit. Teilweise kann man aber auch von festen Überwinterungsplätzen bestimmter Populationen sprechen. Die Bewohner des südspanischen Binnenlandes überwintern z. B. mit großer Regelmäßigkeit an der dortigen Küste, die der ostägyptischen Wüstengebiete in den Getreideanbaugebieten des Niltals und die des Negev im Wadi Arava. Im Rahmen der Ausbreitungstendenzen in Südwesteuropa kam es auch immer häufiger zu Nachweisen in nördlicheren Teilen Europas, Einzelbeobachtungen liegen sogar aus Skandinavien oder von den Britischen Inseln vor.

Allgemeine Infos

Verhalten

Der Wüstengimpel ist tagaktiv und sucht seine Nahrung vornehmlich am Boden. Er ist recht gesellig, daher sieht man außerhalb der Brutzeit oft Trupps von 10–20 Individuen bei der Nahrungssuche. Er hält sich dabei auch viel in Siedlungsnähe auf. Am Boden ist der Vogel aufgrund seiner Färbung meist recht unauffällig. Er bewegt sich hüpfend, schreitend oder rennend fort, zwischendurch richtet er sich senkrecht auf, um Überblick zu bekommen. Diese aufrechte Haltung zeigt er auch, wenn er von Steinen, Felsen oder Mauern aus sichert. In Büschen oder Bäumen ist er praktisch nie zu finden, lediglich auf Kräutern lässt er sich zur Nahrungssuche nieder, diese werden dazu bisweilen umgebogen, um an die Samen zu kommen. Ortswechsel am Boden erfolgen in niedrigem Flug, bei Trupps oft mit gleichzeitigem Abflug. Bei Störungen werden meist größere Strecken in höherem Flug überwunden, dieser ist wie bei den meisten Finkenarten bogenförmig. Hierbei ist auffällig, dass er im Unterschied zu anderen Finkenarten oft auf seine Tarnung setzt und sich an den Boden drückt, während andere Arten, beispielsweise in artübergreifenden Trupps, abfliegen. Der Wüstengimpel sucht zum Trinken im Laufe des Tages, besonders in den Morgen- und Abendstunden, immer wieder Wasserstellen auf. Diese können mehrere Kilometer vom üblichen Aufenthaltsort entfernt liegen. Um an Wasser zu kommen, fliegt er auch in Felslöcher oder Brunnenschächte. Trupps verbringen die Nacht oft an gemeinsamen Schlafplätzen, die kurz vor Sonnenuntergang aufgesucht werden. Auch zur Mittagszeit wird oft geruht. Bei sehr starker Sonneneinstrahlung suchen Trupps den Schatten auf, beispielsweise an Gebäuden oder Felswänden. Dabei können bisweilen auch sehr große Vergesellschaftungen beobachtet werden, beispielsweise in Tripolitanien zwischen 300 und 500 Exemplare, die sich im Schatten einer überhängenden Felswand drängten. Auch im Winter gibt es größere Ansammlungen, diese konzentrieren sich meist an Plätzen mit reichem Nahrungs- oder Wasserangebot wie Getreidefeldern, Oasen oder vielbefahrenen Transportrouten von Getreidelastern u. Ä. Gewöhnlich liegen die Schwarmgrößen zwischen 50 und 200 Individuen, es wurden aber auch schon Schwärme mit bis zu 1700 oder in Einzelfällen Anfang des 20. Jh. mehreren 1000 Exemplaren beobachtet. Die Vergesellschaftung mit anderen Arten ergibt sich dabei eher zufällig.

Verbreitung

Der Wüstengimpel besiedelt steinige und felsige Wüsten und Halbwüsten im Südwesten der Paläarktis. Dabei meidet er die reinen Sandwüstengebiete und bevorzugt Hügel- und Bergland. Diese Lebensraumansprüche führten zu einem stark zergliederten Verbreitungsareal, das besonders im Bereich der libyschen Wüste große Lücken aufweist. Es erstreckt sich von den östlicheren Kanareninseln (La Gomera wurde erst in den 1980er Jahren besiedelt) bis an den Rand der Indus-Ebene im Norden Pakistans. Am südlichen Rand reicht es in der Sahara bis in die Bergmassive Aïr, Tibesti und Ahaggar. Im Norden reicht die Verbreitung hier bis in die nordafrikanischen Küstengebirge und östlich von Gibraltar sogar bis nach Südspanien. Weitere Vorkommen gibt es in Kontinentaleuropa in der Türkei, in Aserbaidschan und in Armenien. Ein großes Vorkommen am Roten Meer erstreckt sich bis in den Sudan etwa bis zum 20. nördlichen Breitengrad, inselartiges Auftreten kommt auch noch südlicher vor. Das geschlossene Areal reicht im Norden bis an den Rand der ägyptischen Felswüste und erstreckt sich entlang des östlichen Mittelmeerraums bis in die südliche Türkei. Auf der Arabischen Halbinsel liegt die südliche Verbreitungsgrenze ebenfalls mindestens bei 20° Nord, eventuell sind auch südlichere Regionen besiedelt. Da von dort fast nur Winterbeobachtungen vorliegen, ist eine Brutverbreitung ungewiss. Auch im östlichen Teil ist die Verbreitung nur lückenhaft bekannt, hier ist vor allem das iranische Hochland bis nach Süd-Turkmenien und Chitral besiedelt.

Arten-Status

Seit Ende der 1960er Jahre kam es im südwestlichen Mittelmeerraum immer wieder zu Ansiedlungen nördlich der vormaligen Verbreitungsgrenze, so in Marokko und Tunesien. Auf Malta, den Pelagischen Inseln, Pantelleria und Sizilien häuften sich seit dieser Zeit die Nachweise. Dies war auch in Südspanien in Cádiz, Gibraltar und Almería der Fall, wo zunächst größere Trupps von bis zu 60 Exemplaren festgestellt und schließlich erste Brutnachweise erbracht wurden. In den komplett waldfreien und halbwüstenhaften Zonen um Almería, die zu den trockensten Gebieten Europas gehören, konnte sich, bis in die 1990er Jahre anwachsend, eine recht stabile Population etablieren. Ostwärts breitete sich der Wüstengimpel in dieser Zeit bis in die küstennahen Sierras der Provinz Murcia aus. Weitere Ansiedelungen in den umliegenden Regionen blieben nur vor kurzer Dauer. Da die Art generell zu nomadischem Verhalten und spontanen Ausbreitungen neigt, ist eine weitere Arealausdehnung, wie auch in den 1970er und 1980er Jahren auf den Kanarischen Inseln und in Israel im Zuge der landwirtschaftlichen Erschließung von Wüstengebieten, nicht ausgeschlossen. Der kanarische Bestand scheint, nach einem Rückgang in den 1990er Jahren, mit 10.000–20.000 Brutpaaren (1997–2003) recht stabil zu sein, die spanische Population wurde 1992 auf 300–500 Bp. geschätzt und fluktuiert offenbar leicht. Weitere europäische Bestände werden in der Türkei auf 200 bis 800, in Armenien auf 50 bis 100 und in Aserbaidschan auf 10 bis 100 Brutpaare geschätzt. Die Bestände am Nordrand der Sahara scheinen bisweilen stark den Witterungseinflüssen ausgesetzt zu sein. Zu den außereuropäischen Vorkommen, deren genaue Verbreitung teils sogar noch ungeklärt ist, liegen keine Bestandsdaten vor. Der weltweite Bestand wird von der IUCN auf etwa 21.000–43.000 Exemplare geschätzt und als nicht gefährdet eingestuft.
Wüstengimpel (Bucanetes githagineus) Wüstengimpel (Bucanetes githagineus) Photo By Godbolemandar , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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