Doppelhornvogel
Eine Art der Große nashornvögel Wissenschaftlicher Name : Buceros bicornis Gattung : Große nashornvögel
Doppelhornvogel, Eine Art der Große nashornvögel
Botanische Bezeichnung: Buceros bicornis
Gattung: Große nashornvögel
Photo By Kalyanvarma , used under CC-BY-SA-3.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Männchen sind etwas größer als die Weibchen. Sie haben eine weißen Scheitel, Hals und Vorderbrust. Die Wangen, dass Kinn, der Rücken und die hintere Brust sind schwarz. Der Rücken hat wie die kleinen Flügeldecken einen metallischen Schimmer. Die Schenkel, der Bauch und die Oberschwanzdecken sowie die Unterschwanzdecken sind weiß. Die Hand- und Armschwingen sowie die Federn der großen und mittleren Flügeldecken haben breite weißen Spitzen. Diese bilden auf den Flügeln ein breites weißes Band. Ähnlich wie die Brust- und Halsgefieder wirken diese Gefiederpartien häufig gelblich. Dies ist bedingt durch das Bürzelfett, mit denen der Doppelhornvogel sein Gefieder pflegt. Der Schwanz ist weiß mit einem breiten schwarzen Querband über die Mitte. Der Schnabel ist kräftig gelb und geht zur Spitze hin in ein orange bis rot über. Entlang des Hornaufsatzes verläuft eine schwarze Linie und auch die Schnabelscheiden sind schwarz. Die nackte Haut um das lang bewimpelte Auge ist schwarz. Die Augen sind rot, die Beine und Füße sind olivgrün.
Größe
1.05 m
Farben
Schwarz
Gelb
Weiß
Ernährungsgewohnheiten
Doppelhornvögel finden ihre Nahrung überwiegend in Baumwipfeln. Während der Nahrungsaufnahme hüpfen sie mit kurzen Seitwärtsbewegungen durch das Geäst. Sie kommen gelegentlich auch auf den Boden, um dort herabgefallene Früchte aufzunehmen. Sie ernähren sich überwiegend von Fruchtfleisch, insbesondere dem von Feigen. Bei Doppelhornvögel, die man in Thailand näher untersucht hat, fraßen sie Früchte von 26 verschiedenen Baumarten. Genutzt wurden neben Feigenbäumen u. a. Elaeocarpus, Cinnamomum, Litsea, Aglaia, Kirschmyrten und Pfefferbäume. Insgesamt fielen bei den untersuchten Individuen 57 Prozent der Nahrung auf Feigen, 29 Prozent auf andere Früchte und 14 Prozent auf animalische Kost. Außerhalb der Brutzeit dürfte der Anteil von tierischem Protein niedriger liegen. Obwohl Doppelhornvögel überwiegend Fruchtfresser sind, jagen sie aktiv nach kleinen Tieren. Zum Jagdverhalten gehört es, dass sie Baumrinde abreißen und dort nach Insekten suchen. Sie fressen überwiegend Insekten, darunter Käfer, Wespen, Heuschrecken, Grillen, Kakerlaken und Schmetterlingsraupen. Auch Krebse, Schnecken und Regenwürmer gehören zu ihrem Nahrungsspektrum. Gefressen werden auch kleinere Wirbeltiere, darunter Eidechsen, Frösche, Geckos, Schlangen, Fledermäuse und verschiedene Eichhörnchen. Auch kleinere Vogelarten und deren Eier und Nestlinge werden vom Doppelhornvogel gefressen. Unter den erbeuteten Vögeln befanden sich Grünbartvögel, Ziegenmelker, Flaggendrongo, Hindu-Halsbandeulen und Dschungel-Sperlingskäuze, Eier und Nestlinge von Bülbüls und Tauben. Aufgrund des hohen Wassergehaltes ihrer Nahrung müssen Doppelhornvögel keine zusätzliche Flüssigkeit aufnehmen.
Lebensraum
Doppelhonrvögel leben paarweise, in kleinen Familiengruppen, aber auch gelegentlich in Trupps, die während der Monsunzeit bis zu 40 Individuen umfassen können. Trupps bestehen häufig aus noch nicht geschlechtsreifen Individuen, die meist auch sehr große Gebiete nach Nahrung durchstreifen. In reichlich fruchttragenden Bäumen können sich jedoch bis zu 200 Individuen versammeln. Paare sind standorttreu und haben ein Brutrevier. Sie durchstreifen jedoch ein großes Gebiet auf der Suche nach Nahrung. Während ihrer Streifzüge folgen sie häufig regelmäßigen Routen. Sie verbringen gelegentlich aber auch einen ganzen Tag in einem einzelnen, reichlich fruchttragenden Baum. Das Nahrungsrevier, das sie nutzen, beträgt bei Männchen während der Brutzeit – wenn sie regelmäßig zur Nisthöhle zurückkehren müssen, um das Weibchen und später die Jungvögel mit Nahrung zu versorgen – durchschnittlich 3,7 Quadratkilometer. Nichtbrütende Männchen durchstreifen Nahrungsreviere von einer durchschnittlichen Größe von 14,7 Quadratkilometer. Bei einer Familiengruppe in Thailand hat man festgestellt, dass sie ein Gebiet von 608 Quadratkilometer durchstreifte. Doppelhornvögel verbringen die Nacht häufig gemeinsam in Ruhebäumen, zu denen sie immer wieder zurückkehren. Sie nähern sich diesen Ruhebäumen in der Abenddämmerung und nutzen dabei gewöhnlich dieselbe Route. Als Ruheplatz nutzen sie die obersten Ästen. Meist befinden sich nicht mehr als drei oder vier Vögel in einem einzelnen Baum, größere Ansammlungen verteilen sich über mehrere Bäume. Mit der Morgendämmerung verlassen sie wieder diese Ruheplätze.
Ernährungsform
Frugivor
Häufig gestellte Fragen
Allgemeine Infos
Verhalten
Rufe der Männchen sind besonders zu Beginn der Fortpflanzungszeit zu vernehmen. Zwischen Männchen kommt es auch zu Kämpfen, bei denen die Schnabel und Schnabelhorn eingesetzt werden. Berichtet wird auch über Ansammlungen von überwiegend bereits verpaarten Doppelhornvögeln, bei denen die Vögel mit den Schnäbeln gegen Äste schlagen und dem Partnervogel Nahrungsbestandteile präsentiert werden. Zu den Aggressionsverhalten, die dabei gezeigt werden, gehört auch ein Auf- und Abhüpfen auf einem Ast und schnelle Seitwärtsbewegungen mit dem Schnabel. Wie genau Doppelhornvögel jedoch ihren Partnervogel auswählen, ist nicht bekannt. Das Balzfüttern des Weibchens durch das Männchen gehört zu den häufiger beobachteten Verhaltensweisen vor dem Beginn der Brutperiode. Dieses Füttern findet in der Nähe des Nestes statt.
Verbreitung
Das große Verbreitungsgebiet des Doppelhornvogels erstreckt von Indien über den Süden Chinas bis nach Sumatra. In Indien ist das Verbreitungsgebiet disjunkt. Eine isolierte Population lebt in den Westghats, einem Gebirgszug entlang der Westküste Indiens. Der indische Verbreitungsschwerpunkt ist allerdings die Vorgebirge des Himalayas von Uttar Pradesh bis nach Assam. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich außerdem über den Süden Nepals und den Norden Bangladeshs. Sie kommen auch in Myanmar sowie auf einigen dicht bewaldeten Inseln des Mergui-Archipels in der nördlichen Andamanensee an der Westküste Myanmars im Indischen Ozean vor. In China kommt der Doppelhornvogel im Westen (in Yingjiang) und Süden (in Xishuangbanna) von Yunnan vor. Sie sind auch in Vietnam, Laos, Kambodscha und Thailand vertreten. Zu ihrem Verbreitungsgebiet gehört außerdem die malaiische Halbinsel, wo sie auch auf küstennahen Inseln vorkommen. Eine isolierte Population lebt außerdem auf Sumatra. Der Doppelhornvogel besiedelt immergrüne feuchte Primärwälder. Er kommt besonders häufig in Wäldern zwischen 600 und 1000 Höhenmetern vor. In den Vorgebirgen des Himalayas und im Norden Thailands ist er jedoch auch noch auf 2000 Metern anzutreffen. Er kommt auch in Wäldern vor, in denen ein selektiver Holzeinschlag erfolgt ist. Er ist dort allerdings nicht so häufig wie die kleineren Nashornvogelarten anzutreffen. Wo sich sein Verbreitungsgebiet mit dem zur selben Gattung gehörenden Rhinozerosvogel überlappt, ist der Doppelhornvogel eher in den höheren Lagen anzutreffen. In Regionen seines Verbreitungsgebietes, in denen es große zusammenhängende Wälder gibt, ist er durchaus häufig. In stärker fragmentierten Waldgebieten wie beispielsweise den Westghats ist er auch historisch ein seltener Vogel gewesen.
Arten-Status
Aufgrund des Verlusts des Lebensraums und der Jagd in einigen Gebieten wird der Große Nashornvogel auf der Roten Liste der bedrohten Arten der IUCN als gefährdet eingestuft. (aufgenommen von fast bedroht im Jahr 2018). Es ist in Anhang I von CITES aufgeführt. In vielen Gebieten wie Kambodscha wurde ein Bevölkerungsrückgang festgestellt. In Südostasien werden Vögel häufig von Wilderern beschossen, die die Art für den begehrten Hornvogel mit Helm halten. Es wurden molekulare Ansätze zur Untersuchung ihrer Bevölkerungsvielfalt versucht.
Photo By Kalyanvarma , used under CC-BY-SA-3.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Bucerotiformes Familie
Nashornvögel Gattung
Große nashornvögel Species
Doppelhornvogel