
Savannenbussard
Eine Art der Schwarzbussarde Wissenschaftlicher Name : Buteogallus meridionalis Gattung : Schwarzbussarde
Savannenbussard, Eine Art der Schwarzbussarde
Botanische Bezeichnung: Buteogallus meridionalis
Gattung: Schwarzbussarde

Beschreibung

Der Savannenbussard (Buteogallus meridionalis) ist ein mäusebussardgroßer, langbeiniger Greifvogel aus der Gattung Buteogallus innerhalb der Unterfamilie der Bussardartigen (Buteoninae). Anders als die meisten anderen Arten dieser Gattung weist sein Gefieder nur wenige schwarze Gefiederanteile auf, sondern ist vor allem zimtbraun mit rostbraunen Federpartien. Die Bauchseite ist auffallend dunkelbraun gesperbert. Die Art ist weit über das tropische und subtropische Südamerika östlich der Anden verbreitet. Westlich dieses Gebirgszuges und im südlichen Mittelamerika liegen weitere, zum Teil isolierte Vorkommen. Er besiedelt vor allem offen baumbestandenes Grasland, bevorzugt in Wassernähe und meist unter 1000 Metern. Der Savannenbussard ist weitgehend Jahresvogel, nur die südlichsten Populationen Argentiniens verlassen im Winter ihre Brutgebiete und ziehen nach Norden. Als Nahrungsgeneralist ernährt er sich von einer Vielzahl an unterschiedlichen Beutetieren, denen er teils im Flug, teils von einem Ansitz aus oder auch laufend oder flughüpfend am Boden nachstellt. Sie führen meist eine mehrjährige Partnerschaft und bebrüten in der Regel nur ein einziges Ei. In vielen Regionen ist B. meridionalis ein verbreiteter Brutvogel. Er wird mit Stand Anfang 2021 in keiner Gefährdungskategorie geführt. Die monotypische Art wurde 1790 von John Latham als Falco meridionalis erstbeschrieben. Der Gattungsname Buteogallus lässt sich mit Hahnenbussard übersetzen und weist auf die Langbeinigkeit des Vogels hin. Das Artepitheton bezieht sich auf seine Verbreitung (lat. meridies = Süden, südlich).

Größe
64 cm
Nistplatz
Baum
Ernährungsgewohnheiten
Wie viele Mitglieder dieser Vogelgattung ist der Savannenbussard ein Nahrungsgeneralist. Als opportunistischer Prädator verwertet er vor allem jene Beutetiere, bei denen das Verhältnis zwischen Aufwand und Energiegewinn am günstigsten zu sein scheint. Die Palette seiner potenziellen Beutetiere ist deshalb sehr groß; sie ist sowohl saisonal als auch regional sehr unterschiedlich. Vor allem unterscheidet sich die Nahrungszusammensetzung in den Nass- und Trockenzeiten grundsätzlich voneinander: In den Regenzeiten überwiegen Fische, Froschlurche und Süßwasserkrabben in den Trockenzeiten Nagetiere sowie Schlangen und andere Reptilien. Vögel sind in beiden Perioden wichtige Energielieferanten. Er stellt kleinen Nagetieren bis zur Größe junger Agutis nach, sehr oft fängt er auch unterschiedliche Neuweltmäuse. Er erbeutet Eidechsen (relativ häufig große Schienenechsen wie etwa die Grüne Ameive, oder Grüne Leguane), Schlangen (darunter auch hochgiftige Lanzenottern und Klapperschlangen), sowie unterschiedliche Amphibien. Häufig sucht er Strandabschnitte oder Flussufer nach Krabben, Krebsen und angespülten Fischen ab. Auch große Insekten und große Spinnentiere gehören zu den regelmäßig aufgenommenen Beutetieren. In Gezeitentümpel und trockenfallenden Wasserflächen jagt er nach dort gefangenen Fischen. Kiemenschlitzaale können kurzfristig zur Hauptbeute werden und stellen regional neben Krabben einen wesentlichen Bestandteil der Nestlingsnahrung dar. Immer bilden Vögel einen nicht unwesentlichen Bestandteil seiner Nahrung. Vor allem Tauben und Kuhstärlinge, aber auch größere Vögel wie etwa Anis werden vom Savannenbussard erbeutet. Häufig verzehrt er Aas, vor allem überfahrene Reptilien, die er von Straßen aufliest.

Lebensraum
Der Savannenbussard vermag sehr unterschiedliche Lebensräume für sich zu nutzen. Er ist von Wassernähe nicht unabhängig, doch seine Bindung an feuchte Habitate ist bedeutend weniger ausgeprägt als bei anderen Mitgliedern dieser Vogelgattung. Der Schwerpunkt seiner Verbreitung liegt in saisonal feuchten Graslandschaften, in die einzelne Baumgruppen, Wäldchen oder einzelnstehende Bäume eingestreut sind. Solche Landschaftsformen findet er in den Llanos und im Cerrado; in diesen Landschaftstypen dürfte die höchste Brutdichte zu verzeichnen sein. Lebensraum bietet ihm jedoch auch die wesentlich trockenere Pampa, der Chaco und die Caatinga. In sehr feuchten Habitaten, wie etwa dem Pantanal kommt er vor allem in höhergelegenen Regionen vor, die während der Regenzeit nicht unter Wasser geraten. Wenn Wasserläufe in der Nähe sind und das Nahrungsangebot entspricht, findet er selbst in Saguarobeständen geeignete Brutmöglichkeiten. Im Amazonastiefland besiedelt er Schwemmlandstreifen entlang der Flüsse, Rodungsgebiete und nachwachsenden Sekundärwald, sowie natürliche Lichtungen, in Meeresnähe vor allem die saisonal vernässten Bajos, seltener Küstenlagunen und Mangrove. Der Savannenbussard ist vor allem ein Vogel der Niederungen, der in den Tieflandebenen, sowie in Hügelländern bis etwa 1000 Meter über NHN den Schwerpunkt seiner Verbreitung hat. Nur in wenigen Regionen brütet er in größeren Höhen, so in Panama, Kolumbien und Bolivien (Höchster Brutnachweis 2075 Meter über NHN in Kolumbien)

Ernährungsform
Fleischfressend


Häufig gestellte Fragen


Migrationsübersicht

Der Savannenbussard gilt allgemein als territorialer Standvogel. Seine Ortstreue scheint sehr ausgeprägt zu sein. Unterschiedliche saisonale Häufigkeiten bei Linienzählungen in Südbrasilien und Uruguay (größte Häufigkeit im Frühling und Sommer, geringste im Winter) deuten jedoch darauf hin, dass ein Teil der Vögel im Winter abzieht. Vollständig scheinen im Winter nur die südlichsten Populationen ihr Brutgebiet zu räumen und bis nach Kolumbien nach Norden zu ziehen. Sie sind zumindest als Mittelstreckenzieher zu bezeichnen. Zusätzlich finden kleinräumige Futterwanderungen statt, und immature Vögel dürften weiträumig umherstreifen. Sie erscheinen regelmäßig weit außerhalb der Brutgebiete, so zum Beispiel in der Provinz Buenos Aires.


Allgemeine Infos

Verhalten
Der Savannenbussard ist ein flexibler Jäger, der imstande ist, seine Jagdstrategie den ins Auge gefassten Beutetieren anzupassen. Häufig hält er von einer erhöhten Warte (Weidezaun, Telegrafenmast und anderes) aus Ausschau. Erblickt er ein Beutetier, versucht er es im Gleitflug zu erreichen und am Boden zu schlagen. Insekten und Vögel erbeutet er im Flug oder streift sie von Ästen ab. Häufig jagt der langbeinige Greifvogel laufend oder flughüpfend am Boden, oder sucht in einem langsamen, niedrigen Suchflug den Boden nach geeigneter Beute ab. Bei solchen Transekt-Flügen ist er auch imstande über einem potenziellen Beutetier eine kurze Zeit zu rütteln. Savannenbussarde fliegen weite Strecken um bei Grasbränden fliehende, verletzte oder bereits tote Tiere zu erbeuten. Bei solch ergiebigen Ressourcen können sich große Gruppen von Individuen versammeln, ohne dass wesentliche Aggressionshandlungen ausgelöst werden. Schließlich betreibt diese Art regelmäßig Kleptoparasitismus; besonders Reiher Störche oder Ibisse bedrängt er so lange, bis diese bereits verschluckte Nahrung wieder auswürgen.

Verbreitung
Der Savannenbussard ist eine ausschließlich neotropische Vogelart. Sie kommt vom südlichen Costa Rica, wo sie seit 2014 als Brutvogel geführt wird, (südöstliches Puntarenas und südliches Limón) über das panamesische pazifische und teilweise karibische Küstenland, Kolumbien und das pazifiknahe Ecuador bis ins nördliche Peru (Region Tumbes und nördliche Region Piura) vor. In Venezuela fehlt die Art nur im südlichen Bergland, in Kolumbien, und dem westlichen Guyana reichen die Vorkommen weit ins Hinterland. In Kolumbien sind weiters die Flusstäler des Río Meta und des Río Magdalena besiedelt. Ob die Art auch entlang der kolumbianischen Pazifikküste brütet, ist unklar. Ostwärts ist an der südamerikanischen Golf- und nördlichen Atlantikküste nur das küstennahe Schwemmland besiedelt, im Bergland von Guayana scheint die Art zu fehlen. Kleine Vorkommen bestehen auch auf Trinidad. Im Amazonastiefland Brasiliens ist die Art weit verbreitet, ebenso in den trockeneren südlichen Landesteilen. Wie weit die Art im Amazonasbecken nach Westen vordringt (Peru?) ist nicht bekannt. In Bolivien liegt der Schwerpunkt der Vorkommen in der Osthälfte des Staates, nur im Norden des Departamento La Paz erreichen sie fast die peruanische Grenze. Paraguay ist annähernd flächig besiedelt, in Uruguay wurde der Savannenbussard im südlichen Río de la Plata-Hinterland bisher nicht festgestellt. In Argentinien kommt die Art im Nordosten des Staates vor, südwärts bis in die Provinzen Entre Ríos und Córdoba.

Arten-Status
BirdLife geht von einem Gesamtverbreitungsgebiet von fast 20 Mio. km² aus und beziffert den Gesamtbestand mit 5 – 50 Mio. Individuen. Der Bestandsverlauf wird als stabil bewertet. Demzufolge scheint der Savannenbussard in keiner Gefährdungsstufe auf und wird mit LC = least concern bewertet. Legt man die Einschätzung Ferguson-Lees zugrunde, ergibt sich ein Gesamtbestand von knapp 100.000 Brutpaaren. Das HBW gibt keine Zahlen an, bezeichnet den Bestand aber ebenfalls als stabil und sieht aufgrund von anhaltender Entwaldung weiter Gebiete sogar Chancen für die Art, ihr Brutgebiet zu erweitern, ein Prozess, der zurzeit in Costa Rica stattzufinden scheint. Adulte Savannenbussarde haben kaum natürliche Feinde. Allerdings verunglücken viele im Straßenverkehr oder werden durch Windkraftanlagen getötet. Nestlinge fallen jedoch einer Reihe von Prädatoren wie unterschiedlichen Greifvögel, Affen, Waschbären und baumkletternden Schlangen zum Opfer. Potenziell ist jedoch Habitatsverlust, insbesondere die Umwandlung seines Lebensraumes in Ackerland, die größte Gefahr für eine substantielle Bestandsminderung.


Scientific Classification

Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Accipitriformes Familie
Habichtartige Gattung
Schwarzbussarde Species
Savannenbussard