Kurzzehenlerche
Eine Art der Calandrella Wissenschaftlicher Name : Calandrella brachydactyla Gattung : Calandrella
Kurzzehenlerche, Eine Art der Calandrella
Botanische Bezeichnung: Calandrella brachydactyla
Gattung: Calandrella
Photo By Lip Kee Yap , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Kurzzehenlerchen sind kleine, hell graubraun und weißlich gefärbte Lerchen mit kurzem, kegelförmigem Schnabel. Die Schirmfedern sind sehr lang, so dass die Handschwingenspitzen nur wenig darunter hervorstehen. Mit einer Körperlänge von 14 bis 16 cm ist die Art nur wenig größer als eine Heidelerche. Die Grundfarbe der Oberseite ist sandfarben hell gelblich oder grau braun. Der Oberkopf kann auch rotbraun sein. Oberkopf und oberer Rücken sind auf diesem Grund fein dunkel längs gestreift, der Bürzel ist einfarbig sandfarben. Die Schwingen und die Schirmfedern sind dunkel graubraun mit blassbraunen Säumen. Die großen und mittleren Armdecken haben breite gelbliche bis weißliche Spitzen, die im Flug zwei deutlich sichtbare Flügelbinden bilden. Der Schwanz ist ebenfalls graubraun, die äußerste (sechste) Steuerfeder hat außen einen gelblichweißen Keil. Die Art zeigt einen kräftigen, schmutzigweißen Überaugenstreif, der an der Hinterkante der Ohrdecken endet und nach unten durch einen feinen dunklen Augenstreif begrenzt wird. Wangen und Ohrdecken sind fast ungestrichelt einfarbig graubraun und nach hinten und unten breit weiß begrenzt. Wangen- und Kinnstreif sind schmal und dunkel schwarzgrau, der Bartstreif ist weiß. Die meisten Individuen haben einen schmalen dunklen Brustseitenfleck, die Brustseiten darunter sowie die oberen Flanken sind auf gelblichem Grund schwach dunkel gestrichelt. Die übrige Brust und die Kehle sind ebenso wie die ganze übrige Rumpfunterseite einfarbig weiß. Die Iris ist dunkelbraun, die Beine sind fleisch-, der schlanke Schnabel ist hornfarben.
Größe
15 cm
Lebenserwartung
5 Jahre
Nistplatz
Boden
Ernährungsgewohnheiten
Die Nahrung besteht sowohl aus tierischen als auch aus pflanzlichen Bestandteilen. Im Sommer wie im Winterquartier werden vor allem kleine Insekten, in erster Linie kleine Käfer und Ameisen gefressen, aber auch andere Wirbellose wie Spinnen und kleine Schnecken. In der pflanzlichen Nahrung dominieren Samen von Süßgräsern und Knöterichgewächsen.
Lebensraum
Alle bis auf einige südlichste Bevölkerungsgruppen sind wandernd und überwintern südlich bis zum südlichen Rand der Sahara und Indiens. Diese Art ist im Frühjahr und Herbst ein ziemlich häufiger Wanderer in Nord- und Westeuropa. Populationen, die auf der Iberischen Halbinsel im Winter südlich der Sahara in Afrika brüten. Hier bevorzugen sie Ackerland und trockene Weiden mit kurzen Sträuchern, während die syntopischen Lerchen mit kurzen Zehen (Calandrella rufescens) trockenere Gebiete bevorzugen. Dies ist ein gewöhnlicher Vogel des trockenen offenen Landes und der Kultivierung. Es nistet auf dem Boden und legt zwei bis drei Eier. Seine Nahrung sind Samen und Insekten, letztere vor allem in der Brutzeit. Im kolonialen Indien wurden sie als Ortolaner nach Nahrung gejagt. Sie besuchen Teile Südasiens im Winter in großen Herden und fühlen sich manchmal von kurzen Rasenflächen entlang von Flugplätzen angezogen und werden zu einem Vogelschlagrisiko für Flugzeuge.
Ernährungsform
Körnerfressend
Migrationsübersicht
Die Art ist je nach Verbreitungsgebiet überwiegend Mittel- bis Langstreckenzieher. Der Wegzug südwesteuropäischer Vögel erfolgt Mitte August bis Ende September mit einzelnen Nachzüglern bis Anfang Oktober. In der Ukraine werden die letzten Wegzügler Ende Oktober oder Anfang November beobachtet. Europäische Kurzzehenlerchen überwintern vor allem am Südrand der Sahara im Übergangsbereich zwischen Sahelzone und Wüste, außerdem auch an günstigen Stellen innerhalb der Sahara. In geringer Zahl überwintert die Art auch weiter nördlich in Nordafrika, Winternachweise in Südeuropa sind Ausnahmen. Asiatische Vögel überwintern vor allem im Nordwesten Indiens, weniger häufig in Pakistan und Vorderasien sowie im Nordosten Afrikas. Die Art ist außerhalb der Brutzeit gesellig und bildet vor allem im Winterquartier lockere Schwärme mit 100 bis über 1000 Individuen. Der ersten Heimzügler werden in Südwesteuropa frühestens um den 7. März, meist erst um den 15. März festgestellt, der Heimzug dauert bis Mitte April. Die Brutreviere werden in Dalmatien Ende März bis Mitte April besetzt, in Ungarn recht einheitlich um den 7. April. Asiatische Vögel verlassen das Brutgebiet im September mit letzten Wegzüglern bis Ende Oktober, der Heimzug erfolgt ab Mitte März bis Mitte April. Im nördlichen Mitteleuropa ist die Kurzzehenlerche ein sehr seltener, aber regelmäßiger Durchzügler und Gast vor allem im April und Mai sowie im Oktober und November. Der Großteil der im Frühjahr in West- und Nordeuropa nachgewiesenen Vögel gehört offenbar zu südeuropäischen Populationen, deren Heimzugweg zu weit führt (Zugprolongation), während im Herbst wohl überwiegend asiatische Kurzzehenlerchen Europa erreichen.
Allgemeine Infos
Verbreitung
Die Kurzzehenlerche besiedelt weite Teile der südlichen Paläarktis. In Ost-West-Richtung reicht die Verbreitung von Nordwestafrika und Spanien bis China. In Nord-Süd-Richtung reicht das mehr oder weniger geschlossene Areal im Westen von Nordspanien, Südfrankreich und Norditalien bis Nordafrika an den Nordrand der Sahara; weiter östlich etwa entlang der nördlichen Steppengrenze an der Wolga in Russland bei 52° N und in Kasachstan bei 54° N nach Süden bis Syrien, den Iran und den Irak und bis in den Südwesten Afghanistans. Im zentralasiatischen Hochland erstreckt sich die Verbreitung schließlich vom chinesischen Xinjiang und dem Hochland von Tibet bis zum Himalaya am Nordrand Indiens. Im westlichen Europa befinden sich die vereinzelten und geografisch isolierten nördlichsten Brutvorkommen in Mittelfrankreich und in Ungarn. Die Art bewohnt trockene, baum- und buschlose Offenlandschaften wie Trockenrasen und Halbwüsten sowie Brachland und Ödflächen in der Kulturlandschaft. Die nördlichsten Vorkommen in West- und Mitteleuropa befinden sich an strukturell vergleichbaren Sonderstandorten, in Frankreich an den Küsten in Dünen und auf flachen Felseninseln; im dortigen Binnenland auf kleinen Flugplätzen, planiertem Bauland und großen, überwiegend mit Betonplatten oder Kies als Bodengrund versehene Lagerplätzen für Zuckerrüben. In Ungarn kommt die Art nur in den Salzsteppen im Osten der Großen Ungarische Tiefebene vor.
Arten-Status
Der Weltbestand der Art ist sehr groß. Gesicherte Angaben zum Weltbestand gibt es nicht, die IUCN gibt als sehr grobe Schätzung 91 bis 840 Mio. Individuen an. Im Winterquartier am Südrand der Sahara war die Kurzzehenlerche in den 1950er Jahren in einigen Gebieten die häufigste Lerche überhaupt, in Indien gelten die große Winterschwärme als Gefährdung des Flugverkehrs. Den europäischen Bestand einschließlich der Türkei schätzte Birdlife International im Jahr 2004 auf 7,3 bis 14 Mio. Brutpaare. Die größten Bestände haben die Türkei mit 3 bis 6 Mio., das europäische Russland mit 2 bis 5 Mio. und Spanien mit 2,2 bis 2,6 Mio. Paaren. In Spanien und Russland nahm der Bestand zwischen 1970 und 2000 stark ab, blieb in der Türkei hingegen stabil. Insgesamt stuft BirdLife International den europäischen Bestand daher als abnehmend („declining“) ein. Weltweit wird die Art von der IUCN aufgrund des großen Verbreitungsgebietes und des sehr hohen Gesamtbestandes als ungefährdet („least concern“) betrachtet.
Photo By Lip Kee Yap , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Sperlingsvögel Familie
Lerchen Gattung
Calandrella Species
Kurzzehenlerche