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Magellanspecht

Eine Art der Langhaubenspechte
Wissenschaftlicher Name : Campephilus magellanicus Gattung : Langhaubenspechte

Magellanspecht, Eine Art der Langhaubenspechte
Botanische Bezeichnung: Campephilus magellanicus
Gattung: Langhaubenspechte
Magellanspecht (Campephilus magellanicus) Photo By Francesco Veronesi , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Der Magellanspecht (Campephilus magellanicus) ist eine große, auffallend gefärbte Spechtart der Gattung Campephilus innerhalb der Familie der Spechte (Picidae). Nachdem der Elfenbeinspecht und der Kaiserspecht höchstwahrscheinlich als ausgestorben zu betrachten sind, ist der Magellanspecht der größte Vertreter der Gattung, die größte Spechtart Südamerikas und auch weltweit einer der größten Spechte. Der Magellanspecht bewohnt die feucht-gemäßigten Waldgebiete des südlichen Chiles und der östlich daran angrenzenden argentinischen Gebiete südwärts bis Feuerland. Die meist in Familiengruppen von zwei bis vier Individuen lebenden Spechte sind Standvögel. Sie ernähren sich vornehmlich von Larven holzbewohnender Insekten, insbesondere Käfern, die sie durch Stochern und Ablösen von Rindenstücken erbeuten oder deren Gänge sie freihacken. Der Gattungsname Campephilus geht auf diese Ernährungsweise ein (gr. κάμπια + φιλóσ = Raupenfreund), das Artepitheton bezieht sich auf Magellan beziehungsweise auf die Gegend nahe der Magellanstraße, aus der das Typusexemplar stammt. Die monotypische Art gilt insgesamt als nicht gefährdet (LC = Least concern), obwohl der Bestand in den letzten Jahrzehnten vor allem im Bereich der nördlichen, chilenischen Verbreitungsgrenze teilweise erloschen ist, zumindest aber inselartig ausgedünnt.
Größe
38 cm
Nistplatz
Höhle
Ernährungsgewohnheiten
Magellanspechte ernähren sich überwiegend von Larven holzbewohnender Insekten, insbesondere von Käferlarven. Sie fressen auch Schmetterlingsraupen, Imagines von verschiedenen Insektenarten, Spinnen, nehmen Vogelnester aus und erbeuten gelegentlich kleine Reptilien und Säugetiere. Auch Baumsäfte und Früchte gehören in das Nahrungsrepertoire. Eine umfangreiche quantitative Analyse ergab einen Käferlarvenanteil von über 65 % bei männlichen und fast 49 % bei weiblichen Spechten. Die Nahrung wird in allen Stamm- und Astbereichen toter oder lebender Bäume, auf liegendem Totholz und auf dem Boden gesucht. Dies geschieht mehr durch Ablesen von der Stammoberfläche, Bohren und Stochern als durch tiefgreifende Hackarbeit, zu der diese Spechtart jedoch ebenso fähig ist. Häufig löst die Art großflächig Rinde von geschädigten Bäumen. Die Spechte hängen auch kopfüber an der Unterseite von Ästen, um an Beutetiere zu gelangen. Männchen suchen ihre Nahrung häufiger im Stammbereich und auf starken Ästen, während Weibchen den Kronenbereich und schwächere Äste bevorzugen. Autochthone Baumarten werden deutlich bevorzugt, doch suchen Magellanspechte auch eingeführte Birken und Kiefern auf und gewinnen dort vor allem Baumsäfte. Auch die Dammbauten des eingeführten und sich massiv verbreitenden Bibers hat der Magellanspecht in seine Suchstrategie integriert. Während der Nahrungssuche bleibt die Familiengruppe nahe beisammen, Jungvögel folgen oft unmittelbar den Eltern.
Lebensraum
Magellan-Spechte leben in reifen Nothofagus- und Nothofagus-Austrocedrus-Wäldern, wo sie sich hauptsächlich von holzbohrenden Maden und erwachsenen Käfern (Coleoptera) sowie Spinnen ernähren. Gelegentlich können andere Lebensmittel die Ernährung ergänzen, einschließlich Saft und Obst sowie kleine Reptilien, Fledermäuse und Eier und Nestlinge von Sperlingsvögeln.
Ernährungsform
Insektenfressend

Allgemeine Infos

Verhalten

Wie alle Spechte ist der Magellanspecht tagaktiv. Er verbringt weitgehend den gesamten Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang mit Nahrungssuche. Dazwischen liegen kurze Ruhe- und Putzperioden um die Mittagszeit. Die Spechte leben meist in Familiengruppen, die aus den Altvögeln und einem oder mehreren Jungen aus den vergangenen Bruten besteht. Die Gruppe bleibt bei der Nahrungssuche in ständigem leisen Lautkontakt, häufig wird die Anwesenheit durch leises Klopfen signalisiert. Die Nacht verbringen die Spechte immer in Schlafhöhlen. Wenn sehr geräumige Höhlen zur Verfügung stehen, nutzen alle Mitglieder einer Gruppe dabei dieselbe Höhle. Auch bei sehr schlechtem Wetter suchen die Spechte in Schlafhöhlen Schutz. Magellanspechte sind während des gesamten Jahres territorial. Gegenüber Artgenossen verteidigt die gesamte Gruppe mit Rufen, Drohgebärden und im Ausnahmefall auch mit Angriffsflügen das Revier. Höhlenkonkurrenten vertreibt die Art nach Möglichkeit vom unmittelbaren Höhlenbereich. Gegenüber Feinden, vor allem Flugfeinden wie dem Weißkehlbussard, dem Rotrückenbussard oder dem Chilesperber, verhalten sich Magellanspechte situationsbedingt unterschiedlich: Entweder sie verbleiben eng an den Stamm gedrückt reglos und still oder sie versuchen den Greifvogel zu vertreiben.

Verbreitung

Die nördlichsten Brutgebiete der Art liegen derzeit in Chile im südlichen Bereich der Región del Maule und in Argentinien im Südwesten der Provinz Neuquén. Die Vorkommen in diesen Bereichen sind stark ausgedünnt und weitgehend auf geschützte Landschaftsteile beschränkt. Nach Süden erstreckt sich das Verbreitungsgebiet bis zum Kap Hoorn. Westlich davon sind die meisten der Küste vorgelagerten Inseln besiedelt, In diesen Bereichen kommt die Art vom Meeresniveau bis in Höhen von 2000 Metern vor. Der Magellanspecht ist eine typische Spezies der feucht-gemäßigten südlichen Nothofagus-Wälder, besiedelt teilweise aber auch Sekundärwälder und offene Waldlandschaften. Der Raumbedarf der während des gesamten Jahres territorialen Art ist groß. Durchschnittliche Reviergrößen liegen bei 100 Hektar. Das Revier wird von allen Familienmitgliedern gegenüber Artgenossen verteidigt; andere Spechtarten, insbesondere der Strichelkopfspecht, werden jedoch im Revier geduldet. Magellanspechte sind Standvögel; auch über vertikale Wanderungen ist nichts bekannt.

Arten-Status

Die Fläche des Verbreitungsgebietes beträgt laut BirdLife international 395.000 km². Bestandszahlen stehen nicht zur Verfügung. Da die Art in weiten Teilen ihres Verbreitungsgebietes nicht selten zu sein scheint und keine signifikanten Bestandseinbußen bekannt geworden sind, gilt der Magellanspecht als nicht gefährdet. (LC = least concern). Die nationale Kommission Chiles stuft den Bestand in den nördlichen drei Regionen des Verbreitungsgebietes, der Región VI (Región del Libertador General Bernardo O’Higgins), der Región VII (Región del Maule) und der Región VIII (Región del Bío-Bío) als endangered = stark gefährdet ein. In diesen Bereichen ist das Vorkommen der Art auf geschützte Gebiete beschränkt. Ob sie in der Región VI überhaupt noch vorkommt ist fraglich. In den übrigen Gebieten Chiles und Argentiniens wird der Bestand als vulnerable = gefährdet bewertet. Der Grund für den Bestandsrückgang vor allem im chilenischen Norden liegt in der zunehmenden Zerstörung des Lebensraumes durch Intensivierung des Holzeinschlages. Auch zunehmender Treckingtourismus könnte sich auf Dauer negativ auswirken, einerseits durch direkte Störung, andererseits durch Schaffung einer touristischen Infrastruktur. Ein gewisser Schutz für die Art besteht darin, dass über 30 % ihres Lebensraumes, insgesamt über 3 Mio. Hektar, als Schutzgebiet ausgewiesen sind und dass weite Teile des südlichen Verbreitungsgebietes praktisch unbesiedelt sind.
Magellanspecht (Campephilus magellanicus) Magellanspecht (Campephilus magellanicus) Photo By Francesco Veronesi , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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