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Langschnabelweih

Eine Art der Langschnabelweihe
Wissenschaftlicher Name : Chondrohierax uncinatus Gattung : Langschnabelweihe

Langschnabelweih, Eine Art der Langschnabelweihe
Botanische Bezeichnung: Chondrohierax uncinatus
Gattung: Langschnabelweihe
Langschnabelweih (Chondrohierax uncinatus) Photo By Richard Crossley , used under CC-BY-SA-3.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Ein typisches Männchen der Art ist an Rücken und Hinterhaupt bleigrau bis schwarzgrau gefärbt, am Kopf können zusätzlich einige weiße Stellen sichtbar sein, zum Gesicht hin wird das Bleigraue zunehmend dunkler. An Brust und Bauch wird die bleigraue Färbung der Oberseite zunehmend heller und wechselt sich mit unterschiedlich breiten, weißen bis zimtfarbenen Bändern ab, die dunkelbraun bis schwarz gerändert sein können. Die Deckfedern des charakteristisch langen Schwanzes zeigen Weiß- bis Ockertöne, bei einigen Individuen ist eine bleigraue Bänderung erkennbar. Die übrigen Schwanzfedern zeigen eine schwärzliche Grundfärbung mit weißen bis mausgrauen Spitzen und eine doppelte Bänderung in Weiß-, Ocker- oder Zimttönen. Die überwiegend gräulichen Schwungfedern besitzen eine ähnliche Bänderung, die an der Unterseite jedoch auch schwärzlich statt Ocker- oder Zimtfarben ausfallen kann. Die Nebenfedern sind meist einheitlich bleigrau, nur gelegentlich zeigen sich hier noch Andeutungen einer Bänderung. Der kräftige Schnabel ist schwarz gefärbt, mit olivgrünen Akzenten an der Unterseite. Die Iris des Auges ist grünlich-weiß. Die Beine und Füße sind orange-gelb und enden in schwarzen Krallen. Das Gefieder der Weibchen der sogenannten „braunen Morphe“ kann an der Stirn und im Bereich der Ohröffnungen verschiedene Grautöne annehmen, die Haube ist zumeist etwas dunkler. Über den Nacken zieht sich ein gelb- bis ockerbraunes Band. Rücken und Schultern sind zumeist einheitlich dunkel- bis graubraun gefärbt, zu den Federspitzen hin wirken die Farben in diesem Bereich zumeist etwas blasser. An der Brust, dem Bauch und der Unterseite der Flügel besitzen die Konturfedern eine weißliche Grundfärbung, die von einer Reihe breiter Streifen durchzogen wird, deren Färbung und Ausprägung von Individuum zu Individuum stark unterschiedlich ausfallen kann. Das Spektrum reicht hierbei von Zimt- über Braun- bis hin zu blassen Rottönen. Gelegentlich sind diese Streifen von schwärzlichen Rändern umgeben. Die Schwungfedern sind zumeist haselnuss- oder rostbraun gefärbt, mit nur wenig ausgeprägter, schwärzlicher Bänderung. Die Nebenfedern sind an der Oberseite schwärzlich, an der Unterseite geht die Färbung eher in Grau-, Weiß- und Cremetöne über. Die Steuerfedern sind an der Basis noch weiß, wechseln zur Spitze hin jedoch zu teils recht dunklen Schwarz- und Grautönen. Der Schnabel entspricht dem des Männchens, die Zügel und Wachshaut sind orange bis gelblich und durchzogen von olivgrünen Flecken, das nach vorn zunehmend in ein kräftiges Grasgrün übergeht. Über dem Auge befindet sich außerdem ein orangefarbener Fleck, die Iris ist beim Weibchen immer weiß gefärbt. Die Beine und Füße zeigen ein rötliches gelb. Darüber hinaus existiert bei den Weibchen eine sogenannte „Graurücken-Morphe“, deren namensgebende graue Färbung am Rücken deutlich kräftiger ausfällt. Das gelblich-braune Band entlang des Nackens ist erheblicher weniger ausgeprägt oder fehlt ganz. Weibchen dieser Farbvariante können leicht mit Männchen mit besonders ausgeprägter Bänderung verwechselt werden. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Varianten existieren bei beiden Geschlechtern melanistische Morphe, deren Gefieder fast vollständig schwarz gefärbt ist und einen gut erkennbaren, bronzenen, grünlichen oder lilanen Glanzeffekt aufweist. An den Schwanzfedern zeigt sich ein einzelnes weißes Band. Bei dieser Form sind außerdem Wachshaut und Augenlider gelblich grün gefärbt, während die Haut vor dem Auge einen bläulich-grünen Ton aufweist. Augenfleck, Beine und Iris entsprechen in der Färbung der eines Weibchens der braunen Morphe.
Größe
41-46 cm (16-18 in)
Nistplatz
Baum
Gelegegröße
1 - 2 Eier
Inkubationszeitraum
1 Jungvogel
Anzahl der Jungen
30 - 35 days
Nestlingsphase
24 - 38 days
Ernährungsgewohnheiten
Der Langschnabelweih hat sich auf die Jagd nach baumbewohnenden Schnecken spezialisiert, die mehr als 90 % der Ernährung ausmachen. Besonders häufig werden die Arten Orthalicus princeps, Helicina rostrata sowie verschiedene Drymaeus-Arten verzehrt. Des Weiteren werden selten auch Land- oder Wasserschnecken erbeutet. Ältere Beschreibungen führen häufig noch Frösche, Kröten, Salamander, Vögel, Insekten oder Raupen als Beutetiere auf, aktuellere Beobachtungen über längere Zeiträume konnten jedoch lediglich die gelegentliche Aufnahme von Salamandern und – in einem einzelnen Fall – Fröschen oder Kröten bestätigen. Whitacre und Vásquez (2012) spekulieren, dass es sich bei den übrigen Beutetieren um eine fehlerhafte Beobachtung handelt, die anschließend von Forscher zu Forscher übernommen wurde. Um an das Fleisch der gefangenen Schnecken zu gelangen, nutzt der Langschnabelweih eine ungewöhnliche Technik, die von keinem anderen schneckenfressenden Greifvogel bekannt ist. Die Schnecke wird – fast immer mit dem linken Fuß – mit der Öffnung nach oben auf einem Ast fixiert, woraufhin der Vogel zunächst mit der Spitze des stark gebogenen Schnabels die feste, schließende Membran aus der Öffnung entfernt. Anschließend verbreitert er die Öffnung, indem er Teile aus dem Rand der Schale herausbricht. Ist die Öffnung groß genug, steckt der Vogel die obere Mandibel des Schnabels hinein und beginnt damit, die einzelnen Abschnitte des Spindelinneren nacheinander aufzubrechen. Dieser Vorgang hinterlässt am Panzer der Schnecke einen unverwechselbaren Schaden und wird solange fortgesetzt, bis die Schnecke herausgezogen oder -gehebelt werden kann. Die variable Größe und Krümmung des Schnabels des Langschnabelweihs hängen offenbar direkt mit der maximalen Größe der in einer Region verfügbaren Schneckenpopulationen zusammen. Kommen in einem Gebiet sowohl kleinere als auch größere Schneckenarten vor, sind in diesem auch Langschnabelweihe mit großen und kleinen Schnäbeln sympatrisch anzutreffen. Bemerkenswert ist hierbei, dass es in diesen Fällen offenbar keine Zwischenformen, also Vögel mit „mittelgroßen“ Schnäbeln zu geben scheint. Ein Forschungsbericht aus dem Jahr 1950 beschreibt das Verhalten einer Gruppe von fünf Fischertukanen in Panama, die einem Langschnabelweih über längere Zeit bei der Nahrungssuche folgten und offenbar mit dessen Hilfe ergiebige Futterstellen ausfindig machen wollten. Ob es sich hierbei um einen Einzelfall handelt, oder Langschnabelweihe regelmäßig von anderen Arten als Futterindikatoren genutzt werden, ist unbekannt.
Lebensraum
In Texas in einheimischen Laubwäldern in subtropischen Zonen entlang des unteren Rio Grande gefunden
Ernährungsform
Wirbellose Wassertiere fressend

Allgemeine Infos

Verhalten

Außerhalb der Brutzeit können Langschnabelweihe vor allem in den Morgenstunden bei relativ kurzen Gleitflügen beobachtet werden, die die Vögel jedoch selten in große Höhen führen. Ruhephasen verbringen sie bevorzugt an eher wenig exponierten Plätzen unterhalb des Blätterdachs. Ihre Lebensweise ist in der Regel weniger solitär als die vieler anderer Greifvögel, besonders an ergiebigen Futterplätzen können Langschnabelweihe gelegentlich in kleinen Gruppen angetroffen werden. Eine Verteidigung des eigenen Territoriums gegenüber anderen Arten findet nur während der Brutzeit statt, wenn sich andere Vögel dem Nest zu sehr nähern. Galt die Art lange Zeit als Standvogel, ist seit Anfang der 2000er-Jahre bekannt, dass zumindest ein gewisser Teil der Population saisonale Migrationen unternimmt. An der Küste von Belize konnte beobachtet werden, dass Langschnabelweihe dabei Schwärme von bis zu 120 Individuen bilden. Die am häufigsten gehörten Lautäußerungen der Art sollen dem Gesang eines Trupials ähneln und hauptsächlich von einem Ast aus vorgetragen werden. Des Weiteren existiert ein Alarm- und Verteidigungsruf, der als laut rasselnd oder keckernd beschrieben wird und in etwa wie wi-i-i-i-i-i-i-i-uh oder weh keh-eh-eh-eh-eh-eh klingen soll.

Verbreitung

Der Langschnabelweih bewohnt bewaldete Regionen in Süd- und Mittelamerika wobei tropische und subtropische Wälder bis auf eine Höhe von etwa 1000 m bevorzugt werden. Lokal gelangen jedoch auch Nachweise in temperierten Gebieten auf bis zu 2700 m, in Extremfällen sogar bis auf 3100 m, Höhe. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den südlichsten Ausläufern des US-Bundesstaats Texas über Mexiko und Mittelamerika bis in den Süden Brasiliens und den äußersten Norden Argentiniens, weißt dabei jedoch große Lücken auf. Die Art gilt in ihrem Fortbestand als insgesamt nicht gefährdet und wird von der IUCN unter dem Status least concern geführt. Die Organisation geht mit Stand 2016 von etwa 200.000 adulten Individuen aus, die Bestandsentwicklung ist jedoch allgemein rückläufig. Als stark vom Aussterben bedroht gilt die auf der Karibikinsel Grenada endemische Unterart C. u. mirus, die in den 1980er-Jahren bereits als ausgestorben galt. Eine Studie in den Jahren 2000 bis 2006 konnte jedoch noch einige wenige Vertreter des Grenada-Langschnabelweihs nachweisen, die auch noch erfolgreiche Brutvorgänge durchführten. Die Forscher gehen noch von einer Restpopulation in der Größenordnung von 15 bis 30 ausgewachsenen Vögeln aus.

Arten-Status

Nicht global bedroht.
Langschnabelweih (Chondrohierax uncinatus) Langschnabelweih (Chondrohierax uncinatus) Photo By Richard Crossley , used under CC-BY-SA-3.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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