Froschweihe
Eine Art der Weihen Wissenschaftlicher Name : Circus ranivorus Gattung : Weihen
Froschweihe, Eine Art der Weihen
Botanische Bezeichnung: Circus ranivorus
Gattung: Weihen
Photo By Alandmanson , used under CC-BY-SA-3.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Die Froschweihe (Circus ranivorus) ist ein Greifvogel aus der Familie der Habichtartigen (Accipitridae). Sie ist in Afrika südlich der Sahara beheimatet und bewohnt Sumpf- und Marschland. Ihr Verbreitungsgebiet reicht vom südlichen Sudan bis ans Kap der Guten Hoffnung. Die Froschweihe ernährt sich von kleinen Säugetieren und Sperlingsvögeln. Der Bestand wurde bisher nicht großräumig geschätzt, beträgt für das südliche Afrika aber wohl 3000 bis 6000 Brutpaare. Von der IUCN wird die Froschweihe als (=least concern – nicht gefährdet) eingestuft, obgleich sie durch den Rückgang von Feuchtgebieten vielerorts starke Habitatsverluste erlitt.
Größe
49 cm
Ernährungsgewohnheiten
Froschweihen jagen tagsüber im tiefen, gaukelnden Flug über weiträumiger Vegetation, wobei sie ihre Beute sowohl optisch als auch akustisch orten. Die Flughöhe beträgt dabei meist nur ein bis drei Meter über dem Boden, die Fluggeschwindigkeit liegt bei 20 bis 30 km/h. Wenn sie ein potentielles Beutetier ausgemacht haben, sinken sie abrupt ab und greifen es aus dem Flug. Brütende Froschweihen verbringen zwischen 40 und 50 % des Tages mit Nahrungssuche. Zum Beutespektrum zählen vorrangig kleine Nagetiere, vor allem Lamellenzahnratten (Otomys) und Afrikanische Striemen-Grasmäuse (Rhabdomys). Das Verbreitungsgebiet und die Habitatwahl der Froschweihe richtet sich stark nach dem Vorkommen dieser beiden Gattungen. Den zweiten Hauptbestandteil der Nahrung machen Vögel aus, darunter in erster Linie Sperlingsvögel (Passeriformes); die Größe der Beute reicht jedoch bis zu kleinen Enten und Tauben. Der jeweilige Anteil von Vögeln und Säugetieren an der Nahrung schwankt stark: Während der Brutzeit werden hauptsächlich Mäuse (rund 80 %) erbeutet, mit dem Flüggewerden nimmt der Prozentsatz an Vögeln stark zu und übersteigt den der Säugetiere zeitweilig sogar. Reptilien und Amphibien erbeutet die Froschweihe seltener – entgegen ihrem deutschen und wissenschaftlichen Artnamen (ranivorus, lateinisch für „Froschfresser“). Wenn sich die Gelegenheit bietet, frisst sie auch fremde Nestlinge, Eier, Aas oder Fische.
Lebensraum
Der Lebensraum der Froschweihe besteht in erster Linie aus permanenten Feuchtgebieten wie Marschland, Sümpfen oder Seeufern, etwa im Okavangodelta, das einen Großteil der Population beherbergt. Ausschlaggebend ist eine ausreichende Jahresniederschlagsmenge von mehr als 300 mm. Die Vegetation des Habitats besteht in der Regel aus Röhricht, die Froschweihe jagt aber auch über Grasland oder Weizenfeldern und anderen landwirtschaftlichen Flächen. Sie kommt in Höhen von bis zu 3000 m vor, im östlichen Afrika meist oberhalb von 1500 m.
Ernährungsform
Fleischfressend
Migrationsübersicht
Das Verbreitungsgebiet der Froschweihe liegt zwischen 4° S und 35° S und reicht vom Südsudan bis zum Kap der Guten Hoffnung. Es umfasst die Südküste Afrikas, das östliche Südafrika, die Nordhälfte Botswanas, Simbabwe, Mosambik westlich von Cabo Delgado und Nampula und das gesamte Malawi; von dort aus erstreckt es sich etwa entlang des zentralafrikanischen Grabens über die Grenzen von Tansania, der Demokratischen Republik Kongo und Uganda. Im Norden reicht es bis in die südsudanesischen Bundesstaaten Central und Eastern Equatoria, im Nordosten bis in die Region des kenianischen Turkana-Sees. Im Westen schließt es zudem den östlichen Teil des angolanischen Cuando Cubango ein. Kleinere Verbreitungsinseln befinden sich im Nordosten Tansanias, in Maniema und in Kwilu. Froschweihen sind Standvögel und in der Regel sesshaft. Entsprechend der jahreszeitlich schwankenden Wasserstände reagieren sie jedoch unter Umständen auf veränderte Lebensräume und Nahrungsangebote. Juvenile Froschweihen verlassen zudem die Brutgebiete ihrer Eltern und lassen sich andernorts nieder. Die Sichtungen von Froschweihen reichen über das Verbreitungsgebiet hinaus bis nach Somalia und ins südliche Äthiopien.
Allgemeine Infos
Verhalten
Froschweihen verteidigen ihre Brutreviere gegen Eindringlinge. Dabei patrouillieren sie im Flug entlang der Reviergrenzen und lassen ihre Beine mit deutlich sichtbaren Krallen hängen. Dringt eine fremde Froschweihe in das Revier ein, attackieren sie sie, indem die Weihen versuchen, sie aus der Luft zu greifen und zu Boden zu ziehen. Wie auch andere Weihen finden sich die Froschweihen außerhalb der Brut gelegentlich zu kleineren Schwärmen zusammen, die gemeinsame Schlafplätze aufsuchen. Die Siedlungsdichte wurde bisher nur in Südafrika erforscht, eine entsprechende Studie ergab 8 Nester in der Untersuchungsfläche von 10 km².
Verbreitung
Circus ranivorus lebt hauptsächlich in den feuchteren Regionen Süd- und Ostafrikas, vom Westkap nach Norden bis zum Osten Südafrikas, Lesotho, Swasiland, Ost-Simbabwe, Süd- und West-Mosambik, Malawi, Südwest-Tansania, West- und Zentral-Sambia, Südost-Angola in das nördliche Botswana, insbesondere in das Okavango-Delta, und in den Nordosten Namibias. Disjunkte Populationen kommen in Nordtansania vor, zwei weitere im Süden der Demokratischen Republik Kongo, eine weitere in der östlichen Demokratischen Republik Kongo, in Ruanda und im Südosten Ugandas. und das nördlichste im Nordwesten Kenias, im hohen Norden Ugandas und im Südsudan.
Arten-Status
Die Bestände der Froschweihe sind im vergangenen Jahrhundert in ganz Afrika zurückgegangen. Besonders in Kenia gab es einen Einbruch, in den letzten Jahren wurden keine Bruten mehr vermeldet. Auch im ehemaligen Transvaal gab es einen starken Bestandsrückgang: Die 500 bis 1.000 Brutpaare, die für das Jahr 1987 ermittelt wurden, dürften heute nicht mehr erreicht werden. Zwar wurde im Jahr 2000 für ganz Südafrika die Zahl der Brutpaare noch auf etwa 3.000–5.000 geschätzt, aber auch diese Zahlen werden von Beobachtern angesichts des allgemeinen Populationsrückgangs bezweifelt. Selbst im Okavangodelta, einem Schwerpunkt der Weltpopulation, nahm die Zahl der Brutpaare in den letzten Jahrzehnten ab; in Lesotho gilt die Art als ausgestorben. Lediglich in Uganda scheinen sich die Bestände leicht zu erholen, hier wurden 2005 wieder so viele Vögel gesichtet wie zuletzt 1970. Ferguson-Lees und Christie schätzten den Gesamtbestand für das Jahr 2000 auf weniger als 10.000 Vögel. Diese Rückgänge sind in erster Linie durch die Trockenlegung von Feuchtgebieten bedingt; zudem ist unklar, welchen Anteil Pestizide und Wasserverschmutzung am Schwund der Bestände haben. In Uganda steht die Froschweihe auf der staatlichen Vorwarnliste. Insgesamt ist die Art nach Ansicht der IUCN jedoch noch ungefährdet.
Photo By Alandmanson , used under CC-BY-SA-3.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Accipitriformes Familie
Habichtartige Gattung
Weihen Species
Froschweihe