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Goldbrillenvogel

Eine Art der Cleptornis, Auch bekannt als Goldhonigfresser
Wissenschaftlicher Name : Cleptornis marchei Gattung : Cleptornis

Goldbrillenvogel, Eine Art der Cleptornis
Auch bekannt als:
Goldhonigfresser
Botanische Bezeichnung: Cleptornis marchei
Gattung: Cleptornis

Beschreibung

Der Goldbrillenvogel unterscheidet sich von anderen Mitgliedern der Familie der Brillenvögel durch die großen Augen und die verlängerte äußere Handschwinge, welche bei anderen Arten zurückgebildet ist. Es handelt sich um einen großen Vertreter der Brillenvögel, der eine Länge von 14 cm und ein Gewicht von etwa 20 Gramm erreichen kann. Die Art besitzt ein helles auffälliges Gefieder. Das Kopfgefieder ist orange-gelb gefärbt mit einem weißen Augenring. Das Rückengefieder, die Schwingen und die Schwanzfedern hingegen weisen eine gelblich-grüne Färbung auf, während die Bauchseite orange-gold ist. Schnabel und Beine sind ebenfalls orange gefärbt. Zwischen den Geschlechtern gibt es nur einen geringen Geschlechtsdimorphismus in der Färbung des Gefieders. Die Männchen unterscheiden sich von den Weibchen vor allem durch längere Flügelschwingen, so dass eine Identifizierung meist nur in der Hand möglich ist. Die Jungvögel besitzen ein ähnliches Gefieder wie die Altvögel, jedoch ist es etwas stumpfer und mit braunen Flecken im Gesicht und am Nacken sowie braungelben Streifen am Brustgefieder versetzt. Auch die Schnäbel und Beine sind etwas dunkler gefärbt als bei den Altvögeln. Die Stimme des Goldbrillenvogels umfasst eine Reihe von Lautäußerungen. Der Gesang erinnert an ein kratzendes Trillern. Während des Fluges und in Schwärmen gibt die Art außerdem schnarrende kürzere Rufe und Pfeiftöne von sich. Küken geben einen klagenden Ruf von sich, wenn sie um Futter betteln.
Größe
14 cm
Ernährungsgewohnheiten
Der Goldbrillenvogel ist ein Generalist, der sich vorwiegend von Insekten, Früchten und Beeren ernährt. Dabei gehen die Vögel bevorzugt paarweise oder in kleinen Familiengruppen auf Nahrungssuche. Nektar ist ein wichtiger Bestandteil des Speiseplans. Zusammen mit dem Mikronesienhonigfresser und dem Zügelbrillenvogel fungiert der Goldbrillenvogel als Bestäuber einiger Baumarten, ist in dieser Funktion jedoch nicht so wichtig wie die anderen beiden Arten. Die Insekten werden entweder von der Borke der Bäume oder Blättern aufgelesen oder im Flug gefangen. Dabei werden einige Baumarten bevorzugt: Der verbreitete Waldbaum Cynometra ramifolia ist bei der Art am beliebtesten und wird häufiger als die ebenso verbreitete Guamia mariannae aufgesucht. Es existiert eine beträchtliche Überschneidung zwischen dem Futtergebiet des Goldbrillenvogels und des Zügelbrillenvogels, jedoch ist der Goldbrillenvogel weniger spezialisiert. In den Wäldern ist zu einem gewissen Grad eine Einnischung zu beobachten. Während der Zügelbrillenvogel wie der Mikronesienhonigfresser vornehmlich im Baumkronendach auf Nahrungssuche geht, findet der Goldbrillenvogel sowohl im Kronenbereich als auch im Unterholz des Waldes sowie in kleineren Bäumen und Büschen seine Nahrung. Diesen Bereich teilt sich die Art mit dem Fuchsfächerschwanz, der sich jedoch in der Art der Futtersuche unterscheidet. Auch in einem kleineren Rahmen setzt sich diese Einnischung in den Mikrohabitaten fort. Während der Goldbrillenvogel auch in toten Blättern und Ästen nach Insekten sucht, bevorzugt es der Zügelbrillenvogel, diese von lebenden Blättern aufzulesen. Goldbrillenvögel sind die ausgeprägtesten Generalisten unter allen Singvogelarten in den Wäldern von Saipan. Es ist angenommen worden, dass die Vielseitigkeit in Bezug auf die Nahrung und den Nahrungserwerb eine Anpassung an die Herausforderungen durch die im Pazifik häufig auftretenden Taifune ist, welche die Struktur der Wälder dramatisch verändern können.
Ernährungsform
Nektiv

Allgemeine Infos

Verhalten

Die Brut erfolgt auf Saipan, wo das Nistverhalten der Art untersucht worden ist, über das ganze Jahr. Die Hauptbrutzeit scheint zwischen März und Juli zu liegen. Der Goldbrillenvogel ist monogam. Das Nest gleicht einem einfachen schmucklosen Becher aus Nadeln von Kasuarinen, Gräsern und Schlingpflanzen. Die Nester werden in einer Höhe von durchschnittlich 2,9 m (zwischen 1,5 und 6,5 m) über dem Boden in verschiedenen Baumarten, u. a. Kasuarinen, Guamia, Cynometra, Leucaena oder Zitruspflanzen, angelegt. Zu den Nesträubern zählen der Karolinenstar und der Halsbandliest. Eine zusätzliche Bedrohung stellt der eingeschleppte Smaragdskink (Lamprolepis smaragdina) dar. Ein typisches Gelege umfasst zwei Eier von etwa 20,3 × 15,1 mm. Die Eier haben eine blass bläulich-grüne Färbung mit roten oder braunen Klecksen am breiteren Ende. Beide Elternvögel bebrüten die Eier. Dabei wechseln sie sich ca. alle 25 Minuten ab. Diese Art ist in der unmittelbaren Umgebung des Nestes ausgesprochen territorial und verjagt auch andere Arten wie den Zügelbrillenvogel, den Fuchsfächerschwanz und andere Goldbrillenvögel. Nach der Ablage werden die Eier etwa zwei Wochen bebrütet, bis die Küken schlüpfen. Diese sind Nesthocker und werden von beiden Elternvögeln gefüttert. Die Altvögel säubern auch das Nest von Fäkalien. Auf dem Speiseplan der Jungvögel stehen fast ausschließlich Insekten und Raupen. Ungefähr zwei Wochen nach dem Schlüpfen werden die Jungvögel flügge. Im Anschluss verweilen sie für einige Zeit mit den Elternvögeln in kleinen Gruppen.

Verbreitung

Der Goldbrillenvogel ist endemisch auf den Nördlichen Marianen im westlichen Pazifik, wo er gegenwärtig auf den Inseln Saipan und Aguijan vorkommt. Innerhalb seines Verbreitungsgebietes bewohnt der Goldbrillenvogel eine Reihe unterschiedlicher Habitate sowohl in Natur- als auch in Kulturlandschaften. In naturbelassenen Wäldern ist die Art häufig, vor allem in sekundären Kalksteinwäldern. Der Goldbrillenvogel findet sich aber auch in offenen Buschlandschaften und Stadtrandgebieten. Auf Saipan fehlt die Art lediglich in den Marschen um den Susupe-See und in Grassavannen.

Arten-Status

Das Verbreitungsgebiet des Goldbrillenvogels ist seit der Ankunft des Menschen auf den Marianen stark geschrumpft. Fossile Knochen der Art sind auf den nahegelegenen Inseln Tinian und Rota gefunden worden. Es ist möglich, dass die Art einst auch auf Guam und anderen Inseln der Marianen heimisch war. Gegenwärtig ist der Goldbrillenvogel noch häufig. Tatsächlich stellt eine Studie aus dem Jahr 1996 fest, dass die Verbreitungsdichte auf Saipan mit bis zu 2095 Vögeln pro Quadratkilometer eine der höchsten dokumentierten Dichten unter allen Vögeln ist. Man nimmt an, dass auf Saipan die Populationsgrenze erreicht ist und die Insel keine größere Zahl von Vögeln ernähren kann als momentan. Eine Studie von 2009, die auch Ergebnisse einer Untersuchung von 2007 berücksichtigte, kam jedoch zu dem Ergebnis, dass der Bestand zwischen 1982 und 2007 zurückgegangen ist. Dies betraf auch zwei weitere Arten auf Saipan, den Fuchsfächerschwanz und den Sprosserrohrsänger. Alle drei Arten sind insektivor und von Habitatsverlust betroffen. Trotzdem ist der Goldbrillenvogel weiterhin relativ häufig und die momentane Gesamtpopulation wird auf circa 71.997 Vögel geschätzt. Die IUCN klassifiziert die Art gleichwohl als vom Aussterben bedroht (critically endangered), weil erwartet wird, dass die Population einen rapiden Rückgang erfahren wird. Die größte Bedrohung geht dabei von der Braunen Nachtbaumnatter aus, die ursprünglich in Australien, Neuguinea und den Salomonen verbreitet war und auf der nahegelegenen Insel Guam nach ihrer irrtümlichen Einschleppung bereits sämtliche zwölf Landvogelarten ausgerottet hat. Die Schlange erreichte jüngst Saipan, eine der Inseln innerhalb des Verbreitungsgebietes des Goldbrillenvogels mit der größten Population der Art. Die Isolation von Aguijan macht die Einführung der Braunen Nachtbaumnatter dort unwahrscheinlich, aber die lediglich 718 Hektar große Insel beherbergt nur eine kleine Population, die anfällig für Naturkatastrophen wie die in der Region häufigen Taifune ist. Es werden bereits Anstrengungen unternommen, die Art in Gefangenschaft zu züchten und die Ausbreitung der Schlangen auf Saipan einzudämmen. Sechs Zoos haben die Art in letzter Zeit erhalten und die Zucht sollte 2011 beginnen. Jedoch stellten sich im Zoo von North Carolina bereits 2009 erste Erfolge bei der Nachzucht ein. Vögel aus der Nachzucht werden auf neuen Inseln eingeführt. Zusätzlich sollen 50 Vögel von Saipan nach Sarigan, einer Insel, die frei von Fressfeinden ist, umgesiedelt werden, um den Erhalt der Art sicherzustellen.

Scientific Classification

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