Goldspecht
Eine Art der Goldspechte Wissenschaftlicher Name : Colaptes auratus Gattung : Goldspechte
Goldspecht, Eine Art der Goldspechte
Botanische Bezeichnung: Colaptes auratus
Gattung: Goldspechte
Photo By Ladymacbeth9 , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Der Goldspecht (Colaptes auratus) ist etwa Melonengroß und bewohnt Waldgebiete die durch Kahlschläge, Aufforstungen oder Brände ausreichend Hohlbäume bieten und dringt dabei bisweilen auch in Parks, Gärten und Weideflächen vor. Ausgenommen die Brutverteidigung ist die Art untereinander sehr friedliebend und seltene Territorial- und Nahrungsrivalitäten werden durch spezielle ritualisierte Tänze ausgetragen, die auch bei der Partnersuche zum Einsatz kommen.
Größe
28 - 36 cm
Nistplatz
Höhle
Gelegegröße
5 - 8 Eier
Inkubationszeitraum
1 Jungvogel
Anzahl der Jungen
11 - 13 days
Nestlingsphase
24 - 27 days
Ernährungsgewohnheiten
Goldspechte ernähren sich selbst und ihren Nachwuchs hauptsächlich von Insekten. In bedeutend geringerem Maße werden verschiedene Samen, Früchte und Beeren aufgenommen. In der Insektennahrung spielen Ameisen und deren Entwicklungsstadien die größte Rolle. Goldspechte wählen die Ameisenart, die im Verbreitungsgebiet am häufigsten vorkommt und am energiesparendsten zu erreichen ist. Die Ameisennahrung kann bis zu 80 Prozent der Gesamtnahrungsmenge ausmachen. Daneben werden andere Insekten erbeutet, insbesondere Laufkäfer, Schnabelkerfe, Zweiflügler, Schmetterlinge, Springschrecken und Grillen. Selten werden Blattläuse, Würmer oder Schnecken aufgenommen. Regelmäßig fressen Goldspechte die Samen verschiedener Pflanzen wie die des Eichenblättrigen Giftsumach und anderer Sumachgewächse, Sonnenblumen- und Distelsamen, sowie verschiedene Beeren. Auch Eicheln gehören ins Nahrungsspektrum. Häufig besuchen Goldspechte Futterstellen. Goldspechte sind oft an mit Diatraea grandiosella befallenen Maispflanzen zu sehen, wo sie die Raupen dieser Mottenart erbeuten. Die kontinentalen Unterarten des Goldspechtes erbeuten den Großteil ihrer Nahrung auf dem Boden, während die beiden Inselrassen stärker baumgebunden sind. Auf dem Boden hüpfen die Spechte von Nahrungsquelle zu Nahrungsquelle, stochern und bohren im Boden, gelegentlich hämmern sie den Boden auf, um an Ameisennester zu gelangen. Sie wenden Blätter, Steine und Zweige, um an darunter lebende Insekten zu gelangen und stochern im Dung von Weidetieren. Baumbewohnende Insekten werden vor allem an absterbenden oder bereits toten Bäumen gesucht. Auch hier sind Stochern und Ablesen die Hauptstrategien, eher selten werden tiefer liegende Bohrgänge durch Hämmern freigelegt. Früchte und Beeren pflücken Goldspechte von den Zweigen oder picken heruntergefallene vom Boden auf. Gelegentlich jagen sie Insekten im Fluge.
Lebensraum
Flackern kann in offenen Lebensräumen in der Nähe von Bäumen beobachtet werden, einschließlich Wäldern, Rändern, Höfen und Parks. Im Westen der USA findet man sie in Bergwäldern bis zur Baumgrenze. Flackern im Norden nisten im Allgemeinen wie andere Spechte in Löchern in Bäumen. Gelegentlich wurden sie in alten, irdenen Höhlen gefunden, die von Eisvögeln mit Gürtel oder Uferschwalben geräumt wurden. Beide Geschlechter helfen bei der Nestgrabung.
Ernährungsform
Insektenfressend
Häufig gestellte Fragen
Migrationsübersicht
Je nach Brutgebiet sind Goldspechte Fernzieher, Kurz- oder Mittelstreckenzieher oder Standvögel. Die Zugdistanzen nehmen von Norden nach Süden hin ab. Vor allem die Mehrheit der nördlichen Populationen der auratus−Gruppe verlassen ab Mitte September ihre Brutgebiete und ziehen meist in südöstliche Richtungen. Die Rückkehr in die Brutgebiete erfolgt ab Mitte März. Als Grenze zwischen vornehmlich Zugvögel und vornehmlich Standvögel wird in etwa der 38. nördliche Breitengrad angenommen. In letzter Zeit wird ein scheinbar paradoxer Nordzug beobachtet, der Goldspechte in Gebiete führt, in denen sie dauerhaften Zugang zu Futterplätzen haben. So wurden Goldspechte seit 1984 regelmäßig bei der weihnachtlichen Vogelzählung in Saskatoon (52°N!) bei Außentemperaturen von bis zu minus 40° beobachtet. Die zurückgelegten Distanzen können beträchtlich sein: Ein Jungvogel, der im Juni im zentralen British Columbia beringt wurde, wurde Ende September auf Neufundland wiedergefunden, nach einer zurückgelegten Strecke von fast 5000 Kilometern. Schlechter untersucht sind die Zugtraditionen der Spechte der cafer-Gruppe. Die Rocky Mountains scheinen jedoch eine Zugscheide zu bilden, sodass diese Vögel in südliche oder südwestliche Richtungen abziehen. Außer diesen horizontalen Wanderungen werden vertikale Wanderbewegungen montaner Populationen beobachtet. Dies gilt auch für die Goldspechte Mexikos und Mittelamerikas. Goldspechte ziehen in zuweilen sehr großen Gruppen; sie fliegen vor allem nachts.
Allgemeine Infos
Verhalten
Die innerartliche Aggression ist beim Goldspecht stark reduziert. Er verteidigt nur den Brutplatz und den Partner, Nahrungsrivalität scheint kaum zu bestehen. Die Auseinandersetzungen sind stark ritualisiert und führen sehr selten zu Berührungskämpfen. Wichtigstes Element ist der Flicker-Tanz. Dabei sitzen sich die Konkurrenten auf einem Ast gegenüber, Kopf und Schnabel sind leicht erhoben. Rhythmisch wird der Kopf gesenkt und gewendet, sodass die Schnabelspitze eine 8 beschreibt. Dabei werden Flügel und Schwanz gespreizt, um die Federsignale maximal zur Geltung zu bringen, und bei äußerster Erregung hüpft und schaukelt der Vogel auf der Stelle. Diese Duelle, die bis zu einer halben Stunde dauern können, werden immer von gleichgeschlechtlichen Rivalen ausgetragen; sie sind begleitet von lauten Wicka – Rufen. Wenn ein Rivale aufgibt, wird er vom anderen unter lautem Rufen verfolgt. Einer Reihe von Höhlenkonkurrenten begegnet der Goldspecht in der Vorbrutzeit und der eigentlichen Brutzeit äußerst aggressiv, greift sie direkt an und versucht sie vom Nistbaum zu vertreiben. Wichtigster unter ihnen ist der eingeführte und sich sehr rasch ausbreitende Europäische Star. Die Verteidigungsintensität hängt von früher gemachten Erfahrungen mit dieser Art ab, sodass vor allem Erstbrüter häufig unterliegen. Höhlenkonkurrenten, denen der Goldspecht aggressiv begegnet sind weiters der Buntfalke und die Büffelkopfente. Eine ganze Reihe von Höhlenkonkurrenten sind gleichzeitig Prädatoren.
Verbreitung
Der Goldspecht ist vom nördlichen Übergang der Baumtundra in die Taiga fast flächendeckend über ganz Nordamerika südwärts bis Nordmexiko verbreitet. Weiter nach Süden hin in Zentral- und Südmexiko beziehungsweise in Mittelamerika wird das Verbreitungsgebiet fragmentierter und zerfällt in einzelne Verbreitungsinseln. Zusätzlich bewohnt die Art Kuba und Grand Cayman. Nicht besiedelt sind die Wüstengebiete (Mojave und Sonora) im Südwesten der USA und Nordwesten Mexikos und die Halbinsel Niederkalifornien. Diese Gebiete sind der Verbreitungsraum des Wüstengoldspechts. Auch völlig baumlose Gebiete wie etwa die Great Plains kann die Art nur entlang baumbestandener Flüsse besiedeln. Die Art ist einige Male in Europa, vor allem in Irland und in Schottland, aufgetreten. Wahrscheinlich überquerten die Vögel den Atlantik zumindest zum Teil auf Schiffen. Ein Nachweis stammt aus Dänemark. Entsprechend seinem sehr großen Verbreitungsgebiet bewohnt der Goldspecht eine Vielzahl unterschiedlicher Landschaftsformen. Wesentlich ist neben dem ausreichenden Nahrungsangebot auf offenen, nur mit niedriger Vegetation bewachsenen Flächen ein ausreichendes Angebot geeigneter Höhlenbäume. Solche Voraussetzungen findet die Art in lichten Wäldern, insbesondere am Rande großflächiger Kahlschläge, in jungen Aufforstungen oder in von Brandereignissen, Windwurf oder Schädlingsbefall heimgesuchten Waldgebieten. Er besiedelt baumbestandenes Farmland, vor allem Weideflächen, und dringt in dicht besiedelten Regionen in größere Gärten, Parks und in ähnliche Grüninseln vor. Was die Baumzusammensetzung seines Lebensraumes anbelangt, ist die Art flexibel. Im Norden spielt die Amerikanische Zitterpappel als Brutbaum eine herausragende Rolle. In Mexiko bewohnt die Art lichte Eichen–Kiefern Mischgehölze, in Mittelamerika vor allem Sekundärwälder im Regenwaldgürtel. Soweit die Tiere Zugvögel sind, entsprechen die Winterhabitate weitgehend jenen der Brutsaison. Gelegentlich, vor allem auf Grand Cayman und auf Kuba, wird beobachtet, dass die Art winters dichter bewachsene Gebiete aufsucht. Die vertikale Verbreitung der Art reicht vom Meeresniveau bis in Höhen von an die 4000 Meter in Mexiko. Da die Art nur geringe interspezifische Aggression zeigt und auch in Gruppen nach Nahrung sucht, wird außer der Brut-, eventuell auch einiger Schlafhöhlen kein Territorium gegen Artgenossen verteidigt. Der Brutplatz selbst wird jedoch energisch sowohl gegen Artgenossen als auch gegen artfremde Höhlenkonkurrenten behauptet. Die Abstände aktiver Nisthöhlen können im Extremfall unter 10 Meter betragen, liegen aber meistens zwischen 100 und 200 Metern.
Arten-Status
Von der IUCN wird der Bestand der Art als ungefährdet betrachtet. Bei einem Verbreitungsgebiet von 15 Millionen Quadratkilometern wird der Gesamtbestand auf 16 Millionen Individuen geschätzt. Untersuchungen des BBS (Breeding Bird Survey) ergaben jedoch einen nicht unerheblichen Bestandsrückgang in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes. Als Gründe dafür werden Habitatverlust verursacht insbesondere durch modernes Forstmanagement, die zunehmende Höhlenkonkurrenz mit dem in seinem Bestand rasch zunehmenden Europäischen Star und Pestizidkontamination in intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten genannt. Über die Bestandssituation der beiden Inselrassen und der Unterart C. a. mexicanoides liegen keine Daten vor.
Photo By Ladymacbeth9 , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Spechtvögel Familie
Spechte Gattung
Goldspechte Species
Goldspecht