Riesenani
Eine Art der Anis Wissenschaftlicher Name : Crotophaga major Gattung : Anis
Riesenani, Eine Art der Anis
Botanische Bezeichnung: Crotophaga major
Gattung: Anis
Inhalt
Beschreibung Allgemeine Infos
Beschreibung
Der Riesenani (Crotophaga major) ist der größte Vertreter der Gattung Crotophaga innerhalb der Familie der Kuckucke (Cuculidae). Der schwarze, auffallend langschwänzige Vogel kommt vor allem in feuchten Niederungen des nördlichen und zentralen Südamerikas vor. Seine Insektenbeute sucht er in Familiengruppen bis zu etwa einem Dutzend Vögel am Boden oder im Geäst der Bäume. Riesenanis sind keine Brutschmarotzer, sondern vornehmlich Gemeinschaftsbrüter. Gewöhnlich legen mehrere Weibchen ihre Eier in ein gemeinschaftlich errichtetes Nest und ziehen gemeinsam mit den anderen Gruppenmitgliedern die Jungen auf. Die monotypische Art ist stellenweise häufig und gilt in ihrem Bestand als nicht gefährdet.
Größe
46 cm
Ernährungsgewohnheiten
Riesenanis sind vornehmlich Insektenfresser. Hauptbeutetiere sind verschiedene Heuschrecken, Fangschrecken, Zikaden, Raupen und Käfer, gelegentlich auch Libellen und andere Wirbellose. Seltener erbeuten sie kleine Säugetiere, Vögel oder Fische. Früchte und Samen spielen eine eher untergeordnete Rolle. Wie andere Anis suchen auch Riesenanis Weidetiere, insbesondere Rinder, nach Zecken ab. Der Gattungsname Crotophaga bedeutet Zeckenfresser. Die Nahrung wird am Boden und in allen Stamm- bis in die Wipfelregionen sehr hoher Bäume vor allem durch Auflesen und Ablesen gewonnen. Riesenanis sind bei der Nahrungssuche immer mit Artgenossen vergesellschaftet. Gelegentlich folgen sie Zügen von Treiberameisen oder Gruppen von Totenkopfäffchen, die ihrerseits Insekten aufscheuchen.
Ernährungsform
Allesfressend
Allgemeine Infos
Verhalten
Riesenanis sind in hohem Maße sozial lebende Vögel, die in Gruppen von 4 bis etwa 10 Individuen zusammenleben. Diese Gruppen bestehen aus mehreren monogamen Paaren, am häufigsten sind es drei. Unverpaarte Einzelvögel, meist Weibchen, können zu einer Gruppe gehören. Einzelpaare schreiten offenbar nicht zur Brut. Gemeinschaftsgelege von Gruppen mit mehr als drei Paaren werden häufig vor der Brut aufgegeben. Die Brutzeit ist stark von der geographischen Lage abhängig: in Trinidad liegt sie zwischen August und November, in Guyana reicht sie von Mai bis in den Dezember. Die Brutzeiten der südlicheren Populationen sind nicht bekannt. Das Nest ist ein umfangreiches Gebilde aus Zweigen und Ranken und außen mit grünen Zweigen und Blättern getarnt. Es wird oft auf über dem Wasser hängenden Ästen in 3–5 Metern Höhe errichtet. An seiner Errichtung sind alle Gruppenmitglieder beteiligt, entsprechend kurz, zwischen 3 und Tagen dauert seine Fertigstellung. Die Größe der Gelege hängt von der Anzahl der beteiligten Weibchen ab und schwankt zwischen 2 und 3 und über 10. Die grünblauen, weißlich betupften Eier haben durchschnittlich 45 × 38 Millimetern Größe; sie sind also, im Verhältnis zur Körpergröße der Vögel, auffallend groß. Sie werden von einigen Gruppenmitgliedern zwischen 11 und 14 Tagen bebrütet; an der Jungenaufzucht beteiligen sich alle Gruppenmitglieder. Nach dem Schlüpfen verteidigen Riesenanis ihre Brut energisch gegen Nesträuber, dies sind vor allem verschiedene baumkletternde Schlangen, Affen sowie Greifvögel. Bereits nach 8–10 Tagen verlassen die Nestlinge das Nest, werden aber noch einige Wochen, zuerst als Ästlinge, danach als flügge Jungvögel von den Altvögel betreut. Küken sind schon mit etwa 5 Tagen in der Lage, sich bei Gefahr ins Wasser fallen zu lassen, ans Ufer zu schwimmen und von dort wieder ins Nest zu gelangen. Nestlinge verteidigen sich auch durch explosives und zielgerichtetes Entleeren der Kloake. Dennoch ist die Jungensterblichkeit hoch und selten wird mehr als die Hälfte der Küken flügge. Über die Dauer des Verbleibs der Jungvögel im Familienverband beziehungsweise über ihre Dismigration liegen keine Angaben vor.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich von der Kanalregion Panamas über das gesamte nördliche und zentrale Südamerika südwärts, überwiegend östlich der Andenkette, bis Bolivien, Paraguay und Nordargentinien. Nur im Norden und im zentralen Bereich des Areals erstreckt sich das Vorkommen bis an die Pazifikküste. Besiedelt sind auch die der südamerikanischen Nordküste vorgelagerten Inseln, insbesondere Trinidad. Schwerpunkte der Verbreitung liegen in den feuchtheißen Niederungen Nord- und Zentralsüdamerikas, insbesondere der Flusssysteme des Orinoco, des Río Magdalena und des Amazonas. Die Siedlungsdichten nehmen nach Süden hin deutlich ab und südlich des Südlichen Wendekreises ist der Riesenani selten und regional eine Ausnahmeerscheinung. Die Brutgebiete liegen meist in tropischen Tieflandgebieten unter 500 Metern. Außerhalb der Brutzeit können umherschweifende Gruppen oder dismigrierende Jungvögel auch in größeren Höhen von über 2000 Metern angetroffen werden. Riesenanis sind im größten Teil ihres Verbreitungsgebietes Standvögel. Außerbrutzeitlich können sie eher kleinräumig umherschweifen. Die südlichsten Populationen Paraguays und des nördlichen Argentiniens unternehmen kurze saisonale Wanderungen. Riesenanis bevorzugen feuchte Habitate. Sie brüten in flussbegleitenden Gehölzen entlang von Tropenflüssen oder Altarmen, in Mangrovensümpfen an der Küste, an Rändern dichter, feuchter, oft temporär überschwemmter Wälder, oder in anderen feuchten, baumbestandenen Landschaften. In trockenere Gebiete dringt die Art nur entlang der Galeriewälder vor, auch das Innere von Tropenwäldern besiedeln Riesenanis nur an den Rändern der Flussläufe.
Arten-Status
Die Art hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet. Zumindest in dessen Kernzonen scheint sie relativ häufig vorzukommen. Bestandszahlen liegen nicht vor. Es sind keine Bestandsabnahmen oder substanzielle Gefährdungen bekannt, deshalb wird der Bestand zurzeit als ungefährdet eingeschätzt.
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Kuckucksvögel Familie
Kuckucke Gattung
Anis Species
Riesenani