Riefenschnabelani
Eine Art der Anis Wissenschaftlicher Name : Crotophaga sulcirostris Gattung : Anis
Riefenschnabelani, Eine Art der Anis
Botanische Bezeichnung: Crotophaga sulcirostris
Gattung: Anis
Photo By silversea_starsong , used under CC-BY-NC-4.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Der Riefenschnabelani (Crotophaga sulcirostris) ist ein Vertreter der Gattung Crotophaga innerhalb der Familie der Kuckucke (Cuculidae). Der schwarze, auffallend langschwänzige Vogel kommt in einem ausgedehnten Gebiet von der südlichen texanischen Golfküste südwärts bis Nordwestargentinien vor. Seine Insektenbeute sucht er in Familiengruppen, die mehr als 20 Individuen umfassen können, vor allem am Boden. Riefenschnabelanis sind keine Brutschmarotzer, sondern vornehmlich Gemeinschaftsbrüter. Gewöhnlich legen mehrere Weibchen ihre Eier in ein gemeinschaftlich errichtetes Nest und ziehen gemeinsam mit den anderen Gruppenmitgliedern die Jungen auf. Die monotypische Art ist stellenweise häufig und gilt in ihrem Bestand als nicht gefährdet, wird jedoch in einigen Küstengebieten entlang der mittelamerikanischen und südamerikanischen Pazifikküste zunehmend vom nahe verwandten Glattschnabelani verdrängt.
Größe
30-36 cm (12-14 in)
Nistplatz
Baum
Ernährungsgewohnheiten
Wie die beiden anderen Arten dieser Gattung ernähren Riefenschnabelanis sich und ihre Jungen überwiegend mit Insekten. Daneben spielen andere Wirbellose, wie etwa Spinnen und Zecken, sowie kleine Säugetiere, Vögel und Eidechsen eine gewisse Rolle. Gelegentlich scheinen auch Vogeleier Nahrungsbestandteil der Art zu sein. Früchte, Beeren und Samen bilden eine saisonale Ergänzungsnahrung. Unter den Insekten überwiegen Heuschrecken, Käfer, Schaben, Zikaden, Ameisen und Termiten. Riefenschnabelanis suchen und erbeuten ihre Nahrung fast immer im Gruppenverband vor allem auf dem Boden. Seltener sind sie in Büschen oder Bäumen auf Nahrungssuche. Hüpfend oder schreitend lesen sie Insekten vom Boden oder der Vegetation ab. Häufig folgen sie Herdentieren, von denen sie Zecken und blutsaugende Insekten abpicken, die aufgescheuchten Insekten auflesen, oder in deren Dung sie nach Käfern und anderen Wirbellosen suchen.
Lebensraum
Dicker Pinsel, bewachsene Weiden
Ernährungsform
Insektenfressend
Häufig gestellte Fragen
Migrationsübersicht
Riefenschnabelanis sind vor allem Stand- beziehungsweise Strichvögel. Die Mehrzahl der Brutterritorien wird nach der Brutzeit verlassen und die Vögel wechseln in feuchtere Gebiete, oft in Marschlandschaften, wo sich einige Familiengruppen vereinigen können und zuweilen Gesellschaften von 30 bis 40 Vögeln bilden. Ebenso wandern Brutvögel aus höher gelegenen Regionen in tiefere. Diese Wanderbewegungen sind im Allgemeinen kleinräumig und unregelmäßig. Soweit bekannt verlassen nur die Brutvögel der nördlichen Sonora ihre Brutgebiete vollständig. Wanderrouten, Entfernungen und Ziele sind bislang nicht bekannt. Obwohl Riefenschnabelanis keine kraftvollen und ausdauernden Flieger sind, wurden außerhalb der Brutzeiten umherstreifende Einzelvögel oder kleine Gruppen in fast allen Staaten der USA und in Südkanada beobachtet. Eine Beobachtung eines verdrifteten Vogels stammt von Socorro, einer Insel des mexikanischen Revillagigedo Archipels.
Allgemeine Infos
Verhalten
Riefenschnabelanis sind wie alle Kuckucke tagaktiv. Ihre Aktivitätszeit entspricht in etwa der Tageslänge. Die Nächte verbringen sie in Gruppen, bevorzugt in höheren dornbewehrten Büschen. Die Art ist häufig sonnenbadend und wasserbadend zu beobachten. Beim morgendlichen Sonnenbad spreizen sie nach Art einiger Neuweltgeier die Flügel, entsprechend werden sie in manchen mittelamerikanischen Regionen Zopilotillo – Geierchen genannt. Wie alle Anis leben Riefenschnabelanis vornehmlich in Familiengruppen. Einzelbrütende Paare sind selten und zeigen die Tendenz sich Gruppen anzuschließen. Diese bestehen aus mehreren monogamen Paaren und zuweilen einigen unverpaarten adulten Individuen sowie den Nachkommen einer Brutsaison, an deren Ende eine solche Gruppe 20 Mitglieder und mehr aufweisen kann. Die Paarpartner bleiben zumindest saisonal weitgehend monogam, meist dauern Paarbindungen jedoch länger, oft lebenslang an. Paare bilden auch innerhalb der Gruppe Einheiten. Extra-Paar-Kopulationen kommen vor, sind aber selten. Alle Aktivitäten, wie Futtersuche, Nestbau, Brutpflege und Abwehr von potenziellen Feinden geschehen im sozialen Verband. Alle Gruppenmitglieder, besonders aber die Verpaarten, halten engen körperlichen Kontakt, ruhen nebeneinander, pflegen einander das Gefieder und kommunizieren ständig miteinander. Außerhalb der Brutsaison finden sich oft mehrere Familiengruppen zusammen und bilden lose Verbände. In dieser Zeit findet auch der Austausch von Gruppenmitgliedern und die Neuformierung von Familiengruppen statt.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich von der Golfküste des südlichen Texas und den Golfregionen Mexikos über das gesamte Mittelamerika und ostwärts entlang der südamerikanischen Golfküste bis Guyana. Besiedelt sind auch die küstennahen Golfinseln Mexikos und Mittelamerikas wie Cozumel und die der südamerikanischen Golfküste vorgelagerten Inseln, zum Beispiel Trinidad. Einige dieser Inseln, etwa Bonaire, Curacao oder Aruba erreichte die Art erst im Laufe des vergangenen Jahrhunderts. Auf der Pazifikseite brüten Riefenschnabelanis von der mexikanischen Provinz Sonora südwärts über Mittelamerika und die südamerikanischen pazifiknahen Gebiete Kolumbiens, Ecuadors und Perus bis in den Norden Chiles und den äußersten Nordwesten Argentiniens. Erloschen sind Brutvorkommen in Louisiana und in den südlichsten Bereichen Niederkaliforniens und einiger vorgelagerter Inseln. Im Gegensatz zu den beiden anderen Arten der Gattung sind Riefenschnabelanis meist in nur mäßig feuchten Gebieten zu finden. Gebüschstreifen und Bauminseln an den Rändern von Weideland, Wiesen, Obstgärten oder Plantagen, Rodungsgebiete mit einzelstehenden Bäumen und Gebüschen, aber auch offene, nur locker baumbestandene oder buschdurchsetzte Graslandschaften bilden bevorzugte Bruthabitate. Verbreitet sind Riefenschnabelanis vor allem im Tiefland und in Höhenlagen bis 500 Metern. Unregelmäßige Brutvorkommen sind jedoch aus bedeutend größeren Höhen von bis zu 2700 Metern in Ecuador und Peru bekannt.
Arten-Status
Riefenschnabelanis besiedeln ein sehr großes, vom nördlichen Wendekreis bis fast zum südlichen Wendekreis reichendes Gebiet in Nord-, Mittel- und Südamerika, dessen Ausdehnung etwa 2,7 Mio. Quadratkilometer beträgt. Der Gesamtbestand wird auf 2 Mio. adulte Vögel geschätzt. Signifikante Bestandsabnahmen und substanzielle Gefährdungsursachen sind nicht bekannt. Die Art scheint sogar von der Umwandlung von Waldgebieten in extensiv genutztes Weideland profitieren zu können. Deshalb gilt sie zurzeit als ungefährdet. Abnehmend ist der Bestand an der Golfküste der USA. In einigen Abschnitten an der Pazifikküste Süd- und Mittelamerikas scheint sich der Glattschnabelani besser behaupten zu können als der Riefenschnabelani und diesen regional zu verdrängen. Eine Unterart Crotophaga sulcirostris pallidula, die Outram Bangs und Thomas Edward Penard 1921 beschrieben hatten, gilt heute als ausgestorben.
Photo By silversea_starsong , used under CC-BY-NC-4.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Kuckucksvögel Familie
Kuckucke Gattung
Anis Species
Riefenschnabelani