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Emu

Eine Art der Emus, Auch bekannt als Emoe
Wissenschaftlicher Name : Dromaius novaehollandiae Gattung : Emus

Emu, Eine Art der Emus
Auch bekannt als:
Emoe
Botanische Bezeichnung: Dromaius novaehollandiae
Gattung: Emus
Emu (Dromaius novaehollandiae) Photo By Ron Knight , used under CC-BY-2.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Ein Emu ist ein Laufvogel, der die einzige noch lebende Art seiner Familie ausmacht. Fliegen kann er nicht, an Stelle dessen aber schnell und ausdauernd rennen. Oft legt er lange Wanderungen zurück, um Futterquellen zu finden - dabei kann man manchmal tausende Vögel gemeinsam beobachten. Ihre tiefen, dröhnenden Rufe sind kilometerweit zu hören.
Größe
1.5 - 1.9 m
Ernährungsgewohnheiten
Emus zählen zu den größten Pflanzenfressern Australiens und fressen Nahrung mit vergleichsweise hohem Nährwert. Genutzt werden dabei sowohl ursprünglich in Australien einheimische Pflanzen als auch durch Europäer eingeführte. Jüngere Tiere ernähren sich stärker carnivor und nehmen neben pflanzlicher Nahrung verstärkt Raupen, Heuschrecken und andere Wirbellose zu sich, während ältere vorwiegend Früchte, Beeren, Samen, Blüten, junge Pflanzenschösslinge, frisches Gras und Kräuter fressen. Die Nahrungszusammensetzung schwankt dabei in Abhängigkeit von der Jahreszeit. Bei Emus in Westaustralien konnte nachgewiesen werden, dass sie bis zum Regen bevorzugt Samen von Acacia aneura fressen. Nach dem Niederschlag bevorzugen sie Grasschösslinge und Raupen. Im australischen Winter besteht ihre Nahrung überwiegend aus den Blättern und Samen von Cassia. Im Frühling sind Heuschrecken und Quandong-Früchte Hauptbestandteile ihrer Nahrung. Es wird angenommen, dass Emus einen erheblichen Beitrag bei der Verbreitung pflanzlicher Diasporen leisten und damit einen Einfluss auf die Erhaltung der australischen Biodiversität haben. Zur besseren Zerkleinerung der Nahrung im Muskelmagen nehmen sie oft kleinere Steinchen (Gastrolithen), manchmal auch Holzkohle auf. Als Vorsorge gegen schlechtere Zeiten können die Vögel große Fettreserven anlegen; in Notzeiten können sie mehr als die Hälfte ihres Gewichtes verlieren. Emus haben einen hohen Wasserbedarf und müssen nahezu täglich trinken. Sowohl der Ausfall ihrer Nahrungsquellen als auch Wasserknappheit können somit zu den von den westaustralischen Farmern gefürchteten Massenwanderungen führen.
Lebensraum
Emus leben in verschiedenen Lebensräumen in ganz Australien, sowohl im Landesinneren als auch in Küstennähe. Sie kommen am häufigsten in Gebieten mit Savannenwäldern und Sklerophyllwäldern vor und am seltensten in dicht besiedelten Gebieten und Trockengebieten mit einem jährlichen Niederschlag von weniger als 600 Millimetern. In Westaustralien folgen die Emu-Bewegungen einem bestimmten saisonalen Muster - im Sommer nach Norden und im Winter nach Süden. An der Ostküste scheinen ihre Wanderungen eher zufällig zu sein und scheinen keinem festgelegten Muster zu folgen.
Ernährungsform
Pflanzenfressend

Migrationsübersicht

Von brütenden Männchen abgesehen sind Emus nicht ortsgebunden, sondern ziehen auf der Suche nach Nahrung umher. Verknappt sich das Nahrungsangebot und wird die Suche deswegen immer weiträumiger, treffen die normalerweise einzelgängerischen Emus immer häufiger auf andere Artgenossen. Sobald Emus mehrmals täglich auf andere Emus treffen, beginnen die Vögel, die jeweilige Region zu verlassen. Die Richtung, die sie bei diesen Wanderungen einschlagen, orientiert sich zu einem großen Teil am Wetter. Emus nehmen Wolken eines Niederschlagsgebietes optisch wahr und ziehen in diese Richtung. Sie orientieren sich aber auch am entfernten Donnergrollen von Gewittern oder dem Geruch feuchter Erde. Besonders ausgeprägt sind die Wanderbewegungen im Westen Australiens. Im Sommer ziehen in dieser Region Tiefdruckgebiete von der Nordküste nach Süden und Westen. Im Winter dagegen ziehen antarktische Tiefdruckgebiete aus dem Südwesten nach Norden. Ähnliche Wanderbewegungen, bei denen die Emus zum Teil beträchtliche Strecken ziehen, gibt es auch im Osten Australiens. Sie verlaufen jedoch dort nicht so auffällig wie im Westen. Da die Emus sich auf ihrer Wanderung in einer gleichen Richtung bewegen und dabei sich häufig begegnen, verstärkt sich die Wanderungsbewegung zunächst. Alle Vögel bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von etwa sieben km/h in die gleiche Richtung. Daher kommt es zumindest im westlichen Teil Australiens zu Wanderungen, an denen sich Tausende Tiere beteiligen können. Die Wanderungsbewegung endet erst, wenn die Emus eine Region mit reichhaltigem Nahrungsangebot erreicht haben oder vom State Barrier Fence (SBF, siehe unten) aufgehalten werden. Wahrscheinlich sind die Wanderungen wenigstens zum Teil durch den Menschen und das durch ihn geschaffene Wasserangebot verursacht. Emus konnten dank künstlichen Wasserstellen Regionen besiedeln, die für sie früher zu trocken waren oder in denen sich nur kleine Populationen halten konnten. Damit hat sich aber auch die Zahl ziehender Individuen teils massiv erhöht. Dies stellt für einige landwirtschaftliche Gebiete ein Problem dar. Im Südwesten Australiens sind die Getreideanbaugebiete durch den State Barrier Fence geschützt.

Allgemeine Infos

Verhalten

Emus sind Tagvögel und verbringen ihren Tag mit Futtersuche, putzen ihr Gefieder mit ihrem Schnabel, baden Staub und ruhen sich aus. Abgesehen von der Brutzeit sind sie im Allgemeinen gesellige Vögel, und während einige Futter suchen, bleiben andere zu ihrem gegenseitigen Nutzen wachsam. Sie können bei Bedarf schwimmen, obwohl sie dies selten tun, es sei denn, das Gebiet ist überflutet oder sie müssen einen Fluss überqueren. Emus beginnt sich bei Sonnenuntergang niederzulassen und nachts zu schlafen.

Verbreitung

Emus sind in nahezu ganz Australien verbreitet. Im dicht bewaldeten tropischen Norden findet man sie allerdings recht selten. An der dichter besiedelten Ostküste Australiens gingen die Bestandszahlen zurück. Auf Tasmanien wurde die dortige Unterart des Großen Emus im 19. Jahrhundert ausgerottet. Der Große Emu wurde durch den Menschen auch auf der Känguru-Insel, wo ursprünglich die heute ausgestorbene Art Känguru-Insel-Emu heimisch war, sowie auf Maria Island in der Nähe der tasmanischen Küste eingeführt. In dem großen Verbreitungsgebiet werden drei Unterarten unterschieden: Im Südosten Australiens kommt Dromaius novaehollandiae novaehollandiae vor. Sie ist die Nominatform dieser Vogelart und unterscheidet sich von den anderen Unterarten durch eine weiße Halskrause, die während der Fortpflanzungsperiode gezeigt wird. Im Norden kommt die Unterart D. n. woodward vor, die etwas zierlicher als die Nominatform ist und ein helleres Gefieder aufweist. D. n. rothschildi hat von allen Unterarten das dunkelste Gefieder und kommt im Südwesten Australiens vor. Den Lebensraum der Emus bilden Eukalyptuswälder, offene Pflanzungen, Heideland, seltener trockene Ebenen oder gar Wüsten, die sie nur nach heftigen Regenfällen und dem dadurch bedingten großen Nahrungsangebot an Früchten und Beeren aufsuchen. Emus fehlen im tropischen Regenwald, in dem der Helmkasuar heimisch ist.

Arten-Status

Vor der Besiedlung Australiens durch Europäer kamen insgesamt drei Emu-Arten in Australien vor. „Dromaius baudinianus“ und „D. ater“ starben kurz nach Ankunft der ersten Europäer aus. Auf Tasmanien wurde die dort vorkommende Unterart des Großen Emus etwa um 1865 ausgerottet. John Gould bedauert in seinem bereits 1865 erschienenen Buch The Birds of Australia nicht nur das Verschwinden der tasmanischen Unterart, sondern auch den Rückgang des Großen Emus rund um Sydney. Er schlug damals schon die Unterschutzstellung dieser Vogelart vor. Bejagt wurde der Große Emu allerdings bis in die 1960er Jahre. Heute ist er durch den „Environment Protection and Biodiversity Conservation Act 1999“ unter Schutz gestellt. Trotz der früher üblichen Bejagung hat der Große Emu von der Zunahme landwirtschaftlicher Fläche in den letzten zwei Jahrhunderten profitiert: das ursprünglich für Schafe geschaffene vergrößerte Wasserangebot hat zu einer deutlichen Ausweitung der Brutgebiete geführt. Vermutet wird, dass die heutige Population größer ist als die vor der europäischen Besiedlung. Die Bestandszahlen variieren jedoch und sind abhängig von den Niederschlagsmengen. Geschätzt wird, dass zwischen 625.000 und 725.000 Vögel in Australien leben, davon etwa 100.000 bis 200.000 Vögel in West-Australien. Bei einzelnen kleinen Populationen in Regionen, in denen nur noch wenige Emus leben, und die so isoliert sind, dass aus anderen Gebieten keine Vögel zuwandern, tragen fortschreitende Veränderungen ihres Lebensraums und Straßenunfälle zur Gefährdung des Fortbestands bei. Die Landesregierung von New South Wales hat deshalb die isolierten Populationen der New-South-WalesNorth-Coast-Bioregion und von Port Stephens als gefährdet eingestuft.
Emu (Dromaius novaehollandiae) Emu (Dromaius novaehollandiae) Photo By Ron Knight , used under CC-BY-2.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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