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Weißbauchspecht

Eine Art der Dryocopus, Auch bekannt als Witbuikspecht
Wissenschaftlicher Name : Dryocopus javensis Gattung : Dryocopus

Weißbauchspecht, Eine Art der Dryocopus
Auch bekannt als:
Witbuikspecht
Botanische Bezeichnung: Dryocopus javensis
Gattung: Dryocopus
Weißbauchspecht (Dryocopus javensis) Photo By Ayuwat Jearwattanakanok

Beschreibung

Der Weißbauchspecht ist ein typischer Vertreter der Gattung Dryocopus und ähnelt in Habitus und Färbung dem auch in Mitteleuropa heimischen Schwarzspecht. Weißbauchspechte sind sehr große und kontrastreich gefärbte Spechte mit einem langen und steifen Schwanz, der zur Spitze hin nach vorn gebogen ist sowie einer ausgeprägten Federhaube. Der Schnabel ist lang, meißelförmig zugespitzt und an der Basis breit. Die Nasenlöcher sind befiedert. Die Körperlänge beträgt 40–48 cm und das Gewicht 197–347 g; die Art ist damit etwas kleiner und leichter als der Schwarzspecht. Die Art zeigt hinsichtlich der Färbung einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus. Bei Männchen der Nominatform Dryocopus j. javensis sind die gesamte Oberseite des Rumpfes einschließlich der Oberschwanzdecken, die Oberflügel sowie der Oberschwanz schwarz. Die Handschwingen zeigen einen kleinen cremeweißen Fleck auf der Innenfahne, im frischen Gefieder weisen sie zudem weiße Spitzen auf. Die Brust ist ebenfalls schwarz. Der Bauch ist cremeweiß, Flanken und Unterbauch sind auf diesem Grund im Normalfall schwarz gebändert. Die Unterschwanzdecken sind schwarz. Die Schwingen sind unterseits grauschwarz; die Unterflügeldecken cremeweiß. Im Metacarpusbereich ist ein schwarzer Fleck ausgebildet. Der Unterschwanz ist gräulich. Stirn, Oberkopf, Haube und der recht breite Bartstreif sind tiefrot; Ohrdecken, Halsseiten, Kinn und Kehle auf schwarzem Grund weiß gefleckt oder gestrichelt. Kopf und Hals sind ansonsten schwarz. Der Oberschnabel ist schwärzlich bis gräulich-schwarz, der Unterschnabel grau, gelegentlich auch blass hornfarben oder grünlich-gelb. Beine und Zehen sind dunkelgrau oder blaugrau. Die Iris ist gelb, der Augenring grau. Bei den Weibchen ist die rote Färbung auf den hinteren Oberkopf und die Haube beschränkt. Der Bartstreif zeigt wie die Ohrdecken auf schwarzem Grund eine weiße Strichelung.
Größe
48 cm
Ernährungsform
Insektenfressend

Allgemeine Infos

Verhalten

Weißbauchspechte werden meist einzeln angetroffen, wobei Paare aber wohl losen Kontakt halten. Gelegentlich werden auch Familiengruppen mit vier bis sechs Vögeln beobachtet. Die Nahrungssuche erfolgt in allen Baumschichten, gelegentlich auch auf dem Boden. Die Art sucht dabei große Bäume ebenso auf wie kleine Baumstümpfe oder auf dem Boden liegende Stämme; auch große, 50 bis 200 m vom nächsten Baumbestand entfernt stehende Bäume werden angeflogen. In erster Linie werden tote Bäume oder abgestorbene Teile lebender Bäume zur Nahrungssuche genutzt. Die Nahrung besteht aus großen Ameisen und deren Brut, Termiten, Käfern und deren Larven und anderen Insekten sowie Früchten. Nahrungsobjekte werden vor allem durch Hämmern und Hacken und anschließendes Sondieren erlangt, wobei die Art große, bis 20 cm lange und 8 cm tiefe Löcher in das Holz schlägt. Diese Spechte schlagen auch regelmäßig Rinde von toten Stämmen und Ästen ab. Weißbauchspechte können bis zu eine Stunde lang an einer einzelnen Stelle nach Nahrung suchen. Die Brutzeit ist je nach Verbreitungsgebiet unterschiedlich. In den Western Ghats Indiens erstreckt sich die Brutzeit von Dezember bis Mai, flügge Jungvögel wurden frühestens im März beobachtet. In Myanmar wurden brütende Weißbauchspechte zwischen Februar und Mai, in Korea von Anfang März bis Anfang Mai, in Malaysia von Dezember bis März und auf den Großen Sundainseln sowohl im April und Mai als auch im August und September beobachtet. Die Höhlen werden von beiden Geschlechtern in Höhen zwischen 8 und 16 m in großen Baumstümpfen, großen alten oder halbtoten Bäumen angelegt. In den Western Ghats befanden sich 11 Höhlen in Höhen zwischen 8,5 und 15,2 m, im Mittel in 11,7 m Höhe. Von diesen 11 Höhlen waren 7 in Stämmen toter Bäumen angelegt, 2 in toten Hauptästen lebender Bäume und je 1 im Stamm bzw. in einem Hauptast eines lebenden Baumes. Das Gelege besteht aus zwei Eiern, im Norden des Verbreitungsgebietes auch aus drei bis vier, die von beiden Eltern 14 Tage lang bebrütet werden. Die Jungvögel werden mit hervorgewürgter Nahrung gefüttert und fliegen nach etwa 26 Tagen aus.

Verbreitung

Diese Spechtart ist mit zahlreichen disjunkten Vorkommen in weiten Teilen Süd- und Südostasiens einschließlich zahlreicher Inseln verbreitet. Das Verbreitungsgebiet reicht in West-Ost-Richtung vom Westen Indiens (dort geografisch isoliert) bis zu den Philippinen und – geografisch ebenfalls weiträumig isoliert – bis Korea und früher auch bis Japan. In Nord-Süd-Richtung erstreckt sich das Areal relativ zusammenhängend vom Südwesten Sichuans und dem Nordwesten und Süden Yunnans in China bis Java und Bali. Die Größe des Gesamtverbreitungsgebietes ist nicht genau bekannt. Der Weißbauchspecht besiedelt ein breites Spektrum von Waldgesellschaften mit älterem Baumbestand, dazu gehören immergrüne und laubabwerfende Urwälder, lichter Sekundärwald mit großen Bäumen und alte Mangrove bis hin zu Kiefernwäldern. Feuchte Urwälder mit zahlreichen toten und absterbenden Bäumen werden deutlich bevorzugt, die Art kommt aber auch regelmäßig in Wäldern vor, denen selektiv Bäume entnommen wurden oder die stark gestört sind. Im größten Teil des südostasiatischen Festlandes und auf den Großen Sundainseln sind Weißbauchspechte eher auf das Flachland beschränkt und bleiben meist unter 1000 m Höhe. Im Nordosten Myanmars, im Nordwesten von Tonkin sowie in Yunnan bewohnt die Art jedoch das Hügel- und Bergland zwischen 1400 und 3600 m Höhe. Auf den Philippinen sind Weißbauchspechte in Höhenlagen zwischen 140 und 1200 m verbreitet, auf Luzon auch bis 2500 m Höhe.

Arten-Status

Angaben zur Größe des Weltbestandes gibt es nicht. Der Bestand ist vermutlich rückläufig, die Geschwindigkeit dieses Rückganges wird aber noch nicht als hinreichend für eine Einstufung der Art als gefährdet angesehen. Da der Bestand zudem noch vergleichsweise groß sein dürfte, wird der Weißbauchspecht von der IUCN noch als ungefährdet ("least concern") eingestuft. Bei einigen Unterarten mit kleinen und disjunkten Arealen ist die Bestandssituation jedoch erheblich schlechter. Die Unterart D. j. cebuensis ist auf Cebu endemisch, nur von drei vor 1900 gesammelten Exemplaren bekannt und wahrscheinlich ausgestorben, da auf Cebu nur noch eine einzige, weniger als 2 km² große Waldfläche vorhanden ist. Von der Unterart D. j. richardsi existieren weniger als 80 Exemplare im südlichen Nordkorea und in der demilitarisierten Zone, in Japan ist die Unterart ausgestorben.
Weißbauchspecht (Dryocopus javensis) Weißbauchspecht (Dryocopus javensis) Photo By Ayuwat Jearwattanakanok

Scientific Classification

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