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Weißschwanzaar

Eine Art der Gleitaare
Wissenschaftlicher Name : Elanus leucurus Gattung : Gleitaare

Weißschwanzaar, Eine Art der Gleitaare
Botanische Bezeichnung: Elanus leucurus
Gattung: Gleitaare
Weißschwanzaar (Elanus leucurus) Photo By Dario Sanches , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Weißschwanzaare erreichen eine Größe von etwa 32 bis 41 cm bei einem Gewicht im Bereich von 294 bis 350 g. Die Flügelspannweite liegt zwischen 94 und 102 cm. Die weiblichen Vertreter der Art sind tendenziell etwas größer als die Männchen, zeigen ansonsten aber kaum weitergehenden Sexualdimorphismus. Im Gleitflug erinnern Weißschwanzaare durch ihr Gefieder und die Haltung der Flügel – leicht V-förmig über den Körper gestreckt – an Möwen. Sitzend ähneln sie jedoch in Körperform und Färbung eher manchen Falkenarten. Das Gefieder ist an Kopf und Unterseite weiß gefärbt und geht am Rücken in Grautöne über. Die Haube ist in hellem Grau gehalten. Ein langer, mit Ausnahme der beiden innersten hellgrauen Steuerfedern, weißer Schwanz und dunkelgraue Flecken an den Schultern können zur eindeutigen Unterscheidung von ähnlichen Arten herangezogen werden. Weitere charakteristische Merkmale sind grau-schwarze Handschwingen sowie ein schwarzer Karpalfleck. Beine und Schnabelansatz sind gelblich gefärbt, zur Schnabelspitze hin geht das Gelbliche in Grau- und Schwarztöne über. Ein auffälliges Merkmal adulter Vögel sind die großen Augen mit einer orangeroten bis roten Iris. Umgeben werden sie von einem schwarzen Augenring, der sich zum Schnabel hin zu einem Fleck ausweitet. Junge Weißschwanzaare bilden nach etwa 40 Tagen ihr Jugendkleid aus. Dieses ist allgemein dunkler als das der Altvögel und vor allem in Braun und Gelbbraun gehalten. Des Weiteren fehlt den Jungvögeln noch die charakteristische rötliche Iris, die zunächst noch braun gefärbt ist. Im Alter von circa einem Jahr durchlaufen die Jungen eine weitere vollständige Mauser, an deren Ende sie die Gefiederfärbung erwachsener Vögel annehmen und von diesen optisch nicht mehr zu unterscheiden sind. Weißschwanzaare tendieren außerhalb der Brutzeit zu teilweise langen Wanderungen, die jedoch offenbar keinem erkennbaren Muster folgen. Es wird daher angenommen, dass es sich hierbei nicht um einen klassischen Vogelzug handelt. Des Weiteren existieren Berichte über nomadisches Verhalten in Zeiten von Nahrungsknappheit. Gegenüber anderen Raubvögeln zeigen sie sich wenig territorial, können jedoch aggressiv gegenüber direkten Nahrungskonkurrenten reagieren. An ihren Schlafplätzen finden sich Weißschwanzaare besonders im Winter zu großen Gruppen zusammen, die in einigen Regionen aus bis zu 100 Individuen bestehen können. Der älteste bekannte Weißschwanzaar – ein Exemplar aus dem amerikanischen Bundesstaat Kalifornien – hatte ein Alter von mindestens sechs Jahren erreicht. Der Ruf der Vögel wird als ein pfeifendes oder klagendes keep-keep-keep beschrieben.
Größe
38-43 cm (15-17 in)
Farben
Schwarz
Grau
Weiß
Lebenserwartung
6 Jahre
Nistplatz
Baum
Gelegegröße
4 Eier
Inkubationszeitraum
1 Jungvogel
Anzahl der Jungen
30 - 32 days
Nestlingsphase
35 - 38 days
Ernährungsgewohnheiten
Während der Jagd suchen Weißschwanzaare im Gleitflug in einer Flughöhe von etwa 5 bis 25 Metern nach potenzieller Beute. Hierbei können sie – je nach Windstärke – mit schnellen Flügelschlägen länger als eine Minute fast auf derselben Stelle in der Luft verharren. Wurde das Beutetier erspäht, stürzen sich die Vögel mit über dem Körper ausgestreckten Flügeln in einer schnellen Bewegung auf dieses herab und ergreifen es mit ihren Krallen. Nach einer erfolgreichen Jagd wird die Beute zunächst zu einem bevorzugten Ansitz getragen, wo sie dann schließlich verzehrt wird. Zu mehr als 95 % ernähren sich Weißschwanzaare von kleinen Säugetieren mit einem Gewicht zwischen 20 und 70 g. Dazu gehören beispielsweise Haus-, Ernte- und Feldmäuse sowie Baumwollratten. Der Rest der Ernährung setzt sich vor allem aus kleinen Vögeln und Insekten zusammen.
Lebensraum
Der Weißschwanzdrachen wurde in den 1930er und 1940er Jahren in Kalifornien aufgrund von Schießen und Eiersammeln fast ausgestorben, aber sie sind jetzt wieder üblich. Ihre Verteilung ist jedoch lückenhaft. Sie sind im Central Valley und in den südlichen Küstengebieten zu finden, offenes Land um Goleta, einschließlich des Ellwood Mesa Open Space, Sümpfe im Humboldt County und auch um die San Francisco Bay. Anderswo in Kalifornien sind sie immer noch selten oder fehlen. Sie kommen auch von Südtexas und Ostmexiko bis zur Halbinsel Baja California und über Mittel- und Südamerika bis Zentralargentinien und Chile vor. Weltweit werden sie von der IUCN nicht als bedrohte Arten angesehen. In seltenen Fällen kann der Vogel weit außerhalb seiner üblichen Reichweite gefunden werden. Zu unterschiedlichen Zeiten waren ab 2010 zwei in Neuengland gesichtet worden.
Ernährungsform
Fleischfressend

Allgemeine Infos

Verhalten

Weißschwanzdrachen ernähren sich hauptsächlich von Nagetieren und können leicht über Tieflandgestrüpp oder Grasland patrouillieren oder schweben. Sie fressen selten, wenn überhaupt, andere Vögel, und selbst in offenem Cerrado werden Mischfutterherden sie im Allgemeinen ignorieren. Außerhalb der Brutzeit halten sie sich gemeinsam in Gruppen von bis zu 100 Personen auf. Im Luftkampf am Rande von Territorien wurden Weißschwanzdrachen beobachtet, die Krallen in einem als "Grappling" bezeichneten Verhalten einschließen.

Verbreitung

Weißschwanzaare bewohnen bevorzugt offene und halboffene Gebiete wie Grasland, Savannen, Sümpfe und bewachsene Küstendünen. Hierbei werden sowohl trockene als auch feuchtere Regionen besiedelt. Die Tiere sind teilweise Kulturfolger, für die landwirtschaftlich genutzte Flächen sowie Parks und von Menschen gepflegte Wiesen gute Lebensbedingungen bieten. Das Verbreitungsgebiet und die Bestandsentwicklung der Art waren in der Vergangenheit erheblichen Schwankungen unterworfen. Ursprünglich bewohnte die Art weite Teile Süd- und Mittelamerikas sowie den Süden und Westen Nordamerikas, war jedoch am Beginn des 20. Jahrhunderts aus vielen Regionen verschwunden und stand zumindest in Nordamerika kurz vor der Ausrottung. Hauptgründe hierfür waren vor allem die intensive direkte Jagd auf Greifvögel und das Absammeln der Eier aus den Gelegen. Bedingt durch die Einschränkung der Jagd und vor allem die Schaffung neuer geeigneter Lebensräume konnten sich die Bestände seitdem allerdings erholen. Teilweise wurden in den letzten Jahrzehnten sogar Gebiete erschlossen, in denen Weißschwanzaare auch historisch nicht nachweisbar sind, beispielsweise im Norden Mexikos, wohin die Vögel vermutlich aus Kalifornien eingewandert sind. Besonders profitiert die Art hierbei von der Rodung von Wäldern und der damit einhergehenden Schaffung offenerer Flächen, die von ihren bevorzugten Beutetieren genutzt werden können. Allgemein gelten Weißschwanzaare als sehr anpassungsfähig und können durch ihr nomadisches Verhaltensmuster gut auf regional beschränkte Störungen und Nahrungsknappheit reagieren. Natürliche Fressfeinde hat die Art kaum. Eine Predation durch Rotschwanzbussarde gilt als möglich, dürfte jedoch recht selten sein. Des Weiteren fallen die Gelege der Art gelegentlich Räubern wie der Amerikanerkrähe zum Opfer. Das heutige Verbreitungsgebiet ist sehr groß, aber lückenhaft. Es erstreckt sich vom Süden und Westen der Vereinigten Staaten über Mittel- und Südamerika bis hinab nach Zentral-Chile und Zentral-Argentinien. Gemieden werden zu stark bewaldete Regionen, etwa im Amazonasbecken, sowie das Hochland. Die maximale Höhe, auf der der Weißschwanzaar nachgewiesen wurde, liegt bei etwa 1500 Metern. Die IUCN stuft die Art mit Stand 2016 als nicht gefährdet (Status least concern) ein und nimmt auch für die Zukunft einen positiven Populationstrend an.

Arten-Status

Nicht global bedroht.
Weißschwanzaar (Elanus leucurus) Weißschwanzaar (Elanus leucurus) Photo By Dario Sanches , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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