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Zippammer

Eine Art der Ammern
Wissenschaftlicher Name : Emberiza cia Gattung : Ammern

Zippammer, Eine Art der Ammern
Botanische Bezeichnung: Emberiza cia
Gattung: Ammern
Zippammer (Emberiza cia) Photo By Martien Brand , used under CC-BY-2.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Die Zippammer (Emberiza cia) gehört unter den Vogelarten zu den Ammern. Sie ist sowohl ein Körner- als auch Insektenfresser. Sie kommt als Brutvogel in Südeuropa und Nordafrika sowie Vorderasien bis in das zentralasiatische Hochland vor. Im mediterranen Raum ist sie in felsigem Biotop regelmäßig anzutreffen. In Mitteleuropa ist sie ein spärlicher bis seltener Brutvogel, der auf sonnige Hügelländer und Alpentäler begrenzt ist und steile Weinberg-Biotope bevorzugt. Dort stößt sie an ihre nördliche Verbreitungsgrenze. In Deutschland kommt sie nur in wenigen wärmebegünstigten Gegenden vor. In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands wird sie zu den vom Aussterben bedrohten Arten gezählt. In Österreich wird die Zippammer als NT (Gefährdung droht) in der aktuellen Roten Liste (5. Fassung) mit 301 – 1000 Brutrevieren angegeben, wobei sich die Verbreitung auf ganz Österreich verteilt, mit Schwerpunkten in den inneralpinen Trockentälern im Westen sowie und vor allem im Bereich in und um die Wachau.
Größe
17 cm
Farben
Braun
Schwarz
Gelb
Grau
Weiß
Ernährungsgewohnheiten
Es legt drei bis fünf graue Eier in einem gesäumten Nest auf dem Boden oder gelegentlich in einem niedrigen Busch. Seine natürliche Nahrung besteht aus Insekten beim Füttern von Jungen und ansonsten Samen.
Lebensraum
Zippammern, deren Vorzugshabitat Weinberge bilden, lieben südexponierte, schütter bewachsene, steile und felsige Hänge, wie sie häufig flussbegleitend an Mittelrhein, Ahr, Mosel, Nahe und Main anzutreffen sind. Die bereits meist Jahrhunderte zurückliegende Vegetationsfreistellung steiler Hänge für den Weinbau und die Schaffung von terrassierten Flächen kam auch der Zippammer zugute, da sie bodenoffene, trockenrasenartige Steilflächen besonders bevorzugt, waldige oder durchgängig verbuschte Hänge als Brutreviere aber meidet. Reine großflächige Weinberghänge werden seltener als Reviere akzeptiert. Sie sollten durchsetzt sein von locker verbuschten Trockenrasen- und Felsheideflächen, sowie Blockschutt- oder Lesesteinhalden. Die angrenzenden, durch Trockenheit geprägten Waldsäume mit ihrer zwergwüchsigen Baumvegetation werden als wichtiges Nahrungsreservoir (Insektenlarven für die Jungenaufzucht) mit in die Reviere integriert. Die gebirgsadaptierten Zippammern, die im Schwarzwald und in den Vogesen in den Steilhängen um 1300 m Höhe brüten (in der Schweiz im Wallis bis 2300 m) sind raues Klima mit Sturm, Nebel und Regen gewöhnt, auch während der Brutzeit. Im Schwarzwald und in den Vogesen werden neben den felsigen Kammlagen auch steile Forstfreiflächen (Kahlschläge, Windwurfflächen) besiedelt. So waren auch reine Fichtenwald-Kahlschläge am Ostabfall des Pfälzerwalds bis 1990 geeignete Bruthabitate. Der Verlust solcher Freischläge, wie auch ehemaliger Weidfelder fürs Vieh usw. sind dort wie im Schwarzwald wohl maßgebend für den Rückgang der Zippammer-Populationen, bis hin zum Aussterben, verantwortlich. Die Weinberge besiedelnden Zippammern sind in ihrem Bestand mehr durch Flurbereinigung und fortschreitende Verbuschung aufgelassener Weinberglagen bedroht. Global ist diese Art nicht bedroht. Daher stuft die IUCN diese Art als Least Concern (potenziell gefährdet) ein.
Ernährungsform
Körnerfressend

Allgemeine Infos

Verhalten

Revierinhaber des Vorjahrs sind reviertreu und verteidigen ihr Revier gegenüber vorjährigen Männchen. Hat ein junges Männchen bereits ein Revier besetzt, bevor das letztjährige alte Männchen (Zugvogel) zurückgekehrt ist, kann es zu tagelangen heftigen Verfolgungsjagden und Luftkämpfen kommen. Alle Beobachtungen an einer über Jahre farbig beringten Zippammer-Population zeigten, dass immer das alte Männchen diesen Revierkampf gewann. Bis zu ihrem Verschwinden besetzen Männchen immer wieder dasselbe Revier, nachgewiesen bis zu acht Brutperioden hintereinander. Weibchen kehren wohl meist ebenfalls ins vorjährig besetzte Revier zurück, in einem Fall vier Brutperioden hintereinander, dieses Weibchen blieb dann auch verpaart mit demselben Männchen. Ist ein Männchen bereits verpaart, wechselt das Weibchen das Revier. Wahrscheinlich sind Weibchen weniger partner- als reviertreu. Das Durchschnittsalter der Männchen liegt bei 2,6, bei den Weibchen bei 2,0 Jahren. Das älteste Männchen, das als Revierinhaber beobachtet wurde, befand sich im 9. Kalenderjahr, das älteste immer noch reproduktive Weibchen mindestens im 9. Kalenderjahr. Die Reviergröße schwankt sehr stark und beträgt in den steilen Hanglagen am Mittelrhein um 6000 m².

Arten-Status

Das Hauptverbreitungsgebiet der Zippammer ist die Mittelmeerregion, wo sie die Gebirgsregionen Südeuropas, Nordwestafrikas und Kleinasiens besiedelt. In Südeuropa ist die Zippammer in felsigen (karstigen) Gegenden verbreitet, z. B. in Gebirgen wie den Pyrenäen; in Mitteleuropa ist sie in den Alpen und den Vogesen anzutreffen. Die nördlichste Verbreitungsgrenze in Mitteleuropa liegt unterhalb des 52. Breitengrades im Sauerland bei Brilon. In Steinbrüchen südöstlich von Brilon konnten im Jahr 2010 zehn Brutreviere nachgewiesen werden. Die östlichsten bekannt gewordenen neueren Einzelbruten in Deutschland wurden aus Jena 1996 und 2010 gemeldet. Die größten Teilpopulationen liegen jedoch unterhalb etwa 50° 30‘ (Bonn, Ahr) an flussbegleitenden steilen Hanglagen des Rheins und seiner Nebenflüsse. Die Hauptvorkommen liegen in Rheinland-Pfalz und wurden für das Jahr 2008 auf etwa 180–230 Brutpaare geschätzt. Davon sind im Ahrtal ca. 30 – 60 Reviere, an der Mosel von Küsserath bis Winningen 150–200 Reviere, am Mittelrhein von Bingen bis Unkel 50–60 Paare und an der Nahe um 45 Paare vorhanden. Am Oberen Mittelrhein von Lorchhausen bis Rüdesheim ergaben sich bei jeweils zweijährlichen Zählungen von 1983 bis 1999 ziemlich konstant um 45 Zippammerreviere. Am Main wurden 2009 zwischen Veitshöchheim und Karlstadt-Kalbenstein 19 Reviere und 2011 ebendort 25 Reviere festgestellt, weitere 7 Reviere konnten bei Homburg am Kallmuth ermittelt werden. Im Vorderschwarzwald ist der Zippammer-Bestand erloschen, im Südschwarzwald sind es aktuell nur noch sicher 2–3 Reviere, 2009 wurden 6 Reviere nachgewiesen. In der Pfalz ist die Zippammer als Brutvogel ebenfalls verschwunden. Seit den 90er Jahren ist dort der Bestand von 20 Revieren auf Fichtenkahlschlägen des Pfälzerwalds erloschen. Eine Brut konnte 1990 in der Süd-Pfalz nachgewiesen werden, danach wurden dort von 2009 bis 2011 nur einzelne unverpaarte Männchen beobachtet. Die Bestände insgesamt haben in Mitteleuropa wohl überwiegend auf Grund von Veränderungen in der Landschaftsstruktur seit etwa 1960 stark abgenommen. Es wird vermutet, dass Zippammern, die an die klimatisch bevorzugten Gebiete – Weinstandorte an den Flusshängen von Ahr, Mosel, Nahe, Rhein und Main – adaptiert sind, nicht als Quellpopulationen für an das raue Gebirgsklima angepasste Zippammern z. B. des Pfälzerwalds und des Schwarzwalds fungieren konnten. In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands von 2015 wird die Art in der Kategorie 1 als vom Aussterben bedroht geführt.
Zippammer (Emberiza cia) Zippammer (Emberiza cia) Photo By Martien Brand , used under CC-BY-2.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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