Sichelhuhn
Eine Art der Sichelhühner Wissenschaftlicher Name : Falcipennis falcipennis Gattung : Sichelhühner
Sichelhuhn, Eine Art der Sichelhühner
Botanische Bezeichnung: Falcipennis falcipennis
Gattung: Sichelhühner
Inhalt
Beschreibung Allgemeine Infos
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Beschreibung
Das Sichelhuhn (Falcipennis falcipennis, wegen der unklaren systematischen Stellung auch oft Dendragapus falcipennis) ist ein ostasiatischer Vertreter der Raufußhühner (Tetraoninae) innerhalb der Familie der Fasanenartigen (Phasianidae). Der etwas über haselhuhngroße Hühnervogel kommt vor allem in der Taiga der unteren Amur-Region und auf Sachalin vor. Namengebend sind die spitz zulaufenden Handschwingen, die den kleinen Flügeln eine sichelförmige Gestalt geben. Es wird vermutet, dass die Bestände der Art in den letzten 40 Jahren abgenommen haben; deshalb wird das Sichelhuhn zurzeit in der Vorwarnstufe der gefährdeten Arten geführt.
Größe
43 cm
Nistplatz
Baum
Ernährungsgewohnheiten
Wie andere Raufußhühner auch ernähren sich Sichelhühner überwiegend von Nadeln, Blättern und Früchten einiger Zwergsträucher, Knospen und den Samenkapseln von Moosen. Für die Ernährung der Hennen spielen im Frühjahr Insekten, vor allem Ameisen, und andere Wirbellose eine wesentliche Rolle. Saisonal variiert die Nahrungszusammensetzung stark: Während der Monate mit Schneebedeckung, also von Anfang Oktober bis Ende April, ernähren sich Sichelhühner fast ausschließlich von Fichtennadeln. In dieser Zeit nehmen sie täglich ungefähr 150 Gramm frische Nadeln zu sich. Dieses Nahrungsangebot ist im Überfluss verfügbar, sodass Sichelhühner mit einer Aktivitätszeit von 4 bis 5 Stunden auskommen. Während der schneefreien Monate besteht die Nahrung vor allem aus Nadeln und Blüten der Dahurischen Lärche sowie aus Blättern und Beeren von Zwergsträuchern, insbesondere der Preiselbeere. Auch Knospen verschiedener Laubbäume und deren junge Blätter, Seggenblüten und die Beeren des Kanadischen Hartriegels werden in dieser Zeit verzehrt. Fichten- und Tannennadeln werden auch im Sommer regelmäßig verwertet, sind für die aufgenommene Gesamtenergiemenge aber unbedeutend. Animalische Nahrung wird bei Gelegenheit gefressen, bei Jungtieren scheint der Anteil an Gliederfüßern größer zu sein als bei adulten Vögeln. In den ersten Lebenswochen ernähren die Jungvögel sich ausschließlich von Insekten. Während der frostfreien Zeit werden große Mengen an Gastrolithen verschluckt. Die Nadelnahrung wird meist von den unteren Ästen eines Baumes gewonnen; dabei werden die Zweigspitzen bevorzugt. Die Blätter und Beeren der Zwergsträucher werden gemächlich schreitend abgezupft.
Ernährungsform
Allesfressend
Allgemeine Infos
Verhalten
Sichelhühner leben außerhalb der Balz und Brutzeit in kleinen, losen Gruppen von 3 bis 7 Tieren. Während der Brut- und Führungszeit meiden sie jedoch die Nähe von Artgenossen. Die Art wendet viel Zeit zur Gefiederpflege auf; vor allem Sandbaden ist ein wesentlicher Bestandteil der Gefiederhygiene. Bei Temperaturen über minus 20 Grad verbringen die Vögel die Nacht auf einem Baumast, meist nahe am Stamm. Bei tieferen Temperaturen schlafen sie in Schneehöhlen, in etwa 30 Zentimeter Tiefe. Gemeinsam mit ihrem amerikanischen Verwandten, dem Tannenhuhn, haben sie eine außerordentlich geringe Fluchtdistanz vor Menschen. Gelegentlich lassen sich Sichelhühner sogar greifen, oder auf einem niedrigen Ast mit einer Schlinge fangen. Allerdings ist ihre Tarnung so gut, dass ein regungslos verharrender Vogel nur schwer auszumachen ist. Fliegt ein Sichelhuhn doch auf, landet es meist schon nach wenigen Metern und verschwindet im dichten Unterwuchs. Auf Freiflächen, die Sichelhühner vor allem im Herbst aufsuchen, sind sie bedeutend wachsamer und entfernen sich vor Menschen bereits auf relativ große Entfernung.
Verbreitung
Das Sichelhuhn ist in einem relativ kleinen Gebiet in Ostasien verbreitet. Schwerpunkte des Vorkommens liegen am Unterlauf des Amur. Von der Küste des Ochotskischen Meeres verläuft das Brutgebiet nordwärts etwa bis zur Mündung der Maja in den Aldan; im Aldanhochland ist das Sichelhuhn weit verbreitet, möglicherweise bestehen auch noch weiter nördlich Vorkommen. Die Westgrenzen sind weitgehend unbekannt; gesicherte Bestandsangaben liegen von den Süd- und Ostabdachungen des Stanowoigebirges vor. Die Südgrenze liegt am Mittellauf des Amur, weiter östlich in Küstennähe reicht das Verbreitungsgebiet bis in den südlichen Sichote-Alin. Das Sichelhuhn auf der gesamten Insel Sachalin mit Ausnahme des südlichsten Fünftels vor. Gelegentlich wurde von Vorkommen nördlich und westlich des bekannten Verbreitungsgebietes berichtet; ob diese bestanden oder noch bestehen, ist nicht bekannt. Ob das Sichelhuhn noch im nördlichen Hinggan-Gebirge in China als Brutvogel vorkommt, lässt sich zurzeit ebenfalls nicht mit Sicherheit sagen. Im Verbreitungsgebiet kommt das Sichelhuhn in Nadelwäldern des ochotskischen Typs vor, scheint aber entgegen anderen Aussagen dichte Bereiche der Dunkelnadelwaldtaiga selbst eher zu meiden. Charakterbäume sind die Ajan-Fichte (Picea jezoensis), die Ostsibirische Tanne (Abies nephrolepis), die Dahurische Lärche (Larix gmelinii) und die Korea-Kiefer (Pinus koraiensis). Es bevorzugt kühle und feuchte, stark durch Wind- oder Schneebruch gestörte Waldabschnitte, sowie Sukzessionswaldflächen nach Waldbränden oder Borkenkäferkatastrophen. Wichtig für die Art sind dichter Unterwuchs und moosige oder mit Porst bewachsene Abschnitte. Während der Jungenaufzucht besiedelt das Sichelhuhn auch reinen Lärchenwald und in den Hochlagen Zirbelkieferbestände. Die Lebensräume variieren saisonal stark: Im Winter bevorzugt es lückigen Fichten-Tannenwald in seiner Zerfallsphase, wo Tiefschnee die Anlage von Schneehöhlen ermöglicht. Im Sommer sind Lärchenwälder an Bergrücken optimale Sichelhuhnhabitate. Besonders günstig scheinen Randzonen zu offenen Moorflächen, beziehungsweise Waldgebiete entlang von Bächen oder Flüssen zu sein. Wichtige Nahrungspflanzen sind außer den Nadelbäumen, Zwergsträucher wie Preiselbeere, Rauschbeere, Moltebeere und Krähenbeere. Nahrungssuchend können Sichelhühner auch in Waldabschnitten angetroffen werden, die von Birken und Espen dominiert werden. Das Sichelhuhn ist von den Tieflagen bis zur Baumgrenze, die im Brutgebiet zwischen 1400 und 1500 Metern liegt, verbreitet. Während der Sommermonate halten sich die Vögel bevorzugt in höhergelegenen Regionen auf und dringen dann auch in die Latschen- und Knieholzregionen oberhalb der Waldgrenze vor. Die Sommer- und Winterterritorien können identisch sein, aneinandergrenzen, aber auch einige Kilometer voneinander entfernt sein. Über den Raumbedarf der Art liegen nur wenige Aussagen vor; Zahlen, die eine sehr dünne und lückige Besiedelung des Verbreitungsgebietes nahelegen, könnten mit der sehr heimlichen Lebensweise der Art zusammenhängen. Telemetrisch aus einigen Kernzonen des Verbreitungsgebietes gewonnene Daten geben etwa 6 bis 8 Individuen pro Quadratkilometer an. Die Hähne besetzen Balzterritorien, die durchschnittlich 5,5 Hektar umfassen und von denen nur die ungefähr 1 Hektar großen eigentlichen Balzareale verteidigt werden; besonders attraktive Balzplätze liegen auf Bergkuppen und kleinen Hügeln.
Arten-Status
Zur Bestandssituation liegen keine das gesamte Verbreitungsgebiet betreffenden Angaben vor. Früher erhobene oder geschätzte Bestandsanalysen scheinen zu pessimistisch gewesen zu sein. Insgesamt wird die Art auf Grund vermuteter Bestandsrückgänge in der Vorwarnstufe der gefährdeten Arten gelistet. In China dürfte die Art ausgestorben sein.
Photo By romanshatrov , used under CC-BY-NC-4.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Hühnervögel Familie
Fasanenartige Gattung
Sichelhühner Species
Sichelhuhn