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Eichelhäher

Eine Art der Garrulus, Auch bekannt als Gräcke
Wissenschaftlicher Name : Garrulus glandarius Gattung : Garrulus

Eichelhäher, Eine Art der Garrulus
Auch bekannt als:
Gräcke
Botanische Bezeichnung: Garrulus glandarius
Gattung: Garrulus
Eichelhäher (Garrulus glandarius) Photo By J.gaigr , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Der Eichelhäher gehört zu den Singvögeln, die sich in Wäldern heimisch fühlen. Bevor der Winter eintritt, sammeln und lagern sie eine Vielzahl an Eicheln und anderen Nussfrüchten, um ihre Ernährung während der kalten Monate zu sichern – daher auch ihr Name. Im Frühling treffen sich die Eichelhäher oft zu einer Art Zeremonie, bei der sie laut singen und in bestimmten Mustern umherfliegen.
Größe
34 cm
Ernährungsgewohnheiten
Zur Brutzeit erfolgt die Nahrungssuche vorwiegend in den Baumkronen. In der Zeit, in der pflanzliche Kost überwiegt, wird diese sowohl in Bäumen und Sträuchern als auch auf dem Boden gesammelt. Häufig geht der Eichelhäher zu Fuß auf Suchjagd, durchwühlt die Falllaubschicht, stochert mit dem Schnabel in Spalten und zwischen Baumwurzeln oder sucht hinter der Rinde von Bäumen nach Nahrung. Auch Tierkot oder menschliche Abfälle werden durchsucht. Bei der Jagd auf Insekten wurde eine Art der Flugjagd beobachtet, die an die der Würger erinnert. Bisweilen wurde beobachtet, dass der Eichelhäher andere Arten parasitiert. So vertreibt er etwa Spechte bei der Nahrungssuche, um sich deren Futterstellen anzueignen, oder er bedient sich an den umfangreichen Nahrungsdepots von Eichhörnchen. Von einem Paar wurde berichtet, dass es von einem Turmfalkenhorst Beutetiere entwendete. Der Eichelhäher ist recht geschickt bei der Nahrungsaufbereitung, insbesondere von hartschaligen Früchten. Feste Gegenstände werden meist mit dem Schnabel bearbeitet, wenn dies nicht erfolgreich ist, auch unter Zuhilfenahme der Zehen. Eicheln werden meist mit dem Schnabel aufgebissen, aufgehebelt, in drehender Bewegung geschält, seltener aufgehackt. Manchmal werden sie dabei mit den inneren Zehen festgehalten, während die anderen die Sitzgelegenheit umgreifen. Teilweise werden schon die unreifen Eicheln von den Bäumen gepflückt.
Lebensraum
Der Eichelhäher besiedelt in Mitteleuropa zur Brutzeit Laub-, Misch- und Nadelwälder. Bevorzugt kommt er in lichten Beständen vor, die eine reiche untere Baumschicht oder eine hohe Strauchschicht aufweisen oder aber in reichstrukturierten Wäldern, in denen sich kleinflächig verschiedene Altersstufen, Lichtungen, Dichtungen oder Schläge abwechseln. In monotonen Waldformen wie Fichten- oder Kiefernforsten, aber auch beispielsweise Buchenhallenwäldern, kommt er in geringer Dichte, nur in Randbereichen oder im Bereich von Lichtungen und Schlägen vor. In entsprechend waldähnlichen Habitaten brütet er auch in Siedlungsnähe, etwa in Parks, ausgedehnten Gärten oder auf Friedhöfen. In der offenen Landschaft ist der Eichelhäher zur Brutzeit nur selten zu finden. Zur Fruchtreife nach der Brutzeit sucht er aber gezielt einzeln stehende Eichen oder Haselsträucher in der offenen Landschaft auf. Im Mittelmeerraum und in Kleinasien besiedelt der Eichelhäher bewaldete Hänge, Trockenwald, Bergwälder, Pinienbestände, Olivenhaine und andere Pflanzungen. Auch hier kommt er bisweilen in Stadtnähe vor. In der skandinavischen Nadelwaldzone werden vor allem besonders nahrungsreiche Waldstandorte besiedelt, bevorzugt Kiefern-Fichtenwälder mit möglichst hohem Fichtenanteil. In Sibirien lebt die Art offenbar hauptsächlich in Nadelwäldern. In der Kaukasusregion und in China lässt sich eine Bevorzugung von Eichenwäldern erkennen, während in anderen Regionen Asiens keine Bevorzugung festzustellen ist. In den tropischen Regionen Südasiens besiedelt er trockene, subtropische Wälder, Bergwälder, offene Dschungel und Indaing-Wälder. Die Höhenverbreitung ist lokal sehr unterschiedlich und offenbar meist von geeigneten Habitaten abhängig. In den europäischen Gebirgen siedelt er sich bis in Höhen zwischen 900 und 2000 m an, im Himalaya findet man ihn in bis zu 3300 m Höhe. In manchen Gebirgen fehlt er ganz, manchmal ist er nur an Hängen mit Südausrichtung zu finden.
Ernährungsform
Allesfressend

Migrationsübersicht

Der Eichelhäher ist ein Teilzieher, dessen Wanderungsverhalten recht komplex ist und der zu Evasionen neigt, die teils nur lokale oder regionale, in einigen Jahren aber auch sehr spektakuläre, großräumige Ausmaße haben können. Bei den süd- und westeuropäischen Populationen handelt es sich vorwiegend um Stand- oder Strichvögel. Die Vögel Mittel-, Ost- und Nordeuropas sind Teilzieher, wobei vor allem die Vögel aus der Region der borealen Nadelwälder im Winter ihre Brutgebiete weitgehend verlassen. Dabei zeigt die Art mit einer zeitlich weitgehend festgelegten Zugphänologie und der meist einheitlichen Zugrichtung nach Südwesten Merkmale eines echten Zugvogels. In vielen Teilen Europas ziehen – vermutlich bedingt durch diese Veranlagung und belegt durch Ringfunde – regelmäßig Einzelvögel in südwestlicher Richtung weg, was aber aufgrund der Überlagerung durch andere Zugbewegungen kaum registriert wird. Die zurückgelegte Entfernung liegt dabei meistens unter 100 km. Ansonsten gibt es im Herbst oft und teils durch Witterungsbedingungen ausgelöst einen lokalen Dispersionszug, bei dem aber meist keine einheitliche Zugrichtung festgestellt werden kann. Bei größeren Evasionen ist die vorherrschende Zugrichtung meist Südwest-West. Der Grund für diese Wanderungsbewegungen liegt offenbar nicht in Nahrungsmangel, denn sie erfolgen auch in Jahren mit reichem Nahrungsangebot. Vielmehr folgen größere Evasionen zum einen auf Jahre mit besonders gutem Bruterfolg und korrelieren zum anderen mit dem Mastzyklus verschiedener Nussfrüchte tragender Bäume wie Stiel- und Traubeneiche sowie zum Teil auch der Rotbuche. In manchen Jahren kann ein verminderter Fruchtansatz bei allen diesen Arten zusammentreffen, was für den Eichelhäher die Anlage von Wintervorräten erschwert. Offenbar sind in diesen Jahren die Evasionen besonders ausgeprägt. Die Frequenz der Jahre, in denen großräumige Evasionen registriert wurden, ist keine regelmäßige. Im nördlichen Mitteleuropa fielen sie in die Jahre 1882, 1898, 1916, 1932, 1933, 1936, 1947, 1955, 1964, 1972, 1977 und 1983. 1964 wurden dabei beispielsweise bei Danzig innerhalb von einem knappen Monat 35.000 ziehende Vögel gezählt, der größte Schwarm bestand dabei aus 1682 Exemplaren. Bei seinen Zugbewegungen meidet der Eichelhäher größere freie Areale und vor allem Wasserflächen. Diese umfliegt er meist und folgt Küsten- und Uferlinien oder Rändern von großen Waldgebieten, was bisweilen zu deutlichen Ablenkungen von der Zugrichtung führen kann. Der Herbstzug setzt – sowohl beim üblichen Wegzug oder Dispersal, als auch bei Evasionen – in Mitteleuropa meist in der zweiten Septemberdekade, ausnahmsweise schon Anfang September oder Ende August ein, erreicht seinen Höhepunkt in der zweiten Septemberhälfte und ist meist Mitte Oktober abgeschlossen. Der Heimzug erfolgt meist im März und ist oft sehr viel schwächer ausgeprägt als der Wegzug. Der Heimzug von Evasionsvögeln erfolgt oft später im April und im Mai, manchmal wurden auch im Juni noch ziehende Vögel festgestellt.

Allgemeine Infos

Verhalten

Der tagaktive Eichelhäher verhält sich während der Brutzeit zumeist sehr unauffällig, fällt aber durch sein ausgeprägtes, lautes Warnverhalten auf. Außerhalb der Brutzeit sieht man ihn oft in kleinen, zerstreuten Trupps, ziehend oder auf der Nahrungssuche. Sehr charakteristisch und auffällig ist der Flug der Art, der durch die unregelmäßigen Flügelschläge leicht unbeholfen wirkt und bei dem die auffällige Färbung besonders deutlich zur Geltung kommt. Meist werden nur kurze Strecken überflogen und geschickt die Deckung von Waldrändern und Gebüschen ausgenutzt, wobei weitere Vögel eines Trupps meist mit deutlichem Abstand folgen. Im Wald fliegt der Vogel sehr geschickt und wendig auch in geschlossenen Beständen. Auf dem Boden und im Geäst bewegt er sich meist hüpfend, wobei oft der Schwanz kurz aufgespreizt wird.

Verbreitung

Der Eichelhäher ist in weiten Teilen der Paläarktis und der Orientalis beheimatet. Er besiedelt ganz Europa, wo es nur im Norden der Britischen Inseln und Skandinaviens sowie auf der Iberischen Halbinsel Verbreitungslücken gibt. Im Mittelmeerraum besiedelt er zudem die Atlasregion in Nordafrika, den östlichen Rand des Mittelmeers bis in den Norden Israels und Kleinasien. Hier gibt es in der Mitte eine größere Vorkommenslücke. Ostwärts reicht die Verbreitung bis an die Krim, die Kaukasusregion und in die Gebirgsregionen von Iran und Irak. Nördlich des Schwarzen Meeres zieht sich die Verbreitung durch die Laubwaldzone und die südliche Taiga bis Sachalin, Korea und Japan und reicht in einem ostasiatischen Arm, der große Teile Chinas umfasst, südwärts bis nach Indochina und westwärts bis in den Himalaya.

Arten-Status

Vor allem in Europa gab es verschiedene großräumig oder regional ausgeprägte, langfristige Bestandsveränderungen, die recht unterschiedliche Ursachen haben. In vergangenen Jahrhunderten wurde der Eichelhäher als angeblicher Forstschädling und potentieller Nesträuber jagdbarer Hühnervogelarten verfolgt und die Jagd – teils bis in die 1880er Jahre – durch Prämienzahlungen unterstützt. Lokal war der Eichelhäher daher fast ausgerottet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ließ der Verfolgungsdruck dann stark nach. Dies machte sich ab den 1920er Jahren als deutliche Bestandserholung bemerkbar. Einhergehend mit der Bestandserholung wurde auch eine Tendenz zur Ausbreitung in Städten beobachtet, die insbesondere in den 1920er und 1930er Jahren eingesetzt hat und ihren Höhepunkt zwischen den 1950er und 1970er Jahren erreichte. In östlicheren Regionen Europas wie Polen oder dem Baltikum fand diese Entwicklung erst später statt, Russland erreichte sie erst etwa in den 1990er Jahren. Mittlerweile ist dieser Trend in Mittel- und Westeuropa abgeklungen und der Eichelhäher weitgehend wieder als Brutvogel aus den Städten verschwunden. Gleichzeitig zu diesem Trend konnte der Eichelhäher infolge der Klimaerwärmung ab den 1920ern seine nördliche Arealgrenze in Skandinavien stark ausdehnen, auch wenn in Bereichen nördlich der Laubwaldzone die Siedlungsdichten meist geringer blieben. Bei der westsibirischen Unterart G. g. brandtii ist eine Arealausdehnung nach Norden bereits seit den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts zu verzeichnen gewesen. Auch die Höhenausbreitung in einigen Gebirgen wurde durch wärmeres Klima beeinflusst, so im West-Sajan. In Mitteleuropa liegt die Ursache dafür, dass der Eichelhäher heute oft in höheren Lagen brütet, meist in der vermehrten Strukturierung der Bergwälder durch Holzeinschlag. In Schottland waren hingegen Aufforstungen eine Ursache für die Ausdehnung der Arealgrenze nach Norden. Der Bestand in Europa wurde 2004 auf etwa 6 bis 13 Millionen Brutpaare geschätzt, was – Nichtbrüter dazugerechnet – etwa 18 bis 39 Millionen Individuen entsprechen würde. Der Weltbestand würde dann hochgerechnet zwischen 36,7 und 156 Millionen Vögeln liegen. Verlässliche Zahlen hierzu gibt es nicht.
Eichelhäher (Garrulus glandarius) Eichelhäher (Garrulus glandarius) Photo By J.gaigr , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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