Mandschurenkranich
Eine Art der Grus, Auch bekannt als Rotkronenkranich Wissenschaftlicher Name : Grus japonensis Gattung : Grus
Mandschurenkranich, Eine Art der Grus
Auch bekannt als:
Rotkronenkranich
Botanische Bezeichnung: Grus japonensis
Gattung: Grus
Photo By Alastair Rae , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Der Mandschurenkranich erreicht eine Höhe von 1,5 Metern und ein Gewicht von bis zu zehn Kilogramm. Er ist damit bedeutend größer als der auch in Mitteleuropa vorkommende Graukranich. Seine Flügelspannweite beträgt 2,2 bis 2,5 Meter. Weibchen sind insgesamt etwas kleiner als Männchen. Ein Geschlechts- oder Saisondimorphismus fehlt. Die Lebenserwartung liegt bei rund 30 Jahren. Das gesamte Körpergefieder, die Handschwingen, Flügeldecken, Achseln und Steuerfedern sind reinweiß. Das Kinn, die Kehle und die obere Hälfte des Halses ist schwarz. Vom Auge verläuft auf jeder Seite bis zum Nacken ein breites, weißes Band, das sich dort vereint und am Hals hinten hinabzieht. Auf der nackten schwarzen Haut der Stirn weist der Mandschurenkranich vereinzelte schwarze Federn auf. Diese finden sich auch auf dem rauen, warzigen Kamm seiner karmesinroten Krone. Ähnlich wie bei Graukranich, Mönchs-, Schwarzhals- und Schreikranich ist dieser karmesinrote Fleck durch das Schwarzweißmuster der Kopffedern betont. Während der kalten Jahreszeit oder während eines Wanderfluges kann die Krone beim Mandschurenkranich dunkler wirken, weil sie dann weniger durchblutet wird. Gelegentlich ist sie auch unter den weißen Nackenfedern versteckt, die wie eine Haube nach vorne gezogen werden können. Die sehr langen Beine lassen ihn mühelos durch Flachwasser und Uferbesäumungen waten. Der Schnabel ist spitz zulaufend und perfekt an seine Jagdtechniken angepasst.
Größe
1.5 m
Farben
Schwarz
Rot
Weiß
Ernährungsgewohnheiten
Der Mandschurenkranich hat ein sehr breites Nahrungsspektrum. Vorrangig frisst er tierische Kost. Nur in den Überwinterungsgebieten und während bestimmter Perioden stellt pflanzliche Nahrung den größten Teil seiner Nahrungsaufnahme dar. Zum Spektrum der tierischen Nahrung zählen Insekten, Würmer, Mollusken, Fische, Amphibien, Vögel und deren Eier sowie kleine Nager. Als pflanzliche Nahrung werden unter anderem Reis- und Hirsekörner gefressen. Nahrung suchende Kraniche gehen langsam mit gesenktem Kopf und halten sich dabei immer wieder länger an einer Stelle auf. Mit schnellem Schnabelstoß greifen sie dann ihre Beutetiere.
Lebensraum
Der Mandschurenkranich bevorzugt Süßwasser-Feuchtgebiete, Sümpfe und andere feuchte Lebensräume. Als eine besonders aquatisch orientierte Art lebt er vor allem im hohen Schilfgürtel und in tiefen Sümpfen. Hauptbiotope zur Brutzeit sind weite Seggen-Wollgras-Bülten-Sümpfe und sumpfige Seggen-Calamagrostis-Wiesen, die verhältnismäßig offen sind und einen weiten Rundblick ermöglichen. Charakteristisch für diese Biotope ist, dass sie alljährlich im Frühjahr überschwemmt werden und dann häufig eine Wassertiefe von 30 bis 40 Zentimeter aufweisen. Mitte des Sommers fallen sie dann in starkem Maße trocken. Im Einzugsbereich des Amurs ist der Mandschurenkranich die erste Kranichart, die hier eintrifft. Sein Brutrevier steckt er – soweit es möglich ist – fernab menschlicher Aktivitäten in den Sümpfen ab. Der Weißnackenkranich dagegen hält sich eher in den Randbereichen desselben Bruthabitats auf und nistet auch im Ried und in feuchten Wiesen in der Nähe landwirtschaftlich genutzten Landes.
Ernährungsform
Allesfressend
Migrationsübersicht
Die Population der Rotkraniche in Japan ist größtenteils nicht wandernd. Das Rennen in Hokkaidō bewegt sich nur 150 km zu seinen Überwinterungsgebieten. Nur die Bevölkerung auf dem Festland erlebt eine Fernwanderung. Sie verlassen ihre Überwinterungsgebiete im Frühjahr bis Februar und werden bis April auf Gebieten gegründet. Im Herbst verlassen sie ihre Brutgebiete im Oktober und November, wobei die Migration bis Mitte Dezember vollständig beendet ist.
Allgemeine Infos
Verbreitung
Der Mandschurenkranich ist in Ostasien, insbesondere in der Dongbei und auf Hokkaidō zu Hause. Auf dem asiatischen Festland brütet der Mandschurenkranich nahezu ausschließlich im Einzugsgebiet des Amurs. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich hier vom Hulun-See in der inneren Mongolei und der Provinz Jilin nach Osten quer über Heilongjiang bis zum Chankasee und dem Ussuri. Das Zentrum seines Verbreitungsgebietes ist Heilongjiang und zwar vor allem die Umgebung des Songhua Jiang und die großen Zhalong-Sümpfe in der Nähe der Stadt Qiqihar. Am Mittellauf des Amurs, wo dieser Fluss große Überflutungsgebiete aufweist, teilt sich der Mandschurenkranich das Brutgebiet mit dem Weißnackenkranich. Für den Bestand auf Hokkaidō vermutete man bis in die 1970er Jahre, dass es sich um eine überwiegend dort überwinternde Population handele. Erst der Ornithologe George Archibald fand heraus, dass Mandschurenkraniche in den unzugänglichen Kushiro-Sümpfen brüten. Im Frühjahr 1972 zählte man bei einer Lufterkundung der Sümpfe von Hokkaidō nicht weniger als 53 Nester. Inzwischen weiß man, dass die Hokkaidō-Kraniche sich innerhalb der Mandschurenkraniche schon vor Jahrtausenden von der Festlandpopulation abgesondert haben. Darauf weisen die unterschiedlichen Doppelrufe hin. Zu Beginn der 2000er Jahre zählte man auf Hokkaidō etwa 160 Brutpaare. 53 Brutpaare haben ihre Brutreviere in dem 260 Quadratkilometer großen Sumpfland im Herz des Kushiro-Kranichschutzgebietes. Eine weitere große Gruppe brütet an der Lagune von Akkeshi sowie im Küstengebiet von Nemuro. Der Mandschurenkranich weist keine ausgeprägten Wanderbewegungen auf. Die in der Region des Amurs und im Zhalong-Reservat brütenden Vögel ziehen zu den Küstenregionen nördlich von Shanghai. Die Populationen vom Ussuri und vom Chankasee überwintern auf der koreanischen Halbinsel. Bei der Population auf Hokkaidō handelt es sich um Standvögel.
Arten-Status
Die Bestände des Mandschurenkranichs sind stark zurückgegangen. Die IUCN schätzt die Gesamtpopulation auf etwa 2.400 Tiere und stuft die Art als "stark gefährdet" ein. Hauptgefahr für den Kranich sind anthropogene Einflüsse, die zu einem Verlust von Lebensräumen für diese Kranichart führen. Trockenlegung von Sumpfgebieten, Viehaustrieb, Heumahd, Ausbringen von chemischen Stoffen in Boden und Wasser und damit Beeinträchtigung der Ernährungsgrundlage haben in weiten Teilen seines Verbreitungsgebietes zur Zerstörung von Brutplätzen geführt. Sehr negative Folgen haben auch eine Beunruhigung der brütenden Kraniche. Sie verlassen dann ihre Brutplätze und die offen liegenden Gelege sind daraufhin dem Risiko einer Zerstörung durch Krähen ausgesetzt. Der Schutz des Mandschurenkranichs ist zum Teil sehr konfliktreich. Am Chankasee, dessen Uferregion sowohl in China als auch in Sibirien liegt, zählt das Ufergebiet jeweils zu wirtschaftlich wertvollem Agrarland. Auf sibirischer Seite ist es sogar der fruchtbarste Boden, in dem lange Zeit der einzige Reis der UdSSR und daneben auch Getreide, Sojabohnen und Tomaten angebaut werden konnten. Auch auf chinesischer Seite stellt das Gebiet wertvolles Ackerland dar. Im Zhalong-Naturreservat könnte der Mandschurenkranich, der einen Flickenteppich von Schilfinseln und freiem Wasser bevorzugt, davon profitieren, dass die im angrenzenden Gebiet wohnende Bevölkerung nur bis zur Hälfte des Schilfs entfernt. Für diese Menschen macht die Schilfernte jedoch zwischen 70 und 80 Prozent ihres Einkommens aus. Die Einwohner sind daher gezwungen, mehr Schilf zu ernten als mit dem Schutz der Vögel vereinbar ist.
Photo By Alastair Rae , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Kranichvögel Familie
Kraniche Gattung
Grus Species
Mandschurenkranich