Gelbspötter
Eine Art der Spötter Wissenschaftlicher Name : Hippolais icterina Gattung : Spötter
Gelbspötter, Eine Art der Spötter
Botanische Bezeichnung: Hippolais icterina
Gattung: Spötter
Beschreibung
Gelbspötter sind recht kleine, schlanke Singvögel mit eher großem Kopf, recht kräftigem Schnabel, langen Flügeln und relativ kurzem Schwanz. Sie sind verglichen mit anderen Spöttern recht auffallend gefärbt mit einer im frischen Gefieder bräunlich olivgrünen Ober- und einer hellgelben Unterseite, zeigen aber ansonsten wie alle Spötter keine auffallenden Zeichnungen. Die Geschlechter unterscheiden sich bezüglich Größe und Färbung nicht. Mit einer Körperlänge von 12,0 bis 13,5 cm und einem Gewicht von 11 bis 19 g ist die Art deutlich kleiner als ein Haussperling und nur etwa halb so schwer. Bei adulten Vögeln ist die gesamte Oberseite des Rumpfes sowie Hals und Kopf einfarbig bräunlich olivgrün. Die Zügelregion, der kurze Überaugenstreif sowie die Augenumgebung sind blassgelb. Die mittleren Armdecken sind dunkelbraun, die großen Armdecken olivbraun. Die Schwingen sind schwärzlich braun, die Handschwingen und die Schirmfedern zeigen schmale, die Armschwingen breitere gelbliche Säume an den Außenfahnen und gelbliche Spitzen. Die Steuerfedern sind dunkelbraun und sehr schmal heller braun gerandet. Die gesamte Rumpfunterseite, die Unterflügeldecken sowie die Unterschwanzdecken sind hell gelb, wobei die intensivere Gelbfärbung oft auf Kehle und Vorderbrust beschränkt ist. Brustseiten und Flanken zeigen einen bräunlichen Anflug. Die Iris ist dunkelbraun. Der Schnabel ist deutlich zweifarbig; der Oberschnabel ist dunkelbraun, der gesamte Unterschnabel gelblich. Die Beine sind bleigrau. Im Jugendkleid ist die Oberseite mehr braungrau und weniger oliv, die Unterseite blasser gelb mit ausgedehnter braunen Flanken. Schwingen, Steuerfedern und die Deckfedern der Oberseite sind warm bräunlich gerandet. Die innerartliche Variation ist sehr gering und es werden keine Unterarten anerkannt.
Größe
14 cm
Farben
Schwarz
Grün
Gelb
Bronze
Grau
Lebenserwartung
6 Jahre
Ernährungsgewohnheiten
Die Nahrung besteht in Mitteleuropa zur Brutzeit in erster Linie aus Insekten, seltener aus Webspinnen und selten aus kleinen Schnecken. Früchte werden offenbar nur ausnahmsweise verzehrt. Bei einer Untersuchung der Nestlingsnahrung von vier Brutpaaren in Burgund waren 87,4 % der Nahrungstiere Insekten, 9 % Spinnentiere, 3,2 % Schnecken und 0,45 % Schnurfüßer (Julidae). Unter den Insekten dominierten Fliegen mit 22,5 %, danach folgten Blattläuse mit 16,3 %, Mücken mit 14,1 % und Käfer mit 12,3 %. Die Nahrungssuche erfolgt in allen Schichten der Vegetation, aber überwiegend in Höhen zwischen 2 und 8 Metern. In den Baumkronen jagen Gelbspötter vor allem im äußeren Bereich. Beute wird meist im Flug, im Sitzen oder hüpfend von der Vegetation abgelesen, weniger häufig fliegend erbeutet und nur selten vom Ansitz aus in der Luft gefangen.
Lebensraum
Der Gelbspötter bewohnt ein breites Spektrum von Habitaten mit lockerem Baumbestand und höherem Gebüsch, bevorzugt mehrschichtige Laubgehölze mit einem geringen Deckungsgrad der Oberschicht. In Mitteleuropa besiedelt die Art unter anderem Auwälder und feuchte Laubmischwälder, aber auch Feldgehölze, Hecken, Friedhöfe und naturnahe Parkanlagen.
Ernährungsform
Insektenfressend
Migrationsübersicht
Die Art ist Langstreckenzieher. Der Wegzug mittel- und nordeuropäischer Vögel erfolgt Ende Juli bis Mitte September mit einem Höhepunkt Anfang August. Feststellungen im Oktober sind in Mitteleuropa bereits sehr selten. Die Weltpopulation des Gelbspötters überwintert im tropischen zentralen und südlichen Afrika südlich der Sahara unter Aussparung der Wüsten und des tropischen Regenwaldes. Das Winterquartier reicht vom Südosten der Demokratischen Republik Kongo nach Osten bis Ruanda und Tansania, nach Süden über Malawi und Sambia bis Namibia, Botswana und Transvaal. Die Art überwintert überwiegend in der Dornsavanne und in Akazienwäldern. Die ersten Heimzieher werden in Mitteleuropa ausnahmsweise schon Anfang oder Mitte April, im Normalfall aber erst Anfang bis Mitte Mai beobachtet. Der Heimzug erreicht im Mai seinen Höhepunkt und läuft Mitte Juni aus.
Allgemeine Infos
Verbreitung
Der Gelbspötter besiedelt Teile der westlichen und zentralen Paläarktis von der borealen bis in die gemäßigte Zone. In Ost-West-Richtung reicht die Verbreitung vom Nordosten Frankreichs und der Schweiz bis in das nordwestliche Vorland des Altai. Die Nordgrenze der geschlossenen Verbreitung verläuft von Südskandinavien, etwa 62° N in Südfinnland und etwa 61°30 N an der Petschora, bis Tomsk in Westsibirien; die Südgrenze vom Nordrand der Alpen über den Norden der Balkanhalbinsel bis in den Nordosten Bulgariens und dann entlang der Ost- und Nordküste des Schwarzen Meeres über die Krim, bis in den Bereich südöstlich des Asowschen Meeres und dann bei etwa 52° N an Ural und Wolga und etwa 52–54° N in Kasachstan bis zum Nordrand des Altai.
Arten-Status
Gesicherte Angaben zum Weltbestand gibt es nicht, BirdLife International gibt als grobe Schätzung 10 bis 30 Mio. Individuen an. Der Bestand gilt vor allem im Westen des Areals in Mitteleuropa als leicht rückläufig, als eine der Ursachen wird dort Konkurrenz mit dem zunehmenden und sich ausbreitenden Orpheusspötter vermutet. Weltweit wird der Gelbspötter von der IUCN aber aufgrund des großen Verbreitungsgebietes und des sehr hohen Gesamtbestandes als ungefährdet („least concern“) eingestuft.
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Sperlingsvögel Familie
Rohrsängerartige Gattung
Spötter Species
Gelbspötter