Moorschneehuhn
Eine Art der Schneehühner, Auch bekannt als Moerassneeuwhoen Wissenschaftlicher Name : Lagopus lagopus Gattung : Schneehühner
Moorschneehuhn, Eine Art der Schneehühner
Auch bekannt als:
Moerassneeuwhoen
Botanische Bezeichnung: Lagopus lagopus
Gattung: Schneehühner
Photo By Alan D. Wilson , used under CC-BY-SA-3.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Das Moorschneehuhn ist mit einer Körperlänge von 35 bis 40 Zentimetern etwas größer als sein naher Verwandter, das Alpenschneehuhn (Lagopus muta). Die Flügelspannweite beträgt zwischen 55 und 65 Zentimetern. Das Gewicht variiert zwischen 500 und 700 Gramm. Obwohl es sich bevorzugt am Boden aufhält, ist das Moorschneehuhn verhältnismäßig kurzbeinig und hat vergleichsweise lange Flügel. Hahn und Henne tragen ein rotbraunes Sommerkleid, welches durch dunkle Querwellen abgesetzt ist. Die Unterseite sowie die Beine sind weiß. Das Wintergefieder ist vollständig weiß, abgesehen von den schwarzen äußeren Schwanzfedern. Auffallend sind die leuchtend roten „Rosen“ über den Augen. Männchen können von den Weibchen unterschieden werden, weil sie im Frühjahr eine geschlossene rotbraune Färbung des Kopfes und der oberen Brust aufweisen, die scharf mit dem Weiß des übrigen Gefieders kontrastiert. In freier Natur kann das Moorschneehuhn bei sympatrischem Vorkommen mit dem Alpenschneehuhn verwechselt werden. Während der Balz ist das Männchen des Alpenschneehuhns jedoch am weißen Körpergefieder und der kleinen Anzahl dunkler Kopffedern zu erkennen. Im Winter unterscheiden sie sich durch den schwarzen Streif an den Kopfseiten. In der übrigen Zeit sind sowohl die Männchen als auch die Weibchen im freien Feld fast nicht zu unterscheiden.
Größe
38 - 43 cm
Farben
Braun
Grau
Weiß
Nistplatz
Boden
Gelegegröße
4 - 14 Eier
Inkubationszeitraum
1 Jungvogel
Anzahl der Jungen
21 - 23 days
Ernährungsgewohnheiten
Die Winternahrung des Moorschneehuhns besteht fast ausschließlich aus den Endtrieben und Knospen von Weiden und Birken sowie in geringerem Maße von Erlen. Die Vögel sind im Verlauf des Winters durch Erschöpfen der Ressourcen gezwungen, immer dickere Triebe zu fressen. Deren Nährwert ist geringer und der Energieeinsatz zum Abbeißen und Verdauen höher. Schneefreie Flächen werden von ihnen genutzt, um auch Blätter und überwinterte Beeren von Preiselbeere und Krähenbeere, sowie Schachtelhalmstengel und Blätter der Rosmarienheide und ähnlicher Pflanzenbestandteile aufzunehmen. Im Sommer besteht die Nahrung ausgewachsener Moorschneehühner aus grünen Pflanzenteilen, Beeren, Samen sowie Moosen und Pilzen. Auch Insekten werden in dieser Zeit gefressen. Bei den Küken dagegen überwiegen in den ersten Lebenstagen Insekten, Spinnen und kleine Mollusken. Küken beginnen jedoch sehr früh auch Pflanzenkost zu sich zu nehmen.
Lebensraum
Das Moorschneehuhn kommt in einem breiten Biotopspektrum vor, das von kahlen arktischen Tundren bis hin zu sumpfigen Strauchdickichten und Kiefernwäldern reicht. Die wichtigsten Biotope sind Tundra, Hochmoore in der Waldzone, Waldsteppe sowie Wald- und Strauchdickichte des subalpinen Gürtels in den Gebirgen. Da Weiden und Birken die Hauptnahrung im Winterhalbjahr darstellen, müssen diese immer vorhanden sein. In einigen Gebieten Skandinaviens kommen einzelne Populationen des Moorschneehuhnes auch auf Heidekrautflächen vor. Bei diesen Populationen spielt das Heidekraut auch eine wichtige Rolle in der Ernährung. Wald stellt nur im Norden Skandinaviens, auf der Halbinsel Kola und in Karelien ein Hauptbiotop dar. Intensiv genutzt werden diese Biotope nur während der Brutzeit. In der übrigen Zeit leben Moorschneehühner als Strichvögel, die sich im Herbst auf verschiedenen Flächen mit Beerensträuchern und im Winter überall an offenen Stellen mit reicher Strauchvegetation einfinden.
Ernährungsform
Pflanzenfressend
Häufig gestellte Fragen
Migrationsübersicht
Moorschneehühner sind im größten Teil ihres Verbreitungsgebietes Standvögel, die sich auch im Winterhalbjahr im Bereich ihrer Brutreviere aufhalten. Nur die nördlichsten Populationen wandern im Winterhalbjahr etwas weiter nach Süden. Der jährliche Zeitpunkt des Wegzugs aus der Tundra hängt von der dortigen Bildung einer geschlossenen Schneedecke und ihrer zunehmenden Tiefe ab. So geht in einem weniger schneereichen und warmen Herbst der Wegzug langsam vonstatten. Moorschneehühner verweilen dann oft länger an geeigneten Futterplätzen. Sie nutzen wenige ökologische Zugstraßen nach Süden. In der Regel verläuft der Zug entlang von Flüssen, deren Ufergebiete reiche Strauchvegetation anbieten. Die Flüsse Petschora, Seida, Workuta, Ob, Jenissei, Lena und Kolyma sind dafür bekannt, dass man in ihrer Nähe an einigen Tagen während des Zuges ununterbrochen große Trupps bestehend aus 100 bis 300 Moorschneehühnern beobachten kann, die in einer Höhe von 50 bis 200 Metern vorüberziehen. Der Frühjahrszug zurück in die Brutgebiete geht ebenfalls langsam vonstatten. Auf der Taimyrhalbinsel dauert er bis zu 2½ Monate an und verläuft zeitgleich mit der Massenwanderung der Rentiere. Zahlreiche Trupps von Moorschneehühnern begleiten die nach Nordwesten strebenden Rentierherden und laufen zwischen den Nahrung aufnehmenden Rentieren umher.
Allgemeine Infos
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet des Moorschneehuhns erstreckt sich von Skandinavien bis tief nach Sibirien und weiter nach Nordamerika. Den größten Teil des Verbreitungsgebietes nimmt das nordöstliche Asien ein. Die nördliche Verbreitungsgrenze fällt meist mit der Küstenlinie des Nördlichen Eismeers zusammen. Von den arktischen Inseln werden unter anderem Kolgujew, Nowaja Semlja, die Neusibirischen Inseln und eine Reihe der arktischen Inseln Kanadas wie beispielsweise King William Island besiedelt. Im Bereich des Atlantiks besiedelt das Moorschneehuhn sowohl Neufundland als auch die britischen Inseln. Auf letzteren ist als Unterart das Schottische Moorschneehuhn (Lagopus lagopus scotica) vertreten. Bis in das 17. Jahrhundert war das Moorschneehuhn auch ein Brut- und Standvogel Mitteleuropas und kam im Nordwesten Polens vor. Rezente Brutvorkommen sind allesamt auf Aussetzungsaktionen zurückzuführen. Längerfristig erfolgreiche Aussetzungsversuche gab es bis jetzt jedoch nur im Hohen Venn im Grenzgebiet zwischen Belgien und Deutschland. Nach Meliorationsmaßnahmen und Wiederaufforstungen ging der Bestand jedoch wieder zurück und ist vermutlich Ende der 1960er Jahre erloschen. Die Verbreitungsgebiete von Alpenschneehuhn und Moorschneehuhn überlappen sich teilweise. Die beiden Arten koexistieren im Winter, bilden jedoch keine gemischten Schwärme. Während der Fortpflanzungszeit konkurrieren die beiden Arten um geeignete Brutreviere.
Arten-Status
Nicht global bedroht.
Photo By Alan D. Wilson , used under CC-BY-SA-3.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Hühnervögel Familie
Fasanenartige Gattung
Schneehühner Species
Moorschneehuhn