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Silbermöwe

Eine Art der Larus
Wissenschaftlicher Name : Larus argentatus Gattung : Larus

Silbermöwe, Eine Art der Larus
Botanische Bezeichnung: Larus argentatus
Gattung: Larus
Silbermöwe (Larus argentatus) Photo By Andreas Trepte , used under CC-BY-SA-2.5 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Die Silbermöwe ist die häufigste aller Großmöwen West- und Nordeuropas. Meistens baut sie ihre Nester an steilen Küsten oder abgelegenen Inseln, die vor Hochwasser und Feinden geschützt sind. Manchmal sieht man sie ganze Fische auf einmal verschlingen, auch wenn sie sich überwiegend von Krebs- und Weichtieren ernährt und im Winter sogar auf menschliche Abfälle zurückgreift.
Größe
56 - 66 cm
Nistplatz
Boden
Gelegegröße
1 - 3 Eier
Inkubationszeitraum
1 Jungvogel
Anzahl der Jungen
31 - 32 days
Nestlingsphase
45 - 50 days
Ernährungsgewohnheiten
Die Silbermöwe zeigt aufgrund ihres opportunistischen Nahrungsverhaltens ein sehr breites Nahrungs- und Beutespektrum. Oft wird ein lokal oder saisonal reiches Nahrungsvorkommen ausgiebig und auch einseitig genutzt. Wenn aber ein solches nicht vorhanden ist, ist die Art recht erfinderisch im Auftreiben von Ersatz. Im Verlauf der Jahreszeiten, regional oder bei einzelnen Vögeln können die Schwerpunkte unterschiedlich gesetzt sein. Tierische Nahrung macht einen großen Anteil aus, jedoch spielt Fisch eine geringere Rolle, als oft berichtet. Dies trifft mehr auf die Mittelmeermöwe zu. Da die Silbermöwe ihre Nahrung vorwiegend in der Gezeitenzone sucht, stellen Krebs- und Weichtiere – insbesondere Strandkrabbe und Nordseegarnele sowie die Gemeine Herzmuschel, Miesmuscheln und die Baltische Plattmuschel – den Hauptanteil. Im Sommerhalbjahr steigt der Anteil an Krebstieren teils auf bis zu 90 %, im Winter dominieren meist Muscheln. In geringeren Anteilen kommen weitere Crustaceen- und Molluskenarten, Fische, Stachelhäuter, Insekten, Vogeleier oder Jungvögel oder sogar Kleinsäuger bis zur Größe von Jungkaninchen hinzu. Kleinvögel werden bisweilen auf dem Zug über das Meer erbeutet, wenn sie erschöpft und leicht zu fangen sind. Größere Tiere werden allenfalls als Aas aufgenommen. Pflanzliche Nahrung nimmt nur einen geringen Stellenwert ein. Sie wird meist unbewusst in Form von Algen oder kleinen Pflanzenteilen zusammen mit anderer Nahrung gefressen. Gelegentlich werden aber auch Beeren oder Getreide verzehrt. Menschliche Abfälle können – vor allem im Winter – einen bedeutenden Anteil der Nahrung ausmachen. Diese werden vorwiegend auf Mülldeponien, in Fischereihäfen und an Schlachthöfen gesucht, die Möwen folgen aber auch Fischkuttern und Ausflugsdampfern, nutzen den verklappten Müll größerer Schiffe oder durchsuchen Abfallbehälter. Hierbei nehmen sie auch Unverdauliches wie Kunststoffteile, Silberfolie, Zigarettenfilter oder ähnliches auf.
Lebensraum
Die Silbermöwe brütet vorwiegend an Küsten und bevorzugt hier Brutplätze, die vor Hochwasser und Bodenfeinden sicher sind. Dies sind im Allgemeinen felsige Steilküsten mit vorgelagerten Inseln und Schären. Wo derartige Strukturen – wie beispielsweise an der deutschen Nordseeküste – fehlen, brütet sie aber auch in Sanddünen und im Deichvorland, auf Spülflächen und Kiesbänken sowie im Inselgrünland und auf Salzwiesen. In den Niederlanden wurden Bruten in Kohlfeldern festgestellt und bisweilen nistet die Art auch auf Gebäuden. Lediglich in Schweden, Finnland und Nordwestrussland sowie in Teilen des Baltikums brütet die Silbermöwe auch in größerer Zahl im Binnenland. Sie kommt hier in Moor- und Tundralandschaften vor, aber auch an Bergseen bis in 2000 m Höhe. Ihre Nahrung sucht die Silbermöwe ebenfalls vorwiegend im Bereich der Küste. Sie ist hier häufig an Stränden und im Wattenmeer und selten mehr als 20 km von der Küste entfernt auf dem offenen Meer zu finden. Von besonderer Bedeutung sind jedoch auch ganzjährig Orte, an denen Abfälle eine sichere Nahrungsquelle bieten, wie Mülldeponien, Fischereihäfen und -betriebe, aber auch Schlachthöfe. In geringerer Zahl findet man die Art jedoch auch auf landwirtschaftlichen Nutz- und Überschwemmungsflächen, an Klärteichen und auf Rieselfeldern sowie an Binnengewässern auch im urbanen Umfeld.
Ernährungsform
Allesfressend

Migrationsübersicht

Die Silbermöwe ist meistenteils Stand- und Strichvogel, lediglich die nördlichen Populationen sind Teilzieher. Viele Populationen überwintern nahe der Brutorte, wo sie sich an nahrungsreichen Orten wie Fischereihäfen oder Mülldeponien aufhalten. Hier kann es zu Ansammlungen von bis zu 20.000 Vögeln kommen. Vögel im ersten Winter neigen durchschnittlich stärker als adulte Vögel zur Dispersion und legen oft größere Strecken zurück. Am weitesten verstreichen aber Vögel im zweiten Winter. Ab dem folgenden Frühjahr setzt bei diesen Vögeln dann wieder verstärkter Heimzug ein. Die Vögel Nordnorwegens, Nordrusslands und Nordfinnlands ziehen regelmäßig weite Strecken und überspringen dabei südlichere Populationen. Ihre Überwinterungsgebiete erstrecken sich von Südskandinavien bis zu den Britischen Inseln. Die Binnenlandpopulationen Südskandinaviens räumen ihre Brutgebiete im Winter fast vollständig und sind dann an den Küsten zu finden. Einige Südskandinavische und baltische Vögel wandern teils kurze Strecken in südwestlicher oder westlicher Richtung. Insgesamt reicht das Hauptüberwinterungsgebiet der Silbermöwe vom südwestlichen Ostseeraum und Südnorwegen bis zu den Britischen Inseln im Westen und zur Loire in Frankreich, bzw. an der Biskayaküste bis zur Gironde. In den Niederlanden, Norddeutschland, Nordpolen und den baltischen Staaten findet sich die Art auch relativ weit im Binnenland. In Westeuropa kommt sie zerstreut noch bis zur Iberischen Halbinsel vor und kleine Zahlen finden sich regelmäßig in Oberitalien ein. Irrgäste wurden bis in den östlichen Mittelmeerraum und sogar in Neufundland festgestellt. Adulte Silbermöwen verlassen ihre Brutkolonien gleich nach dem Flüggewerden der Jungen, diesjährige verweilen offenbar etwas länger. Im Spätsommer und Herbst versammeln sich große Zahlen im deutsch-niederländischen Wattenmeer (Ansammlungen bis zu 50.000 Vögeln) und im Nordwesten Jütlands (bis zu 20.000). Im Binnenland taucht die Art ab August zerstreut und ab Ende Oktober in größerer Zahl auf. Zugvögel aus Skandinavien ziehen vorwiegend zwischen September und November; in Deutschland ist ein Zuggipfel im Oktober/November zu spüren. Der Zug ist weitgehend ab Ende November abgeschlossen, lediglich Dispersionen finden dann noch statt. Im Dezember und Januar verlassen in einigen Jahren viele Überwinterer das kontinentale Europa wegen zufrierender Gewässer und verstreichen ins westliche Mitteleuropa und zu den Britischen Inseln, wo zwischen Mitte Dezember und Mitte Februar Höchstzahlen (bis etwa 380.000) erreicht werden. Brutvögel kehren ab Januar zu den Brutplätzen zurück; Nichtbrüter halten sich teils auch noch im März im Binnenland auf. In kleiner Zahl sind übersommernde, vorwiegend subadulte Vögel an Binnengewässern zwischen Mai und August anzutreffen.

Allgemeine Infos

Verhalten

Silbermöwen brüten einzeln oder in Kolonien, deren Größe zwischen unter 10 und über 15.000 Brutpaaren liegen kann. Der Nestabstand beträgt meist um 1,85 m, kann aber auch nur etwa 60 cm betragen, wenn Sichtbarrieren zwischen den Nestern liegen. Das Territorium eines Paares erstreckt sich über die Umgebung eines ursprünglichen „Standplatzes“ des Männchens, in dessen Nähe auch später das Nest errichtet wird. Die Grenzen sind relativ diffus und die Reviergröße ist von der Dominanz und der Verteidigungsbereitschaft des jeweiligen Männchens abhängig. Die Kolonien werden von Einzelvögeln ab Oktober, meist aber erst im Februar wiederbesetzt. Zunächst ist die Kolonie oft nur bei Hochwasser belebt, während sich bei Ebbe alle Vögel bei der Nahrungssuche im Watt befinden. Erst ab Mitte März ist eine dauerhafte Besetzung zu verzeichnen.

Verbreitung

Seit der Abgliederung der nordamerikanischen und der ostsibirischen Unterart als eigene Arten beschränkt sich die Verbreitung der Silbermöwe auf Nord- und Westeuropa. Sie kommt hier auf den Färöern, an den Küsten Islands und der Britischen Inseln vor sowie an der französischen Biskayaküste südwärts bis zur Gironde, an den Küsten der Bretagne, der Normandie und des Ärmelkanals, an den Küsten von Nord- und Ostsee sowie von Fennoskandien und dort bis an die Murmanküste. Im Süden Fennoskandiens schließt die Brutverbreitung weite Teile des Binnenlands ein.

Arten-Status

Der Bestand der Silbermöwe umfasst etwa 700.000–850.000 Brutpaare; die größten Bestände halten Großbritannien und Norwegen, gefolgt von Frankreich, Schweden, den Niederlanden, Dänemark und Deutschland. Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich der Bestand in diesen Ländern drastisch erhöht. Zunächst erholten sich die Populationen nach dem Ersten Weltkrieg, nachdem kommerzielles Eiersammeln verboten und die Art in zahlreichen Seevogelschutzgebieten unter Schutz gestellt worden war. Dies hatte beispielsweise zur Folge, dass Island in den späten 1920er Jahren erstmals besiedelt wurde. Ein zweiter Anstieg der Populationen war in den 1950er Jahren zu spüren. Ursächlich hierfür waren die zunehmende Anpassung an den menschlichen Siedlungsbereich, wo zahlreiche Nahrungsquellen wie Mülldeponien oder Fischfabriken für ein ganzjähriges Angebot und geringere Wintersterblichkeit sorgten. Neben einer Bestandszunahme waren eine weitere Ausbreitung nach Norden und ein vermehrtes Vordringen von Überwinterern ins Binnenland zu beobachten. Insgesamt stiegen die Bestände in Dänemark um das Zwanzigfache und in Deutschland um das Fünfzehnfache. In den Niederlanden verfünffachten sich die Bestände; in Großbritannien gab es ein jährliches Wachstum von 13–14 %. Dem wurden teils massive Dezimierungsbemühungen wie das systematische Zerstören von Gelegen, Vergiften oder der Abschuss ganzer Kolonien entgegengehalten. Ziel war es meist, die Bestände anderer Seevogelarten wie Seeschwalben oder Watvögel zu schützen. Die Bekämpfungsmaßnahmen blieben aber weitgehend ohne Erfolg oder bewirkten das Gegenteil, denn entstehende Lücken wurden schnell wieder durch Zuwanderung aufgefüllt oder die weitere Verbreitung durch schnelle Umsiedlungen gefördert. Lediglich in Großbritannien führten die Bekämpfungsmaßnahmen in Verbindung mit Botulismus, Salmonellenvergiftungen und besserer Abfallverwertung zu einem 50%igen Rückgang zwischen 1969 und 1987. Neueren Untersuchungen und Sichtweisen zufolge sind die populationsökologischen Auswirkungen räuberischer Verhaltensweisen von Arten wie der Silber- oder der Sturmmöwe gering. Ursächlich für den Rückgang anderer Seevogelarten sind in erster Linie Biotopzerstörung, Pestizideinwirkungen und Störungen am Brutplatz. Wirksame Möglichkeiten zur Bestandsregulierung von Großmöwen dürften zudem statt in der Bekämpfung eher in der Begrenzung des überreichen Nahrungsangebots an Mülldeponien aufgrund einer verbesserten Abfallwirtschaft liegen.
Silbermöwe (Larus argentatus) Silbermöwe (Larus argentatus) Photo By Andreas Trepte , used under CC-BY-SA-2.5 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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