Polarmöwe
Eine Art der Larus Wissenschaftlicher Name : Larus glaucoides Gattung : Larus
Polarmöwe, Eine Art der Larus
Botanische Bezeichnung: Larus glaucoides
Gattung: Larus
Photo By Mike Pennington , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Die Polarmöwe ist mit 52–60 cm Körperlänge und einer Flügelspannweite von 125–145 cm etwas kleiner als eine Silbermöwe und kleiner als die recht ähnliche Eismöwe. Der Körperbau entspricht dem einer typischen Großmöwe; der verhältnismäßig zierliche, runde Kopf erinnert hingegen an den einer Sturmmöwe. Im Flug wirkt die Art elegant mit schlanken Flügeln und relativ langem Handflügel. Im Unterschied zur Eismöwe wirken Kopf und Hals kurz und die Flügel spitzer. Beim sitzenden Vogel ragen die Flügelspitzen recht weit über die Steuerfedern hinaus. Ein typisches, wenn auch nicht zur sicheren Artbestimmung geeignetes Merkmal ist, dass die Flügelspitzen oft nicht gekreuzt, sondern aufeinander gelegt werden.
Größe
58-64 cm (23-25 in)
Nistplatz
Klippe
Gelegegröße
1 - 4 Eier
Inkubationszeitraum
1 Jungvogel
Anzahl der Jungen
24 - 26 days
Nestlingsphase
42 - 52 days
Ernährungsgewohnheiten
Wie viele andere Möwen ernährt sich die Polarmöwe opportunistisch und omnivor. Den größten Anteil der Nahrung stellen jedoch Fische wie Lodde und Kerzenfisch, die sich im Sommer in großen Schwärmen kurz unter der Wasseroberfläche aufhalten. In seeschwalbenartiger Manier werden sie stoßtauchend aus dem Wasser gegriffen, wobei die Möwe aber fast nie ganz untertaucht. Oft setzt sie auch kurz auf dem Wasser auf. Häufiger als andere Möwenarten kann man die Polarmöwe im niedrigen Suchflug über der Wasseroberfläche beobachten. Typisch ist, dass die Beute meist im Flug verschlungen wird. Ergänzend zum Fisch werden bei Ebbe in der Gezeitenzone lebende Wirbellose wie Entenmuscheln, Miesmuscheln oder Seeringelwürmer gesammelt. Auch Eier und Jungvögel anderer Felsenbrüter wie Dreizehenmöwe oder Dickschnabellumme zählen zur Nahrung – ebenso wie angespülte tote Fische, andere Kadaver und Krähenbeeren. Auch in den Winterquartieren kann Fisch einen bedeutenden Anteil der Nahrung stellen. Hier ist die Art manchmal auch auf offener See im Gefolge von Fischkuttern zu finden. Seltener als andere Großmöwen findet man sie an Häfen oder an Mülldeponien, eher sammelt sie kleinere Teile von Abfall von der Wasseroberfläche auf. Kleptoparasitismus kommt selten vor.
Lebensraum
Die Brutkolonien der Polarmöwe liegen meist in Steilfelsen an Fjorden oder Sunden. Seltener sind Brutplätze, die mehrere Kilometer landeinwärts liegen. An sehr abgelegenen Orten, an denen die Art nicht bejagt wird, werden auch niedrige Inseln oder Felszinnen genutzt. Soeben flügge Jungvögel halten sich an Stränden oder auf Schären in der Nähe der Brutplätze auf. Im Winterquartier ist die Art an eisfreien Küsten und Polynjas zu finden. Im südlichen Teil des Überwinterungsgebiets sucht sie ähnliche Orte auf wie andere Möwen und vergesellschaftet sich mit diesen an Massenüberwinterungsplätzen – unter anderem an Häfen und Müllkippen. Meistens findet man sie im Bereich der Küste, seltener auch an Binnenseen.
Ernährungsform
Allesfressend
Häufig gestellte Fragen
Migrationsübersicht
Die Polarmöwe ist in ihrem südlicheren Verbreitungsgebiet Standvogel, die nördlicheren Populationen sind Kurzstreckenzieher. Junge Vögel legen teils auch weitere Strecken zurück. Das Gros der Nominatform überwintert im südlichen Grönland. Während die Brutvögel der Westküste nur die Inlandfjorde räumen, ziehen Vögel der Ostküste meist weiter. Sie sind dann häufig im nördlicheren Teil Islands zu finden, wo sich im Winter zwischen 5.000 und 10.000 Vögel aufhalten. Ein kleiner Teil überwintert auch im Norden der Britischen Inseln. Seltener und vor allem bei größeren, klimabedingten Einflügen gelangt die Art auch nach Norwegen, Nord- und Westeuropa. Die Brutvögel von Baffin Island überwintern im Bereich der Hudson Bay und den maritimen Provinzen Ostkanadas, wo sich am Sankt-Lorenz-Golf und in Neufundland teils Schwärme mit über 9.000 Vögeln bilden. Spärlicher ist die Art auch weiter südwärts bis zu den Großen Seen und bis nach South Carolina als Überwinterer zu finden. Die Brutkolonien werden ab August geräumt und die Vögel verteilen sich im Verlauf des Herbstes an den umliegenden Küsten oder wandern an den Inlandfjorden entlang um schließlich ebenfalls an die Küste zu gelangen. Bereits Ende September treffen die ersten Wintergäste in Neufundland und auf Island ein. Der Höhepunkt der Wanderungen beginnt jedoch im Oktober und liegt vor allem im November. Höchstzahlen der Winterbestände liegen überall zwischen November und März. Der Heimzug erfolgt zwischen Ende März und Anfang Mai. Als Irrgast gelangt die Art auch bis an die Westküste Amerikas. In Europa findet sich L. g kumlieni sehr selten aber regelmäßig als Irrgast ein, in Amerika tauchen gelegentlich Vögel der Nominatform auf.
Allgemeine Infos
Verbreitung
Die Brutverbreitung der Polarmöwe erstreckt sich im Bereich der Niederarktis in zerstreuten Kolonien über das südliche Grönland und Teile des nordöstlichen Kanadas. In Grönland ist die Art an der Ostküste nur zerstreut an der Kong Frederik VI Kyst zu finden, häufiger aber von Tasiilaq nordwärts bis zum Fjord Kangerlussuaq. An der Westküste reicht die Verbreitung etwa von der Sermersôq-Insel im Norden des Distrikts Nanortalik nordwärts bis zu den Balgoni-Inseln (Balgoni Øer) in der Melville-Bucht bei etwa 76° N. Ein Brutvorkommen auf Jan Mayen von 1882/83 wurde seither nicht wieder bestätigt. Im nordöstlichen Kanada beschränken sich die Vorkommen auf Baffin Island und den äußersten Norden der Hudson Bay. Die nördlichsten Kolonien finden sich in der Home Bay auf Baffin Island und auf der vorgelagerten Insel Broughton Island, wo sich das Areal mit dem nordwestlich angrenzenden der Thayermöwe überschneidet. Ferner kommt die Art am Cumberland Sound und an der Südküste der Insel bis Cape Dorset vor. Weiter südlich brütet die Art auf Southampton Island und Coats Island sowie am Digges Sound im äußersten Nordwesten der Ungava-Halbinsel.
Arten-Status
Zuverlässige Daten zum Gesamtbestand fehlen. Die groben Schätzungen schwanken zwischen 10.000–100.000 Brutpaaren und 190.000–400.000 adulten Vögeln. Dabei entfallen nach ersterer Schätzung mehr als 80.000 Paare auf den grönländischen, etwa 10.000 auf den kanadischen Bestand. Über Trends ist nichts bekannt. Die Art wird von der IUCN als Least Concern (nicht gefährdet) eingestuft. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Art kommerziell wegen ihrer Federn bejagt. Vor allem in Grönland wird sie auch heute noch von Inuit geschossen, um Fleisch und Federn zu verwerten. Nach Ringfunden in Westgrönland fielen 23 % der diesjährigen Jungvögel Jägern zum Opfer, bei 94 % aller Ringfunde handelte es sich um Abschüsse. Weitere Gefährdungen sind Umweltgifte in den Brutgebieten und Ölverschmutzungen in den Winterquartieren.
Photo By Mike Pennington , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Charadriiformes Familie
Möwen Gattung
Larus Species
Polarmöwe