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Mantelmöwe

Eine Art der Larus
Wissenschaftlicher Name : Larus marinus Gattung : Larus

Mantelmöwe, Eine Art der Larus
Botanische Bezeichnung: Larus marinus
Gattung: Larus
Mantelmöwe (Larus marinus) Photo By John Rostron , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Die Mantelmöwe ist sehr stämmig und ist die größte Möwe der Welt. Sie ist ein Allesfresser, vom Aas bis zu Schalentieren wird alles von ihr verspeist und sie wird auch anderen Artgenossen hinterherjagen, um deren Nahrung zu stehlen. Im zwanzigsten Jahrhundert hatte sich ihre Population stark verringert, da Jagd auf ihre Federn gemacht wurde, jetzt ist diese Möwe aber wieder weit verbreitet.
Größe
64 - 79 cm
Farben
Schwarz
Weiß
Lebenserwartung
20 Jahre
Nistplatz
Boden
Gelegegröße
2 - 3 Eier
Inkubationszeitraum
1 Jungvogel
Anzahl der Jungen
30 - 32 days
Nestlingsphase
1 day
Ernährungsgewohnheiten
Wie auch andere Möwen ernährt sich die Mantelmöwe omnivor und opportunistisch, der Schwerpunkt liegt aber deutlich auf tierischer Nahrung und Abfällen. Dazu gehören Fische, Mollusken, Krustentiere, Kopffüßer, Ringelwürmer, Insekten, Seesterne und andere Stachelhäuter, Vögel bis zur Größe einer Krähenscharbe, Jungvögel und Eier, Säugetiere bis zur Größe von Kaninchen oder jungen Lämmern, Aas, Müll und Fischereiabfälle. Ergänzend kommt pflanzliche Nahrung wie beispielsweise Beeren, Sämereien und Ackerfrüchte hinzu. Das Ernährungsverhalten ändert sich saisonal. Während sich die Art im Sommerhalbjahr vorwiegend fischend, sammelnd oder räuberisch ernährt und Fische zur Brutzeit einen großen Teil der Nestlingsnahrung stellen, lebt sie im Winter vorwiegend von Abfällen. Kleptoparasitismus spielt jedoch das ganze Jahr über eine Rolle. Zu den parasitierten Arten zählen Wasservögel wie Seetaucher, Meerenten oder Säger, aber auch andere Möwen, Fisch- oder Seeadler und sogar Heringshaie. In Seevogelkolonien werden Nester geplündert und Jungvögel erbeutet. Ziehende Singvögel, aber auch Meeresvögel wie Sturm- oder Seeschwalben und sogar Enten werden im Flug oder auf dem Wasser überfallen und – meist durch Ertränken – getötet. Fische fängt die Mantelmöwe oft stoßtauchend, aus dem Rüttelflug heraus oder nach kurzer Landung auf der Wasseroberfläche – meist in der Nähe von Fischkuttern oder von unter Wasser liegenden Felsen und Sandbänken, wo sich viele Lebewesen sammeln. Oft werden aber auch in Gezeitentümpeln oder in Prielen bei Ebbe zurückgebliebene oder an Land angespülte Fische oder Wirbellose erbeutet. Nicht selten transportiert die Möwe dann Fische, die schwerer sind, als sie selbst.
Lebensraum
Die Mantelmöwe ist stärker noch als andere Möwen an die Meeresküste gebunden und taucht kaum im Binnenland, allenfalls im Winter im Küstenhinterland auf. In Nordamerika und Skandinavien kommt sie aber auch an großen Seen (z. B. Lake Ontario oder Inarisee) vor. Brutplätze müssen sicher vor Bodenfeinden sein und liegen daher meist auf kleinen Inselchen, Felsen oder Schären. Manchmal nistet die Art in Kolonien anderer Möwenarten und wählt dann die höchstgelegenen, vegetationsärmsten Stellen. Selten liegen die Brutplätze auf breiteren, grasbewachsenen Bändern in Steilklippen. Vor allem in Island werden auch weitläufige Spülsäume, Moränen, Kiesflächen und Sandbänke an der Küste und an Flussmündungen angenommen. In Großbritannien brütet die Art auch in Deckenmooren und auf Inseln in größeren Binnenseen und Flüssen; die Anzahl der Brutpaare im Binnenland beträgt aber weniger als 1 % des Gesamtbestands. In Nordamerika brütet die Art auch in Salzwiesen und Dünen, in Städten gelegentlich auf Dächern. Außerhalb der Brutzeit ist die Mantelmöwe an felsigen und sandigen Küsten, an großen Flussmündungen und auf dem offenen Meer zu finden. Mülldeponien und Fischereihäfen haben eine große Anziehungskraft. Die Schlafplätze liegen fast immer an der Küste; oft werden große freie Flächen, wie Felder, Parkplätze und manchmal auch Landebahnen gewählt. Ins Binnenland dringt die Art nur so weit vor, dass sie am Abend an die Küste zurückkehren kann.
Ernährungsform
Allesfressend

Migrationsübersicht

Die Mantelmöwe ist ein Strich- oder Zugvogel. Bis zur Packeisgrenze harrt ein Teil im Winter in den Brutrevieren aus; die hocharktischen Populationen ziehen regelmäßig. Im Südwesten des Verbreitungsgebiets, aber auch auf Island und den Faröern, gibt es viele Standvögel, andere Vögel ziehen meist nur kurze Strecken und sammeln sich in besonders nahrungsreichen Gebieten. Die europäischen Hauptüberwinterungsgebiete liegen im Südwesten der Ostsee, an der Nordsee, in den Küstengewässern der Britischen Inseln, im Ärmelkanal und an der Biskaya. Im Bereich der niederländischen Wattenmeerküste überwintern teils bis zu 100.000 Vögel, insgesamt umfassen die Winterbestände in Nordwesteuropa bis zu 480.000 Vögel. Kleinere Zahlen gelangen auch weiter südlich bis Nordafrika und in den Mittelmeerraum. Nordrussische und nordnorwegische Vögel wandern in größeren Zahlen die norwegische Küste entlang, um an der Nordsee, im Bereich der Britischen Inseln oder in kleineren Zahlen weiter südwärts zu überwintern. Süd- und westnorwegische Vögel ziehen vorwiegend nach Nordwest-England. Die Ostseepopulationen überwintern zwischen Ostsee und Kattegat mit den größten Ansammlungen an den Belten und im Kattegat. In Nordamerika liegen die Hauptwinterquartiere an der Atlantikküste zwischen Neufundland und New Jersey, wo es teils Ansammlungen von bis zu 3000 Vögeln gibt. Vermehrt tritt die Art in den letzten Jahrzehnten aber auch weiter südlich und im Bereich der Großen Seen als Wintergast auf. Erste spürbare Zugbewegungen gibt es ab Juli, wobei es sich meist um jüngere Vögel, Nichtbrüter und Vögel ohne Bruterfolg handelt. Die Kolonien werden ab August geräumt, der Hauptwegzug findet mit lokal unterschiedlichen Maxima zwischen September und November statt. Die meisten Zugbewegungen sind im November weitgehend abgeschlossen, Winterfluchten erfolgen teils aber auch später. Die größten Bestände finden sich in den Winterquartieren zwischen November und Februar. Der Heimzug findet zwischen Ende Februar/Anfang März und April statt. Sogar im hohen Norden treffen die ersten Vögel ab März in den Brutgebieten ein. Nach April ist der Zug fast überall abgeschlossen. Nichtbrüter übersommern im Winterquartier oder irgendwo zwischen Überwinterungs- und Geburtsort, sie können aber auch fernab dieser Routen zu finden sein.

Allgemeine Infos

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet der Mantelmöwe liegt im Bereich des Nordatlantiks und der Ostsee an Küsten und Inseln in der gemäßigten, borealen und subpolaren Zone. In der westlichen Paläarktis besiedelt sie Island, die Färöer, Spitzbergen, die Bäreninsel, Waigatsch und die Kanin-Halbinsel, Kolgujew und den Süden Nowaja Semljas, Fennoskandien ab der Murmanküste westwärts und die Küsten der Ostsee bis zum Kattegat. An der Nordsee kommt sie am Skagerrak und der Küste Nordwestjütlands vor, im Bereich des Wattenmeeres und an der englischen Westküste von Plymouth bis zum Firth of Forth fehlt sie weitgehend als Brutvogel. Die übrigen Küsten der Britischen Inseln besiedelt sie ebenso wie die Kanalinseln. In Frankreich kommt sie in der Normandie und der Bretagne südwärts bis ins Département Loire-Atlantique vor. Auf Grönland brütet die Mantelmöwe an der Ostküste nur bei Tasiilaq und an der Westküste von der Nuussuaq-Halbinsel südwärts bis Kap Farvel. In der Nearktis brütet die Art an der nördlichen Ostküste Nordamerikas. Das nördlichste Vorkommen liegt hier an der Mündung des Rivière aux Feuilles an der Ungava Bay. Von Cape Chidley im nördlichen Labrador reicht es dann an der Küste südwärts über Neufundland an die Küsten des Sankt-Lorenz-Golfs und den Sankt-Lorenz-Strom hinauf bis Montreal. Ferner kommt die Art an den Küsten von Anticosti, der Magdalenen-Inseln, von Prince Edward Island, New Brunswick und Nova Scotia vor. In Ontario brütet sie zerstreut am Nordufer des Lake Ontario und am Ostufer des Lake Huron. In den USA reicht das Vorkommen an der Küste von Maine bis New Jersey. Ferner brütet die Mantelmöwe auf der Delmarva-Halbinsel in Maryland und Virginia, an der Küste im äußersten Norden North Carolinas sowie zerstreut an der Chesapeake Bay in Maryland. Einzelne Brutnachweise gibt es aus Vermont und Delaware.

Arten-Status

Der Weltbestand der Mantelmöwe wird auf 540.000–750.000 adulte Vögel geschätzt. Der Europäische Bestand (inklusive Grönland) belief sich um das Jahr 2000 auf etwa 110.000–180.000 Brutpaare, wobei Norwegen mit 50.000, Großbritannien mit 17.500, Island mit 15–20.000 und Schweden mit 10–15.000 Brutpaaren die größten Bestände halten. In der Nearktis brüten nach Erfassungen zwischen 1975 und 1996 etwa 65.000 Paare, davon über 25.000 in Kanada und über 38.000 in den USA. Wie auch bei anderen Möwen ist der Bestand der Mantelmöwe im Laufe des 20. Jahrhunderts stark angestiegen, was zunächst auf die nachlassende Verfolgung, später auf verbesserte Nahrungsbedingungen durch ein reichhaltiges Angebot an Müllkippen und Fischereianlagen zurückzuführen war. Damit einher gingen große Arealausdehnungen. 1907 wurde Estland, 1921 die Bäreninsel, 1925 Frankreich (zuerst auf den Sept Îles), 1930 Spitzbergen und Dänemark (zunächst nur Læsø) besiedelt. Besonders spektakulär war die Ausbreitung in Nordamerika, wo die Art noch 1914 in den Neuenglandstaaten als Brutvogel fehlte. 1928 brütete sie erstmals in Maine, 1931 fanden sich bereits 25–35 Brutpaare an acht verschiedenen Orten. 1965 gab es dort 9.847 Brutpaare; insgesamt waren es 15.000 an der Ostküste der USA. Zwischen 1926 und 1965 wuchs der Bestand also im Jahr um 17 %. Die Tendenz blieb steigend. 1977 wurden entlang der Küste von Maine bis Virginia 17.405 Brutpaare gezählt, die im Jahr 1984 auf 30.780 und in den Jahren 1994 und 1995 auf 38.642 angestiegen waren. In Europa nahmen bis in die 1970er Jahre Populationszahlen teils langsam, teils nahezu exponentiell zu. Nach 1970 stabilisierte sich die Zahlen meist auf hohem Niveau oder stiegen lokal weiter. In Deutschland brütete die Art erstmals 1984, in den Niederlanden 1993. Der deutsche Bestand umfasst derzeit 46–52 Brutpaare. In Großbritannien wurde ein weiterer Populationsanstieg zwischen 1970 und 1980 durch Dezimierungsmaßnahmen weitgehend unterbunden. Während um 1970 noch 22.450 Brutpaare verzeichnet werden konnten waren es 1998 17.500.
Mantelmöwe (Larus marinus) Mantelmöwe (Larus marinus) Photo By John Rostron , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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