Rohrschwirl
Eine Art der Locustella, Auch bekannt als Snor Wissenschaftlicher Name : Locustella luscinioides Gattung : Locustella
Rohrschwirl, Eine Art der Locustella
Auch bekannt als:
Snor
Botanische Bezeichnung: Locustella luscinioides
Gattung: Locustella
Beschreibung
Der Rohrschwirl ist ein Singvogel, der Moore und Seen mit hohem Nährstoffgehalt bewohnt. Oft kann man ihn dabei beobachten, wie er Halme im Röhricht erklimmt und von Sitzwarten aus seine Umgebung beobachtet. Dicht bewachsene Gebiete vermeidet er strikt - sich zu verstecken, ist ihm nicht besonders wichtig. Seine Nester liegen ausgeklügelt nah am Wasser, sind groß und sogar teils überdacht.
Größe
14 cm
Farben
Braun
Grau
Lebenserwartung
5 Jahre
Nistplatz
Boden
Ernährungsgewohnheiten
Der Rohrschwirl sucht nach Insekten und Spinnen im Reet, dabei klettert er, häufig mit Flügelunterstützung, schräg die Halme hinauf oder sitzt gegrätscht zwischen zwei Halmen.
Lebensraum
Der Rohrschwirl braucht ausgedehnte wasserständige Verlandungszonen in nährstoffreichen Seen und Mooren. Dort dient ihm altes Röhricht als Singwarte. Stark verbuschte Flächen meidet er, auch wenn das Gebiet seinen sonstigen Ansprüchen genügt. Beispiele für Rohrschwirlareale sind Großseggenriede, die mit etwas Schilf oder Rohrkolben durchwachsen sind, Schilfröhrichte mit Unterwuchs wie Seggen, Rohrkolben und Wasserschwaden. Auf dem Durchzug hält er sich in ähnlichen Biotopen auf, nutzt aber auch Krautfluren und sogar Getreidefelder.
Ernährungsform
Insektenfressend
Migrationsübersicht
Der Rohrschwirl ist ein nachts ziehender Langstreckenzieher, dessen wichtigste Überwinterungsgebiete zwischen dem Südrand der Sahara und dem Nordrand des geschlossenen Regenwalds in Afrika liegen. Westeuropäische Brutvögel wandern in süd-südwestlicher Richtung ab, mitteleuropäische und osteuropäische Brutvögel dagegen ziehen in südöstlicher Richtung. Der Höhepunkt des Wegzugs fällt in Mitteleuropa auf die ersten Augustwochen. Nachzügler können vereinzelt bis in den Oktober beobachtet werden. In ihre mitteleuropäischen Brutgebiete kehren Rohrschwirle überwiegend im Lauf des Aprils zurück.
Allgemeine Infos
Verhalten
Der Rohrschwirl lebt weniger versteckt als der Feldschwirl. Er ruft bei Störung kurz „zik“, am Nest „pit“. Der Gesang ist deutlich tiefer als der des Feldschwirls und hat kürzere Strophen, die oft mit kürzeren, sich beschleunigenden Elementen eingeleitet werden: „tik tiktiktik...örr“. Wenn der Rohrschwirl sich erschreckt, fällt er in eine Pfahlstellung mit nach oben überstrecktem Hals und in den Boden gedrücktem Schwanz.
Verbreitung
Der Rohrschwirl kommt von Westeuropa und dem Nordwesten Afrikas bis zum Ural vor. Ein davon abgetrenntes Teilareal reicht von der Fußregion mittelasiatischer Gebirge im Westen Kasachstans und Turkmeniens bis zum Ob, dem Nordwesten der Mongolei und dem Westen von Tian Shan. Sein Verbreitungsgebiet weist in mittleren und südlichen Breiten Europas einschließlich Nordwest-Afrikas und Vorderasien zum Teil größere Verbreitungslücken auf.
Arten-Status
Der europäische Bestand wird auf 530.000 bis 800.000 Brutpaare geschätzt. Die größten Populationen kommen mit 360.000 bis 480.000 Brutpaaren in Rumänien vor. Russland weist 50.000 bis 100.000 und die Ukraine zwischen 55.000 und 75.000 Brutpaare auf. Der mitteleuropäische Brutpaarbestand wird auf 31.000 bis 75.000 Brutpaare geschätzt. In Deutschland kommen etwa 3.300 bis 7.500 Brutpaare vor, in Österreich sind es 1.700 bis 2.400 und in der Schweiz zwischen 250 und 300 Paare. Grundsätzlich sind beträchtliche kleinräumige und kurzfristige Bestandsschwankungen für diese Art typisch. Teilweise haben seit den 1960er und 1970er Jahren Habitatzerstörungen durch die Trockenlegung von Feuchtgebieten zu regionalen Bestandseinbrüchen und sogar zum Erlöschen einzelner Vorkommen geführt. Im Norden und Osten Mitteleuropas sind jedoch die Populationszahlen ebenso gestiegen wie in Osteuropa und im Baltikum. Infolge geringerer Nutzung der Schilfbestände durch Mahd und damit einer stärkeren Alterung der Schilfbestände hat sich beispielsweise eine Bestandssteigerung am Neusiedlersee ergeben, was zu einem der bedeutendsten europäischen Brutplätze führt. Dort kommen zwischen 3.000 und 5.000 Brutpaare vor.
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Sperlingsvögel Familie
Grassänger Gattung
Locustella Species
Rohrschwirl