Fichtenkreuzschnabel
Eine Art der Kreuzschnäbel Wissenschaftlicher Name : Loxia curvirostra Gattung : Kreuzschnäbel
Fichtenkreuzschnabel, Eine Art der Kreuzschnäbel
Botanische Bezeichnung: Loxia curvirostra
Gattung: Kreuzschnäbel
Photo By Andy Reago & Chrissy McClarren , used under CC-BY-2.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Der Fichtenkreuzschnabel ist ein Singvogel, der in Nadelwäldern zuhause ist. Dort besteht ihre Nahrung, getreu ihres Namens, hauptsächlich aus Samen von Finken. Beim Sammeln dieser stellt er sich sehr geschickt an, turnt zwischen den Zapfen herum und spreizt die Schuppen mit seinem Schnabel, um die Samen zu ergattern. Im Gegensatz zu den meisten Vögeln kann seine Brutzeit bereits im Winter beginnen.
Größe
14 - 17 cm
Farben
Grün
Gelb
Rot
Orange
Lebenserwartung
4 Jahre
Nistplatz
Baum
Gelegegröße
2 - 6 Eier
Ernährungsgewohnheiten
Die Nahrung setzt sich vor allem aus Samen der Fichten, aber auch von anderen Nadelbäumen zusammen. Darunter fallen insbesondere Samen der Tanne, Föhre, Lärche und Birke. Zudem frisst der Fichtenkreuzschnabel auch Blatt- und Blütenknospen, Nadeln, Früchte und Beeren. Während des Sommerhalbjahres wird Nahrung durch kleine Insekten wie Blattläuse (Aphidoidea), Schmetterlingsraupen und durch Spinnentiere (Arachnida) ergänzt. Bei der Insektenjagd öffnet der Fichtenkreuzschnabel selbst die Gallen an Nadel- und Laubbäumen. Der Fichtenkreuzschnabel verhält sich bei der Nahrungsaufnahme ganz still. Dabei turnt er, den Schnabel als drittes Greiforgan einsetzend, im Geäst herum. An größeren Zapfen hält er sich fest, kleinere reißt er ab, um sie mit den Zehen festzuhalten. Mit gekreuzten Schnabelspitzen werden die Schuppen abgespreizt, um an den Samen zu gelangen. Abhängig davon, ob die Spitze des Unterkiefers nach links oder rechts gebogen ist, muss der Kreuzschnabel seinen Kopf in eine bestimmte Lage zum Zapfen bringen, so dass sich durch diese ständigen einseitigen Bewegungen die Kiefer- und Halsmuskeln ungleich entwickeln. Fest geschlossene, unreife Zapfen werden äußerst selten geöffnet. Die Aufnahme ölhaltiger Samen führt zu einem erhöhten Trinkbedürfnis. Zur Befriedigung desselben werden im Winter Blätter und Äste vom Reif befreit oder Schnee aufgenommen. Zur Deckung des Mineralbedarfs nimmt der Fichtenkreuzschnabel uringetränkte Erde oder Schnee auf. Als Nestlingsnahrung werden Insekten und Nadelbaumsamen verwendet. Berechnungen zufolge verbraucht eine Brut bis zum Ausfliegen rund 85.000 Samen.
Lebensraum
Nadelwälder und Haine
Ernährungsform
Körnerfressend
Häufig gestellte Fragen
Migrationsübersicht
Das Auftreten des Fichtenkreuzschnabels ist oft unregelmäßig und etwas unbeständig. Selbst in Gebieten, in denen er regelmäßig lebt, sind starke Bestandsschwankungen zu verzeichnen. Meist laufen diese mit dem Angebot an Fichtensamen parallel, da einzelne Jahre besonders hoher Samenproduktion (Mastjahre) meist zwischen jeweils mehreren Jahren geringeren Angebots liegen (Mangeljahre). Dabei fallen jedoch häufig in verschiedenen Gebieten die guten Samenjahre nicht zusammen, so dass zum Teil die Brutplätze beziehungsweise Aufenthaltsgebiete je nach Angebot in unterschiedlichen Gebieten entweder Ab- oder Zuwanderungen auslösen. Zudem treten über große Gebiete hinweg starke Invasionen auf, die Fichtenkreuzschnäbel in nicht regulär aufgesuchte oder höchstens in größeren Abständen aufgesuchte Gegenden ziehen lassen. Die Invasionen fallen zwar häufig, aber nicht immer exakt mit den Mangeljahren zusammen. Die Wanderungen setzen im Gegenteil oft schon ein, bevor der Umfang der neuen Ernte ersichtlich ist. Dahinter wird vermutet, dass eine hohe Bestandsdichte Abwanderungen stimulieren oder gar auslösen kann, um der Überbevölkerung der Gebiete vorzubeugen. Hinzu kommt, dass frühestens im zweiten Jahr nach der Invasion einige Exemplare in ihre angestammten Brutgebiete zurückkehren. In Jahren guter Zapfenmast fliegen verstärkt nordische und östliche Populationen in großer Zahl in Mitteleuropa ein. Bei Nahrungsmangel wandern Gruppen häufig entlang bekannter Zugwege in dieselben Gebiete. Der Zug bewegt sich überwiegend in südwestliche Richtung, so dass er Spanien oder sogar Nordafrika erreichen kann. Eine Ausnahme bilden die skandinavischen Populationen, die nach England ziehen. Die Einfälle nordischer Fichtenkreuzschnäbel finden meist von Juni bis August statt, in der Regel lassen sich jedoch konstant von April bis Dezember Vögel auf der Wanderung beobachten. Viele der umherstreifenden Vögel stammen dabei nicht aus den nordischen Brutgebieten, sondern sind einheimische Populationen, die sich günstigere Bedingungen suchen.
Allgemeine Infos
Verhalten
Der Fichtenkreuzschnabel ist tagaktiv und nur wenig territorial. So verteidigt er zwar den Nestbereich, jedoch kein Revier. Zu allen Jahreszeiten verhält er sich sehr unauffällig, da er in hohen Nadelbäumen Schutz sucht. Zu allen Jahreszeiten mit Ausnahme der Mauser findet das Verhalten der Paarbildung und Balz statt. Während der Brutzeit halten sich Paare und Familien in kleinen Gruppen auf. Den restlichen Teil des Jahres schließen sich Fichtenkreuzschnäbel zu kleineren oder größeren Gruppen zusammen, die sich bei schwindendem Nahrungsangebot wieder auflösen und in anderen Gebieten zu neuen Gruppen vereinen. Meistens entspricht der Anteil der Männchen dem der Weibchen. Es kommt häufig vor, dass sich der Fichtenkreuzschnabel in Schwärmen mit den drei anderen Kreuzschnabelarten vermischt.
Verbreitung
Der Fichtenkreuzschnabel ist von Westeuropa (Portugal, Spanien, Frankreich und Großbritannien) über Eurasien bis nach Ostasien sowie in Nord- und Mittelamerika verbreitet. Auch in Nordafrika und auf manchen Mittelmeerinseln ist er zu finden. Manche Teile des Brutgebiets auf der Nordhalbkugel werden nur gelegentlich aufgesucht (Invasionen). Das klassische Habitat stellen insbesondere während der Brutzeit Nadelwaldgebiete bis zur Baumgrenze in den Alpen dar. In Europa ist er ein typischer Vertreter der Fichten- und Tannenwälder. Obwohl er insbesondere im südlichen Verbreitungsgebiet Gebirgslandschaften bevorzugt, lebt er vereinzelt auch in Fichtenwäldern im Flachland. Weiterhin ist der Fichtenkreuzschnabel auch in Mischwäldern, in Parkanlagen und in großen Gärten mit vereinzelt stehenden Nadelbäumen anzutreffen.
Arten-Status
Das große weltweite Verbreitungsgebiet des Fichtenkreuzschnabels wird von der IUCN auf 24.400.000 km² geschätzt. Der große weltweite Bestand umfasst etwa 30.000.000 bis 100.000.000 Individuen. Da die Population sehr groß ist und ein stabiler Trend vorliegt, wird die Art als nicht gefährdet (LC) eingestuft. Die europäische Brutpopulation macht weniger als ein Viertel der weltweiten Verbreitung aus. Sie ist mit mehr als 5.800.000 Paaren sehr groß und war zwischen 1970 und 1990 stabil. Obwohl es zwischen 1990 und 2000 Fluktuationen gab, blieb die entscheidende Mehrheit der nationalen Populationen, einschließlich der Schlüsselpopulationen in Russland und Fennoskandinavien, weitestgehend stabil. Da die Population im Ganzen stabil ist, wird der Fichtenkreuzschnabel konsequenterweise als sicher (Secure) eingestuft.
Photo By Andy Reago & Chrissy McClarren , used under CC-BY-2.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Sperlingsvögel Familie
Finken Gattung
Kreuzschnäbel Species
Fichtenkreuzschnabel