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Sprosser

Eine Art der Nachtigallen
Wissenschaftlicher Name : Luscinia luscinia Gattung : Nachtigallen

Sprosser, Eine Art der Nachtigallen
Botanische Bezeichnung: Luscinia luscinia
Gattung: Nachtigallen
Sprosser (Luscinia luscinia) Photo By cheloVechek , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Der Sprosser (Luscinia luscinia) ist ein Singvogel aus der Familie der Fliegenschnäpper. Er ist die nordöstliche Schwesterart der Nachtigall und dieser sehr ähnlich. Sein Verbreitungsgebiet grenzt an das der Nachtigall. In Europa ersetzt er sie im Norden und Osten, wobei die Verbreitungsgrenze diagonal durch Mitteleuropa verläuft. In Nord- und Ostdeutschland gibt es einen schmalen Überschneidungsbereich, in dem beide Arten vorkommen und sich auch gemeinsam fortpflanzen. Es sind jedoch nur die männlichen Nachkommen solcher Verbindungen fortpflanzungsfähig. Der Sprosser ist ein Langstreckenzieher, der im südlichen Teil Afrikas überwintert. Die europäischen Populationen sind Schleifenzieher.
Größe
17 cm
Farben
Braun
Grau
Lebenserwartung
6 Jahre
Ernährungsgewohnheiten
Der Sprosser sucht seine Nahrung zum größten Teil auf dem Boden oder der unteren Krautschicht. In den übrigen Fällen wird sie von Ästen und Zweigen, aus den unteren Regionen der Strauchschicht gesammelt oder aber seltener in hohen Sprüngen aus der Luft gefangen. Sie besteht zum überwiegenden Teil aus Arthropoden. Zum größten Teil (75–95 %) sind dies Insekten, aber auch Asseln (Isopoda), Doppelfüßer (Diplopoda) und Spinnentiere (Araneida). Auffällig ist, dass anders als bei der Nachtigall Regenwürmer offenbar kaum eine Rolle spielen. Altvögel ernähren sich zu einem großen Teil von kleinen Käfern (vorwiegend Rüsselkäfer) und Ameisen sowie Ohrwürmern und Wanzen. Ebenso werden kleinere Tiere wie Staub- und Pflanzenläuse von Zweigen und Blättern gelesen. Seltener gehören Heuschrecken, Zikaden oder Libellen zu den Beutetieren. An die Nestlinge wird meist größere, aber weichere Nahrung mit geringem Chitinanteil verfüttert. Dabei überwiegen wieder die Insekten und hier vor allem Käferlarven, Schmetterlingsraupen (Lepidoptera), und kleine Fliegen. Der Anteil anderer Arthropoden ist wegen der häufig verfütterten Asseln und Spinnentiere meist höher als bei den Altvögeln. Im Spätsommer und Herbst erweitern Beeren (z. B. Brombeeren und Johannisbeeren) und andere Früchte (z. B. Holunder, Maulbeeren, Faulbaum oder Hartriegel) das Nahrungsspektrum.
Lebensraum
Der Sprosser ist großräumig betrachtet, wie auch die Nachtigall, fast ausschließlich ein Brutvogel der Flussniederungen. Man kann ihn an geeigneten Orten auch außerhalb der letzteren finden, dann jedoch meist in weitaus niedrigeren Siedlungsdichten. Er bevorzugt feuchte Laubholzstandorte auf fruchtbaren Böden. Im Unterschied zur Nachtigall, die auch lichte Wälder mit üppiger Strauchschicht besiedelt, scheint der Sprosser großflächigere Waldungen eher zu meiden. Er bevorzugt zergliedertere, kleinflächige oder mosaikartige Waldstrukturen wie Feldgehölze, Gehölzinseln in Niedermoorflächen oder baum- und buschreiche Gewässerufer. Entscheidend für die Wahl des Habitats sind lichtarme Dickichte mit bis zu 100 % Laubdeckung, denen eine Krautschicht fehlt, sodass der Sprosser am Boden seine Nahrung finden kann. Diese sollten sich jedoch mit offeneren, von einer dichten Krautschicht aus Stauden oder jungen Sträuchern bewachsenen Flächen abwechseln, die geeignete Neststandorte bieten und auf denen der Reviergesang weithin gut zu hören ist. Häufig ist der Sprosser in ufernahen Weidengehölzen zu finden, aber auch in den Randbereichen von Erlenbrüchen oder in durch Weiden-, Erlen- oder Eschenjungwuchs verbuschten Verlandungsbereichen und Niedermoorwiesen. Auf Hiddensee besiedelt der Sprosser ungewöhnlicherweise die dort häufigen, mit Weißdorn und Holunder durchmischten Sanddorn-Dickichte und erreicht dort hohe Siedlungsdichten. Meistens handelt es sich bei besiedelten Gehölzen um 3 bis 13 m hohe, 13 bis 17-jährige Stangenhölzer. Untersuchungen in Finnland haben ergeben, dass Gehölze nur in einer bestimmten Phase der Sukzession für den Sprosser geeignet zu sein scheinen. Erreichen die Bäume eine Wuchshöhe von etwa 3 m oder mehr, werden die Habitate vom Sprosser gut angenommen, die größten Siedlungsdichten erreicht er bei einer Höhe von 8–12 m, Habitate mit höheren oder ausgewachsenen Bäumen werden meist mit der Zeit aufgegeben. Auch der Bruterfolg scheint eng mit der Wuchshöhe der Gehölze verbunden zu sein. Häufig brütet der Sprosser in Gewässernähe. In vielen Fällen wurden Nester in 50–100 m Entfernung von Wasserflächen oder Fließgewässern gefunden. Allerdings scheint Gewässernähe kein zwingendes Kriterium für die Brutplatzwahl zu sein. Ist in der Nähe von Gewässern kein akzeptabler Lebensraum zu finden, können die Brutgebiete auch weit entfernt davon liegen. Grund für die häufige Gewässernähe bei Niststandorten ist also vermutlich die Tatsache, dass geeignete Habitate ohnehin oft an Gewässern liegen.
Ernährungsform
Insektenfressend

Migrationsübersicht

Der Sprosser überwintert im östlichen Afrika südlich der Sahara. Laut IUCN findet er sich dort in einem 3,9 Mio. km² großen Gebiet. Häufig zu finden ist er ab dem südlichen Äthiopien, in den östlichen Landesteilen von Kenia und Tansania, im größten Teil Sambias, in Süd-Malawi und in Simbabwe. Er kommt aber auch bis nach Ost-Namibia und im nördlichen Südafrika bis Transvaal vor. Europäische Sprosser sind Schleifenzieher und ziehen über den östlichen Mittelmeerraum, Kleinasien und den äußersten Osten des afrikanischen Kontinents gen Süden. Dabei ziehen die finnischen Populationen ziemlich genau nach Süden, die des westlichen Ostseeraums eher nach Südsüdost weg. Der Rückzug erfolgt dabei – wie Ringfunde belegen – auf einer weiter östlich gelegenen Route. Während auf dem Hinzug die Balkanhalbinsel weiträumig überflogen wird, wird sie auf dem Rückzug meist nur östlich gestreift. Die Vögel aus den sibirischen Populationen ziehen über den Iran und die arabische Halbinsel in die Winterquartiere.

Allgemeine Infos

Verhalten

Auf dem Boden bewegt sich der Sprosser drosselähnlich hüpfend und etwas gesetzter als die Nachtigall. Während diese im Verharren und bei Erregung oft den Schwanz senkrecht aufstellt, bewegt ihn der Sprosser oft – wie für Würger typisch – schräg drehend zu Seite. Dabei werden auch meist die Flügel leicht angehoben. Wird der Schwanz in Erregung auf- und abgewippt, fehlt im Gegensatz zur Nachtigall die stark verlangsamte abschließende Aufwärtsbewegung. In Erregungs- oder Drohpose, z. B. bei Revierstreitigkeiten, wird der Schwanz senkrecht stehend aufgefächert. Beim Singen sitzt das Männchen aufrecht mit schräg abfallendem Schwanz, meist auf nicht zu hoch gelegenen, teils offenen Warten. Zu Zeiten der Revierbildung, wenn das Revier lautstark singend verteidigt wird, verliert der Sprosser oft nahezu die Scheu vor dem Menschen. Der Flug ist schnell, leicht und im abschließenden Anflug flatternd. Meist werden zielgerichtet gerade, ohne scharfe Richtungswechsel nur kurze Strecken offenen Geländes überflogen, worauf der Vogel sich gleich wieder in Deckung begibt. Ruhe- und Schlafplätze liegen meist in dichter Deckung im Inneren von Gebüschen. Der Sprosser badet gern und ausgiebig, oft tut er dies in den Abendstunden.

Verbreitung

Das Brutgebiet des Sprossers erstreckt sich von Ost- und Nordeuropa bis nach Zentralasien. Es liegt größtenteils in der gemäßigten und kontinentalen Klimazone und reicht bis in den borealen Nadelwald hinein. Die westliche Verbreitungsgrenze verläuft durch Südnorwegen, Nordjütland und über die dänischen Inseln, durch Nord- und Ostdeutschland, Nordost-Ungarn, die bulgarischen und rumänischen Donauniederungen zum Donaudelta. In Nordeuropa reicht seine Verbreitung bis zu einer Linie, die zwischen dem 62. und dem 65. nördlichen Breitengrad verläuft, in Nordasien folgt sie etwa 60° N. Im Osten geht das Areal bis Krasnojarsk, an den westlichen Ausläufern des Altai südwärts, entlang 50°N durch Kasachstan, am Südural entlang bis zum Nordrand des Asowschen Meers und den Mündungen von Dnepr und Dnjestr bis zum Donaudelta.

Arten-Status

Aufgrund der Aufmerksamkeit, die dem Sprosser als Käfigvogel zuteilwurde, lässt sich die Bestandsentwicklung bis in vorige Jahrhunderte zurückverfolgen. Sprosser und Nachtigall wurden wegen ihres Gesangs in derartigen Mengen gefangen, dass vermutlich ganze Populationen ausgerottet oder zumindest stark dezimiert wurden. Ein 1877 europaweit tätiger Vogelhändler hatte beispielsweise an 53 Orten Vogelfänger unter Vertrag, die es ihm ermöglichten, jährlich 800–1000 Nachtigallen und Sprosser zu veräußern. Dass derartiger Raubbau nicht ohne Folgen blieb, ist bereits den Zeitgenossen aufgefallen, diese klagten über sinkende Fangzahlen oder die nachlassende Qualität der Gesänge, da in den ausgedünnten Populationen die singenden Männchen kaum noch voneinander lernen oder sich gegenseitig anregen konnten. Bereits ab dem 13. Jahrhundert wurden gegen den Fang Beschränkungen erlassen, ab dem 15. Jahrhundert gab es erste Fang- und Handelsverbote. Teilweise wurde als Beschränkungsmaßnahme eine „Nachtigallensteuer“ erhoben, diese gab es bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Beim Sprosser führten der Vogelfang in Kombination mit Rückgang des Lebensraums besonders an der westlichen Verbreitungsgrenze zu starken Rückgängen. Bis ins 18. Jahrhundert umfangreiche Bestände im Pannonischen Tiefland, den österreichischen Donauauen, an der Theiß, in Südmähren und westwärts bis an die Elbe bei Magdeburg waren spätestens bis zum ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts erloschen. Erst in den 1920er Jahren begann sich der Trend langsam umzukehren. In Nordeuropa, wo es vermutlich aufgrund intensiver Waldbeweidung im 19. Jahrhundert Rückgänge gegeben hatte, kam es in den 1960er–1980er Jahren zu Bestandszunahmen und einer Arealausweitung. Etwas später, in den 1970er Jahren, begann dieser Trend in Polen, und seit den 1990er Jahren begann die Ausbreitung auch in Ostdeutschland, wo es immer wieder zu Brutzeitbeobachtungen an Orten relativ weitab der geschlossenen Besiedelung kam. Heute scheint der europäische Bestand mit 3,7–6,9 Mio. Brutpaaren recht stabil, und die Art wird in keiner Gefährdungskategorie geführt.
Sprosser (Luscinia luscinia) Sprosser (Luscinia luscinia) Photo By cheloVechek , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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