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Zwergschnepfe

Eine Art der Zwergschnepfen
Wissenschaftlicher Name : Lymnocryptes minimus Gattung : Zwergschnepfen

Zwergschnepfe, Eine Art der Zwergschnepfen
Botanische Bezeichnung: Lymnocryptes minimus
Gattung: Zwergschnepfen
Zwergschnepfe (Lymnocryptes minimus) Photo By Dûrzan cîrano , used under CC-BY-SA-3.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Die Zwergschnepfe ist mit 17 bis 19 cm Körperlänge, von der 36 bis 43 mm auf den Schnabel entfallen, deutlich kleiner als eine Bekassine und in der Größe etwa mit einer Feldlerche vergleichbar. Sie ist weltweit die kleinste der im engeren Sinne als „Schnepfen“ bezeichneten Arten. Das Gewicht liegt meist zwischen 35 und 73 g mit Extremwerten zwischen 28 und 106 g. Die Flügelspannweite beträgt zwischen 34 und 42 cm. Männchen und Weibchen unterscheiden sich äußerlich nicht, doch weist das Männchen in vielen Merkmalen größere Durchschnittswerte auf. Beim Weibchen ist hingegen der Schnabel durchschnittlich länger. Bei adulten Vögeln ist der Scheitel, der mit einem spitzen Winkel an der Oberschnabelbasis beginnt und in den Nacken reicht, glänzend schwarzbraun mit hellerer Fleckung. Der breite, hellgelbe Überaugenstreif reicht bis zur Augenmitte herab und schließt einen schmaleren, schwärzlichen Strich über dem Auge komplett ein. Ein schwarzer Augenstreif beginnt vor dem Auge als sehr breiter Zügel und setzt sich hinter dem Auge, das recht weit hinten an den Kopfseiten sitzt, schmaler fort und läuft in einen größeren, dunklen Fleck auf den Ohrdecken. Über die unteren Kopfseiten, die wie Kinn und Kehle weißlich beige sind, verläuft längs ein diffuser Wangenstreif. Hals, Brust und vordere Flanken sind verwaschen bräunlich getönt mit kräftiger, dunkler Längsstrichelung an Halsseiten, mittlerer Halspartie, Brust und Flanken. Bauch und Unterschwanz sind weiß mit einigen mittig rötlichbraun gestreiften Unterschwanzdecken. Der Nacken ist fleckig braun-graubraun gefärbt und mit ebenfalls fleckig mit hellen Spitzensäumen durchsetzt. Der Rücken ist überwiegend schwarz mit grünem bis purpurfarbenem metallischen Glanz. Darüber verlaufen längs vier markant hervortretende, hell gelbliche Bänder, die durch die Säume der Außenfahnen gebildet werden. Die einzelnen Federn des Rückens, der Schultern und der Oberschwanzdecken sind rötlich braun gemustert und zeigen schmale, weißliche Spitzensäume. Die Hand- und Armschwingen sind dunkel bräunlich mit einem breiten, weißen Spitzensaum an den Armschwingen. Die innersten Armschwingen sind auf der Außenfahne hell rostbraun mit schwarzer Fleckung. Die Großen Armdecken sind dunkel bräunlich mit weißlich hellem Spitzensaum. Die meisten Mittleren Armdecken sind im Zentrum schwarzbraun mit rostbraunem Subterminal- und schmalerem weißem Terminalsaum. Die inneren Mittleren und Kleinen Armdecken sind dunkelbraun mit weißlichem Saum und die dunkelbraunen Handdecken zeigen einen grünlichen Schimmer. Der Unterflügel und die Achselfeddern sind matt weißlich graubraun. Die Steuerfedern sind grau- bis schwarzbraun mit diffusen rostbraunen Flecken und Rändern. Das mittlere Paar ist intensiver gefärbt mit dunklem Zentrum und rostbraunen Rändern. Beine und Füße sind im Sommer graugrün und außerhalb der Brutzeit schmutzig gelb bis bräunlich fleischfarben mit grünlicheren Gelenken. Unterarten oder eine geografische Variation werden nicht beschrieben.
Größe
13 - 23 cm
Nistplatz
Boden
Ernährungsgewohnheiten
Die Zwergschnepfe ernährt sich von Insekten und deren Larven, Ringelwürmern, kleinen Wasser- oder Landschnecken sowie gelegentlich von Sämereien oder anderen Pflanzenteilen. Die Nahrung wird zumeist stochernd in weichem Schlamm gesucht, wobei der Schnabel senkrecht eingestochen und der Körper oft typischerweise rhythmisch auf- und abbewegt wird. Bisweilen wird die Nahrung auch von der Oberfläche aufgepickt. Die Nahrungssuche erfolgt meist in der Dämmerung oder bei Nacht sowie einzeln oder seltener in kleinen Verbänden von bis zu fünf Vögeln.
Lebensraum
Die Zwergschnepfe brütet in morastigen Sümpfen, Flussniederungen mit nassen Wiesen oder Übergangsmooren. Bevorzugt wird eine Vegetation mit Bülten und Zwergsträuchern, aber auch Schachtelhalmfluren oder Moore mit Torfmoosen werden angenommen. Gelegentlich ist die Art auch in sumpfigen Bruchwäldern, an Seeufern oder Sümpfen der Meeresküste brütend anzutreffen. Auf dem Zug wird eine Vielzahl ähnlicher Lebensräume angenommen. Dies können feuchte oder staunasse Wiesen, Flachmoore, schlammige Ufer und Verlandungszonen, Rieselfelder oder Klärteiche oder auch sehr feuchte Ruderalflächen sein. Auch an Entwässerungsgräben oder Flussufern, an Fischteichen oder auf nassen Äckern oder Geröllfeldern ist die Art gelegentlich zu finden, sofern Deckung in lockerer Vegetation und schlammige Flächen zur Nahrungssuche vorhanden sind. Bisweilen handelt es sich hierbei um Ausweichbiotope nach Störungen oder wenn keine anderen geeigneten Flächen verfügbar sind. Es reichen teils wenige Quadratmeter große Stellen aus.
Ernährungsform
Wirbellose Wassertiere fressend

Migrationsübersicht

Die Zwergschnepfe ist ein Zugvogel, dessen Zugstrecke von sehr unterschiedlicher Länge sein kann. Überwinterungen gibt es bereits im Süden Norwegens und Schwedens. Von dort erstreckt sich das Überwinterungsgebiet über Westeuropa einschließlich der Britischen Inseln, den Mittelmeerraum und den Maghreb bis ins äquatoriale Afrika. Hier reicht es südwärts bis zum Golf von Guinea sowie durch Kamerun und den Norden des Kongobeckens nach Kenia. Wenige Nachweise erfolgen auch weiter südlich. In Asien reicht das Winterareal über die Türkei und den Nahen Osten bis zum Persischen Golf und nordwärts bis zum Kaspischen Meer sowie über große Teile des Indischen Subkontinents und bis nach Vietnam und ins südöstliche China. Winternachweise liegen auch von Island vor. Nord- und Nordosteuropäische Vögel ziehen offenbar in breiter Front südwestwärts über Europa. Die sibirischen Populationen überwintern vom östlichen Afrika bis Asien. Offenbar zeigt die Art eine hohe Ortstreue in den Überwinterungsgebieten und zu traditionellen Rastplätzen. Wie sich die Winterbestände zahlenmäßig verteilen, ist weitgehend unbekannt. Hohe Konzentrationen gibt es vermutlich in Südwesteuropa, im Maghreb, in den Ländern des Nils und in Vorderasien. Der Wegzug aus den Brutgebieten erfolgt nach der Mauser im August und September. In den Überwinterungsquartieren trifft die Art meist ab Oktober, in den Tropen erst ab November ein. In Mitteleuropa gibt es erste Nachweis ab Ende September und das Zuggeschehen erreicht im Oktober seinen Höhepunkt. Der Heimzug erfolgt ab März und April, die Ankunft in den Brutgebieten zwischen Mitte April und Mitte Mai, beziehungsweise bis Ende Mai in Sibirien. Als Irrgast wurde die Art im nordwestlichen Nordamerika, auf Barbados, den Azoren und Kapverden, auf Madeira, Jan Mayen und der Bäreninsel nachgewiesen. In Afrika gab es einzelne Nachweis auch südlich der Winterverbreitung und auf den Seychellen. Im asiatischen Raum reichen die Ausnahmenachweise bis nach Japan, Korea, Taiwan und auf die Philippinen. Ein möglicher Nachweis liegt zudem aus Brunei vor.

Allgemeine Infos

Verbreitung

Die Brutverbreitung der Zwergschnepfe erstreckt sich durch die boreale Zone Eurasiens und ragt regional sowohl in die subboreale, als auch in die subpolare Zone hinein. Die geschlossene Verbreitung reicht etwa vom nordöstlichen Fennoskandien und dem nordwestlichen Russland bis in den Osten Sibiriens. In Schweden umfasst sie vorwiegend die nordöstlichen Provinzen, in Norwegen Teile der Provinz Finnmark. In Finnland kommt die Art südlich bis 63°/64° N vor. Im Bereich des Weißen Meeres reicht das Areal nordwärts etwa bis zum Imandra und nach Schoina, südwärts bis zu den Solowezki-Inseln und zum Mesenbusen. Bis zum unteren Ob stellt etwa der Polarkreis die Nordgrenze dar, weiter östlich verläuft sie durch die Taimyrsenke zu den Seen bei Norilsk und schließlich zur Mündung des Chatanga. Östlich davon brütet die Art wohl nur noch in einer kleinen Enklave an der Kolymamündung. Die Südgrenze verläuft von Mittelfinnland über Moskau und das Gebiet der unteren Kama sowie etwa auf Höhe der Linie Tjumen – Tara – Tomsk. Außerhalb dieser Verbreitung gibt es mehr oder weniger regelmäßige, meist kleine und isolierte Brutvorkommen im Süden Schwedens und Finnlands, in den Biebrzasümpfen in Polen, in Estland und Litauen sowie in Weißrussland, am oberen Dnjepr und an der Oka.
Zwergschnepfe (Lymnocryptes minimus) Zwergschnepfe (Lymnocryptes minimus) Photo By Dûrzan cîrano , used under CC-BY-SA-3.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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