Birkhuhn
Eine Art der Lyrurus, Auch bekannt als Schwarzer Ritter, Birkhahn Wissenschaftlicher Name : Lyrurus tetrix Gattung : Lyrurus
Birkhuhn, Eine Art der Lyrurus
Auch bekannt als:
Schwarzer Ritter, Birkhahn
Botanische Bezeichnung: Lyrurus tetrix
Gattung: Lyrurus
Inhalt
Beschreibung Allgemeine Infos
Beschreibung
Das Birkhuhn zählt mit 45–60 cm Körperlänge zu den mittelgroßen Raufußhühnern. Der Hahn erreicht eine Körperlänge von 55–60 cm. Seine Flügellänge liegt bei 246–291 mm, die Schwanzlänge bei 173–219 mm und das Gewicht zwischen 820 und 1750 g. Die Henne ist mit etwa 45 cm Körperlänge, einer Flügellänge von 214–263 mm, einer Schwanzlänge von 113–131 mm und einem Gewicht zwischen 750 und 1120 g kleiner und leichter. Die Geschlechter unterscheiden sich zudem deutlich in der Gefiederfärbung. Während der Hahn kontrastierend blauschwarz und weiß gefärbt ist, zeigt die Henne bräunlich tarnfarbenes Gefieder. Beide Geschlechter besitzen weiße Flügelbinden (= Spiegel), die im Flug zu sehen sind. Das Gefieder ist sehr dicht und umfasst auch die Nasenöffnungen und die Füße bis zur Zehenbasis. Der Lauf ist dabei im Winter lang und dicht, im Sommer nur auf der Vorderseite mit kurzen Federn befiedert. Die Iris ist braun. Der kurze und kräftige Schnabel ist hornschwarz und die Füße sind bräunlich.
Größe
60 cm
Ernährungsgewohnheiten
Die Küken sowie adulte Birkhühner in der Mauser leben von tierischer Kost (Insekten und andere Wirbellose), auch Junghähne im Herbst nehmen Insektennahrung auf. Ansonsten ernähren sich Birkhühner im Jahreslauf von wechselnden Pflanzenarten und -teilen. Im Frühjahr werden vor allem junge Triebe und Knospen sowie Blütenstände von Weiden und einigen Gräsern (Wollgras) gefressen. Im Sommer bieten blütenreiche Wiesen eine abwechslungsreiche Kost. Im Herbst stellen die Beeren von Zwergsträuchern (Krähenbeere, Heidelbeere, Preiselbeere) einen großen Teil der Nahrung, auch Früchte von Eberesche, Mehlbeere und Weißdorn werden aufgenommen. Die Hauptnahrung im Winter stellen Knospen und Triebe von Laub- und Nadelbäumen dar.
Ernährungsform
Allesfressend
Allgemeine Infos
Verbreitung
Das Artareal des Birkhuhns in der eurasischen Paläarktis erstreckt sich fast über die gesamte Wald- und Waldsteppenzone und reicht teilweise bis in die Steppenzone hinein. Das geschlossene Verbreitungsgebiet beginnt im südöstlichen Polen und setzt sich zwischen dem 50. und 70. Breitengrad bis nach Ostsibirien fort. Skandinavien ist mit Ausnahme der Gebirgszüge, der baumfreien Tundra im Norden und Südschweden fast vollständig besiedelt. Das Areal in Mitteleuropa ist mit Ausnahme des Alpenraums inselartig aufgesplittert. Restvorkommen gibt es u. a. in Deutschland (s. u.), den Niederlanden, Belgien, Dänemark und Großbritannien (hier v. a. in Schottland, in Teilen Nordenglands und in einem schmalen Streifen bis nach Wales). In Deutschland und in Grenznähe zu Deutschland findet man es noch in einigen Alpenregionen sowie stellenweise in folgenden Mittelgebirgsregionen: Rhön, Hohes Venn, Bayerischer Wald/Böhmerwald, Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge, Erzgebirge, Isergebirge, Riesengebirge. Ein Vorkommen existiert im Dreiländereck Sachsen-Brandenburg-Polen im Sandheidegebiet des Zschornoer Waldes. Im Nordwestdeutschen Tiefland, wo das Birkhuhn zu Anfang des 20. Jahrhunderts noch sehr häufig war, sind die Bestände fast überall erloschen. Lange besonders zahlreich gab es das Birkhuhn in den Heide- und Moorflächen des Emslandes und der Grafschaft Bentheim. Durch die massiven Habitatveränderungen, eventuell auch durch Krankheiten, sind sie im Bentheimer Land seit 1978, im Emsland seit Ende der 1980er Jahre ausgestorben. Lediglich im Naturraum Lüneburger Heide bieten verschiedene Gebiete aufgrund ihrer Struktur, Größe und Abgeschiedenheit noch geeignete Lebensräume: Der Truppenübungsplatz Bergen, die Truppenübungsplätze Munster Nord und Süd, das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide, das Kiehnmoor und die Große Heide bei Unterlüß (in der Südheide) beherbergten 2004 die meisten Birkhühner Niedersachsens.
Arten-Status
In der Europäischen Union ist das Birkhuhn wie alle heimischen Vogelarten nach der Vogelschutzrichtlinie geschützt. Besondere Schutzgebiete sind zum Erhalt der Art auszuweisen. (Vogelschutzgebiet im Netz Natura 2000-Gebiet). Sicherung, artgerechte Pflege (Habitatmanagement) und Neuentwicklung von Lebensräumen sind die wichtigsten Beiträge zum Schutz des Birkwilds. Störungen können z. B. durch Besucherlenkung (Wege nicht durch sensible Bereiche, z. B. Balzplätze) und Verbot störender Aktivitäten (z. B. Modellflug) vermieden oder begrenzt werden. Die Auswilderung von Fasanen sollte zur Vermeidung interspezifischer Konkurrenz unterlassen werden.
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Hühnervögel Familie
Fasanenartige Gattung
Lyrurus Species
Birkhuhn