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Schnatterente

Eine Art der Eigentliche enten
Wissenschaftlicher Name : Mareca strepera Gattung : Eigentliche enten

Schnatterente, Eine Art der Eigentliche enten
Botanische Bezeichnung: Mareca strepera
Gattung: Eigentliche enten
Schnatterente (Mareca strepera) Photo By Psubraty , used under CC0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Die Schnatterente (Mareca strepera) ist eine Entenart, bei der die Männchen eine sie von anderen Enten absetzendes graues Gefieder aufweisen und lebt an größeren Binnenseen und kleineren flachen Seen und Teichen. Sie weist auch während der Brutzeit ein sehr friedliebendes Verhalten auf und duldet andere Brutvögel auch in nächster Nähe zu ihren Nestern. Die Schnatterente gehört zu den Vogelarten, auf dessen Verbreitungsgebiet die menschliche Einwirkung vergangener Jahrhunderte eine positive Auswirkung hatte, sodass sich dieses in Europa nach Norden und Westen hin ausweitete.
Größe
41 - 81 cm
Nistplatz
Boden
Gelegegröße
7 - 12 Eier
Inkubationszeitraum
1 Jungvogel
Anzahl der Jungen
24 - 27 days
Nestlingsphase
1 - 2 days
Ernährungsgewohnheiten
Die Schnatterente ernährt sich überwiegend von Wasserpflanzen wie Laichkräutern sowie den Samen und Rhizomen der Riedgräser und Grünteilen von Wiesengräsern. In nur geringem Umfang werden auch Wasserinsekten, Weichtiere, Amphibien, Käfer, Würmer und kleine Fische aufgenommen. Die tag- und nachtaktive Schnatterente nimmt ihre Nahrung bevorzugt von der Wasseroberfläche auf oder durchseiht das Wasser. Sie gründelt auch, allerdings weniger häufig als die Stockente. Zum Teil ist sie ein regelmäßiger Nahrungsschmarotzer bei tauchenden Schwimmvögeln wie etwa dem Blässhuhn.
Lebensraum
Die Schnatterente ist ein Brutvogel an flachen Seen und Teichen, die eine gut entwickelte Unterwasservegetation aufweisen. An größeren Binnenseen konzentriert sie sich auf die Flachwasserzone dieser Seen. In der Steppe ist sie an den brackigen Binnengewässern zu finden. Sie brütet bevorzugt an den Uferzonen, die nicht bewaldet sind und zeigt eine Vorliebe dafür, in Möwenkolonien zu brüten. Im Bergland fehlt sie vollständig. Diese spezifischen Anforderungen an das Brutgebiet werden in Europa nur an wenigen Stellen erfüllt, was mutmaßlich zu dem disjunkten europäischen Vorkommen beiträgt.
Ernährungsform
Pflanzenfressend

Allgemeine Infos

Verbreitung

Die Schnatterente ist eine lückenhaft holarktisch verbreitete Art, die in der Westpaläarktis auch in gemäßigten Klimabereichen brütet. Ihr Brutgebiet verläuft von Island über Großbritannien, wo sie unter anderem zur Fauna Schottlands gehört, über Südskandinavien und Mitteleuropa. In Island kommt sie fast nur am Myvatnsee vor. In Mitteleuropa ist sie weniger häufig verbreitet als in Asien und Nordamerika. Die Brutgebiete sind in diesen Regionen immer disjunkt, was mit ihren speziellen Ansprüchen an Brutgebiete zu tun hat. An geeigneten Stellen kommt sie auch in West- und Mitteleuropa jedoch in größerer Zahl vor. In den Niederlanden, Frankreich und Spanien brütet die Schnatterente nur an wenigen isolierten Gebieten. Die Brutplätze in Frankreich und Spanien sind nicht regelmäßig besetzt. Im Norden Europas beschränkt sich ihr Brutvorkommen auf Dänemark (mit Schwerpunkt im südlichen Landesteil) sowie relativ zerstreut im Süden von Schweden und Finnland. In Deutschland ist die Schnatterente ein regelmäßiger Brutvogel des Küstenhinterlandes der Nordsee (bes. Gewässer in Kögen), der schleswig-holsteinischen und der mecklenburgischen Seenplatte sowie der Boddenküste und der Flusstäler Vorpommerns. Häufigkeit und Bestandsdichte zeigen in Norddeutschland eine Zunahme von Westen nach Osten. Die Vorkommen setzen sich in Polen fort. Zu den von der Schnatterente bewohnten Seen zählt auch der Neusiedler See, der einen der wenigen Steppenseen Europas darstellt. Sie brütet außerdem im nördlichen und südlichen Böhmen sowie in Mähren. Von Masuren in Polen ausgehend verläuft die Nordgrenze ihrer Verbreitung in östlicher Richtung über die Linie Smolensk-Moskau bis zum mittleren Ural. In Südsibirien und Zentralasien ist die Schnatterente ein Brutvogel der ausgedehnten Seengebiete der niederschlagsarmen kontinentalen Steppen Asiens. Sie ist außerdem ein häufiger Brutvogel Nordamerikas. Ihren Verbreitungsschwerpunkt hat sie hier in der sogenannten Prairie Pothole Region. Ihr Brutgebiet erstreckt sich jedoch über Kanada bis in Teile Alaskas. Zu ihren wichtigsten nordamerikanischen Überwinterungsgebieten zählt Louisiana. Zu den Überwinterungsplätzen der mittel- und westeuropäischen Brutvögel zählt die Camargue. Die Brutvögel Osteuropas überwintern im Schwarzmeer-Gebiet sowie weiter südlich. Die Brutvögel im Norden Großbritanniens überwintern in Irland. Brutvögel Südbritanniens überwintern dagegen in der Bretagne, im Golf von Biscaya, der Camargue sowie in Italien und in den Niederlanden und Dänemarks. Die Brutvögel Norddeutschlands, Polens, Südskandinaviens und Westrusslands überwintern überwiegend in den Niederlanden und Großbritannien, vereinzelt aber auch im Mittelmeerraum. Im Süden Mitteleuropas lässt sich zunehmend eine Überwinterungsneigung feststellen. Für die lückenhafte Verbreitung in Europa sind nach Ansicht der Ornithologen John Gooders und Trevor Boyer unter anderem extreme Dürreperioden im Süden Russlands im 19. Jahrhundert verantwortlich, die zu einer Migration der Entenart nach Europa führten. Eine zweite invasionsartige Ausbreitungsbewegung gab es ab 1929, die unter anderem zu Ansiedlungen in Baden-Württemberg, am Ismaninger Speichersee und zu einer starken Zunahme am Neusiedlersee führte. Insgesamt gab es in Mitteleuropa bis in die Mitte und Ende der 1990er Jahre eine teils geringe, gebietsweise auch starke Bestandszunahme. Nach Hartmut Kolbe gehört die Schnatterente zu den Tierarten, die von der Klimaerwärmung profitieren. Die Erweiterung des besiedlungsfähigen Lebensraums hat dazu geführt, dass die Bestände angestiegen sind. Der Ornithologe Erich Rutschke sieht eine Ursache für die beobachtete Bestandszunahme in den verbesserten Überwinterungsbedingungen. Die Schnatterente profitiert in der Camargue beispielsweise von der Zunahme submerser Vegetation in Flachwasserzonen, die eine Folge eines unbeabsichtigten Nährstoffeintrags ist. Ein Forschungsteam, das im Auftrag der britischen Umweltbehörde und der RSPB die zukünftige Verbreitungsentwicklung von Vögeln auf Basis von Klimamodellen untersuchte, geht allerdings davon aus, dass es bei der Schnatterente bis zum Ende des 21. Jahrhunderts zu einem weiträumigen Verschwinden in West- und Mitteleuropa kommen wird. Das Verbreitungsgebiet wird sich nach dieser Prognose deutlich verkleinern und nach Norden verschieben. In Nordamerika werden während des Winterhalbjahres knapp 2 Millionen Schnatterenten gezählt; in West- und Südeuropa sowie dem europäischen Teil Russlands gibt es zwischen 60.000 und 96.000 Brutpaare. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in Russland. In Mitteleuropa brüten zwischen 13.000 und 18.000 Brutpaare.
Schnatterente (Mareca strepera) Schnatterente (Mareca strepera) Photo By Psubraty , used under CC0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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