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Blutgesichtsspecht

Eine Art der Melanerpes, Auch bekannt als Lewis' Specht
Wissenschaftlicher Name : Melanerpes lewis Gattung : Melanerpes

Blutgesichtsspecht, Eine Art der Melanerpes
Auch bekannt als:
Lewis' Specht
Botanische Bezeichnung: Melanerpes lewis
Gattung: Melanerpes
Blutgesichtsspecht (Melanerpes lewis) Photo By Alan Vernon , used under CC-BY-2.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Der Blutgesichtspecht ist mit einer Körperlänge von bis zu 28 Zentimetern etwas größer als ein Grauspecht. Die Spannweite beträgt bis zu 53 Zentimeter, das Gewicht liegt bei 100 Gramm. Aus der Ferne wirkt dieser Specht weitgehend kontrastarm dunkel und düster. Die Oberseite ist grünlichgrau, wobei die Farbnuancen je nach Lichteinfall differieren. Nacken, Hals und Brust sind silbriggrau. Das deutlich schwarz gerandete Gesichtsfeld ist matt schwärzlichrot. Scheitel und Hinterkopf sind schwarz. Schwarz ist auch die Iris. An der Basis des schwarzen, schlanken, leicht abwärts gebogenen Schnabels befinden sich viele Tastborsten. Bauch und Steiß sind in unterschiedlicher Intensität rötlich gefärbt. Der Bürzel und alle Steuerfedern sind zeichnungslos schwarz, können jedoch einen grünen Schimmer aufweisen. Die Geschlechter unterscheiden sich in der Färbung nicht voneinander; Männchen sind im Durchschnitt geringfügig größer und schwerer; diese Unterschiede reichen zu einer sicheren feldornithologischen Geschlechtszuordnung jedoch nicht aus. Jungvögel sind gut von ausgefärbten Individuen zu unterscheiden. Die Oberseite gleicht zwar weitgehend dem Erwachsenengefieder, ist aber glanzloser und wirkt damit noch dunkler; Kopf, Nacken, Wangen, Hals und Brust sind schmutzig braungrau, die Flanken sind auf bräunlichem, oder braun-silbrigem Untergrund dunkel gestreift. Bauch und Steiß sind blass rötlich behaucht. Im Flugbild sind die silbriggraue Halspartie, sowie die langen, breiten, auffällig gefingerten Flügel charakteristisch. In der Untersicht fällt auch der Farbkontrast zwischen den fast schwarzen Unterflügeldecken und den viel helleren Schwungfedern auf. Der Flugstil des Blutgesichtspechtes unterscheidet sich von allen anderen nordamerikanischen Spechten, sodass die Art von den ersten weißen Beobachtern auch für eine Krähe oder einen Häher gehalten wurde. Blutgesichtspechte fliegen fast geradlinig, mit tief durchgezogenen, langsamen Flügelschlägen, denen bei Gelegenheit längere Gleitphasen folgen können. Der typisch spechtartige Bogenflug mit in der Abwärtsbewegung angelegten Flügeln wurde bei dieser Spechtart nicht beobachtet.
Größe
25-29 cm (10-11.5 in)
Nistplatz
Höhle
Gelegegröße
5 - 9 Eier
Inkubationszeitraum
1 Jungvogel
Anzahl der Jungen
12 - 16 days
Nestlingsphase
28 - 34 days
Ernährungsgewohnheiten
Im Herbst und Winter legt der Blutgesichtspecht Nahrungsdepots in Bäumen, in Telegraphenmasten, gelegentlich auch an Blockhäusern oder in Holzverkleidungen von Häusern an. Dabei sucht der Specht Ritzen und Spalten auszunützen, hackt aber auch passgenaue Öffnungen, um das Nahrungsobjekt einzuklemmen. Vor allem werden auf diese Art Vegetabilien, insbesondere Pinienkerne, Eicheln und Maiskörner gespeichert, gelegentlich aber auch Käfer und Schnecken. Der Zeitaufwand für diese Vorratshaltung ist groß und überwiegt bei weitem die Zeit, die für die Nahrungssuche selbst aufgewendet werden muss. Entsprechend groß können die Mengen der Vorräte sein: So deponierte ein einzelner Specht in vier stehenden, weitgehend verrotteten Telefonmasten über 10.000 Maiskörner.
Lebensraum
Lewis's woodpecker ist lokal verbreitet und lebt hauptsächlich in offenen Kiefernwäldern und anderen Gebieten mit verstreuten Bäumen und Baumstümpfen. Im Gegensatz zu anderen amerikanischen Spechten sitzt es gerne im Freien und nicht in schwerem Baumbestand. Es erstreckt sich hauptsächlich im Westen bis in die Mitte der Vereinigten Staaten, kann aber bis zur US-Grenze zu Mexiko überwintern und bis nach Kanada im Sommer. Es wurde in fünf Bundesstaaten des Mittleren Westens gesehen: South Dakota, Michigan, Illinois, Minnesota und Wisconsin.
Ernährungsform
Insektenfressend

Migrationsübersicht

Blutgesichtspechte sind im mittleren und südlichen Teil ihres Verbreitungsgebietes Standvögel, streifen jedoch außerbrutzeitlich in kleinen Gruppen weiträumig auf opportunistischer Nahrungssuche umher. Nach der Brutzeit verstreichen sie häufig in höher gelegene Gebiete, um in der Herbstmitte wieder tiefer gelegene Gebiete, oft auch Kulturland aufzusuchen. Die in den nördlichen Bereichen des Verbreitungsgebietes brütenden Vögel sind obligate Zugvögel mit maximalen Wanderdistanzen von mehr als 1000 Kilometern. Sie verlassen ab Ende August ihre Brutgebiete und überwintern in den südlicheren Bereichen. Erst Anfang Mai besetzen diese Vögel wieder ihre angestammten Brutregionen. Blutgesichtspechte ziehen meist bei Tage und in kleinen Gruppen. An einigen Engstellen ihrer Zugwege, wie zum Beispiel einem Längstal der Siskiyou Berge, wurden im Herbst hohe Zugkonzentrationen von bis zu 5000 Individuen in nur wenigen Tagen festgestellt.

Allgemeine Infos

Verbreitung

Gegenwärtig liegen die nordwestlichsten Brutvorkommen im südlichen British Columbia und die südlichsten im zentralen New Mexico; südwestwärts brütet die Art bis in die San Bernardino Mountains und ostwärts bis ins Grenzgebiet von Colorado und Kansas. Außerbrutzeitlich befinden sich die Verbreitungsschwerpunkte im mittleren und südlichen Teil des Brutgebietes. Im Süden erscheint die Art gelegentlich auf der nördlichen Baja California, in Nordmexiko und im südlichen New Mexico, sowie im Westen an der kalifornischen Pazifikküste und ostwärts bis ins zentrale Texas. Innerhalb dieser Verbreitungsgrenzen ist der Blutgesichtspecht im Allgemeinen ein seltener Brutvogel und Wintergast. Regional kann er jedoch über Jahre häufig werden und dann wieder lange Zeit verschwinden. Diese unregelmäßige Verbreitung und Häufigkeit teilt er mit dem Rotkopfspecht. Wesentlichste Requisiten eines günstigen Blutgesichtspechthabitats sind lockere Baumbestände mit offenem Kronenschluss, ein großer Anteil an stehendem und liegendem Totholz, offene baumfreie Abschnitte mit Busch- oder Grasvegetation, sowie ein ausreichendes Angebot an größeren Insekten. Diese Voraussetzungen findet er vor allem in offenen Beständen der Gelb-Kiefer, in lichten, flussbegleitenden, vor allem mit Pappeln bestandenen Gehölzen und in Schlägerungsflächen, beziehungsweise von Waldbränden heimgesuchten Gebieten. Er zählt zu jenen Arten, die als erste Waldbrandgebiete wiederbesiedeln. In waldbrandgeschädigten Beständen der Gelb-Kiefer werden einige Jahre nach dem Brandereignis oft hohe Brutkonzentrationen der Art festgestellt. Daneben brütet der Blutgesichtspecht auch in offenen Eichengehölzen, Wacholderbeständen sowie in Obst- und Nussplantagen, sofern er dort Höhlen vorfindet oder Totholz zum Höhlenbau zur Verfügung steht. Die vertikale Verbreitung reicht von Tieflandgebieten entlang der Flussläufe bis in hochgelegene Gebiete über 2500 Meter in Arizona und Colorado. Über die Größe der Territorien und die Art der Territorialität ist wenig bekannt. Wahrscheinlich behauptet der Blutgesichtspecht während der Brutzeit nur den unmittelbaren Nistbereich und im Herbst und Winter die Depotplätze.

Arten-Status

Die Bestandssituation dieser zu unstetem Auftreten neigenden Art ist sehr schwer zu beurteilen; zudem fehlen über weite Teile des Verbreitungsgebietes detaillierte Daten. Birdlife international wertet die Bestandslage als weitgehend stabil und weist die Art keiner Gefährdungskategorie zu. In dieser Quelle wird von einem Gesamtbestand von etwa 130.000 Individuen ausgegangen. Regionale Untersuchungen, die jedoch auf Grund der generell wechselnden Bestandsdichte vorsichtig interpretiert werden müssen, verzeichnen beträchtliche Bestandsrückgänge. Vor allem in den nördlichsten, zum Teil sehr gut untersuchten Verbreitungsgebieten in British Columbia scheinen die Bestände in den letzten beiden Jahrzehnten stark zurückgegangen zu sein. Dort wird der Blutgesichtspecht als sehr selten und vom Aussterben bedroht gelistet. Vor allem im Bereich der lockeren hochmontanen Nadelwaldbestände gilt der Blutgesichtspecht als Zeigerart. Natürliche Feinde sind vor allem Greifvögel und baumkletternde Schlangen, unter letzteren vor allem die Gophernatter (Pituophis catenifer). Wegen des relativ späten Brutbeginns spielt Höhlenverlust an andere Höhlenbrüter nur eine untergeordnete Rolle; gegenüber dem eingeführten und in seinen Beständen rasch zunehmenden europäischen Star behält der Blutgesichtspecht meist die Oberhand.
Blutgesichtsspecht (Melanerpes lewis) Blutgesichtsspecht (Melanerpes lewis) Photo By Alan Vernon , used under CC-BY-2.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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