Chimangokarakara
Eine Art der Chimangos Wissenschaftlicher Name : Milvago chimango Gattung : Chimangos
Chimangokarakara, Eine Art der Chimangos
Botanische Bezeichnung: Milvago chimango
Gattung: Chimangos
Beschreibung
Der Chimangokarakara ist ein schlanker, relativ kleiner, im Gegensatz zu anderen Vertretern der Karakaras eher kurzbeiniger Vogel von fast einheitlich brauner Körperfärbung. Auffallende Gefiedermerkmale fehlen. Die Oberseite ist etwas dunkler als die zumeist zimtbraune Unterseite. Die Enden der Arm- und Handschwingen sind dunkelschwarzbraun, die Basen der Handschwingen weißlich, wodurch – individuell sehr unterschiedlich – ein recht deutlicher gräulich-weißer Flügelfleck sichtbar werden kann. Die Steuerfedern sind sehr fein und undeutlich gebändert, wobei zur zweibogig gerundeten, weißen Schwanzspitze hin diese Bänderung bogenförmig geschwungen ist. Ein dunkelbraunes, recht breites Subterminalband ist aus der Nähe erkennbar. Der hochrückige Schnabel ist sehr hell, fast weißlich, die Läufe sind grauweiß bis grünlich, die Zehen können einen bläulichen Schimmer aufweisen; die Krallen sind dunkel. Hinter dem Auge verläuft ein unauffälliger, dunkler Streif zum Nacken, wodurch der Scheitel etwas abgesetzt, toupiert, wirkt. Weibliche Chimangokarakaras erreichen eine Körperlänge von 43 Zentimetern und eine Spannweite von annähernd einem Meter. Das Gewichtsmittel der Weibchen liegt bei etwa 300 Gramm. Männchen sind durchschnittlich geringfügig kleiner und leichter; Färbungsunterschiede bestehen nicht. Auch das Jugendgefieder unterscheidet sich nur unerheblich vom Erwachsenenkleid, ist jedoch meist etwas heller, eher rötlichbraun mit oft deutlich helleren Federrändern; gelegentlich weisen einzelne Gefiederpartien auch weiße Strichelungen oder Flecken auf.
Größe
43 cm
Farben
Braun
Bronze
Weiß
Ernährungsgewohnheiten
Insekten wie Käfer, Käferlarven, Schmetterlinge und deren Larven sowie Fliegen, Grillen, Zikaden sowie andere Wirbellose wie Spinnen, Zecken oder Regenwürmer können mehr als 80 Prozent der Gesamtnahrungsmenge ausmachen. Generell sind die Vögel jedoch äußerst flexible Nahrungsgeneralisten, die sich von der am leichtesten zu erreichenden Nahrung ernähren. Aas, auch das großer Tiere, Fisch- und Molluskenkadaver, Vogeleier und Nestlinge, aber auch menschlicher Abfall, sogar verwertbare Reste in Pferde- und Rinderdung werden aufgenommen. Lebende Beutetiere, wie kleine Nagetiere, Singvögel oder Eidechsen, werden zwar regelmäßig erbeutet, spielen quantitativ aber eine untergeordnete Rolle. Kleptoparasitismus ist häufig, wobei offenbar verschiedenen Arten von Austernfischern besonders oft die Beute abgejagt wird. Chimangokarakaras können in Brutkolonien verschiedener Wasservögel zu bedeutenden, durchaus bestandslimitierenden Nesträubern werden. Häufig werden einzelne Karakaras in der Nähe von Greifvögeln, insbesondere des Rotrückenbussards angetroffen, dessen Beutereste sie verwerten. Der Chimangokarakara jagt meist aus einem niedrigen, langsamen, weihenartigen Suchflug heraus. So patrouilliert er über weite Strecken, oft entlang stark frequentierter Straßen oder entlang der Küstensäume. Bei günstig erscheinenden Gegebenheiten lässt er sich nieder und sucht schreitend das Terrain ab. Häufig jagen Chimangokarakaras im Verband, große Gruppen können frisch gepflügte Felder nach Insekten oder Regenwürmern absuchen oder nutzen das große Insektenangebot in der Nähe von Rinder- oder Pferdeherden. Seltener als Gelbkopfkarakaras landen Chimangokarakaras aber direkt auf diesen Weidetieren und suchen sie nach Zecken und anderen Parasiten ab. Auch in der Umgebung von fischverarbeitenden Betrieben sowie auf Mülldeponien können sich viele Chimangos versammeln.
Lebensraum
Seine natürlichen Lebensräume sind subtropisches oder tropisches trockenes Buschland, hochgelegenes Buschland, gemäßigtes Grasland, patagonische Steppe und stark degradierter ehemaliger Wald. Dieser Vogel kommt normalerweise an Wasserrändern und in der Nähe von Städten und Feldern vor, letztere insbesondere, wenn sie neu gepflügt werden. Es ist der häufigste Raubvogel im argentinischen Patagonien und in Chile.
Ernährungsform
Aasfresser
Häufig gestellte Fragen
Migrationsübersicht
In den Schwerpunktbereichen ihres Verbreitungsgebietes sind Chimangokarakaras weitgehend sesshaft, führen außerbrutzeitlich jedoch, regionalen Nahrungsangeboten folgend, ein nomadisches Leben. Während des antarktischen Winters verlassen die meisten Brutvögel Südpatagoniens ihre Brutgebiete und ziehen nordwärts; ihre Zugwege und Überwinterungsgebiete sind jedoch nicht bekannt. Regelmäßig werden Chimangokarakaras auf den Falklandinseln nachgewiesen.
Allgemeine Infos
Verhalten
Der Chimango ist ein intelligenter Vogel und hat im Vergleich zu anderen Vögeln hohe Fähigkeiten zur Problemlösung.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet des Chimangokarakaras liegt vor allem im südlichen Teil Südamerikas, südwärts bis Feuerland. Nordwärts kommt die Art in Chile bis in die Región de Tarapacá vor, ist dort aber ein sehr seltener Brutvogel. Ebenfalls selten und lückenhaft brütet die Art im südöstlichen Bolivien sowie im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul. Im nördlichen und zentralen Paraguay ist der Chimangokarakara ein zwar verbreiteter, aber nicht allzu häufiger Brutvogel. In den weiter südlich gelegenen Verbreitungsgebieten, vor allem in den zentralen Regionen Chiles und Argentiniens, kommen Chimangos in großen Bestandsdichten vor; dort und in den nördlichen Teilen Patagoniens sind sie mit Abstand die verbreitetsten Vertreter der Falkenartigen. Die auf der Osterinsel gegen Ende des 19. Jahrhunderts eingeführten Chimangokarakaras haben sich dort etabliert und alle geeigneten Lebensräume besiedelt. Optimalhabitate des Chimangokarakara sind offene, nur spärlich mit Bäumen und Büschen bestandene Graslandschaften, oft in der Nähe von Gewässern, oder temporär feuchte, sumpfige Gebiete. Insgesamt ist die Art jedoch äußerst anpassungsfähig und kommt im Kulturland ebenso vor wie in den kargen Vegetationszonen der patagonischen Steppe. In Zentralchile und dem östlichen, zentralen Argentinien hat sich der Chimangokarakara zu einem ausgesprochenen Kulturfolger entwickelt, der in den Rinderweide- und den Getreideanbaugebieten sehr hohe Siedlungsdichten erreicht. Chimangos brüten auch in Vorstadtbereichen, in größeren Parks und immer häufiger auch in den Zentren der Großstädte. Die Brutvorkommen des Chimangokarakaras erstrecken sich von den Küstenregionen bis in montane Gebiete von annähernd 3000 Metern. Umherschweifende Individuen wurden auch in wesentlich höheren Regionen beobachtet.
Arten-Status
In weiten Teilen seines Verbreitungsgebietes ist der Chimangokarakara ein verbreiteter, regional ein äußerst häufiger Brutvogel. Nur Schwarzmilane erreichen in einigen ihrer Verbreitungsgebiete wahrscheinlich noch höhere Bestandsdichten. Die Bestände der Art sind nicht gefährdet.
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Falconiformes Familie
Falkenartige Gattung
Chimangos Species
Chimangokarakara