Basstölpel
Eine Art der Morus Wissenschaftlicher Name : Morus bassanus Gattung : Morus
Basstölpel, Eine Art der Morus
Botanische Bezeichnung: Morus bassanus
Gattung: Morus
Photo By Francesco Veronesi , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Der Basstölpel ist ein Meeresvogel, der auf beiden Seiten des nördlichen Atlantiks in Küstennähe lebt. Die Art lebt in großen Kolonien auf Felsklippen und geht auch gemeinsam auf die Jagd. Hierzu stürzen sich die Vögel aus der Luft bis zu 60 m tief ins Wasser. Im letzten Jahrhundert wurde der Basstölpel noch seines Fleisches und seiner Federn wegen gejagt; seit mehreren Jahrzehnten nehmen die Populationen jedoch beständig zu.
Größe
89 - 102 cm
Farben
Schwarz
Weiß
Lebenserwartung
21 Jahre
Nistplatz
Klippe
Gelegegröße
1 Ei
Inkubationszeitraum
1 Jungvogel
Anzahl der Jungen
42 - 46 days
Nestlingsphase
82 - 99 days
Ernährungsgewohnheiten
Der Basstölpel jagt tagaktiv vor allem als Stoßtaucher nach Fisch. Zu bestimmten Jahreszeiten findet er seine Beute auch in Nähe der Küste. Unter allen Vögeln der Ordnung der Suliformes ist der Basstölpel gemeinsam mit dem Graufußtölpel jedoch derjenige, der auf der Suche nach Fischen die weitesten Entfernungen zurücklegt. Belegt ist, dass brütende Basstölpel bis zu 320 Kilometer von der Brutkolonie entfernt suchen. Etwa zwei Prozent der Brutvögel des Bass Rock an Schottlands Ostküste suchen als Nahrungsgrund zum Beispiel die Doggerbank auf. Diese liegt zwischen 280 und 320 Kilometer von dem schottischen Brutfelsen entfernt. Es ist wahrscheinlich, dass die maximale Distanz, die Basstölpel auf der Nahrungssuche zurückzulegen bereit sind, doppelt so hoch ist. In der Regel sind die aufgesuchten Nahrungsgründe weniger als 150 Kilometer von der Brutkolonie entfernt.
Lebensraum
Sie nisten normalerweise in großen Kolonien, auf Klippen mit Blick auf den Ozean oder auf kleinen Felseninseln. Nördliche Tölpelkolonien befinden sich im hohen Norden in Regionen, die sehr kalt und stürmisch sind, und Nelson hat vorgeschlagen, dass sie in diesen Regionen aus mehreren Gründen überleben können, einschließlich der Kombination aus Körpergewicht und einem starken Schnabel, der es ihnen ermöglicht, stark zu fangen muskulöse Fische und die Fähigkeit, in große Tiefen zu tauchen und Beute weit weg von den Klippen zu fangen.
Ernährungsform
Fischfressend
Häufig gestellte Fragen
Migrationsübersicht
Flügge Jungvögel migrieren beträchtliche Distanzen von ihrer Brutkolonie in Richtung Süden. Belegt sind Migrationen bis fast zum Äquator. Einer der Jungvögel der Bass Rock-Kolonie wurde beispielsweise bereits in seinem ersten Lebensjahr 4800 Kilometer weiter südlich bei 16°N 24°W wiederentdeckt. Bereits in ihrem zweiten Lebensjahr kehrt ein Teil der Jungvögel in ihre Brutkolonie zurück. Sie treffen dort später ein als die brütenden Vögel und verlassen sie gegen Ende der Brutzeit wieder, um wieder in Richtung Süden zu migrieren. Sie legen bei ihrer zweiten Migration allerdings weniger große Wanderstrecken zurück. Ausgewachsene Basstölpel wandern nach Ende der Brutsaison weniger zielgerichtet und halten sich zwischen 800 und 1600 Kilometer von ihrer Brutkolonie entfernt auf. Bis jetzt wurden keine kolonie-spezifischen Überwinterungsplätze festgestellt. Viele der ausgewachsenen Vögel finden sich im westlichen Mittelmeerraum ein. Da sie Land nur sehr ungern überfliegen, gelangen sie über die Straße von Gibraltar in den Mittelmeerraum. Einige der Basstölpel folgen der afrikanischen Küste weiter Richtung Süden und erreichen den Golf von Guinea. Dort überlappt sich das Gebiet, in dem sich die Basstölpel aufhalten, mit dem der Kap-Tölpel. Bei den kanadischen Basstölpeln migrieren die Jungvögel bis zum Golf von Mexiko. Auf ihrem Rückflug ab März legen sie täglich bis zu 90 Kilometer zurück. Ausgewachsene Vögel migrieren nicht ganz so weit. Das Territorium rund um sein Nest verteidigt der Basstölpel äußerst aggressiv. Mit Eindringlingen liefert er sich heftige Schnabelgefechte. Zu seinen Artgenossen hält er einen Abstand, der etwa zweimal seiner Reichweite entspricht. Trotz dieses Abstands wirken aus der Luft betrachtet die Kolonien so dicht besiedelt, dass sie an verschneite Hänge erinnern. Basstölpel leben in einer Einehe; zwar trennen sie sich außerhalb der Brutpflegezeit und ziehen voneinander unabhängig von ihren Kolonien fort, doch treffen sie in der folgenden Brutsaison wieder als Paar zusammen. Ist einer der Partner verstorben, so verlässt der verbleibende Vogel den Brutplatz: Zusammen mit den anderen alleinstehenden Tieren findet er sich in einem anderen Teil der Kolonie ein, um einen neuen Partner zu finden.
Allgemeine Infos
Verhalten
Bei Basstölpeln scheint das Besetzen und aggressive Verteidigen eines Nistplatzes innerhalb einer Kolonie der Auslöser und die Grundlage für eine Reihe von Verhaltensweisen in Zusammenhang mit der Paarung zu sein. Zu Kämpfen kommt es jeweils nur zwischen Geschlechtsgenossen. Das Verhaltensrepertoire der Weibchen – sie wenden von aggressiven Männchen den Kopf ab und präsentieren ihnen gegenüber die Rückseite des Halses – führt dazu, dass sie von Männchen, die ihren Brutplatz verteidigen, am Hals gepackt und fortgezerrt werden. Dringt umgekehrt ein fremdes Männchen in die unmittelbare Umgebung eines mit einem Weibchen besetzten Nestes ein, reagiert das Weibchen nicht. Fremde Weibchen dagegen werden sehr heftig angegriffen. Besonders heftig sind die Kämpfe, bei denen ein Männchen involviert ist, das einen Brutplatz erstmals besetzt. Basstölpel können dabei sehr starke Verletzungen davontragen. Den Kämpfen geht jeweils ein Drohen voraus. Drohverhalten ist während der Brutsaison das gesamte Jahr über zu beobachten. Es richtet sich gegen die benachbarten Paare. Sogenannte „Verbeugungen“ seitens des Männchens sind gleichfalls häufig zu sehen. Sie signalisieren den Nachbarn, von welchem Männchen ein Nest besetzt ist. Bei diesen Verbeugungen, die jeweils immer vier bis fünf Sekunden andauern ist der Schnabel nach unten gerichtet, die Flügel sind leicht angehoben. Der Kopf wird erst langsam und dann schneller geschüttelt.
Verbreitung
Die Brutplätze des Basstölpels finden sich überwiegend an den Küsten, die vom Golfstrom beeinflusst sind. Ausnahmen davon sind die kanadischen Brutplätze im St. Lorenz-Golf und die an der Ostküste Islands liegenden. Die Gewässer, die von den Brutfelsen aus erreichbar sind, weisen im Sommer eine Oberflächentemperatur von etwa 10 bis 15 °C auf. Der Zusammenhang zwischen der Oberflächentemperatur des Wassers und der Brutreviere ist aber lediglich ein indirekter. Die Wassertemperatur bestimmt die Verbreitung des Herings sowie der Makrele und anderer wichtiger Nahrungsfische des Basstölpels. Die Verteilung der Brutreviere des Basstölpels steht wiederum in enger Beziehung zu diesen Nahrungsfischen. Basstölpel fehlen in einigen Gewässern, wo diese Nahrungsfische auch vorkommen. Hier fehlen jedoch wiederum geeignete Brutfelsen. Unter allen Tölpeln ist der Basstölpel damit die Art, die am nördlichsten brütet und sich in Regionen aufhält, die sehr stürmisch und kalt sein können. Die meisten Tölpelarten halten sich äquatornahe auf. Der Australische Tölpel, der zur selben Gattung wie der Basstölpel zählt, brütet zwar der Antarktis am nächsten. Sein Verbreitungsgebiet – die Süd- und Ostküste Australiens bis Neuseeland – ist aber bei weitem nicht so kaltem und stürmischem Wetter ausgesetzt. Nach Meinung des Ornithologen Bryan Nelson ist es die Kombination von Körpergewicht, Schnabelstärke und der Fähigkeit, sehr tief zu tauchen und Nahrung weit entfernt von den Brutfelsen zu beschaffen, die es dem Basstölpel erlaubte, sich diesen Lebensraum zu erschließen. Seine Fähigkeit, Fettreserven anzulegen, erlauben es ihm, über längere Perioden ohne Nahrung auszukommen und so beispielsweise längere Schlechtwetterphasen besser durchzustehen. Dank Körperkraft und Schnabelstärke kann er auch so kräftige und muskulöse Fische wie Makrelen erfolgreich jagen. Die nördliche Verbreitungsgrenze des Basstölpels ist davon determiniert, ob die Gewässer während der langen Brutzeit eisfrei bleiben. So böten die Inseln an der Küste Grönlands und Spitzbergens sowohl ausreichend Nahrung als auch Brutgelegenheit. Der arktische Sommer ist jedoch zu kurz für die Brutzeit des Basstölpels, die zwischen 26 und 30 Wochen beträgt. Für die südliche Verbreitungsgrenze ist die Verbreitung der wichtigsten Nahrungsfische ausschlaggebend.
Arten-Status
Weltweit waren im Jahre 2004 45 Brutkolonien der Basstölpel bekannt und die Anzahl der jährlich angelegten und besetzten Nester wurde auf 361.000 geschätzt. Die an der schottischen Küste brütenden Vögel machen etwa 60 Prozent des Weltbestandes aus. Einige wenige Kolonien nehmen ab, insgesamt scheint die Population der Basstölpel jährlich um drei bis fünf Prozent zuzunehmen. Die Ursachen sind zunächst die fast vollständige Einstellung der Bejagung des Basstölpels wegen seines Fleisches oder seiner Federn. Diese endete in etwa um die Wende zum 20. Jahrhundert. Geschätzt wird, dass im Jahre 1939 die Anzahl der weltweiten Kolonien bei 22 lag und etwa 83.000 Nester bebrütet wurden. Das würde bedeuten, dass sich seitdem die Anzahl der Kolonien mehr als verdoppelt und die Individuenzahl mehr als vervierfacht hätte. Die Beobachtungen an einzelnen Brutfelsen bestätigen rapide Zunahmen. Die Kolonie auf der nordamerikanischen Insel Bonaventure nahm zwischen 1984 und 1994 um immerhin 34 Prozent zu. Zu den Bestandszunahmen der letzten Jahrzehnte soll auch beigetragen haben, dass die Tölpel von der zunehmenden Hochseefischerei profitierten. Der Gesamtbestand wird von der IUCN mit etwa 530.000 Tieren angegeben. Die Bestände steigen. Damit gilt die Art als "nicht gefährdet".
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