Großes mausohr
Eine Art der Mausohren, Auch bekannt als Riesenfledermaus Wissenschaftlicher Name : Myotis myotis Gattung : Mausohren
Großes mausohr, Eine Art der Mausohren
Auch bekannt als:
Riesenfledermaus
Botanische Bezeichnung: Myotis myotis
Gattung: Mausohren
Photo By Reszegi Attila , used under CC-BY-SA-3.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Das Große Mausohr ist, mit einer Kopf-Rumpf-Länge zwischen 6,7 und 8,4 Zentimetern sowie einer Flügelspannweite zwischen 35 und 43 Zentimetern, die größte europäische Myotis-Art. Ein ausgewachsenes Exemplar wiegt zwischen 28 und 40 Gramm. Das Große Mausohr hat eine sehr kurze und breite Schnauze, die Ohren sind lang und breit. Das kurze Fell ist bei adulten Tieren an den Haarwurzeln schwarzbraun, an der Oberseite eher hell-braungrau gefärbt. Die Bauchseite ist weißgrau, der Halsbereich manchmal leicht gelblich gefärbt. Jungtiere sind eher grau als bräunlich gefärbt. Die Schnauze, die Ohren und die Flügel sind graubraun. Das Kleine Mausohr ist im Gegensatz zum adulten Großen Mausohr dunkelgrau gefärbt, zudem sind die Körpermaße meistens kleiner als beim Großen Mausohr. Auch die Zahl der Ohrfalten (7–8 beim Großen Mausohr, 5–6 beim Kleinen Mausohr) ist ein Unterscheidungsmerkmal. Es werden zwei Unterarten unterschieden: Die Nominatform Myotis myotis myotis sowie die in der Osttürkei und dem Nahen Osten vorkommende M. m. macrocephalicus (D. L. Harrison & R. E. Lewis 1961), die in den Körper- und Gewichtsmaßnahmen über denen der Nominatform liegt.
Größe
9 cm
Lebensraum
Offene Laubwälder, Waldränder, Weiden, Dachböden und Dachböden von Gebäuden, kleine Baumkolonien
Ernährungsform
Insektenfressend
Häufig gestellte Fragen
Allgemeine Infos
Verhalten
Wie seine Verwandten ist auch das Große Mausohr ein Insektenfresser, der sich von verschiedenen Gliederfüßern ernährt; im Gegensatz zu vielen anderen Fledermäusen erbeutet es seine Beute jedoch nicht durch Echoortung im Flug. Im Gegensatz zu vielen anderen Fledermäusen erbeutet sie ihre Beute nicht im Flug, sondern am Boden, indem sie passiv auf die Geräusche von Insekten wie Laufkäfern, Tausendfüßlern und Spinnen hört. Daher nutzt er die Echoortung nur zur räumlichen Orientierung, auch wenn er Ultraschallrufe ausstößt, wenn er sich seiner Beute nähert. Myotis myotis sucht in offenen Laubwäldern, an Waldrändern und auf Weiden nach Nahrung. Er schläft das ganze Jahr über unter der Erde, obwohl er in Nordeuropa auch auf Dachböden und Dachkammern von Gebäuden schläft. Seltener kommen auch kleine Kolonien in Bäumen vor. Kolonien auf Mittelmeerinseln wie Mallorca umfassen in der Regel bis zu 500 Individuen, während in Kontinentaleuropa Kolonien mit über 4.500 Fledermäusen gefunden wurden. Es ist bekannt, dass sie zusammen mit anderen Fledermäusen, wie Myotis capaccinii und Miniopterus schreibersi, übernachtet. Auf dem europäischen Festland macht Myotis myotis im Frühjahr jährliche Streifzüge von bis zu 200 km, obwohl die meisten nur etwa 10 km lang sind. Wie die meisten vespertilioniden Fledermäuse weist auch das Große Mausohr einen leichten Geschlechtsdimorphismus auf, wobei die Weibchen etwas größer sind als die Männchen. Die Paarung findet im Herbst statt, und die Weibchen bringen von Mai bis Juni Junge zur Welt. Jedes Weibchen hat 1-2 Junge, die etwa 45 Tage lang herumgetragen werden. Während dieser Zeit bilden die Weibchen Aufzuchtkolonien, von denen die Männchen ausgeschlossen sind. Die von dieser Fledermausart zur Echoortung verwendeten Frequenzen liegen zwischen 22 und 86 kHz, wobei die höchste Energie bei 37 kHz liegt und die durchschnittliche Dauer 6,0 ms beträgt.
Verbreitung
Das Große Mausohr ist auf dem mittel-, süd-, südost- und westeuropäischen Kontinent weit verbreitet. Die Verbreitungsgrenze im Osten läuft entlang des Dnepr bis zum Schwarzen Meer. Im Nahen Osten gibt es Vorkommen in Israel, Syrien und dem Libanon. Nördlich reicht die Verbreitung bis in den Norden von Polen, Schleswig-Holstein in Deutschland und den Süden der Niederlande. In Großbritannien wurde die Art bis 1985 vereinzelt nachgewiesen, als ausgestorben auf der Insel wird sie seit 1990 geführt. Von anderen Vorkommen isolierte Skelettfunde gibt es von den Azoren. In Nordafrika, sowie auf Sizilien, Korsika und Malta fehlt das Große Mausohr, es wird hier durch das Punische Mausohr (Myotis punicus) abgelöst. Der Lebensraum des Großen Mausohres besteht vor allem in offenem Gelände, wie Wiesen, Feldern und offenem Waldland, aber auch in menschlichen Siedlungen. Sommerquartiere liegen in Dachstühlen und Kirchtürmen, auch in Brücken. Die Tiere hängen hierbei frei. Wochenstubenkolonien der Weibchen mit ihrem Nachwuchs umfassen in Mitteleuropa meist 50–1000 Tiere, in einigen Fällen können jedoch Größen von bis zu 5000 Tieren erreicht werden. Im Mittelmeerraum sind die Wochenstubenkoloniegrößen höher, in Einzelfällen können etwa 8000 Tiere eine Kolonie bilden. Die Männchen des Großen Mausohrs sind im Sommer in sogenannten Männchenquartieren, isoliert von Weibchen und Nachwuchs, anzutreffen. Als Quartiere dienen ebenfalls Dachböden oder Widerlager von Brücken, aber auch Vogel- oder Fledermauskästen oder Baumhöhlen. Zwischen Sommer- und Winterquartier liegen Entfernungen zwischen 50 und 100 km. Als Winterquartiere dienen Höhlen, Stollen, Bunkeranlagen oder Keller. Da es deutliche Unterschiede zwischen der Anzahl der Tiere in Wochenstubenquartieren und den im Winterquartier wieder gefundenen Tieren gibt, wird davon ausgegangen, dass ein Großteil der Tiere in Mitteleuropa in Felsspalten oder ähnlichen Spaltenräumen überwintert, die im Winter nicht eingesehen und somit die Tiere nicht gezählt werden können. In Südeuropa hingegen wird ein Großteil der Tiere in Höhlen überwinternd angetroffen. In einem Jahr bekommt jedes Weibchen nur ein Junges, dessen Gewicht zwischen 4 und 6,5 Gramm liegt. Die Tragzeit liegt bei ungefähr 60 Tagen (je nach Ernährung 50 bis 70 Tage). Nach etwa fünf Wochen erfolgen erste Ausflüge der Jungtiere aus der Wochenstubenkolonie. Bei der Nahrungssuche fliegen die Tiere gerne in niedriger (1–2 m über dem Boden) und mittlerer Flughöhe zwischen Bäumen herum, dabei wird auf die Raschelgeräusche der am Boden laufenden Beute gehört (Passivortung). Vermutlich spielt auch der Geruchssinn beim Auffinden der Beute eine größere Rolle, die Echoortung tritt hierbei in den Hintergrund. Die Tiere sind auch für einen kurzen Zeitraum zum sogenannten Rüttelflug fähig. Zwischen Quartier und Jagdhabitat können 4 bis 17 Kilometer liegen. Hauptnahrung sind bodenlebende Gliedertiere, vor allem Großlaufkäfer (Carabus), Spinnentiere (Arachnida) und Hundertfüßer (Chilopoda). In Freilandexperimenten wurde nachgewiesen, dass die Tiere über einen Magnetsinn verfügen und ihren „inneren Kompass“ während der Abenddämmerung mit Hilfe von polarisiertem Licht kalibrieren.
Photo By Reszegi Attila , used under CC-BY-SA-3.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Säugetiere Ordnung
Fledertiere Familie
Glattnasen Gattung
Mausohren Species
Großes mausohr