Mittelmeersteinschmätzer
Eine Art der Steinschmätzer, Auch bekannt als Westlicher Mittelmeersteinschmätzer Wissenschaftlicher Name : Oenanthe hispanica Gattung : Steinschmätzer
Mittelmeersteinschmätzer, Eine Art der Steinschmätzer
Auch bekannt als:
Westlicher Mittelmeersteinschmätzer
Botanische Bezeichnung: Oenanthe hispanica
Gattung: Steinschmätzer
Photo By Vince Smith , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Mittelmeer-Steinschmätzer sind recht kleine, schlanke und langschwänzige Steinschmätzer. Die Körperlänge beträgt 13,5–15,5 cm, das Gewicht 15–22 g. Die Art zeigt wie die meisten Vertreter der Gattung Oenanthe bezüglich der Färbung einen sehr ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus, zudem gibt es zwei Farbmorphen. Männchen sind sehr kontrastreich gefärbt. Bei Männchen der Nominatform Oenanthe h. hispanica im Prachtkleid ist der obere und mittlere Rücken im Frühjahr hell ockerfarben bis rostbeige, der übrige Rücken, der Bürzel und die Oberschwanzdecken sind weiß. Mit zunehmender Abnutzung des Gefieders verliert sich die ockerfarbene bis rostbeige Ton an Kopf und Oberseite, so dass die Vögel im Laufe der Brutsaison oberseits immer heller werden, in Einzelfällen sind sie im Juli dann fast reinweiß. Die Flügel sind ober- wie unterseits einfarbig schwarz. Das mittlere Steuerfederpaar ist schwarz. Die übrigen Steuerfedern sind weiß mit einer schwarzen Endbinde, die nach außen breiter wird; bei den äußersten Steuerfedern ist die distale Hälfte der Außenfahne schwarz. Die Brust ist gelbbraun bis sandfarben, die übrige Rumpfunterseite ist weißlich. Die Stirn, der vordere Oberkopf und ein schmaler Überaugenstreif sind weiß, der übrige Oberkopf und der Nacken sind wie der obere Rücken hell ockerfarben bis rostbeige. Die Zügelregion und die Ohrdecken sind schwarz. Bei Männchen der sogenannten „aurita“-Morphe sind Kinn und Kehle weiß mit einem Beigeton, bei Männchen der „stapazina“-Morphe schwarz. Weibchen haben im Prachtkleid einen rötlich zimtfarbenen oberen und mittleren Rücken; der übrige Rücken, der Bürzel und die Oberschwanzdecken sind wie beim Männchen weiß. Die Flügel sind ober- wie unterseits einfarbig dunkelbraun. Die Färbung der Steuerfedern ähnelt jener der Männchen, die dunklen Anteile sind jedoch häufig ausgedehnter und eher schwarzbraun. Die Brust ist gelborange, die übrige Rumpfunterseite heller bis hin zu weiß. Stirn und Oberkopf sind zimtfarben. Die Zügelregion und die Ohrdecken sind dunkelbraun oder wie der Oberkopf zimtfarben. Bei Weibchen der „aurita“-Morphe sind Kinn und Kehle hellbeige, bei Weibchen der „stapazina“-Morphe bräunlich schwarz mit hellen Federspitzen. Schnabel, Beine und Zehen sind schwarz, die Iris ist braun.
Größe
16 cm
Farben
Braun
Schwarz
Bronze
Grau
Weiß
Nistplatz
Boden
Ernährungsgewohnheiten
Mittelmeer-Steinschmätzer ernähren sich überwiegend von Insekten, daneben werden auch Spinnentiere und weitere Wirbellose sowie nicht selten Früchte gefressen. Bei Untersuchungen von Mageninhalten in der ehemaligen Sowjetunion und im Südwesten des Iran dominierten jeweils Ameisen im Nahrungsspektrum, weitere wichtige Beutetiergruppen waren jeweils Käfer und Wanzen. Die Art jagt meist von Warten aus auf bodenlebende Wirbellose, selten werden Insekten im Flug erbeutet oder von der Vegetation abgelesen.
Ernährungsform
Insektenfressend
Migrationsübersicht
Die Art ist Langstreckenzieher, sie überwintert in Afrika in den Dornsavannen südlich der Sahara zwischen dem Süden Mauretaniens im Westen und Eritrea sowie dem Norden Äthiopiens im Osten. Der Wegzug von den Brutplätzen erfolgt selten ab Anfang, meist ab Mitte August bis Anfang Oktober mit einem Höhepunkt wohl von Anfang bis Mitte September. Einzelne Nachzügler werden in Südeuropa bis Mitte Oktober, in Nordafrika noch Ende Oktober oder Anfang November beobachtet. Im Winterquartier treffen Mittelmeer-Steinschmätzer selten bereits Ende August, überwiegend Mitte September bis Mitte Oktober ein. Der Abzug aus dem Winterquartier erfolgt ab Februar, überwiegend jedoch im März und in der ersten Aprilhälfte mit letzten Nachzüglern Anfang Mai. An den Brutplätzen werden die ersten Vögel ausnahmsweise Anfang März beobachtet, die Mehrzahl der Brutvögel trifft im April, die letzten bis Mitte Mai dort ein. In Mitteleuropa ist die Art eine seltene Ausnahmeerscheinung, bis 1988 lagen 40 Nachweise vor. Von diesen erfolgten 78 % im Frühjahr von März bis Juni und waren demnach wohl auf Zugprolongation, also auf einen zu weiten Heimzug nach Norden zurückzuführen.
Allgemeine Infos
Verbreitung
Die Art besiedelt Teile der südlichen Paläarktis von Nordwest-Afrika und Portugal nach Osten über Teile Südeuropas und die Türkei bis in den Süden des Iran. Kleine und disjunkte Vorkommen bestehen nördlich und östlich davon auf der Krim, am östlichen Rand des Kaspischen Meeres und im Kopet-Dag. Die Größe des Gesamtverbreitungsgebietes ist nicht genau bekannt. Der Mittelmeer-Steinschmätzer ist weitgehend auf die Mediterrane Zone beschränkt. Er bewohnt trockene, offene Landschaften, in denen sich freiliegende Felsen, Steinfluren oder vegetationsarme oder -freie Lehm- oder Sandbereiche mit wartenreichem und zum Teil dichtem, niedrigen Bewuchs abwechseln. Besiedelt wird vor allem Macchie und Garrigue in Hangbereichen, aber auch Wacholderheiden und sehr lichte Wälder sowie mageres Kulturland, Brachen, Obsthaine und Weinberge, wenn dort Strukturelemente wie Steinhaufen, Mauern oder Oberleitungen vorhanden sind. Die Höhenverbreitung reicht vom Flachland bis etwa 2300 m in der Türkei, bis 2700 m im Elburs-Gebirge und bis 3000 m in Kurdistan.
Arten-Status
Gesicherte Angaben zum Weltbestand gibt es nicht. Als grobe Schätzung für den europäischen Bestand um das Jahr 2000 gibt BirdLife International 1,4–3,3 Mio. Brutpaare an. In Europa war der Bestand zwischen 1970 und 1990 stark rückläufig, seit 1996 mäßig stark rückläufig. Aufgrund des großen Verbreitungsgebietes und des sehr großen Weltbestandes wird der Mittelmeer-Steinschmätzer von der IUCN aber noch als ungefährdet („least concern“) eingestuft.
Photo By Vince Smith , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Sperlingsvögel Familie
Fliegenschnäpper Gattung
Steinschmätzer Species
Mittelmeersteinschmätzer