Blauparadiesvogel
Eine Art der Eigentliche paradiesvögel Wissenschaftlicher Name : Paradisornis rudolphi Gattung : Eigentliche paradiesvögel
Blauparadiesvogel, Eine Art der Eigentliche paradiesvögel
Botanische Bezeichnung: Paradisornis rudolphi
Gattung: Eigentliche paradiesvögel
Inhalt
Beschreibung Allgemeine Infos
Photo By Don Roberson
Beschreibung
Der Blauparadiesvogel (Paradisaea rudolphi, Syn.: Parasidornis rudolphi) ist ein Vogelart der Gattung der Eigentlichen Paradiesvögel (Paradisaea) aus der Familie der Paradiesvögel (Paradisaeidae), die ausschließlich in einem kleinen Gebiet in Papua-Neuguineas vorkommt, wo sie nur Höhenlagen besiedeln. Obwohl das Verbreitungsgebiet klein ist, werden zwei Unterarten unterschieden. Die adulten Männchen, die leuchtend blaue Flügel und seidenartig verlängerte Flankenfedern haben, gelten als einer der schönsten Arten innerhalb der Familie der Paradiesvögel. Der Blauparadiesvogel wird oft als eine Art der Gattung der Paradisaea eingestuft, teilweise jedoch auch in die eigenständige Gattung Parasidornis gestellt, deren einziger Vertreter er ist.
Größe
30 cm
Ernährungsgewohnheiten
Die Nahrung des Blauparadiesvogels besteht vor allem aus Früchten, daneben fressen sie aber auch Insekten und andere Wirbellose, die sie von Blättern und Baumästen picken. Zu den besonders häufig gefressenen Früchten zählen die von Trema orientalis, Strahlenaralien, die von verschiedenen Pfeffer und Planchonella-Arten sowie die verschiedener Wildbananen. Wie bei vielen Prachtvogelarten spielen außerdem Wildfeigen eine größere Rolle bei der Deckung des Nahrungsbedarfes. Es wird für möglich gehalten, dass Blauparadiesvögel eine besondere Rolle des Ausbreiters der Diasporen einiger Strahlenazalien übernehmen (sogenannte Ornithochorie). Fruchttragende Bäume dieser Art werden von Blauparadiesvögeln aggressiv verteidigt. Ein Weibchen wurde dabei beobachtet, wie sie neben dem Blaunacken-Paradiesvogel auch Prachtparadiesvögel und Sichelschwanzparadiesvögel aus fruchttragenden Bäumen dieser Art vertrieb. Sie hielt sich auch nachdem sie ihren Nahrungsbedarf gedeckt hatte, in der Nähe des Baumes auf. Thane K. Pratt vermutet, dass sie dies tat, um mögliche Nahrungskonkurrenten rechtzeitig zu entdecken und zu vertreiben. Dagegen wurden Blauparadiesvögel in anderen fruchttragenden Bäumen sowohl in Gesellschaft von Artgenossen als auch mehreren Carola-Paradiesvögeln und Sichelschwanz-Paradiesvögeln beobachtet. Wirbellose haben eine nachrangige Bedeutung bei der Deckung des Nahrungsbedarfes. Bei fünf Individuen, deren Mageninhalt untersucht wurde, machte der Anteil von Wirbellosen zwischen 0 und 30 Prozent aus. Aus Beobachtungen und Kotproben schließt man, dass im Schnitt der Nahrungsbedarf nur zu 15 Prozent mit Wirbellosen gedeckt wird. Gelegentlich sind Blauparadiesvögel dabei zu beobachten, wie sie Baumrinde und Schlingpflanzenlianen nach solchen absuchen. Auch moosbedeckte Äste werden von ihnen mit dem Schnabel nach Insekten abgesucht. Zum Nahrungsspektrum gehören unter anderem Kakerlaken und Heuschrecken, die sie auf solchen Ästen finden. Daneben fressen sie Ameisen, Spinnen, Grillen und vereinzelt auch Wespen. Es ist noch nicht abschließend untersucht, wie Blauparadiesvögel ihren Flüssigkeitsbedarf decken. Ein einzelnes Männchen wurde dabei beobachtet, wie es aus der Wasseransammlung in der Mitte der Blattkrone eines Baumfarns trank.
Ernährungsform
Frugivor
Allgemeine Infos
Verhalten
Wie viele Paradiesvögel ist auch diese Art polygyn, das heißt, das Männchen versucht, sich mit so vielen Weibchen wie möglich zu paaren. Nach der Paarung gehen die Partner keine eheähnliche Gemeinschaft ein, sondern das Weibchen baut das Nest allein und zieht allein den Nachwuchs groß.
Verbreitung
Der Blauparadiesvogel kommt ausschließlich im östlichen und zentralen Hochland von Papua-Neuguinea. Die westliche Verbreitungsgrenze verläuft in der Provinz Eng etwa entlang des Hagengebirge bis zur Region um die Stadt Tari im Süden des Hochlandes. Er kommt in Höhenlagen zwischen 1100 und 2000 Metern vor, wobei der Verbreitungsschwerpunkt zwischen 1400 und 1800 Metern liegt. Der Blauparadiesvogel ist grundsätzlich ein eher seltener Vogel, er ist auf allem an den Nordhängen im Südosten von Papua-Neuguinea sehr selten. Der Lebensraum sind Bergwälder, Waldränder sowie aufgegebene Gärten, die höheren Sekundärbewuchs aufweisen. Nach bisherigen Untersuchungen kommt der Blauparadiesvogel auch in Waldgebieten mit Holzeinschlag vor, wenn entweder der Sekundärwald ein Alter von mindestens 25 Jahren hat oder Reste des Primärwaldes vorhanden sind.
Arten-Status
Wie viele Arten ist der Blauparadiesvogel durch Habitatverlust bedroht. Insbesondere durch Rodung großer Waldgebiete beziehungsweise deren Umwandlung in landwirtschaftlich genutzte Flächen, entsteht eine Gefahr für die ohnehin kleinen Bestände der Art. Die Rodungen im Verbreitungsgebiet nehmen zu, weil dort die Bevölkerungszahlen ansteigen. Die traditionelle Landnutzung mit Gärten und kleinen Agrarflächen muss allerdings nicht notwendigerweise zu einem Verschwinden des Blauparadiesvogels in einem in dieser Weise vom Menschen überformten Habitat führen. Blauparadiesvögel kommen durchaus in kleinmosaikigen Flächen bestehend aus Waldresten und Gärten vor. Eine deutlich größere Bestandsgefährdung geht für den Blauparadiesvogel durch die anhaltende Bejagung aus. Die Federn und Bälge einer Reihe von Paradiesvögeln werden seit einem sehr langen Zeitraum von mehreren indigenen Ethnien Melanesiens zu traditionellem Kopf- und Körperschmuck verarbeitet. Eine besondere Rolle spielen sie bei den Völkern auf Neuguinea und hier insbesondere bei den Völkern, die im Hochland von Papua-Neuguinea leben. Sie sind daher ein wichtiges Handels- und Prestigeobjekt. Das Verbreitungsgebiet des Blauparadiesvogels liegt in dem Gebiet, in dem mehrere Völker Federn von Paradiesvögeln als Bestandteil von Zeremonialgewändern nutzen. Die Jagd konzentriert sich ausschließlich auf die Männchen, weil den Weibchen diese Schmuckfedern fehlen. Bevor auf Neuguinea Gewehre verbreitet waren, erfolgte die Jagd ausschließlich mit Pfeil und Bogen, Leimruten und Fallen. Jäger nutzten häufig die traditionellen Leks – die Balzplätze, an denen sich mehrere Männchen versammeln – um die Männchen mit ihrem Schmuckgefieder zu jagen. Bei der Jagd werden bevorzugt stumpfe Pfeile genutzt, um das Gefieder nicht zu verletzen. Ein Gesetz in Papua-Neuguinea lässt sogar ausschließlich die traditionelle Jagd mit Pfeil und Bogen oder Schleuder zu. Die traditionelle Jagd wirkt sich bei den polygonen Arten nicht zwangsläufig bestandsmindernd aus: Es werden in der Regel die ältesten Männchen gejagt, die das ausgeprägteste Schmuckgefieder haben. Dort, wo sie fehlen, paaren sich die Weibchen mit den jüngeren Männchen. Beim Blauparadiesvogel führen jedoch mittlerweile mehrere Faktoren dazu, dass offenbar die Art zunehmend weniger in der Lage ist, die Populationsverluste zu kompensieren: Sowohl Bälge als auch einzelne Federn werden gelegentlich an Touristen verkauft, obwohl die Ausfuhr aus dem Land illegal ist. Die Gelegenheiten, bei denen Zeremonialgewänder getragen werden, hat zugenommen. So sind sowohl der Unabhängigkeitstag aber auch Weihnachten mittlerweile Anlässe für das Tragen dieser federgeschmückten Kleidungen oder des federgeschmückten Kopfschmucks. Durch die zunehmende Bevölkerungsdichte gibt es mehr Kinder, die Weibchen auf dem Nest mit Schleudern töten. Es fehlt an einer Exekutive, die die Durchsetzung von Gesetzen und Vorschriften zur Bejagung sicherstellt. Von den indigenen Völkern werden diese Regelungen darüber hinaus teils nicht verstanden beziehungsweise sie sind für sie nicht nachvollziehbar, so dass sie keinen Einfluss auf Jagd- und Handelspraktiken haben. Insgesamt wird die Bestandssituation wird von der IUCN mit VU (= vulnerable / gefährdet). eingeschätzt. Der Gesamtbestand wird auf maximal 10.000 Brutpaare geschätzt, liegt aber wahrscheinlich wesentlich niedriger. Bestandsstabilisierend wirkt sich aus, dass große Teile des Verbreitungsgebietes dieser Art nicht besiedelt ist und wegen seiner Unzugänglichkeit auch eine Besiedelung nicht absehbar erfolgen wird.
Photo By Don Roberson
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Sperlingsvögel Familie
Paradiesvögel Gattung
Eigentliche paradiesvögel Species
Blauparadiesvogel