Zwergflamingo
Eine Art der Phoeniconaias Wissenschaftlicher Name : Phoeniconaias minor Gattung : Phoeniconaias
Zwergflamingo, Eine Art der Phoeniconaias
Botanische Bezeichnung: Phoeniconaias minor
Gattung: Phoeniconaias
Photo By Lip Kee , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Der Zwergflamingo erreicht eine Scheitelhöhe von maximal einem Meter, wobei die stelzenartigen Beine und der lange Hals einen großen Teil ausmachen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass bei dieser für Vögel außergewöhnlich großen Scheitelhöhe nur ein Gewicht von maximal zwei Kilogramm erreicht wird. Die Flügelspannweite beträgt 95 bis 100 cm. Im Unterschied zu den sich allgemein stark ähnelnden anderen Flamingoarten ist der dunkelrote, an der Spitze schwarze und aus der Entfernung betrachtet generell dunkle Schnabel verhältnismäßig lang. Wie alle Flamingos ist der Zwergflamingo ein Verkehrtschnäbler. Die untere Schnabelhälfte ist starr, während die obere beweglich ist. Die Färbung der Tiere reicht von Weiß mit einem Hauch Rosa bis hin zu Dunkelrosa. Diese Färbung ist nicht genetisch bedingt, sondern wird durch die Carotinoide Canthaxanthin, Phoenicoxanthin und Astaxanthin (das sind Xanthophylle, die aus Salinenkrebsen stammen), hervorgerufen. Die Farbstoffe lagern sich im Gefieder ab und verursachen dort die typische rosa Färbung, welche nachlässt und zum weißen übergeht, falls der Zwergflamingo keine Carotinoide zu sich nimmt. Die Flügel mit den schwarzen Flügelspitzen bedecken die beiden Körperhälften des kahnförmigen Körpers fast vollständig. Dieser kahnförmige Körper hat sich wahrscheinlich entwickelt, um in entenähnlicher Haltung schwimmen zu können. Tatsächlich schwimmen Zwergflamingos deutlich häufiger als andere Arten der Familie. Die Spitzen der Flügel sind schwarz, der Schwanz, wie bei anderen Flamingos, ist wenig ausgeprägt. Die Augen mit gelber, orangefarbener oder roter Iris sind verhältnismäßig klein. Die hellroten, schlanken Beine sind bei Flamingos im Verhältnis zur Körpergröße die längsten Vögelbeine der Welt. Die bei adulten Tieren ebenfalls hellroten Füße haben drei Zehen die nach vorne zeigen und einen der nach hinten zeigt. Die drei vorderen Zehen sind durch Schwimmhäute verbunden, welche das Laufen auf flachem, schlammigen Untergrund erleichtern und beim Schwimmen hilfreich sind. Weibchen sind etwas schlanker als Männchen. Juvenile Tiere sind überwiegend grau und dunkel gestrichelt, das Rot der Flügel fehlt, Schnabel, Beine und Füße sind ebenfalls grau. Die Erwachsenenbefiederung erlangen die Jungtiere nach 3 bis 4 Jahren.
Größe
90 cm
Farben
Schwarz
Rot
Weiß
Pink
Lebenserwartung
50 Jahre
Ernährungsgewohnheiten
Über den Nahrungsverbrauch des Zwergflamingos sind Schätzungen vorhanden. Nach Ekkehard Vareschi filtriert die Zwergflamingokolonie am Nakurusee täglich etwa 36 Tonnen Spirulina platensis aus dem Wasser bei Bestände von etwa 180.000 Tonnen. Die Verluste durch die Flamingos werden durch eine ebenso hohe Vermehrungsrate ausgeglichen.
Lebensraum
Zwergflamingos leben vorrangig an seichten Salz- und Sodaseen, wo kaum andere Tiere leben. Sie ziehen je nach Bedingungen und Jahreszeit zwischen verschiedenen Salzseen her, etwa den südäthiopischen Salzseen, den kenianischen Nakuru-, Turkana-, Bogoria- und Magadisalzseen, den südlichen Seen im ostafrikanischen Grabenbruch bis hin zu den Salzseen in Namibia und Botswana. Zwergflamingos haben zahlreiche Anpassungen an diesen extremen Lebensraum entwickelt, den außer ihnen und ein paar anderen Flamingos kaum ein anderes großes Lebewesen gut zu nutzen weiß. Eine der wichtigsten Anpassungen daran sind die nackten Beine: Sie widerstehen dem ätzenden Wasser und sind lang genug, um die Flamingos weit über der Salzlauge zu halten. Tatsächlich vertragen Zwergflamingos große Mengen gelöster Chemikalien in ihrem Gewässer und überdies noch Wassertemperaturen von 70 °C, was aufgrund der tektonisch aktiven Lage vieler Flamingogewässer eine zwingende Anpassung ist, und auch direkt über dem See können Temperaturen von 50 °C erreicht werden. Hieraus kann man schließen, dass die urgeschichtlichen Flamingos (soweit deren erste Vertreter den heutigen glichen) sich seit 30 Millionen Jahren praktisch unverändert halten konnten, da sie sich schon früh an diese extremen Bedingungen angepasst und keine echte Konkurrenz hatten.
Ernährungsform
Wirbellose Wassertiere fressend
Häufig gestellte Fragen
Allgemeine Infos
Verhalten
Das nomadische Zugverhalten der Zwergflamingos ist bis heute nicht geklärt. Die Tiere ziehen wohl wegen stark variierender Bestände von Spirulina platensis nachts zwischen den Seen umher, denn meist haben die Organismen, von denen sich die Zwergflamingos ernähren, eine kurze Blütezeit, in der sie in Massen auftreten, um dann wieder stark abzunehmen. Dann sind die Zwergflamingos gezwungen, zu einem anderen See mit Organismenblüte zu ziehen. Einmal aufgesuchte Seen werden oft jahrelang nicht mehr besucht. Wichtige Faktoren in diesem Zugverhalten sind vielleicht auch noch die Tektonik, Trockenzeiten, Regenzeiten, Hochwasser, Dürren und wohl weitere andere Faktoren.
Verbreitung
Zwergflamingo-Populationen brüten überwiegend an den Rift Valley Seen Ostafrikas in Äthiopien, Kenia und Tansania. Drei kleinere Brutansammlungen befinden sich im westlichen und südlichen Afrika sowie in Asien in Indien und Pakistan. Nicht brütend treten sie nahezu in jedem Land Subsahara-Afrikas und von der Arabischen Halbinsel bis Pakistan auf. Die größte Population mit geschätzten 1,5 bis 2,6 Millionen Vögeln findet sich an den Natronseen des Ostafrikanischen Grabens, davon etwa 105.000 am Natronsee in Tansania. Die kleineren Populationen im Rann von Kachchh im Nordwesten Indiens zählen etwa 390.000, die im westlichen und südlichen Afrika zusammen etwa 70.000 bis 90.000 Vögel.
Arten-Status
Obwohl es die zahlreichste Flamingo-Art ist, wird es aufgrund seiner rückläufigen Population und der geringen Anzahl von Brutstätten, von denen einige durch menschliche Aktivitäten bedroht sind, als nahezu bedroht eingestuft. Die Bevölkerung in den beiden wichtigsten ostafrikanischen Seen Nakuru und Bogoria wurde in den letzten Jahren durch vermutete Schwermetallvergiftungen beeinträchtigt, während das primäre afrikanische Brutgebiet im Natronsee derzeit durch eine geplante Soda-Anlage von Tata Chemicals bedroht ist. Die einzige Brutstätte in Südafrika am Kamfers Dam ist durch Umweltverschmutzung und Entwicklungsstörungen bedroht. Der kleinere Flamingo ist eine der Arten, für die das Abkommen über die Erhaltung der afrikanisch-eurasischen wandernden Wasservögel gilt.
Photo By Lip Kee , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Phoenicopteriformes Familie
Flamingos Gattung
Phoeniconaias Species
Zwergflamingo