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Rosaflamingo

Eine Art der Phoenicopterus
Wissenschaftlicher Name : Phoenicopterus roseus Gattung : Phoenicopterus

Rosaflamingo, Eine Art der Phoenicopterus
Botanische Bezeichnung: Phoenicopterus roseus
Gattung: Phoenicopterus
Rosaflamingo (Phoenicopterus roseus) Photo By Medeniacus , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Der Rosaflamingo ist die größte Art der Flamingos, durchschnittlich 120–140 cm groß (davon machen allein die Beine 40–50 cm aus). Im Schnitt sind Männchen etwas größer und schwerer als Weibchen. Ausgewachsene Männchen haben eine Flügellänge von durchschnittlich 43 Zentimetern und wiegen 2,7 Kilogramm. Weibchen haben eine Flügellänge von 40 Zentimetern und wiegen 2,1 Kilogramm. Das Gefieder adulter Vögel ist überwiegend rosa-weiß, die Flügeldecken sind rot und die Hand- und Armschwingen schwarz. Die Beine sind bei völlig ausgewachsenen Rosaflamingos vollkommen rosa. Der Schnabel ist rosa mit scharf abgegrenzter schwarzer Spitze. Form und Ausdehnung dieser Schwarzfärbung ist individuell unterschiedlich. Es wird für möglich gehalten, dass Jungvögel ihre Elternvögel an der Form der schwarzen Schnabelspitze erkennen können.
Größe
1.3 m
Farben
Rot
Weiß
Lebenserwartung
33 Jahre
Nistplatz
Boden
Ernährungsgewohnheiten
Wie alle Flamingos haben Rosaflamingos ein breites Nahrungsspektrum, da sowohl die Artzusammensetzung als auch die Verfügbarkeit geeigneter Beutetiere sich saisonal und in Abhängigkeit vom genutzten Gewässer stark unterscheiden können. Zu den Beutetieren zählen vor allem Kleinkrebse, Mückenlarven, Weichtiere und Ringelwürmer. Innerhalb dieses Spektrums gibt es regional unterschiedliche Vorlieben. In Europa überwiegen Kiemenfüßer der Gattung Artemia; in den Seen Ostafrikas spielen Zuckmückenlarven und Ruderfußkrebse eine große Rolle. Abhängigkeit von nur einer Art ist auf hypersaline Gewässer begrenzt. In der Camargue ernähren sich Rosaflamingos mit großer Sicherheit von fünfzehn verschiedenen Arten von Wirbellosen. Artemia spielen in der Camargue zwar eine große Rolle, aber während der Fortpflanzungszeit suchen zahlreiche Rosaflamingos ihre Nahrung auch in Brackwasser oder Süßgewässern, wo diese nicht vorkommen. Sein Seihschnabel weist den Rosaflamingo zwar als einen Nahrungsspezialisten aus, der sich auf kleine und zahlreich vorkommende Organismen spezialisiert hat. Er frisst aber auch größere Beutetiere wie Fische, Nereiden und Einsiedlerkrebse. Solche größeren Beutetiere fangen sie in reiherähnlichen Manier. Entdecken sie beispielsweise kleine Fische oder Einsiedlerkrebse, die bei Ebbe in Gezeitentümpeln gefangen sind, laufen sie mit nach vorne gestreckten Hals rasch auf diese zu und nutzen den Schnabel ähnlich wie eine Zange, um das Beutetier zu ergreifen. Muscheln ertasten sie gelegentlich im Schlamm. Daneben zählen auch die Samen von Wasserpflanzen wie beispielsweise Reis zu ihrer Nahrung. Sowohl in Spanien als auch in Südfrankreich suchen Rosaflamingos am Abend Reisfelder auf, um dort während der Nacht ungestört zu fressen. Sie verlassen sie am Morgen häufig erst, wenn sie davongejagt werden. Sie fressen auch Schlamm, um an dessen organische Inhaltsstoffe zu gelangen. Darauf weist auch hin, dass sich in 80 % aller untersuchten Mageninhalte von Rosaflamingos kleine Steinchen mit einem Durchmesser von mehr als 0,5 Millimetern befanden.
Ernährungsform
Wirbellose Wassertiere fressend

Migrationsübersicht

Wanderungen adulter Rosaflamingos Nur in den nördlichsten Regionen ihres Verbreitungsgebietes unternehmen Flamingos Wanderungen, die als Zugverhalten gedeutet werden können. Zweimal im Jahr ziehen diese Populationen zwischen geographisch getrennten Brut- und Überwinterungsgebieten. Rosaflamingos, die in Kasachstan brüten, wandern beispielsweise im Winterhalbjahr an die Küsten des Kaspischen Meeres, während ihre Brutgebiete in dieser Zeit von Eis und Schnee bedeckt sind. In anderen Regionen ihres Verbreitungsgebietes können Rosaflamingos wandern, sie verbleiben jedoch in einem Gebiet, in dem sie ganzjährig leben können. So gibt es unter den in der Camargue lebenden Rosaflamingos eine kleine Zahl von Individuen, die jährlich das Mittelmeer überqueren. Weite Wanderungen solcher adulter Vögel können auf Witterungsbedingungen zurückgehen, eine Reaktion auf schwindende Nahrungsressourcen oder austrocknende Feuchtgebiete sein. Adulte Rosaflamingos zeigen nur bedingt Treue zu ihrer Brutkolonie. Brutortstreue ist mit dem Alter der brütenden Vögel und dem Bruterfolg korreliert. Relativ gut untersucht sind die Bewegungen adulter Rosaflamingos zwischen der Kolonie in der Laguna de Fuente de Piedra und der Camargue. Der spanische Salzsee ermöglicht einen früheren Brutbeginn als in der Camargue, bietet aber nach trockenen Wintern keine idealen Bedingungen für eine Aufzucht von Jungvögeln. Beringungsdaten legen den Schluss nahe, dass zumindest einige Rosaflamingos von Fuente de Piedra in die Camargue ziehen, wenn sie an der Fuente de Piedra keine geeigneten Brutbedingungen vorfinden. Wanderungen der Jungvögel Ein Teil der Jungvögel verbleibt in der Brutkolonie, die restlichen dismigrieren, unmittelbar nachdem sie flügge geworden sind. Solche Wanderungsbewegungen haben eine wichtige Funktion bei der Lebensraumerweiterung und Lebensraumexploration einzelner Arten. Für Rosaflamingos ist nachgewiesen, dass sie als adulte Vögel außerhalb der Fortpflanzungsgebiete Feuchtgebiete als Lebensraum nutzen, in denen sie sich während der Dismigration in ihren ersten zwei Lebensjahren aufgehalten haben. Genauer untersucht wurde bislang jedoch nur die Dismigration von Jungvögeln in den Brutkolonien in der Camargue und in der Laguna de Fuente de Piedra, der größten spanischen Brutkolonie unweit von Málaga. Danach schwankt der Anteil der Jungvögel, die abwandern, von Jahr zu Jahr stark. Starke Abwanderungsbewegungen in der Camargue gab es, nachdem es zuvor zu Störungen in der Brutkolonie gekommen war. Mit Hilfe von Beringungsfunden konnte nachgewiesen werden, dass die Flamingos sich dabei gelegentlich über mehrere hundert Kilometer von ihrer Geburtskolonie entfernen. Für Brutkolonien in der nördlichen Hemisphäre wie beispielsweise in der Camargue und am Urmiasee konnte nachgewiesen werden, dass die Migrationsbewegung typischerweise südwärts gerichtet ist. In der Camargue beringte Jungvögel sind noch in ihrem ersten Lebensjahr 3500 Kilometer weiter südlich in Westafrika wiedergefunden worden. Wanderungen aus der Camargue kommen jedoch auch in nördliche Richtung vor. So fanden sich im September 1998 sechs in der Camargue beringte Jungvögel zunächst am Genfersee ein und wanderten dann an den Neuenburgersee ab, wo sie bis November blieben. Im Februar des folgenden Jahres hielt sich einer der beringten Flamingos wieder an der französischen Mittelmeerküste auf. Von weiter südlich gelegenen Brutkolonien wandern Jungvögel in alle Richtungen ab. Für Brutkolonien, die in Tunesien und Mauretanien liegen, vermutet man eine nordwärts gerichtete Wanderungsbewegung.

Allgemeine Infos

Verbreitung

Rosaflamingos kommen in tropischen oder gemäßigten Klimazonen unweit der großen Wüsten dieser Welt vor. Ihre Verbreitung ist stark von der Verfügbarkeit von Nahrung abhängig. Sie sammeln sich in Brackwasser, Salzgewässern oder alkalinen Gewässern, wo sich die nur wenigen Arten der Wirbellosen, die sie fressen, in großer Zahl vermehren. Diese Gewässer werden typischerweise saisonal trocken, da sie sich in offenen Landschaftstypen wie Wüsten oder Steppen mit einer hohen Verdunstungsrate befinden und typischerweise in einer Klimazone liegen, wo der geringe Niederschlag zwischen Herbst und Frühling fällt. Während Dürreperioden ziehen die Flamingos zu permanenteren Gewässern wie beispielsweise Küstengewässern.

Arten-Status

Rosaflamingos gelten als eine weltweit nicht gefährdete Art. Insgesamt gilt der Bestand als stabil, die Abnahme der Bestandszahlen in einigen Regionen wie beispielsweise in Ostafrika wird durch die Zunahme in anderen Regionen kompensiert. Europa zählt zu den Regionen mit einer Zunahme von Brutpaaren. Kleinere Brutkolonien in Spanien und in Italien wurden neu gegründet. Gleichzeitig ist von den 35 Brutkolonien, die wegen der Zahl der brütenden Rosaflamingos als international bedeutsam galten, eine nach Trockenlegung für die Flamingos nicht mehr nutzbar und in sechs weiteren hat es seit mindestens zwanzig Jahren keine Brutversuche durch Rosaflamingos mehr gegeben. Wegen ihrer Abhängigkeit von verhältnismäßig wenigen Brutkolonien stehen Rosaflamingos deshalb unter Beobachtung. Rosaflamingos werden im Anhang II der Berner Konvention und in Spalte A des Abkommens zur Erhaltung der afrikanisch-eurasischen wandernden Wasservögel geführt. Die Aufnahme von Rosaflamingos in solche Schutzvereinbarungen ist auch deshalb von Bedeutung, weil bei einem Drittel der Brutkolonien die Kolonie entweder direkt in einer Meerwassersaline liegt oder die brütenden Flamingos dort ihre Nahrung suchen. Die größte Bedrohung von Rosaflamingos geht heute nicht mehr von Bejagung oder der Sammlung von Eiern aus, sondern vom Verlust geeigneter Lebensräume. Einige Gewässer, die entweder als Brustellen oder Nahrungsgründe bedeutsam sind, sind heute durch Verschmutzung gefährdet (Nakurusee und Tuz Gölü), werden wie beispielsweise der Natronsee wegen ihrer Ressourcen stärker ausgebeutet oder der Wasserstand ist wie in der Etosha-Pfanne durch den Bau von Staudämmen stark beeinflusst oder wie am See von Tunis durch Verlandung beeinflusst. Wo Flamingos gehalten werden, kommt es auch immer wieder zu Gefangenschaftsflüchtlingen. Im Mittelmeerraum wurden sowohl Zwergflamingos als auch Kuba- und Chileflamingo im Verbreitungsgebiet gesichtet. Hier besteht die Gefahr, dass es zu einer Hybridisierung mit dem Rosaflamingo kommt. In der vermutlich überwiegend von Gefangenschaftsflüchtlingen begründete Brutkolonie im Zwillbrocker Venn bilden die Flamingos immer wieder gemischtartige Brutpaare.
Rosaflamingo (Phoenicopterus roseus) Rosaflamingo (Phoenicopterus roseus) Photo By Medeniacus , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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