Gartenrotschwanz
Eine Art der Rotschwänze, Auch bekannt als Gartenrötel Wissenschaftlicher Name : Phoenicurus phoenicurus Gattung : Rotschwänze
Gartenrotschwanz, Eine Art der Rotschwänze
Auch bekannt als:
Gartenrötel
Botanische Bezeichnung: Phoenicurus phoenicurus
Gattung: Rotschwänze
Photo By Francesco Veronesi , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Der Gartenrotschwanz ist ein Singvogel, der meistens in nicht besonders dichten Wäldern oder auch Parks und begrünten Wohnanlagen umherflattert. Im Jahr 2011 kürte man ihn zum Vogel des Jahres Deutschlands. Er hält sich meistens in der Luft oder in Bäumen auf und fällt dabei durch seinen zitternden Schwanz auf. Er landet nur für Beutezüge kurzzeitig auf dem Boden oder schnappt sich die Insekten aus der Luft.
Größe
13 - 15 cm
Ernährungsgewohnheiten
Die Nahrung wird hauptsächlich am Boden, in der unteren Strauch- und Krautschicht gesucht. Ist ein überreiches Angebot (z. B. schwärmende Insekten) in der oberen Strauch- oder Baumschicht vorhanden, wird dieses aber auch durchaus genutzt. Sie besteht hauptsächlich aus Insekten, Spinnen und Weberknechten, einen großen Anteil machen Haut- und Zweiflügler sowie Käfer aus. Bei den Hautflüglern dominieren Ameisen, Schlupf- und Blattwespen. Wehrhafte Insekten wie Bienen und Wespen werden weitgehend gemieden. Bei den Käfern werden vor allem Imagines und bodenbewohnende Larven erbeutet. Schmetterlinge spielen vor allem als Nestlingsnahrung eine Rolle, entweder bei Gradationen oder aber – gezielt gesucht und vor allem in der ersten Hälfte der Brutzeit – als Larven. Andere Insektengruppen, aber auch Tausendfüßer, Würmer, Asseln oder Schnecken dienen vor allem der Nahrungsergänzung. Beeren und andere Früchte werden gelegentlich sowohl an Nestlinge verfüttert als auch – vor allem nach der Brutzeit – von adulten Tieren gefressen.
Lebensraum
Der Gartenrotschwanz ist als Höhlen- und Halbhöhlenbrüter stark an alten Baumbestand gebunden und besiedelt primär lichte und trockene Laubwälder, Lichtungen oder Waldränder. Hier bewohnt er vor allem Habitate, die eine aufgelockerte Strauch- und Krautschicht aufweisen, in denen er vorwiegend seine Nahrung findet. Sein Lebensraum deckt sich oft mit dem des Trauerschnäppers, der aber eher die höhere Baumschicht als Nahrungsnische nutzt. Häufig ist der Gartenrotschwanz auch in Siedlungsnähe anzutreffen, so in Parkanlagen mit lockerem Baumbestand, stark begrünten Villenvierteln oder Gartenstädten, Dorfrändern und Obstgärten, bisweilen auch in Industrieanlagen mit viel Grün. In Jahren mit hohen Bestandszahlen werden auch Misch- und Nadelwälder besiedelt. In Skandinavien ist er ein typischer Brutvogel trockener, lichter und alter Kiefernwälder, besiedelt aber auch lichte Birkenwälder oder Feldgehölze in Moorlandschaften. In höheren Lagen kommt er meist in der Nähe von Siedlungen mit altem Baumbestand vor, besiedelt aber auch naturnahe, offene Bergwälder unterhalb der Baumgrenze – beispielsweise den Arven-Lärchenwald. In Skandinavien kommt er in Höhen bis 700, in den Sudeten bis 1300 und in den Alpen bis 2000 Meter Höhe vor.
Ernährungsform
Insektenfressend
Häufig gestellte Fragen
Migrationsübersicht
Der Gartenrotschwanz ist ein Langstreckenzieher. Die Vögel der Nominatform sind Transsaharazieher, die in einem Gebiet überwintern, das sich ziemlich genau mit den Savannen der Sudan-Zone deckt. Seltene Winternachweise gibt es auch in der Sahara oder aus Westeuropa. Die südöstliche Unterart samamiricus überwintert südwärts des Brutgebietes vorwiegend im Süden der Arabischen Halbinsel sowie in Afrika in Äthiopien und im Sudan östlich des Nils. In Eritrea kommen anscheinend zerstreut Vögel beider Unterarten nebeneinander vor. Der Gartenrotschwanz zieht sehr früh in die Winterquartiere. Der Wegzug erfolgt ab Mitte Juli mit dem Abwandern der Jungvögel und ist meist Ende September abgeschlossen. Die Hauptzugzeit liegt in der zweiten Augusthälfte. Nachzügler werden bis in den Oktober, sehr selten noch im November festgestellt. Die meisten Vögel ziehen in Richtung Südwesten ab, so ziehen etwa südschwedische Vögel über Südwestfrankreich, Andalusien und Marokko. Der Heimzug erfolgt meist auf östlicheren Routen, im genannten Beispiel also über Algerien und die Schweiz. Der Rückzug beginnt etwa Anfang März. In den Brutgebieten treffen die frühesten Heimzieher Ende März ein, die Hauptankunftszeit liegt zwischen Mitte April und Anfang Mai.
Allgemeine Infos
Verhalten
Der Gartenrotschwanz sitzt meist auf niedrigeren Ansitzwarten, Ästen oder kleineren Büschen und zittert dabei auffallend mit dem Schwanz. Zur Nahrungssuche fliegt er kurz auf den Boden oder fängt Insekten während eines kurzen Fluges in der Luft.
Verbreitung
Die Verbreitung dieser west- und zentralpaläarktischen Art erstreckt sich über die gemäßigte Zone und reicht bis in die boreale, die mediterrane und die Steppenzone. In den südlichen Teilen des Areals beschränken sich die Vorkommen auf Gebirge. Auf der Iberischen Halbinsel ist der Gartenrotschwanz im Norden relativ verbreitet, im Süden und Westen nur zerstreut. Zergliederte Vorkommen gibt es im Norden Afrikas. Auf den Britischen Inseln kommt er in Irland nur im äußersten Osten vor und fehlt weitgehend auf den schottischen Inseln. Ostwärts reicht die geschlossene Verbreitung bis Sibirien und dort bis zum Baikalsee. Einige kleinere Vorkommen finden sich auch noch östlich davon. Im Norden wird das Verbreitungsgebiet etwa durch die 10-°C-Juli-Isotherme begrenzt, reicht in Skandinavien etwa bis 71° N, schließt die Halbinsel Kola mit ein und reicht dann ostwärts bis zum Jenissei etwa bis 66° N. Im Süden reicht es in Italien bis Sizilien, die Art fehlt aber auf Sardinien und auf Korsika. Auf der Balkanhalbinsel sind die Vorkommen teils recht zerstreut und reichen bis in den Norden Griechenlands. Dort und in Anatolien bilden sich Mischpopulationen der Nominatform mit der südöstlichen Unterart samamisicus. Die Verbreitung der Nominatform reicht weiterhin im Süden bis zum Nordrand des Schwarzen Meeres und bis in den südwestlichen Kaukasus und entlang von etwa 50° N durch Kasachstan, dort bis zum Saur-Gebirge und weiter östlich bis zum Mongolischen Altai, in den Gobi-Altai und das Chentii-Gebirge. Die Verbreitung von samamiricus reicht von der Krim und dem Osten der Türkei bis in den Kaukasus und zum Kopet-Dag sowie im Nordosten des Irans bis zum Pamir, im Süden bis in das Zāgros-Gebirge. Ein kleines Vorkommen liegt in Syrien.
Arten-Status
Die Bestände des Gartenrotschwanzes sind trotz vereinzelter regionaler Erholungen spätestens seit Beginn der 1980er Jahre stark rückläufig. Als Hauptursachen dafür werden neben Lebensraumzerstörungen in den Brutgebieten vor allem tiefgreifende Veränderungen in den afrikanischen Überwinterungsgebieten, wie verstärkter Pestizid- beziehungsweise Insektizideinsatz oder die folgenschwere Ausdehnung der Sahelzone, angenommen. Der Gartenrotschwanz steht auf der Vorwarnliste der gefährdeten Brutvögel in Deutschland. In Tschechien, der Schweiz und in Österreich erscheint er in den Roten Listen. Aufgrund der Gefährdung hat der Schweizer Vogelschutz den Gartenrotschwanz zum Vogel des Jahres 2009 ernannt. Zudem haben ihn der Naturschutzbund Deutschland und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern zum Vogel des Jahres 2011 gewählt. Auch in Österreich wurde er zum Vogel des Jahres gewählt. Geschätzt werden etwa 6.000–12.000 Brutpaare.
Photo By Francesco Veronesi , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Sperlingsvögel Familie
Fliegenschnäpper Gattung
Rotschwänze Species
Gartenrotschwanz