Goldregenpfeifer
Eine Art der Pluvialis Wissenschaftlicher Name : Pluvialis apricaria Gattung : Pluvialis
Goldregenpfeifer, Eine Art der Pluvialis
Botanische Bezeichnung: Pluvialis apricaria
Gattung: Pluvialis
Inhalt
Beschreibung Allgemeine Infos
Beschreibung
Der Goldregenpfeifer ist circa 26–29 cm lang und wiegt zwischen 150 und 220 g. Die Flügelspannweite beträgt 67 bis 76 cm. Er ist damit größer als der Wanderregenpfeifer und der Sibirische Goldregenpfeifer. Er unterscheidet sich von diesen beiden Arten auch durch die weißen Unterflügel und Achseln sowie seine im Verhältnis zur Körpergröße kürzeren Beine, den weniger ausgeprägten Überaugenstreif und den in allen Kleidern stärker golden gefleckten Rücken. Goldregenpfeifer sind eher plump wirkende Watvögel, haben einen runden Kopf und eine graubraun gesprenkelte Oberseite. Die Männchen sind im Frühjahr und während der Brutzeit durch ihren schwarzen Bauch und die schwarze Kehle, die von einem weißen Streifen eingerahmt sind, unverwechselbar. Die Weibchen sind ebenfalls auf der Bauchseite dunkler gefärbt, aber nicht so kontrastreich wie die Männchen. Es besteht bei der Schwarzfärbung jedoch eine große Variabilität, so dass eine Unterscheidung zwischen den Geschlechtern nicht immer zweifelsfrei möglich ist. Die Stimme ist ein trauriges eintöniges „Trüüüüt“, das sie in regelmäßigen Abständen von sich geben. Zur Eroberung eines Brutgebietes führen die Männchen im Frühjahr auffällige Singflüge aus.
Größe
27 - 28 cm
Farben
Schwarz
Grün
Grau
Weiß
Lebenserwartung
12 Jahre
Ernährungsgewohnheiten
Goldregenpfeifer fressen Insekten, Würmer und Schnecken, die sie auf dem Boden suchen. Zur pflanzlichen Nahrung des Goldregenpfeifers gehören Beeren, Gräser und Sämereien. Die Beute wird in der Regel visuell geortet und meist vom Boden gepickt. Er stochert aber auch bis zu einer Tiefe von einem oder zwei Zentimeter im Schlamm. Typisch für Goldregenpfeifer ist ein schnelles Hin- und Herrennen während der Nahrungssuche. Auch ein schnelles Trampeln mit den Füßen kann gelegentlich beobachtet werden. Regenwürmer werden mit dem Schnabel gepackt und fast senkrecht aus dem Boden gezogen.
Lebensraum
Goldregenpfeifer leben in weiten Moorlandschaften, offenen Bergwiesen, in Heiden und in der Tundra. Bevorzugtes Habitat sind offene, übersichtliche Regenmoorflächen mit einer maximal fünf bis sechs Zentimeter hohen Rasen- und Zwergstrauchvegetation. Höhere Gebüsche und Bülten sollte der Lebensraum nicht aufweisen. Grundsätzlich meidet der Goldregenpfeifer Gelände, in dem er sich nicht ungehindert zu Fuß fortbewegen kann, und bevorzugt deswegen ebenen oder leicht geneigten Untergrund. Auf sehr stark vom Menschen veränderten Moorflächen sind die Lebensraumansprüche des Goldregenpfeifers nur dort erfüllt, wo die Flächen abgebrannt, abgeplaggt, abgetorft oder beweidet und dann für einige Jahre sich selbst überlassen wurden. Solche Flächen bieten dem Goldregenpfeifer dann für drei bis vier Jahre bewohnbaren Lebensraum. Diesen Lebensraum fand er vor allem in den Moor- und Heideregionen der Grafschaft Bentheim und des Emslandes, wo er lange Zeit relativ zahlreich war und sein letztes Refugium in Deutschland fand. Im Winter kann der Goldregenpfeifer auch auf Feldern und offenem Ackerland sowie an der Küste und in Flussmündungen beobachtet werden.
Ernährungsform
Insektenfressend
Allgemeine Infos
Verhalten
Der Ruf des europäischen Goldregenpfeifers ist ein einsilbiges, leicht absteigendes, melancholisches "Tuu". Seine Flugaktion ist schnell und kraftvoll, mit regelmäßigen Flügelschlägen.
Verbreitung
Ihr Hauptverbreitungsgebiet ist Nordeuropa, im Winter ziehen die Vögel auf die Britischen Inseln und an die Küsten in West- und Südeuropa und leben dort aber auf Weiden und Feldern. In Deutschland sind sie meist Durchzügler. Das Wattenmeer der Nordsee gehört zu den wichtigen Rastplätzen dieser Art auf ihrem Zug. Während des Zugs im Frühjahr halten sich im dänischen Wattenmeer bis zu 44.000 Goldregenpfeifer auf. Auf dem Herbstzug wurden im Wattenmeer vor der schleswig-holsteinischen Küste bis zu 43.000 Vögel gezählt. Im niederländischen Teil des Wattenmeers überwintern auch zahlreiche Goldregenpfeifer. Weitere wichtige Rastplätze in Deutschland sind das Niedermoorgebiet des Drömling, das Fiener Bruch, der Greifswalder Bodden, Fehmarn, die Lewitz, das Oderbruch und das Rheiderland. Die Vögel rasten in dichten Trupps und sind dabei häufig zusammen mit Kiebitzen zu beobachten.
Arten-Status
In Mitteleuropa, Großbritannien und Nordeuropa gehen die Bestände seit längerem drastisch zurück. Dies ist in der Regel eine Folge der Zerstörung der Moorgebiete sowie vermutlich auch einer Klimaerwärmung. Im 19. Jahrhundert verschwand die Art in Polen, in Mecklenburg-Vorpommern sowie in Lichtenstein. Auf Grund sehr intensiver Schutzmaßnahmen hat sich der Bestand in Deutschland zwischenzeitlich auf sehr niedrigem Niveau stabilisiert. Für das Jahr 2002 wurde der Brutpaarbestand in Deutschland auf nur noch zwölf Paare geschätzt. Nachdem um 2005 der Brutbestand in der Grafschaft Bentheim erlosch, konnte der letzte Bestand in Deutschland in der Esterweger Dose im nördlichen Emsland trotz intensiver Schutzmaßnahmen nicht gerettet werden. Nach 2012 ist dort keine Brut mehr festgestellt worden. Zur Zerstörung von Lebensraum kommt es durch Melioration, Entwässerung und Grundwasserabsenkung sowie industriellen Torfabbau und die Aufforstung von Mooren. Der Goldregenpfeifer gehört zu den im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie aufgeführten Arten. In der Bundesrepublik zählt er nach der Bundesartenschutzverordnung zu den streng geschützten Tieren und ist zudem als eine Verantwortungsart innerhalb der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung eingestuft.
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Charadriiformes Familie
Regenpfeifer Gattung
Pluvialis Species
Goldregenpfeifer