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Haubentaucher

Eine Art der Podiceps, Auch bekannt als Fuut
Wissenschaftlicher Name : Podiceps cristatus Gattung : Podiceps

Haubentaucher, Eine Art der Podiceps
Auch bekannt als:
Fuut
Botanische Bezeichnung: Podiceps cristatus
Gattung: Podiceps
Haubentaucher (Podiceps cristatus) Photo By Mike Pennington on geo.hlipp.de , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Der Haubentaucher ist ein großer Wasservogel, der auf Gewässer mit vielen Fischen als Habitat angewiesen ist. Bei der Balz kann man ihn dabei beobachten, wie er mit seinem potenziellen Partner viele verschiedene Rituale vollführt. Darunter zum Beispiel die "Pinguin-Pose", bei der sich beide Vögel Brust an Brust aus dem Wasser strecken und mit den Füßen aufs Wasser treten. Mittlerweile steht der Haubentaucher unter Schutz, da er zeitweise für die Modeindustrie viel gefangen wurde.
Größe
61 cm
Lebenserwartung
10 Jahre
Ernährungsgewohnheiten
Haubentaucher fressen hauptsächlich kleine Fische, die sie tauchend jagen. Überwiegend handelt es sich um Oberflächenarten, die eine mittlere Länge von 10 bis 15 Zentimeter erreichen. Die maximale Fischgröße, die Haubentaucher fressen, beträgt 25 Zentimeter. Zu ihren typischen Beutefischen auf Süßgewässern gehören Moderlieschen, Karpfen, Plötzen, Weißfische, Grundeln, Barsche, Hechte und Zander. Aber auch Kaulquappen, Frösche, Krebstiere, Spinnen und Wasserinsekten sowie Samen gehören zu ihrer Nahrung. Detailliertere Untersuchungen haben gezeigt, dass es zwischen einzelnen Populationen erhebliche Unterschiede in der Nahrungszusammensetzung gibt. So gibt es einzelne Populationen, bei denen im Sommer Fischnahrung keine große Rolle spielt und die Hauptnahrung aus Käfern und Wanzen bestand. Der tägliche Bedarf beträgt etwa 200 Gramm. Junge werden zunächst mit Insekten gefüttert. Daneben lässt sich wie bei vielen Lappentauchern auch ein Fressen von Federn beobachten. Bereits die Jungvögel werden gelegentlich mit Federn gefüttert. In ihren Überwinterungsgebieten ernähren sie sich nur von Fischen. Auf Salzgewässern sind es Grundeln, Heringsfische, Stichlinge, Dorsche und Karpfenfische, die den größten Teil ihrer Beute ausmachen. Haubentaucher verzehren größere Fische auf der Wasseroberfläche. Die Beutetiere werden in der Regel mit dem Kopf voraus geschluckt. Kleine Fische fressen sie noch unter Wasser. Haubentaucher tauchen während ihrer Nahrungssuche in der Regel weniger als 45 Sekunden. Dabei schwimmen sie unter Wasser normalerweise zwischen zwei und vier Meter. Die maximal nachgewiesene Tauchstrecke beträgt 40 Meter. Insekten werden auch aus der Luft geschnappt oder von der Wasseroberfläche gepickt. Gelegentlich scheuchen sie durch rasche Beinbewegungen auch Fische und Insekten auf, die sich zwischen den Wasserpflanzen aufhalten.
Lebensraum
Der Haubentaucher brütet auf größeren, stehenden Gewässern mit Schilfgürtel im Flachland. Er benötigt fischreiche Gewässer, die mindestens fünf Hektar groß sind. Nur selten ist er auch bereits auf einen Hektar großen Gewässern zu beobachten. An oligotrophen und mesotrophen Gewässern fehlt der Haubentaucher in der Regel gleichfalls. Neben offener Wasserfläche muss das Gewässer einen Röhrichtgürtel und ins Wasser ragende Gebüsche aufweisen, um den Nestbau zu ermöglichen. In dem Zeitraum im Herbst, während dessen Haubentaucher herumstreifen, sind sie auch auf Gewässern ohne Wasserpflanzen anzutreffen, sofern diese reich an Fischen sind. Während des Zuges nutzen sie offene Binnenseen, Flussläufe und Küstengewässer. Salzige Binnengewässer dagegen meiden sie.
Ernährungsform
Fischfressend

Allgemeine Infos

Verhalten

Die Balz der Haubentaucher ist auffällig und setzt sich aus einer Reihe von ritualisierten Verhaltenselementen zusammen. Die Balz beginnt ab Dezember noch in den Überwinterungsgebieten, wenn die Vögel anfangen, Paare zu bilden; sie währt über mehrere Monate und lässt in ihrer Intensität erst nach, wenn die Paare mit dem Nisten beginnen. Funktion dieses Verhaltens ist die Paarbildung und die Aufrechterhaltung der Paarbeziehung. Zu den auffälligsten Balzritualen des Haubentauchers gehört die Pinguin-Pose: Das Paar richtet sich auf dem Wasser Brust an Brust auf, die Vögel schütteln die Köpfe und schlagen mit den Füßen auf das Wasser. Bei der Balz werden im Geschenkritual Geschenke in Form von Futter und Nestmaterial überreicht. Männchen und Weibchen spielen dabei identische oder vertauschte Rollen. Dem „Pinguintanz“ geht meist die „Kopfschüttelzeremonie“ voraus, die wiederum durch die „Jungfernpose“ oder die „Entdeckungszeremonie“ eingeleitet wird. Bei der Jungfernpose macht ein einzelner Vogel durch weit reichende, raue Rufe darauf aufmerksam, dass er einen Partner sucht. Während der Entdeckungszeremonie nähert sich ein Vogel dem anderen durch Antauchen knapp unter der Wasseroberfläche, woraufhin er sich langsam in einer Geisterpose über ihn emporreckt. Der zweite Vogel steht ihm in einer Katzenhaltung gegenüber. Die anschließende Kopfschüttelzeremonie ist in drei Stadien eingeteilt. In der ersten Phase begegnen sich die Vögel, senken drohend die Köpfe und kommen einander näher, während sie sich aufrichten, Schopf und Kragen spreizen und ein tickendes Geräusch ausstoßen. Dabei werden die nach unten gerichteten Schnäbel seitlich hin- und hergeschüttelt. Den Anfang der zweiten Phase macht ein erneutes Aufrichten, bei dem die Kopfschmuckfedern weniger gespreizt sind und die Vögel abwechselnd den Kopf schütteln und wiegen. In der abschließenden dritten Phase beginnen einer oder beide Vögel mit dem Scheinputzen des Gefieders und lehnen sich nach hinten, um eine der Flügelfedern nach oben zu ziehen.

Verbreitung

Der Haubentaucher ist ein weit verbreiteter Vogel in den mittleren Breiten und Subtropen von Südwest-Europa und Nordafrika bis nach China. Die Art kommt auch südlich der Sahara sowie im Süden und Osten Australiens und der Südinsel Neuseelands vor. Abhängig von der geographischen Lage sind sie Zug- oder Standvögel. Haubentaucher, die während des Winterhalbjahrs ihr Brutareal verlassen, überwintern entweder auf großen Binnenseen oder in Küstengewässern. Zu den europäischen Seen, wo sich im Winterhalbjahr zahlreiche Haubentaucher einfinden, gehören Genfer See, Bodensee und Neuenburger See. Sie überwintern außerdem an der westeuropäischen Atlantikküste, wo sie sich in großer Zahl im Oktober und November einfinden und bis gegen Ende Februar oder Anfang März bleiben. Weitere wichtige Überwinterungsplätze sind das Kaspische Meer, das Schwarze Meer sowie einzelne Binnengewässer in Mittelasien. In Ostasien liegen die Überwinterungsgebiete im südöstlichen und südlichen China, auf Taiwan, in Japan und in Indien. Hier halten sie sich ebenfalls überwiegend im Küstenbereich auf. In Mitteleuropa ist der Haubentaucher in gewässerreichen Gebieten bis in die Mittelgebirgslagen recht häufig. Die höchsten Brutplätze der Schweiz kommen noch auf 1.050 Höhenmetern vor. In Deutschland reicht die Höhenverbreitung bis 810 Meter. Die östlichen Populationen Mitteleuropas sind Zugvögel, die an den Küsten in Westeuropa und Südeuropa überwintern. In Deutschland sind Haubentaucher überwiegend Standvögel, die bei länger zugefrorenen Seen ebenfalls an die Küsten wandern. Es werden drei Unterarten des Haubentauchers unterschieden: P. c. cristatus in der Paläarktis P. c. infuscatus in Afrika südlich der Sahara P. c. australis in Australien und Neuseeland

Arten-Status

Nachdem der Bestand der Haubentaucher durch jagdliche Eingriffe und eine Beeinträchtigung des Lebensraumes deutlich zurückging, ist der europäische Bestand der Haubentaucher seit den späten 1960er und frühen 1970er Jahren stark angestiegen. Gleichzeitig hat die Art ihr Areal deutlich ausgeweitet. Bestandszunahme und Arealausweitung sind überwiegend auf eine Eutrophierung der Gewässer durch Erhöhung des Nährstoffeintrages und dadurch – zumindest anfänglich – besseres Nahrungsangebot vor allem an Weißfischen zurückzuführen. Gleichzeitig wurde die Bestandserhöhung durch die Anlage von Fischteichen und Speicherseen begünstigt. Seit den 1990er Jahren stagniert die Bestandsentwicklung oder ist teilweise regional sogar rückläufig. Insgesamt ist die Bestandsentwicklung in Mitteleuropa sehr uneinheitlich. Untersuchungen an Baggerseen im Donautal in Bayern ergaben, dass an Baggerseen, welche aus Naturschutzgründen für eine Freizeitnutzung gesperrt waren, der Bruterfolg doppelt so groß war wie an Seen mit Freizeitnutzung. An gesperrten Seen wurden pro Brutpaar durchschnittlich 1,8 Jungvögel flügge, während es mit Freizeitnutzung durch Menschen durchschnittlich nur 0,9 flügge Jungvögel waren. Störungsfreie Baggerseen werden zudem doppelt so häufig zum Brüten genutzt wie solche mit menschlicher Nutzung. Der europäische Bestand beträgt zwischen 300.000 und 450.000 Brutpaare. Den größten Bestand gibt es im europäischen Teil Russlands, wo zwischen 90.000 und 150.000 Brutpaare vorkommen. Länder mit mehr als 15.000 Brutpaaren sind Finnland, Litauen, Polen, Rumänien, Schweden und die Ukraine. In Mitteleuropa brüten zwischen 63.000 und 90.000 Brutpaare. Die Sommerbestände enthalten außerdem einen großen Teil von Nichtbrütern. Der Haubentaucher gilt als eine der Arten, die vom Klimawandel besonders betroffen sein wird. Ein Forschungsteam, das im Auftrag der britischen Umweltbehörde und der Royal Society for the Protection of Birds die zukünftige Verbreitungsentwicklung von europäischen Brutvögeln auf Basis von Klimamodellen untersuchte, geht davon aus, dass sich bis zum Ende des 21. Jahrhunderts das Verbreitungsgebiet dieser Art deutlich verändern wird. Das Verbreitungsgebiet wird sich nach dieser Prognose um etwa ein Drittel verkleinern und gleichzeitig nach Nordosten verschieben. Zu den möglicherweise künftigen Verbreitungsgebieten zählen die Kola-Halbinsel und der nördlichste Teil des westlichen Russlands. Dagegen geht ein großer Teil des Verbreitungsgebietes auf der Iberischen Halbinsel, an der nördlichen Mittelmeerküste und in Frankreich verloren. Das mitteleuropäische Verbreitungsgebiet wird deutlich lückenhafter.
Haubentaucher (Podiceps cristatus) Haubentaucher (Podiceps cristatus) Photo By Mike Pennington on geo.hlipp.de , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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